Kontrabass mit Cutaway zum Slappen geeignet?

Kik
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Moin zusammen!

Mich hat erst vor kurzem das Kontrabass-Fiber erwischt (hoffe ich bin noch nicht zu alt dazu) und jetzt suche ich ein Instrument zum Anfangen. Leider gibt es hier in der Umgebung wohl niemanden, der mir das Slappen beibringen könnte, daher muss ich mich nun voll und ganz auf das Buch mit CD und die DVD von Didi Beck verlassen (Rockabilly Slapbass: a slight introduction). Bin mal gespannt…

Ich habe den Tipp bekommen, mir zum Üben erst mal einen billigen Sperrholzbass bei Thomann zu kaufen (das wurde hier ja auch schon ein paar mal diskutiert, wie ich gelesen habe). Die kosten da momentan so um die 500 EUR. In den Käuferbewertungen habe ich allerdings auch gelesen, dass man da Pech haben kann, da die Verarbeitung bei dem Preis halt nicht einwandfrei ist. Viele waren nach dem Kauf bei einem Geigenbauer und haben diverse Dinge richten lassen. Das wäre mir dann eigentlich schon wieder etwas zu umständlich, denn a) habe ich keinen Geigenbauer in der Nähe und b) würde der Kontrabass wohl auch nicht in meinen Lupo passen (von den Zusatzkosten jetzt mal ganz abgesehen).

Also habe ich mich nach gebrauchten Instrumenten umgesehen. Nun gibt es da einen halbmassiven 3/4 Kontrabass relativ in meiner Nähe zu kaufen. Und jetzt kommt es: Er hat einen Cutaway. Mal davon abgesehen, dass ich das eigentlich nicht besonders hübsch finde, weiß ich nicht, ob der überhaupt für`s Slappen geeignet wäre. In dem Buch steht dazu nur kurz, dass es Jazzbässe mit Cutaway gibt und man damit die höheren Lagen besser greifen kann. Heißt das nun, dass man beim Rockabilly-Spiel keinen Jazzbass nehmen kann/darf/sollte? Vielleicht gibt es da ja auch so ein unausgesprochenes NoGo, von dem man einfach wissen muss.

Ansonsten kann der Verkäufer zu dem Kontrabass leider auch nicht viel sagen, da dieser ihn selbst gebraucht gekauft hat. Er hat wohl eine massive Fichtendecke (Boden und Zargen sind gesperrt) und einen gewölbten Rücken. Es sind PRESTO Nylonwounds Saiten drauf, was ja glaube ich zum Slappen okay wäre. (Käme mir gelegen, wenn ich die Saiten nicht noch tauschen lassen müsste.) Ich wüsste nicht mal, ob das Griffbrett aus Ebenholz ist (Woran erkennt man das richtige Holz?). Schlagendes Argument ist hier einfach der Preis von 500 EUR und die Tatsache, dass er blau ist (wäre noch vor Schwarz die Farbe meiner Wahl). :rolleyes:
Ich möchte mir den Kontrabass nächste Woche mal im Original ansehen. Hat vielleicht noch jemand Tipps, auf was ich achten muss? Gibt es billige China-Bässe mit Cutaway und massiver Decke oder sind die immer aus Sperrholz?
Was würdet ihr generell sagen? Cutaway geht gar nicht? Von Gebrauchten mit unbekannter Herkunft (Hersteller) lieber Finger weg? Bei Thomann bestellen und auf Glück hoffen?
Ich weiß, da gehen die Meinungen stark auseinander und man kann halt Glück oder Pech haben.
Würde mich wirklich sehr über eine kurze Antwort oder Tipps freuen.

