Konzertmitschnitt Blasorchester

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Hallo Forengemeinde,

ich soll für eine befreunde Blasmusik-Kapelle deren Konzert aufzeichnen, quasi eine CD für eigene Zwecke erzeugen, und weiß nicht genau welche Mikros ich verwenden soll und welche Positionen.
Zur Aufnahme habe ich mein MacBook Pro mit Cubase, ein Edirol 8-Kanal Audio-Interface.
Mics und Mixer leih ich nach Bedarf und euren Empfehlungen aus.

Das Konzert findet in einer recht großen Turnhalle statt.
Um Trittschall zu eliminieren kann ich die Mikros von der Decke abhängen. Doch welche Art und welche Positionen der Mikros würdet ihr empfehlen?

Ich habe in ähnlichen Situationen öfter gesehen:
2 Mikros vor dem Orchester in ca. 3m Höhe also Stereo. Ich könne von einem bekannten ein KM 184 Set ausleihen.
Empfiehlt es sich zusätzlich noch "Spots" aufzunehmen? Mikros über dem Orchester?

Besondere Problemstellung ist eben, dass das Abhängen der Mics ziemlich Arbeit bedeutet und so wie's Momentan aussieht die Turnhalle nicht lange für Versuche etc. belegt werden kann. Ich sollte also ein Setup aufbauen, dass sicher funktioniert, bzw. mehrere Möglichkeiten bei der Nachbearbeitung offen lässt.


Ich hoffe auf eure wertvollen Tips :)

Beste Grüße,
Julian
 
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Moin Moin,

Blasmusik und große Musikergurppen ist immer ein heikles Thema. Der soll leiser sein, der lauter usw...
Was ich die empfehlen würde ist: zunächst 2-3 Mikrofone mit Nierencharakteristik (wie die KM 184) an den Bühnenrand zu stellen. Nun musst du schauen wie viel Platz zwischen den Reihen ist. Dort würde ich sonst noch 2-3 mit Hochstative hinstellen die dan quasi den "2. Block" abnehmen. Nun ist es natürlich wichtig zu schauen ob du z.B. die Querflöten noch mal ein Mic. gibst damit du die einzelnen Instrumentgruppen getrennt hast.
Trittschall sollte eigl. kein Problem sein da die meisten beim Konzert sitzen. Zumindest sollten sie das :)

p.s. empfehlung von mir: AKG C1000 super Allrounder gerade mit den erweiterungen die dabei sind, Rode NT5 Matched Pair klein und fein.

Hoffe ich konnte noch helfen.
 
nix gegen das AKG C1000 und schon gar nix gegen die Rode NT5 - aber als günstigen Allrounder würde ich das MXL 603 empfehlen


für die Recording-Freaks gibts das auch als Matched Pair Stereoset:


Oder wenn schon AKG und günstig, dann das wesentlich modernere Perception 170

 
Hi Julian!

Das Abhängen von der Decke würde ich lassen wenn du keine Erfahrung und dafür spezielles Flugequipment hast. Du bist dann einfach zu sehr an spezielle Positionen der Deckenträgern gebunden und kannst ohne die gewissen Tools die Mikros auch nur im 180° Winkel direkt nach unten Hängen. Bei Kugelcharakteristik wäre das zwar unproblematisch aber das würde ich nicht in einer Turnhallenakustik mir antun. Für AB Aufnahmen (was du mit von der Decke hängen vermutlich erreichen wirst) zählt auch eine Berechnung wie ich die Mikros stellen/hängen möchten und wenn du das eine Mikro gezwungenermaßen näher an der Kapelle hast ist das Stereobild schon verzogen. Also lass es. :)

Ein Stereopar in gewisser Höhe (2,50 - 4m) ganz egal ob AB, ORTF oder XY (letzteres mag ich persönlich aber weniger) sollte alles für einen Mitschnitt tun. Mit AB (sagen wir 2 getrennte Mikros auf 2 Stativen) kommst du am nähsten an das Orchester dran und reduzierst den unter umständen suboptimalen Raumklang. Aber mache dann nicht den Fehler die Mikros ewig auseinander zu stellen zb an die linke und rechte Ecke des Bläsertrupps. Wenn du AB breiter machst als der übliche halbe Meter kann das schnell unschön im Stereo klingen, hier einfach mal ausprobieren. Die Mikros müssen auf jeden Fall hart links/rechts gepannt werden.
ORTF klingt auch gut.

Ich denke der Aufwand für Einzelaufnahme rentiert sich bei deinem Mitschnitt nicht. Ob dies nötig wäre hängt von der Musik und der Verwendungsform der Aufnahme (CD, Vermarktung? Dann brauchts meist einen direkteren Klang). Was ich auf jeden Fall machen würde: Halte ein Mikro für Soli bereit und spreche mit den Musikern ab dass beim Solo vorgegangen und an dieser Stelle gespielt werden soll.
Ansonten könnte man noch Gitarre, Bass, E-Piano und Teile des Drumsets z.B. Bass Drum und Snare stützen. [Achtung, ich rede hier mehr von BigBand als Blasorchester!] Das klingt aber nur gut wenn die Bläser direkt genug klingen und nicht difus irgendwo im Turnhallenhall rumwirren und die genannten Instrumente weiter vorne stehen im Klangbild. Beim Abmischen halt nicht übertreiben.

