Konzertgitarre zu Fretless umbauen!?

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mytech
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Hallo,

möchte eine Konzertgitarre zur Fretless Gitarre umbauen, da ich häufig orientalische und anatolische Musik spiele und der Klang der Fretless Gitarre(http://www.youtube.com/watch?v=kPBJee-gVbc) sehr beeindruckt. Ich habe mitbekommen, dass man die Bundstäbchen rausschlägt, diese mit Furnierstreifen füllt und am Ende das Griffbrett mit Schleifpapier schleift.

Ist das so richtig?
Was für ein Ergebnis darf ich mir erwarten?
 
Eigenschaft
 
Hallo mytech,

schlag die Bünde mal nicht raus, sondern zieh sie vorsichtig um übermäßige Ausbrüche am Griffbrett zu vermeiden:)
Hier mal ein Bild mit entfernten Bünden und eingeleimten Furnierstreifen. Allerdings nur ein Bass....
https://www.musiker-board.de/attachment.php?attachmentid=182938&d=1306661107

Weiterhin wirst du ja die Sattelkerben noch etwas vertiefen müssen ( danach würde ich auch die Oberkante des Sattels etwas runterfeilen, weil es sonst besch.... aussieht)
Und dann ggfls. die Stegeinlage noch reduzieren. Es fehlen ja die ca. 1,2mm von den Bünden.

Mit dem Beschleifen/Glattschleifen des Griffbretts wäre ich sehr gewissenhaft, damit du die vorhandene leichte Krümmung nicht glattbügelst. Auch bei Fretless wirkt sich eine Halskrümmung in die verkehrte Richtung negativ aus. Aber wenn du keine Furchen reinschleifst, sehe ich da kein Problem.


schönes Video..

Viel Erfolg
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank! Hört sich ja schon mal gut an. Ein Schleifmeister bin ich inzwischen, hab gestern 3 Stunden meinen Knochensattel von 3mm auf 1mm geschliffen, damit der reinpasst.:rolleyes: Ja man hat nichts zu tun in den Ferien.:D
 
Habe das Ganze mal an ner Billig E-Gitarre gemacht, ist aufjeden Fall zu schaffen :).
Was ich dir empfehlen kann, um die Bundstäbchen rauszukriegen, ist sie vorsichtig (Griffbrett sollte ja verschont bleiben) mit 'nem Lötkolben zu erhitzen, damit sie sich ausdenen, dann kann man sie am Rand relativ leicht raushebeln. Dabei vorsichtig sein, bei mir jedenfalls sind sonst Stücke aus dem Griffbrett gesplittert. Auf der E-Gitarre habe ich danach noch das komplette Griffbrett mit mehreren Schichten Parkettlack gestrichen, damit die Oberfläche etwas härter ist und man ein bisschen mehr Sustain bekommt, das ist bei den dünnen Stahlseiten bei mir jedenfalls ein Problem, viel mehr als ein Plöpp kommt auf der e- und h- Saite leider nicht raus. Könnte mir aber vorstellen, dass das mit Nylonsaiten besser klappt.
Wünsche dir jedenfalls viel Erfolg und stelle mal Interesse an Soundsamples in den Raum, falls das möglich ist :)
 
OK! Dann ist ja fast alles geklärt.

Gibt es bestimmte Holzfurniere, die ich verwenden soll?
Und als Kleber soll ich Holzleim benutzen?
 
Hier kannst du sehen, wie man einen bund sauber herausholt. Wenn du nach "bass defretting" googelst, kommen auch mehrere brauchbare anleitungen dabei heraus, wie man aus einem bundierten bass einen fretless macht. Viele der tipps lassen sich schon sinngemäss auf eine konzertgitarre anwenden.

Oh, und wenn du aus der sache für uns eine bildergeschichte machen könntest, dann wäre das natürlich genial :)

Viel glück bei dem projekt
Gruss, Ben
 
http://imageshack.us/g/856/26413651.jpg/

So, die Bünde sind raus! Aber egal mit wie viel Vorsicht ich drangegangen bin, die Bundstäbchen haben solche kleinen Greifhaken, welche beim rausziehen kleine Holzsplitter vom Griffbrett mitnehmen. Man kann das auf den Fotos erkennen!

Was soll ich jetzt machen? Lieber mit Epoxydharz auffüllen oder mit Holzfurnieren?
 
Ich persönlich würde auf jeden Fall helles Holzfurnier nehmen, sieht mMn wesentlich besser aus, du hast direkt eine Orientierung auf dem Griffbrett, wo du ungefähr greifen musst und es ist eigentlich relativ unkompliziert. Einfach in jeden Bundschlitz einen großzügigen Furnierstreifen einleimen, ich hab die Erfahrung gemacht, dass man die überstehenden Reste ziemlich gut einfach abknicken kann, dann stimmt die Höhe schonmal ca. Danach alles mit Schmirgelpapier plan schleifen und fertig :) (es sei denn du entschließt dich, auch noch zu lackieren).
 
OK! Finde die Holzfurniermethode auch besser, nur die kleinen Holzsplitter auf dem Griffbrett machen mir sorgen. Soll ich die nicht irgendwie auffüllen oder reicht das einfach am Ende mit Schleifpapier drüberzugehen?
 
Hallo mytech,

sieht gut aus, keine Panik. Mein Griffbrett im Beitrag 2 war schlimmer.
Ich persönlich würde mir jetzt Ahornfurnier besorgen, Streifen fertigen und einleimen. Erst wenn alles trocken ist, begradigen.
Die kleinen Abbruchpopel würde ich jetzt nicht abpulen, viele lassen sich beim Verleimen in ihre Position zurückbringen.
Mit Epoxidharz hätte ich aus verschiedenen Gründen nicht gearbeitet.

