Schon theoretisch finde ich die Überlegung etwas abwegig ...
Gitarristen verwenden gerne offene Stimmungen, um das Akkordspiel in wenigen Tonarten zu erleichtern.
Musiker wie Streicher, Mandolinisten und Tenorbanjo-Spieler, die wert auf leichtes Melodiespiel in vielen Tonarten legen, verwenden eine Quintenstimmung (GDAE, CGDA, o.ä.) und denken nicht daran, das zu ändern.
Die Konzertzither ist im Prinzip zwei Instrumente in einem: der Griffbrettteil ist ein Melodieinstrument (ähnlich einer Mandola), und der Teil mit den offenen Saiten ist ein Akkordinstrument (ähnlich einer Schlaggitarre). Will man einfache Akkorde, hat man sie schon bei den offenen Saiten; die Waigl'sch Stimmung macht es einfach, sämtliche offene Akkorde zu zupfen. Und die Melodiefähigkeit der Griffbrettsaiten würde darunter leiden, wenn man die gleichmäßigen Intervalle der Quintenstimmung aufgeben würde.
Wenn schon "Zither" und "offene Stimmung - wie wär's mit der
Thüringer Waldzither? Die ist C GG cc ee gg gestimmt und läßt sich wunderbar mit Flatpick oder den Fingern zupfen und kann Akkorde, Melodien oder (mein Lieblingsstil) polyphon spielen.
(Übrigens: Zur Zeit Goethes oder Heines bedeutete das Wort "Zither" stets eine Halskastenlaute wie eben die Waldzither oder die schweizer Halszither.)
Cheers,
Jed