An Mikros kann ich die genannten MXL empfehlen. Rode ist auch gut brauchbar. Wenn du leihen willst tu dir z.B. ein Pärchen Neumann KM184 an. Als Tipp: mach dir wirklich Gedanken wie du die Mikros aufstellen willst, wie der (unsichtbare) Aufnahmewinkel welcher Stereoanordnung ist und welchen Abstand du demnach zur Klangquelle brauchst. sengpielaudio.com ist dein Freund :)

LG Patrick
 
Hallo,

da muß ich mal kurz einhaken. Spezielle "tools" braucht man nicht notwendigerweise, gibt es zwar z. B. von Neumann und Beyerdynamic, aber es geht auch durchaus mit Kabelbinder und Faden... alles schon erfolgreich probiert, es ist allerdings Fummelei.

Viele Grüße
Klaus
 
Also ich habe schon gute Erfahrung bei der Aufnahme eines Orchesters gemacht mit einer einfachen AB-Mikrofonierung mit ca. 1 Meter Abstand zwischen den beiden. Was noch eine Möcglichkeit für Kreativität beim Klang wäre, wenn du zusätzlich zu zwei Nieren- zwei Kugelcharakteristik-Mics nimmst. Dann kannst du evtl. noch bisschen mehr Raumakustik nutzen in der Nachbearbeitung und somit bisschen mehr Raumgefühl erzeugen.

32Domi
 
Für das Hängen von der Decke kann ich dir aus eigener Erfahrung empfehlen, beide Mikros auf eine Stereoschiene zu schrauben, an jedem Mikro eine kleine Schlaufe Kabel zu lassen und die Kabel dann mit Kabelbindern und Gaffa an der Schiene festzukleben. Dann hängst du die Kabel trapezförmig an der Decke auf. So kannst du immer noch gut deine Mikros auf der Schiene (nach-)justieren.
An sich würde ich eine Hauptmikrofonie z.B. als ORTF machen, evtl. eine Raummikrofonie, wie von 32Domi vorgeschlagen und wenn du dann noch Kanäle und Mikros frei hast kannst du immer noch einzelne Instrumentengruppen stützen. Das wird dann allerdings wieder aufwendiger bei der Abmischung, aber du kannst es ja mal probieren; wenns nicht klappt kannst du sie ja dann einfach weglassen ;)

Viele Grüße
Philipp
 
Hallo,

bitte ein _klein wenig_ präzisieren, Oktava bietet eine ganze Reihe davon an. Und welche Besetzung, welche Räumlichkeit? Leider ist meine Kristallkugel defekt.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo, Wichtl,

ja, das geht, habe die Oktava MK012 selbst schon mal versuchsweise in XY als Hauptmikrofonierung für die Aufnahme des Bach'schen Weihnachtsoratoriums verwandt, das enthält im Orchester immerhin auch einen recht aufwendigen Blech- und Holzbläsersatz. Klanglich "besser" geht natürlich immer... aber üblicherweise auch teurer.
Am H4n kannst Du die Oktavas problemlos betreiben.

Viele Grüße
Klaus
 
Zwar schon etwas her die ursprüngliche Frage, aber vielleicht interessierts noch jemanden ;) Da es genug gute Artikel zu dem Thema gibt, nenne ich nur mal allgemein ein paar weitere Verfahren, die sich bewährt haben und es wert sind ausprobiert zu werden.

Bei der Orchesteraufnahme ist generell wichtig das Orchester als einen einzigen großen Klangkörper zu betrachten. Man sollte sich auch vorher ein paar Gedanken darüber machen, wie der Sound werden soll. Möchtest Du einen sehr puristischen Sound sind AB und XY Stereo sicherlich eine gute Wahl. Persönlich gefällt mir XY nicht so gut bei Orchestern. Auch das Blumlein-Verfahren lohnt sich mal auszuprobieren. Soll der Sound etwas "fetter" werden kann ich den Decca-Tree sehr empfehlen. Habe erst kürzlich ein Blasorchester mit einem Decca-Tree aufgenommen, Voraussetzung ist dabei allerdings, dass der Raum einigermaßen gut klingt. Wenn das noch nicht fett genug ist oder das Orchester unausgeglichen klingt, kann man zusätzliche Mikrofone über die einzelnen Instrumentengruppen hängen. Hier muss man nur aufpassen, dass diese Stützmikrofone zeitlich verzögert werden. Schall ist relativ langsam und bei zwei drei Metern Abstand zwischen den Mikrofonen kannst Du Dir schon unangenehme Phasenprobleme einhandeln.

Als gute Position für die Mikrofone hat sich kurz hinter dem Dirigenten, ein paar Meter über seinem Kopf bewährt. Wichtig ist hier noch der Neigungswinkel Deiner Stereoaufstellung. Je nach Raum und Beschaffenheit der Wand hinter dem Orchester kann man hier durch die Reflexionen noch ein bisschen am Klang der Höhen drehen. Generell umso schlechter der Raum klingt, desto näher dran sollte man aufnehmen. Wenn die Zeit da ist, unbedingt bei einer Probe zuhören, um den Raum etwas "kennenzulernen". Und wenn ganz viel Zeit da ist, ohne Publikum aufnehmen. Husten etc. klingt einfach nicht gut auf einer CD und gerade in der kalten Jahreszeit sind viele Zuhörer mit Erkältung bei einem Konzert.

MXL 603 und Rode NT5 sind beides Mikrofone, die ich für den Einstieg ungeingeschränkt empfehlen kann! Wenn Du Mikrofone ausleihst kann man mit Neumann selten was falsch machen. Wenn Dein Verleiher Mikrofone von Schoeps da hat, unbedingt mal ein Pärchen mitnehmen und ausprobieren.
 

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