Viele Grüße

Ergänzung: upps, da waren ja mehrere Beiträge gleichzeitig...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ahorn hast du wegen dem Kontrast zum Griffbrett präferiert, oder beeinflusst das den Klang?

Wie dicke sollen diese Furniere sein! Ich finde nur welche mit 0,6mm, die aber in die 0,1mm Schlitze auf dem Griffbrett wohl nicht reinpassen.

EDIT: Hab die Maßeinheiten vertauscht:redface:. Die Schlitze sind 1mm, da passen wohl 0,6mm Furniere rein! Nur bleibt dann nicht ein kleiner Spalt?
 
Hallo mytech,

Ahorn habe ich benannt, weil es schön hell ist, aber auch ausreichend hart und sich gut bearbeiten lässt.
Ich habe die Furnierdicken gerade nicht parat und gerade die letzten Bögen entsorgt. Aber ich mußte meine Furnierstreifen auch etwas beschleifen, damit sie in die Schlitze passen. Natürlich kann man die Schlitze ja auch aufsägen, aber das hatte ich damals nicht gemacht...

Das Ahornfurnier ließ sich auch gut bearbeiten. Zuerst hatte ich es mit Esche versucht, ging aber nicht so gut, weil die Dickenunterschiede innerhalb der Maserung zu extrem waren. Auf deutsch: es war zu uneben...

Schneide dir mit ner Schere oder einem Cuttermesser die Streifchen zu, dann beschleife sie so, dass sie in die Schlitze passen. Kleber ran und wirklich total aushärten lassen. Gehst du zu früh rüber, ist gie Gefahr des Ausbrechens oder Rausziehens einzelner Stücke zu groß.

Ich habe meine Streifchen so bearbeitet, dass die Maserung längs zum Schlitz verläuft. Wenn man also auf das Griffbrett sieht, geht die Maserung von links nach rechts (bzw. umgekehrt)
Wenn die Maserung nach oben zeigt, brechen während der Bearbeitung ständig die Streifchen.

Vielleicht korrigiert das ja noch ein Profi, bei mir hats aber so funktioniert.

Bist du sicher, dass die Schlitze im Durchschnitt 1mm breit sind? Ich denke eher ca. 0,8mm?

Viele Grüße

Ergänzung:
So, habe mühevoll nochmal nachgemessen: Meine Furnierstreifen sind auch ca. 0,65mm breit. Etwas mehr als 0,6.
Ich würde einfach einen Bund versuchen (schön weit oben, wo du eh nicht spielst) , wie sich die Streifen machen.
Dass dein Bundschlitz 1mm breit ist glaube ich wie gesagt nicht. Wenns 0,8mm sind, gleicht der Leim die Differenz von 2x 0,1mm aus bzw. der Streifen quillt noch etwas :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die Gitarre inzwischen umgebaut.

Tag 1: http://imageshack.us/g/856/26413651.jpg/
Tag 2: http://imageshack.us/g/600/37569721.jpg/

Benutzt habe ich Holzleim und Ahornfurnier(vielen Dank nochmal an den Schreiner für das Geschenk:)). Die Bünde mit einem Lötkolben erhitzen, danach an der Kante mit etwas scharfem rausdrücken. Die Schlitze von Holzresten und Staub befreien. Danach die Furnierplatte in kleine Stückchen schneiden, Holzleim in die Schlitze und die Furnierstücke schön reindrücken. Den ausgelaufenen Kleber am besten wegwischen. 1 Tag trocknen lassen und dann die überstehenden Reste der Furnierstücke mit einem Messer vorsichtig, möglichst nahe am Griffbrett wegschneiden. Am Schluss noch mit Sandpapier alles schleifen und schön glätten, damit am Ende nicht schnarrt.

Muss aber zugeben, dass Sie schon ein bisschen an Klang verloren hat. Sie klingt jetzt platter und nicht mehr so brilliant und sustainvoll. Was könnt ihr mir da empfehlen? Vielleicht andere Saiten? Oder das Griffbrett beschichten?
 
Viel kann man da nicht machen. Das liegt einfach in der Natur der Sache, dass die Schwingung jetzt durch den Finger und das Griffbrett viel stärker gedämpft wird.

Auf einem Bundstäbchen liegt die Saite nur auf einem sehr kleinen Punkt auf, und kann dadurch viel freier Schwingen. Außerdem dämpft der Finger die Schwingung kaum ab, da er bereits außerhalb des schwingenden Bereichs liegt.
 
Was mich nun intressieren würde...hörproben ;)
Ich find die Idee echt intressant...:gruebel: Ich glaub ich muss mal nbei ebay schauen :rolleyes:
 
Das Problem hatte ich wie gesagt bei meiner Frettless E-Gitarre auch. Sollte es nicht theoretisch mit einem Metallgriffbrett gehen? Ich hatte damals überlegt, ob man nicht irgendwie mit den mir zu Verfügung stehenden Mitteln ein Blech passgenau ausschneiden und aufs Griffbrett aufkleben kann oder was etwas ähnliches, bin aber zu keiner Lösung gekommen... Bei mir haben ein paar Schichten Parkettlack aber schon ein wenig geholfen, wäre jedenfalls ne Möglichkeit, das zu probieren.
 
Ich will wieder Bünde haben! *wein*

Deshalb habe ich beschlossen, die Gitarre zu bundieren. Ja ich weiß, ich bin manchmal zu experimentierfreudig, aber aus Fehlern lernt man!:D

Welchen Bunddraht sollte ich für gewöhnlich für diese Konzertgitarre nehmen? Was hat es mit den Angaben "jumbo" "medium" "slim jumbo" etc. auf sich?
 

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