Kontrapunkt: Gitarrenfabrik in Vietnam

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Vor einiger Zeit gab es ja Dank des Engagements von Thomann, dem Musiker-Board und natuerlich C.F.Martin eine "Leserreise" nach Nazareth, PA zu CFM. Dort haben wir eine sehr moderne und gleichzeitig sehr traditionelle Gitarrenherstellung gesehen, die hoch automatisiert hervorragende Gitarren produziert.
Aber, nicht alle Fabriken sind wie CFM, es gibt auch andere.
Eifrige Leser dieses Brettes werden auch meine Geschichten ueber meine in Vietnam gefertigten Custom Gitarren kennen. Ich besitze mittlerweile 7 dieser Gitarren und verkaufe langfristig alles Andere mit Ausnahme der Martin und Ovation aus meinem Bestand.

Binh und sein Bruder Minh bauen seit 40 Jahren Gitarren in Vietnam. Was bedeutet, dass Binh mit 10 Jahren angefangen hat, Gitarren zu bauen. Nicht ungewoehnlich in einem Land in dem - gerade in Familienbetrieben wie Binh & Minh van Nguyen Kinder schon mit jungen Jahren im Betrieb der Eltern mithelfen muessen.

Binh baut Gitarren fuer zwei Maerkte. Einmal fuer den innervietnamesischen Markt. Hier muss man wissen, dass das Durchschnittseinkommen eines Vietnamesen bei $1500 bis $1700 im Jahr betraegt. Da ist nicht viel Luft fuer teure Instrumente. Aber Binh baut auch fuer die vietnamesischen Profis und fuer Auslaender, die - wie ich - ihre Gitarren bei Binh bestellen. Der Markt fuer Auslaender und hochwertige Custom Gitarren ist in den letzten 10 Jahren gewachsen und Binh hat durch durchgaengig gute Arbeit seinen Anteil an diesem Markt bekommen.

Die folgende Reportage besteht aus Material, dass ein Freund aus Saigon und ich ueber die Jahre gesammelt haben. Ein Teil der Fotos ist (c) by Marc Ellis, Saigon, HCMC, VN.

Saigon ist eine Megacity. Ich habe jede Menge grosser Staedte in meinem Leben gesehen. London, Maris, Rom, New York, Los Angeles, sogar Berlin. Aber keine Stadt, keine Stadt die ich je gesehen habe, hat mich so erschlagen wie Saigon. Ho Chi Minh City sagen nur Altkommunisten. Die Leute aus Saigon sagen Saigon, nicht HCMC. Und Saigon ist umwerfend in jeder Beziehung. Normalerweise schiesse ich gern und viele Fotos, aber in Saigon habe ich kaum eins geschossen. Die Stadt ist einfach nur ein einziger Angriff auf alle - Alle! - Sinne. Zum Glueck ist Meister Binh's Fabrik ausserhalb der eigentlichen Stadt.
Es ist kaum zu glauben, aber das ist nur wenige Minuten vom Flughafen Saigon entfernt.
Allerdings ist die Infrastruktur in Vietnam ... sagen wir mal ... etwas
verbesserungsfaehig. In Zeiten des Monsuns stelle ich mir das nicht mehr ganz so befahrbar vor. Aber immerhin ist die Regenzeit in Saigon nicht so schlimm, wie in Thailand.

Binh's Fabrik ist der Komplex am Ende der Strasse
Es ist ein Familienbetrieb und die Brueder Binh und Minh und ihre jeweiligen Familien stellen den Grossteil der Arbeitskraefte. Links ist Binh, rechts ist Minh.
Wobei Binh eher der Gitarrenbauer ist und Minh eher der Kaufmann. Sie bauen zwar zusammen, aber jeder der Brueder hat sein eigenes Geschaeft auf der "Guitar Street" im Dritten Bezirk von Saigon.
Motorroller und Leichtmotorraeder sind das Hauptverkehrsmittel in Vietnam. Das ist uebrigens der Firmenparkplatz.
In Nordvietnam, vor allem in Hanoi und weiter noerdlich ist Hund noch eine -mittlerweile - recht teure Spezialitaet. Der wird recht scharf gewurzt gegessen. "Hot Dog" also in einem ganz besonderen Sinn. Der kleine Hund hier ist aber nicht fuer den Kochtopf, sondern gehoert - genau wie der Bengel der ihn haelt - zur Familie.
Was auffaellt ist, dass obwohl Vietnam ein Entwicklungsland ist und Muell recht freimuetig am Strassenrand oder in Fluesse "entsorgt" wird, viele Betriebe in Vietnam dennoch - den Umstaenden entsprechend - fast preussisch sauber sind. Binh's und Minh's Fabrik ist da keine Ausnahme. Sogar der Firmenhof ist stets sauber gefegt.
Die Huehner gehoeren uebrigens auch zur Familie, werden aber im Gegensatz zum Hund oft und gern gegessen.
 
