Kontrabass Saiten mit extrem langem Sustain gesucht

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Armoniac
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Hallo, finde eventuell vorhandenen Thread nicht, hoffe es ist nicht falsch, extra ein neues Thema zu erstellen. Welche Saiten für Kontrabass 3/4 haben das allerlängste Sustain? (Schnarren ist ok - hab in einer Werbung z. B. "ohne aufdringliches Sustain" gelesen, suche also wohl das glatte Gegenteil! :)) Weiß das jemand? Freue mich über jede Hilfe.
 
Eigenschaft
 
Pizzicato oder gestrichen?
Für what kind of Mucke soll es denn sein?
 
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Hi,

Grundsätzliches: es sollte klar sein, daß ein KB bei der Tonerzeugung Energie der Saiten
in Luftschwingungen investiert. Das bedeutet: Energieverlust - oder danders:
Das Schwingen der Klangplatten (Decke und Boden) bremst die Schwingung der Saiten.

Von daher darf man das nicht mit einem E-Bass vergleichen, bei dem die meiste
Energie an den Saiten erhalten bleibt.


cheers, fiddle
 
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Pizzicato!

Streichen will ich seltener, also mehr die Jazzrichtung für dieses Instrument, meinen neuen Bass, vollmassiv, verdammt schwer, obwohl nur 3/4.

Ich hab bei anderen Bassisten gelegentlich so ein interessantes Schnarren im Tonkern oder wo das war gehört, kein Störschnarren wo was klappert, sondern ein veredelndes, notwendiges, das einem dann, wenn der Ton eigentlich schon weg ist, sagt, dass er NOCH DA IST.
 
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Hi Armoniac!

Erste Wahl: Spirocore! (Falls jemand nicht noch einen besseren Tip hat.) Die "mittel" sind von der Saitenspannung noch gut spielbar, die "harten" sind wirklich sehr hart.

Leichter Saitenhalter und Hängelsaite (womit erster befestigt ist) aus möglichst leichtem, flexiblen Material, also Synthetik, können auch hilfreich sein.

Das von Dir beschriebene Schnarren ist wohl eine Spieltechnik, bei der beim Ausklingen des Tons der Greiffinger ganz leicht entlastet wird, Übungssache.

Grüße

Thomas

P.S. "Leichter Saitenhalter" heißt deutlich unter 200g, Ebenholzsaitenhalter beginnen so bei 350g für 3/4 Viersaiter.
 
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Hi Bassstreichler!

Spirocore also - und was ist der Unterschied zwischen mittel und hart im Klang: die harten klingen länger? Oder umgekehrt (aber das wär ja zu schön)?

Was hältst Du von den The Jazzer (Pirastro)?

Viele Grüße, Martin
 
Hi Martin!

Die Spirocore hart haben wohl ein noch geringfügig längeres Sustain, sind aber die Saiten mit dem höchsten Zug auf dem Markt, wirklich nur etwas für "Tiere" auf dem Baß und lassen sich auch schwerer Streichen. Generell wird den Spirocores ja nachgesagt schwer streichbar zu sein, das halte ich aber für ein Vorurteil, das sich allenfalls auf nagelneue Saiten bezieht. Ich spiele die "mittel" selbst - fast nur gestrichen - auf meinem EUB und auch in symphonischen Profiorchestern kann man sie sehen, ich glaube in Genf spielt die gesamte Baßgruppe Spirocore.

"The Jazzer" kenne ich persönlich nicht, aber vielleicht hat Deine Nachfrage ins Schwarze getroffen, sieh mal da: http://www.geba-online.de/forum.php4?action=viewtree&id=31227&pagi_start=12&instanz=0&search=Jazzer .

Alles weiß ich halt auch nicht, aber gemeinsam scheinen wir ja doch die ultimative Saite für Dich gefunden zu haben :D .

