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Bass-Mod & HCA Bass/Elektronik
HIYUPO-Festival Oberursel/Frankfurt 23.04.2010
HIYUPO, die 2-te
HIYUPO, die 2-te
Am Freitag, 23.04., fand zum zweiten Mal das HIYUPO-Festival in der Musikhalle Portstraße in Oberursel statt.
Nach Absage der Frankfurter Band Ayefore starteten Tuxedo Paint System mit einer im wahrsten Sinne des Wortes "bunten Mischung" verschiedener Rock- und Pop-Spielarten in den Abend. Neben dieser nicht immer ganz aus einem Guss wirkenden musikalischen Mischung, der man an der ein oder anderen Stelle etwas mehr Geradlinigkeit wünschen könnte, setzt die Band auch auf optische Farbtupfer: Vielfarbig und durchaus grell soll es nach dem Gesamtkonzept der sieben Musikerinnen und Musiker sein. Dass alle Sieben viel Musikalität mitbringen, davon konnten sich die jetzt am zweiten HIYUPO-Abend schon zahlreicher strömenden Konzertbesucher eindrücklich überzeugen.
"Jonathan Hard" in Aktion
Gänzlich verschieden, wenn auch ganz eindeutig wieder in Rockgefilden angesiedelt, spielten Jonathan Hard als zweite Truppe an diesem Abend auf. Jetzt gab es als Kontrastprogramm absolut geradlinig ein Rockbrett erster Güte - Rock'n'Roll, versetzt mit einigen Anklängen aus dem Alternative. Was die fünf Musiker aus Erfurt, im Rhein-Main-Gebiet noch weitgehend unbekannt, eindrücklich vorführten, war brachial und musikalisch wie technisch auf den Punkt gespielte Live-Rockmusik. Nach nur wenigen Liedern hatten sie das Publikum voll auf ihrer Seite und zogen mit vollem Körpereinsatz ihr Programm durch. Sänger André Bohne lebte die Musik, dass der Schweiß nur so lief. Die Stimme dabei ohne Schnörkel, eindrücklich laut, transportierte die Stimmungen der Musik. Schlagzeuger Steffen Heimbürge bewies kraftvoll, was die Basis des Rock ist: mit enormen Druck auf den Punkt gespielte Rhythmen. Matthias Finke zeigte alle Tugenden eines Bassisten: Meistens, aber eben nicht immer, eher unauffällig im nahezu perfekten Zusammenspiel mit dem Schlagzeug gelang es ihm, das Fundament der Stücke rhythmisch und klanglich zu bereiten. Zwei Gitarren, von René Koch und Markus Luhn gespielt, die sich sowohl die Sounds wie auch die Melodien gegenseitig scheinbar völlig uneigennützig wie Bälle zuspielten. Auch von ihnen beiden viel Körpereinsatz, sei es in Bewegungen des ganzen Körpers, sei es im Gesicht, das den Spaß und den musikalischen Ausdruck vollkommen unterstrich. Wer nun denkt, die können nicht anders als laut und heftig: falsch, was die Fünf an den, wenn auch wenigen, leiseren Passagen beweisen konnten.
Ein sehr gelungener Auftritt, der der Band sicher einige neue Fans unter den Zuschauern gebracht haben dürfte.
"Del Moe"
Nach diesem Highlight des Abends schien es beinahe unmöglich, dass die dreiköpfige Band von Del Moe als Nachfolger auf der Bühne noch einmal vergleichbar für Stimmung sorgen könnte. Doch schnell war klar, dass sie es mit ihrer von eingängigen Melodien und z. T. sehr gut tanzbaren Grooves getragenen Rockmusik doch wieder schaffen würden. Herausgefordert vom Publikum, das sie als lokale Helden des Abends feierte, gelang der Band trotz des Ausstiegs ihres zweiten Gitarristen eine spannende Show. Wieder einmal zeigte sich, dass ein dynamisch gespieltes, songdienliches Schlagzeug (Dominic Fuchs) eine wichtige Voraussetzung für gute Rockmusik ist. Bassist Marian Linhart nutzte bei nur einem Gitarristen in der Band die erhöhte Freiheit, um hier groovend und in kurzen Soli mehr eigene Akzente zu setzen; leider manchmal mit einem etwas dröhnenden Sound, was er aber gegen Ende des Auftritts wieder gut im Griff hatte.
Gittarist Alex Mennie bewies wie bereist die Band zuvor, dass der Gesang und der Kontakt zum Publikum das letztlich Entscheidende für ein gelungenes Rockkonzert sind: Mit vielleicht manchmal nicht 100-prozentig bravourösen Kommentaren zwischen den Songs und einer ausdrucksstarken Stimme schaffte er es, die Fans voll auf seine Seite zu ziehen.
HIYUPO gelang mit diesem zweiten Abend das schwierige einer Konzertserie: Das Niveau halten und wenn möglich noch steigern. Dazu beigetragen haben sicherlich die gute und weiter verbesserte Tontechnik und die für ein Konzert dieser Größe weit überdurchschnittlichen Lichteffekte. Ein richtig gutes, mit hohem zeitlichem, personellem und finanziellem Einsatz durch die Veranstalter mit Hilfe von Sponsoren auf die Beine gestelltes Musikevent!
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