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Binh und Minh haben in ihrer Fabrik auch eine Art "Showroom"
Der groesste Teil der Produktion sind Gitarren fuer den "Heimgebrauch". Meist sind das einfache Sperrholz-Nylons. Nichts weltbewegendes, aber auch nicht schlechter als das, was man im Billigsegment in Europa erwarten duerfte.
entrance_interior.JPG


Das Verkehrsmittel der Wahl ist - wie schon gesagt - das Moped, der Roller, das Leichtmotorrad. Und so werden die fertigen Gitarren auch in die Stadt transportiert. Das ist ein dutzend Gitarren und entspricht etwa der halben Beladung eines Moppeds.
shipment_for_local_market.JPG


Und mit so einer Ladung Gitarren rechts und links am Mopped und dasselbe nochmal auf dem "Gepaecktraeger" wuselt man dann durch den Verkehr in Vietnam...
traffic_jam_coming_home.JPG

... und morgen geht's dann in die Fabrik!
 
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C.F.Martin .... Dort haben wir

Ach du warst da dabei ... ich dachte nur der uns davon erzählende Peter55 wäre da gewesen :gruebel: ...

EDIT - Reise zu CF Martin ==> hier lang ... doch er war da, ich habe ein Bild von ihm gefunden ... aber wo ist die Geschichte :nix:

Gruß
Martin
 
Die Geschichte habe ich auf meinem PC gefunden und die hat mich dazu motiviert, das hier zu schreiben.
Ich such' noch mal und stelle die dann (nochmal?) online...
 
Das wird schön! Erzähl weiter!
 
Jetzt wird wohl 'ne ganze Menge von mir zu lesen sein, weil ich werde den CFM-Bericht hier auch noch mal aufladen...

Aber zunächst zurück nach Vietnam:

Das Herz einer Gitarre ist aus Holz. Binh kauft Holz da, wo er es bekommt und lagert und trocknet es selber. Er hat keinen Trockenofen und seine Werkstatt ist nicht klimatisiert, aber in Vietnam weiss man sich zu helfen, indem man die Hölzer auf verschiedenen Ebenen lagert und so auch relativ gute Ergebnisse erzielen kann. Ja, die Gitarren aus Vietnam werden wegen des doch eher subtropischen Klimas in dem sie gebaut wurden in der Regel mehr Kontrolle und mehr Sorgfalt bei den Umweltbedingungen erfordern, aber mir ist bislang noch keine der Binh-Gitarren wegen Trockenheit kaputtgegangen. Einzig eine Gitarre hat einen leicht eingesunkenen 13. Bund. Der wird beim naechsten Abrichten etwas aufgebaut und gut is'. Abgesehen davon... wer spielt schon haeufiger so weit "oben"?


blocks_4_necks.JPG

Das ist Mahagoni für die Gitarrenhaelse. Binh schnitzt Haele meist "aus dem vollen" ohe zu stückeln. Jeweils ein Klotz gibt einen Hals.

Ebenholz für Griffbretter - hier schon geslotted - und auch für Stege.
Das ist aber noch Ebenholz, welches gekauft wurde, bevor Bob Taylor die letzten Bestände aufgekauft hat.
Im Hintergrund dann Ostindischer Palisander. Schönes Holz...
either_red_cedar_or_vn_rosewood.JPG


So kommen die Hölzer in die Lagerung. Jeweils einzeln mit großen Zwischenräumen und dann gut verschürt. So ein Bündel verbringt viele Jahre bevor es dann "reif" für die Produktion ist.

Manchmal kauft Binh - bei Verfügbarkeit aber auch schon fertige Hölzer ein. Das hier ist wohl ein Überbestand von Yamaha, jedenfalls deutet der Stempel darauf hin:
2a_sitka_germany.JPG

Sowas kann dann normalerweise gleich in die Produktion. Aber lieber hat Binh sein eigenes, selbst ausgesuchtes Holz.

sitka_tops.JPG

Im Holzlager findet man neben dem Ostindischen Palisander (rechts) auch Fichte, Ahorn... Jede Menge Holz. Das ist eine bereits vorbereitete Sitkafichtendecke.

close_up_zircote_maybe.JPG

Was das für ein Holz sein soll, haben wir nicht verstanden. Es klang so wie Ziricote. Ob Binh auch eine Flamenca Blanca baut?