Grüße

Thomas
 
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also von Sustain auf nem Kontabass zu reden, ist für meine Begriffe ja etwas widersinnig, aber ok.
Wenn das ein "Eberhard-Weber-sound" werden soll, dann geht das mit nem akustischen KB nicht
und die Saiten können es auch nicht richten.

Ich weiß nicht wer's gesagt hat, aber: "mit Naturgesetzen kann man nicht verhandeln."

Ich zitire aus post 1: "..mit extrem langem sustain.."


cheers, fiddle
 
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Hallo fiddle,

mit Naturgesetzen kann man zwar nicht verhandeln, aber es gibt dafür im Ernstfall ziemlich viele davon ...
Was die Herren oben meinen, ist, daß Saiten durchaus ihre spezifische eigene Dämpfung haben, ich will's mal schnell "Binnendämpfung" nennen. Saitendicke und Saitenzug wirken sich schon auf das Ausklingverhalten aus. Beim E-Bass gibt's auch Unterschiede.
Da ist manchmal z.B. einfach mehr Masse im Spiel, andere Materialien, und die Naturgesetze sind wieder zufrieden.

Natürlich ist es gewagt, von "extremem" Sustain zu reden.

@Bassstreichler: Ich nehme an, daß Du da auch eher marginale Unterschiede siehst, oder ?

cheerio,

der Omnimusicus
 
Hi fiddle, hi Omnimusicus!

Natürlich: Es wird immer ein gewaltiger Unterschied sein, ob ich ein Subkontra H auf einem Konzertflügel mit getretenem Legatopedal oder auf einem Kontrabaß pizzicato anspiele... Auf dem KB macht es aber schon einen deutlichen Unterschied, ob ich eine lasche Saite mit Kunststoffkern oder eine straffe mit Stahlseilkern anspiele. Aber selbst auf meinem recht steifen EUB mit den Spirocore sind keine Wunderdinge zu erwarten was das Sustain anbelangt, letztlich reden wir tatsächlich mehr von Nuancen als um grundlegendes. Das gibt die Konstruktion der Saiten nicht her. Ein Quantensprung in Bezug auf Sustain wären wahrscheinlich Roundwounds, aber mit so vielen Nachteilen - Griffbrettverschleiß, unstreichbar, Griffgeräusche, Belastung des Anschlagfingers - daß ein Einsatz wohl wenig sinnvoll wäre.

Und, was ich schon mit Hinweis auf den Saitenhalter angesprochen habe, man muß das "Gesamtsystem Baß" betrachten, nicht nur die Saiten. Dabei kann es durchaus sein, daß ein schwingungsfreudiger alter Edelbaß im Vergleich zu einer steifen Sperrholzkiste, was jetzt alleine die Dauer des gepizzten Tons anbelangt, nicht unbedingt "besser" sein muß, weil die Saitenschwingungen effektiver auf das Instrument übertragen werden, die Schwingungsenergie der Saiten wird schneller in Klang umgewandelt.

Wenn aber jemand wie Martin eine relativ (!!!) länger schwingende Saite sucht und so eine in Form von "The Jazzer" verfügbar ist, dann ist ja daran nichts falsch wenn man diesen Tip gibt - sofern man damit keine Wunderdinge verknüpft.

Es gibt ja noch eine gute Alternative für langes Sustain auf dem Baß: Streichen ;) !!!

Grüße

Thomas
 
Natürlich hängt das alles vom Bass ab. Aus einer tauben Sperrholzkiste wird kein Konzertbass - egal mit welchen Saiten.

Ich benutze seit Jahrzehnten Thomastik Spirocore - die sind für Jazz Pizzicato wirklich gut geeignet. Medium reicht aus, nur nicht die Solostimmung nehmen, die haben wenig Zug.