Das ist Spalted Burl Maple. Leider war dieses Holz schon für eine Gitarre vorgesehen, sonst wäre ich da wohl schwach geworden....
spalted_wood.JPG


Hier sieht man dann auch, wie Binh seine Materialien und Zwischenprodukte lagert. Fragt mich nicht nach Temperatur oder Luftfeuchte. Der Kram wird ständig umsortiert und ist irgendwann mal "fertig" für die Produktion. Binh und Minh machen das durchaus "nach Gefühl" und wenn man 40 Jahre Gitarren gebaut hat, dann hat man das wohl irgendwann "im Blut".
hog_necks_rosewood_backs.JPG

Egal, wo man bei Binh hinschaut, irgendwo ist immer Holz - entweder in Bearbeitung oder in Lagerung. Erstaunlich ist, dass so gut wie keine Technik verwendet wird. Jedes Stück geht einzeln durch die Hände und wird begutachtet. Keine elektronischen Feuchtemesser, nichts als das Gefühl für das Material.

either_topwoods_or_back_woods.JPG

Rechts Fichte, links wahrscheinlich ... irgendwas für Böden und Seiten. Frag' mich.

Beim nächsten Mal schuen wir uns einige Stufen der Produktion an. Es wird besonders spannend zuvergleichen, wie eine kleine Frabrik, die wenige Dutzend hochwertige Gitarren im Jahr - plus einige hundert für den Heimatmarkt - produziert im Vergleich zu der Produktion von Martin in Nazareth, PA aussieht....
 

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Sehr interessanter Bericht. Bin gespannt auf mehr :)
 
Es fängt an mit dem Holz.
Je nach Gitarre (oder anderen Instrumenten) lagert das Holz in verschiedenen Zuständen. Als Rohware, als Halbfertigware oder halt irgendwo in der weiteren Produktion.
maple_necks_I_think.JPG

Das sind Halsrohlinge aus Ahorn. Die werden erstmal "grob behauen" und dann zur weiteren Verwendung gelagert.

maple_necks_first_round.JPG

Die hier sind fuer Instrumente für den vietnamesischen Markt bestimmt. Da wird gern auch mal etwas ökonomischer gearbeitet und die Halsfüße sind auch mal gern geleimt. Macht ja auch Sinn, kriegt man mehr Hals aus dem Holz.

Eine Gitarre ist halt ein Kasten mit 'nem Stock dran.
Dementsprechend baut Binh Kästen und Stöcke. Mit erstaunlich geringen Maschineneinsatz. Im ganzen Werkstattbereich gibt es kaum ein elektrisches Gerät und auch Werkbänke kennen die Vietnamesen nicht. Man baut im Hocken auf den Fliesen. Also ich wuerde ja nach 5 Minuten im Hocken umkippen und nicht wieder hoch kommen, aber die Vietnamesen sind da wohl anders konstruiert. Die hocken stundenlang.

Diese Ständerbohrmaschine aus chinesischer Vorkriegsproduktion ist eine der wenigen Maschin in der Werkstatt. Ein Team von zwei Mitarbeitern bohrt hier die Loecher für die Mechaniken in die Köpfe. Zwingen oder Schutzvorrichtungen sucht man hier vergeblich. Dennoch haben die Mitarbeiter noch alle Finger...
2_working_with_necks.JPG

Die Hälse sind zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich weit in der Bearbeitung fortgeschritten. Hier werden gerade Konzertgitarren mit Fensterkoplplatten verarbeitet. Im Vordergrund sieht man aber auch Hälse für andere Gitarren und 2 Korpusse von Custom-Gitarren.


Das zweite elektrische Gerät sieht man hier: Einen Thickness Sander zum abrichten der verschiedenen Decken und Zargenhölzer. Griffbretter werden hier auch abgerichtet.
dunno_what_the_machine_is_closeup.JPG

Das dritte elektrische Großgerät ist ein Kompressor für die Lackierkabine. Das war's. Der Rest der Fabrikation erfolgt manuell, mit klassischen Handwerkzeugen. Hobel, Säge, Meissel, Handbohrer... alles voll manuell und mit kundiger Hand bedient.

forms.JPG

Für die verschiedenen Gitarren gibt es verschiedene Formen. Wenn man mal eine Sondergrösse haben will, schnitzt Binh eine neue Form und legt die dann auf den Haufen. In der Regel hat Binh aber fast alle Formen auf Vorrat da.