Ich hatte schonmal ein kleines Sample von mir gepostet, wo du Thomastik Spirocore hören kannst. Habe ich mit einem Fishman-Pickup eingespielt. Bass: Georges Mougenot 7/8 Kontrabass ca. 1870. Ist nur ein kleines Schnippsel, ich meine aber, dass das Sustain gut zu hören ist, obwohl ich da eher kurze Töne spiele.
Hier ist der Link, da gibts eine Zip-Datei mit einem MP3:

https://www.musiker-board.de/upright-kontrabaesse-bass/205267-wie-kontrabass-abnehmen-3.html#post3983497
 
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..nur nicht die Solostimmung nehmen, die haben wenig Zug.

..weil ich den Fall erst letzte Woche hatte:

Die Solostimmung ist ein Ganzton höher, als normal! Also: Fis, H, E, A.
So hatte ein Mensch eine Solo-A gekauft, wußte aber nicht, daß diese Saite für
die höchste Saite in Solo-Stimmung gedacht ist.

Die Solo-Saiten sind dünner ausgelegt für die höhere Stimmung.
Daraus zu schließen, daß sie deswegen weniger Zug als andere haben, stimmt nicht.

Nochmal zum sustain:
wenn ich lese Jazz (da verbinde ich automatisch eine typisch niedrige Saitenlage),
in Verindung mit extrem langen sustain, hebt sich mir zwangsläufig ne Augenbraue.

Das Ausschwingverhalten einer Saite (erstmal wurscht welche) folgt einer exponetiellen Kurve.
Ich kann natürlich mehr Energie in die Saite reinkloppen - stärker Zupfen - dann klingts auch länger.
Ich kann eine Saite mit mehr Masse wählen, dann klingts auch länger, aber in Kombination mit
einem sanften Anschlag und niedriger Saitenlage wird das nicht funktionieren, ohne auf dem
Griffbrett aufzuschlagen.


cheers, fiddle
 
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Hi fiddle!

"Nochmal zum sustain:
wenn ich lese Jazz (da verbinde ich automatisch eine typisch niedrige Saitenlage)," - wie die Zeiten sich doch ändern! Ich denke dabei immer an die verstärkerlosen Old-School Jungs, deren Gedärm am Griffbrettende in luftigen 2 - 2,5 cm schwebte ;) . Heute sind die Verhältnisse anders und ich meine auch nicht, daß sich die Saitenhöhe auf einem Jazz- und einem Klassikbaß unterscheiden sollten: 6mm GS bis 10mm ES sind Werte, die sich auf einem gut eingerichteten Baß arco und pizzicato spielen lassen sollten. Was nützt mir ein klanglich "fetter" Baß, wenn mir nach 3 Minuten die Greiffinger weh tun, wenn der Gig noch 3 Stunden dauert!

Von Solosaiten in Orchesterstimmung möchte ich auch abraten. Auf einem Baß mit 112er Mensur mag das gehen, aber ansonsten sind sie zu lasch und haben innerhalb eines Tons Tonhöhenschwankungen, eine saubere Intonation (auf dem Baß - :rofl: ) ist damit erst Recht nicht möglich. Dann lieber gleich was weiches wie die Corellis nehmen.

Grüße

Thomas
 
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Edit zu meinem letzten post: ..in Kombination mit einem härteren Anschlag und niedriger..
wollte ich schreiben. :redface:

Ich denke dabei immer an die verstärkerlosen Old-School Jungs, deren Gedärm am Griffbrettende in luftigen 2 - 2,5 cm schwebte ;) . Heute sind die Verhältnisse anders und ich meine auch nicht, daß sich die Saitenhöhe auf einem Jazz- und einem Klassikbaß unterscheiden sollten: 6mm GS bis 10mm ES sind Werte, die sich auf einem gut eingerichteten Baß arco und pizzicato spielen lassen sollten..