Am Ende wird dann der Hals gesetzt...
neck_fitting.JPG

Auch wenn manche Gitarren von Binh ein bisschen nach Txxlor aussehen, baut Binh doch lieber mit konventionellen Schwalbenschwänzen als mit Schraubhälsen.


Diese Treppe führt unters Dach. Dort ist am wenigsten Staub und deswegen arbeitet auch der Lackierer hier.

finishing_room_stairway.JPG


Europäische Arbeitsschützer würden angesichts der Treppe ja schon einen Herzinfarkt bekommen, richtig schlimm wird es aber oben in der Lackierkabine...

finishing_room_2.JPG


Glücklicherweise werden hier aber auch nur noch wasserbasierte lacke verwendet und die Lackierkabine ist auch so nicht mehr in Betrieb. Binh hat hier mittlerweile auch eine ökologisch bessere Kabine im Einsatz. Es ist aber erstaunlich, welche Qualität der Lackierer hier abliefert. Mit einfachsten Mitteln - geradezu steinzeitlich primitiv - entstehen hier geradezu besaitete Kunstwerke.

Zwischendurch wird dann auch geschliffen und poliert. Auch hier hocken die Leute auf dem Boden. Ich könnte das nicht...
crew4polishing.JPG


Auch hier: reine Handarbeit. Ellenbogenschweiss. Keine Polliermaschine, keine Schwabbelscheibe, nichts anderes als Muskelkraft und eine kundige Hand.
cleaning&polishing.JPG


Am Schluss wird besaitet und ein Setup gemacht.

fretting_shop.JPG

Bundiert wird auch von Hand. Die Bundschlitze werden mit einer Japansäge gesägt und dann wird freihändig bundiert. Nachdem die Bünde beschliffen und gecrowned sind, wird dann Stegeinlage und Sattel angepasst. Jede Giatrre - selbst die einfachen Konzertgitarren für den Inlandsmarkt wird hier individuell eingestellt.

Ein paar Fotos von Binh's Gitarren (und was er sonst noch baut) gibt's beim übernächsten Mal, weil das nächste ist der Vergleich ... wenn man nicht ein paar Hundert Gitarren im Jahr herstellt, sondern ein paar zigtausend.... C.F.Martin, Nazareth, PA.
 

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Beeindruckend, echt beeindruckend! Da würde ich gerne mal in die Lehre gehen. Und überall der ganze Staub! Wie bekommt der Lackierer eine Oberfläche hin ohne viel Staubeinschlüsse, da zieht's doch überall.
Wo ich dass so sehe mit dem Hocken - seit mein Keller feucht geworden ist, sitze bzw. hocke ich im WZ oft im Schneidersitz auf dem Boden und arbeite auf einem niedrigen Tisch. Da kann im Hintergrund der Fernseher mit irgend'ner Doku laufen. Aber die Knie...
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Hab's mir gerade zum 2. Mal angesehen. Sehr schöne Sache, das! Danke für's Teilhabenlassen!

In freudiger Erwartung...
TAMA
 
... bei Gugl hat man mir die Cloud geklaut!
Meine Photos vom CFM-Trip hängen im Nirvana, der Google-Firmensupport ist dran, mir wieder Zugang und Kontrolle und meine Daten zurück zu geben. Schaunmermal....
Aber bis die Fotos wieder da sind, hier noch ein paar Bilder aus Vietnam.

@TAMA TG 80 keine Ahnung, wie der Lacker das macht, aber das Finish von Binh ist mindestens so gut wie bei der "großen" Konkurrenz. Ich habe eine OM, bei der ich extra dünnes Finish geordert habe. Das Finish ist so dünn, dass die Poren des Rosenholzes im Finish sichtbar sind. Gleichzeitig aber ist kein mm² irgendwie schlecht gefinshed. Ganz große Kunst!

Binh baut Saiteninstrumente. Manche davon versehe ich nicht. Also was ist das?
mandolas_or_mando_guitars.JPG

Irgendeine Mischung aus Cello, Mandoline und Gitarre? Die Dinger kriegen später noch Pickups verpasst. Aber was zum Henker ist das?

Fernöstliche Musik hat auch ein paar für unsere Ohren fremde Konzepte. Mikrotonalitäten, zum Beispiel. Wie kann man jetzt das fernöstliche Mikrotonkonzept mit westlichen Konzepten verheiraten? Mit einer mikrotonalen Gitarre:
scalloped_frets.JPG


Mikrotonal? JA!
scalloped_frets_profile.JPG


Okay, Google hat mich gerade angerufen, also noch schnell und unsortiert ein paar Beispiele von Binh's Custom Shop...
4high_end_customs.JPG
a_killer_book-matched_maple_inspired_by_my_f65ce_back.JPG
a_killer_book-matched_maple_inspired_by_my_f65ce_front.JPG
a_killer_book-matched_maple_inspired_by_my_f65ce_sides.JPG
cedar_top_cambodian_rosewood_back.JPG
cedar_top_cambodian_rosewood_cutaway.JPG
cedar_top_cambodian_rosewood_sides.JPG
custom_order_from_paris.JPG
custom_order_from_paris_back.JPG

...und hoffentlich kommt auch gleich der CFM-Bericht hoch!
 
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Ein SUPER Bericht. Ich bin ganz gefesselt von den Bildern.
Gibt es hier in Europa oder noch besser in Deutschland einen Vertrieb für diese Gitarren?

Und nochmal.....Daumen hoch für deine Berichterstattung!!!!!!

LG
Frank
 
Nein, es gibt keinen Vertrieb für diese Gitarren.
Ganz einfach deswegen, weil der zusätzliche Aufwand für einen eigenen Vertrieb die Kosten so hoch treiben würde, dass es wenig Sinn machen würde, bei Binh zu kaufen.
Es gibt in verschiedenen Regionen aber zufriedene Binh-Kunden, die dann auch mal kommunikativ hilfreich sind, denn Binh ist Vietnamese und Englisch ist nur eine Fremdsprache, die er leidlich beherrscht. In UK/I mache ich das - und auch ein bisschen für D/A/CH. Das bringt mir ausser Arbeit übrigens genau gar nix. Ich bekomme kein Geld oder keine Dienstleistung dafür und ich bezahle auch meine Gitarren voll selbst.
Wenn Du mehr Info willst als man in diesem Fred abhandeln kann, bitte PM.
 
Moin Corkonian,
vielen Dank für den spannenden Bericht. Was mich interessiert - wie schätzt Du es ein, wird Binh irgendwann versuchen, neben den "Gemischtwarenladen" auch eine eigene Modellserie zu entwickeln, um eine "Marke" zu profilieren, oder wird dies auf absehbare Zeit in Vietnam noch nicht passieren?

beste Grüße
rw
 
Da wird nix passieren.
Binh baut zwar seine eigene "Marke" aus, aber das ist ein ganz, ganz enger Markt. Zur Zeit gibt es genau eine "Binh" Binh ausserhalb Vietnams. Ich habe einen Prototypen, aber da stimmt noch was nicht.
Aber die "Binh" Binhs werden erstmal wohl nur hochqualitative Gitarren für die Profis aus Südostasien sein. Also ein lokaler Vertrieb, wie bisher, nur halt mit "Binh" auf der Kopfplatte.
Für mehr fehlt zu viel, wor allem ein "ordentlicher" Vertrieb. Aber das geht nicht, denn die zusätzlichen Kosten machen den Preisvorteil von Binh kaputt.
Wenn ich z.B. für Binh professionell Gitarren importieren würde, müßte ich dann Rücklagen für Reparaturen usw. bilden, müßte einen ganzen Verwaltungsapparat bezahlen, Kapital wird im Lager gebunden ... das heisst die Binh wird netto für den Endkunden doppelt so teuer. Denn auch meine Arbeit will ja bezahlt sein.
Da ist dann der Vorteil von Binh dahin. Dann kann man doch lieber "Stangenware" kaufen.
Binh ist also nur dann sinnvoll, wenn man tatsächlich voll "Custom Shop" macht.
 
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Klasse Bericht!
Sehr interessant!
 
Da ist dann der Vorteil von Binh dahin. Dann kann man doch lieber "Stangenware" kaufen.
Binh ist also nur dann sinnvoll, wenn man tatsächlich voll "Custom Shop" macht.

Ja, das ist sicherlich so. Ich habe selbst einige Fälle erlebt, die bein "Hochskalieren" gescheitert sind. Danke.
 
@rw genau. Fuer mich ist das ein bisschen Entwicklungshilfe. Wir haben beide was davon. Ich kriege Custom Shop Gitarren fuer reelles Geld und Binh hat ein gutes Geschaeft. Mittlerweile ist Binh der fuehrende Gitarrenbauer in Suedvietnam. Auch ein bisschen, weil er die Empfehlung von so vielen zufriedenen Kunden hat. Ich habe ja schon 7 Binh...
 

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