Also ich kenne niedrige Jazz-Saitenlage seit meiner Lehrzeit und das ist auch schon 20 Jahre her.. :)weird:)

6mm auf G und 10mm auf E ist nach meinem Geschmack eigentlich bereits unter der Untergrenze.
Vergleich Cello: 5mm auf A und 7,5mm auf C kann bei Vollgas-Streichen schon anschlagen.
(hängt etwas von den Saiten ab. Mit den schweren jedenfalls kein Problem)


cheers, fiddle
 
Mal eben nachgemessen: 6mm Luft zwischen Griffbrett und G-Saite, bei der E-Saite sind es 9mm. Spiele Spirocoresaiten, Jazz Pizz und auch Arco, da klappert oder scheppert nichts. Mit der richtigen Anschlagstechnik ist das für mich ein normaler und komfortabler Wert.
 
Hi bassick!

Gute Werte! Ich stelle immer wieder fest, daß Geigenbauer, die nicht auf Kontrabässe spezialisiert sind (gell fiddle ;)), etwas Berührungsängste vor optimalen Saitenlagen beim Baß haben. Natürlich, wenn's dann doch schnarrt bekommt der GB eine auf die Mütze...

Freilich muß man immer das "Gesamtsystem Baß" betrachten. Die Saiten und der Abstand am Griffbrettende sind das eine, das andere ist die Hohlkehle. Mit sehr tiefer Hohlkehle kann man die Saiten noch viel weiter "runterschrauben", grifftechnisch bringt das aber keine Vorteile, klanglich erst recht nicht.

Habe mir kürzlich noch einen 4-Saiter gekrallt, flache Hohlkehle und der soll mit Darmsaiten bespannt werden. Den werde ich - obwohl Fan tiefer Saitenlagen - zunächst mal auf ca. 9 mm GS bis 12 mm ES einrichten. Als Instrument für vorwiegend Barockmusik wird das Spiel im Daumenaufsatz keine Priorität haben, es kommt auch immer auf den Einsatzzweck eines Instruments an.

Grüße

Thomas
 
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OK..............................

...bei Bassick im Fischsample, das kommt hin, jawoll, in die Richtung will ich auch, mit Spirocore hat er das also gemacht, aha, prima. Und The Jazzer also höchstwahrscheinlich noch einen Tick länger? Direction Eberhard Weber. Ok, dann werde ich jetzt den logischen Schritt unternehmen, mich mal nach den Jazzers umzusehen!

Werde Euch leider nicht berichten können, wie The Jazzers im Vergleich zu Spirocores auf meinem Bass abschneiden (bzw. Sustain HINZUfügen) werden, weil ich den Vergleich ja gar nicht anstellen kann: ich kenne die Spirocores ja gar nicht. (NOCH nicht, hab ja noch ein langes Leben vor mir.) Aber ich bedanke mich ganz herzlich für Eure Hilfe! :)
 
Hehe, klar bin ich nicht auf KBs spezialisiert - würd ich nie behaupten und wird bei mir
auch wahrscheinlich nicht eintreten, aber verschreien wir es mal nicht.

Kurz: beim Einrichten gibt es immer nur eine Richtung, nämlich Holz abtragen.
Ist man zu tief, dann schauts mal schlecht aus.

Zur richtigen und tiefen Saitenlage gehört auch immer die Kommunikation zwischen
Bassist und GB und der Bass muß auch mitmachen!
Wenn ein Bass auf Feuchteschwankungen reagiert wie ne "Zicke", dann ist Vorsicht geboten.
Das Einstellen an die Grenze des Möglichen geht in Schritten und bedarf geduldiger Testphasen
zwischendurch. Wenn man hier nicht zusammenarbeitet, dann wird das auch nix.

Manchmal gibt es komische Bassisten mit einem normalen Bass, dann gibt es normale Bassisten mit
komischen Bässen und dann gibt es seltsame Bassisten mit "Zicken".
Manche Basser kommen auf die absurde Idee, einen an die Grenze gepimten Bass auf schwere Saiten
umzurüsten und wundern sich, daß plöztlich die Saiten anschlagen.. (ahh.. facepalm..)

Es gibt also eine ganze Palette an Möglichkeiten, daß das Experiment tiefe Saitenlage in die Hose gehen kann.


cheers, fiddle
 

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