Danke erstmal
Gruß
Kik
 
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Hi Kik! - Zunächst mal: Herzlich willkommen! (Und Entschuldigung, daß ich nur Fließtext schreiben kann, seit kurzem nimmt die Software hier im MB meine Enter-Taste nicht mehr an - hat jemand einen Tip?) - Viele Fragen! Zunächst mal bin ich für ernsthaftes Baßspiel kein Freund von Cutaways, zu viele spieltechnische Nachteile in den hohen (Daumen)-Lagen (im Gegensatz zur E-Gitarre oder E-Baß), hierüber habe ich mich in älteren Beiträgen schon ausführlicher geäußert. Da das Slappen aber primär eine Technik der rechten Hand ist steht grundsätzlich nichts dagegen das auf einem Cutaway zu erlernen. - Der blaue Baß kommt bestimmt aus diesem Stall: http://www.gedo-musik.de/shop/category.php?id_category=64 und wenn man irgendwo halbwegs anständige Billigbässe in Deutschland kaufen kann, dann bei Thomann oder Gedo. - Der Baß müßte in einen Lupo passen, ich transportiere meine fetten 4/4-Bässe in einem 25 Jahre alten Flüchtlingsporsche (924S), allerdings nach Ausbau des Beifahrersitzes. - Cutaways als "Jazzbaß" zu bezeichnen ist sicherlich falsch, ich habe noch nie einen guten Jazzbassisten mit einem Cutaway gesehen - aus guten spieltechnischen Gründen. - Gut wäre es, wenn Du für eine Baßbesichtigung jemand mitnehmen könntest, der etwas Ahnung von den Dingern hat, kann halt sein, daß noch etwas in den Baß investiert werden muß. Bei den Gedos kann (!) es manchmal vorkommen, daß sich die Hälse etwas verziehen, gar nicht gut, weil aus zu frischem Holz gebaut. Darauf besonders achten. Wie Dir die verlinkte Seite zeigt, gibt es gesperrte, halb- und vollmassive Cutaways (sogar 5-Saiter!), da die Teile aber immer verstärkt werden und Sperrholz viel unempfindlicher als Massivholz ist, möchte ich in diesem Fall zu einem gesperrten raten. - Ebenholz ist auf den ersten Blick nicht immer leicht von anderen gefärbten Holzsorten zu unterscheiden, wenn das Instrument aber schon gespielt wurde geht die Farbe sehr schnell vom Griffbrett ab und es zeigen sich Dellen im Griffbrett, sollte es sich nicht um Ebenholz handeln; Gedo hatte auch schon lange keine Bässe mit wirklich minderwertigen Griffbrettern im Programm, soweit ich mich erinnere. - Und egal wie alt Du bist: Mach es!!! - Dies mal als erste kurzgefaßte Meinung, zumal ich im Moment nicht so viel Zeit habe. - Grüße, Thomas P.S. Habe mir die Fotos nochmal angeschaut, der Kopf samt Schnecke und die relativ hochwertige Tiroler Mechanik von Rubner auf einem Billigbaß spricht sehr für Gedo - und blau gibt's auch, wenngleich kein Cutaway, man beachte den Preis mit "Bogen" und Tasche http://www.gedo-musik.de/shop/product.php?id_product=419
 
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Hi! - Noch ein paar Ergänzungen: Cutaways sind heute sogar am aller ehesten im Rockabilly anzutreffen. Eigentlich kann man mit jedem Baß alles spielen - sofern man es kann und der Baß gut klingt. Man schaue sich mal folgendes Video an: http://www.youtube.com/watch?v=eC0J_fdCwo0&feature=youtube_gdata_player . Hack-Baß (Hack war ein Musikhaus in Göttingen mit eigenem Lable) aus dem Jahr 1952, ursprünglich ein 5-Saiter, vollmassiv und mit Bindings und den tropfenförmigen F-Löchern eindeutig kein Klassik-Baß. Das Instrument steht übrigens momentan durch den Interpreten (Baß-Prof. in Brüssel) in Belgien für 2.450,-- € (ein Soloinstrument muß kein Vermögen kosten!) zum Verkauf. - Die besten Spezialisten für Rockabilly-Bässe in Deutschland sind wohl Micha Frick http://www.frickbass.de/ und Bernd Eltze http://kontrabassist.com/kontrabaesse-und-zubehoer/index.html . Hier noch ein halbmassiver Gedo in dem schönen blueburst: http://www.gedo-musik.de/shop/product.php?id_product=182 . Grüße, Thomas
 
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Moin!

Danke erstmal für die Antworten und Tipps. Ich hatte bisher immer nur von Thomann gehört. Auf Gedo-Musik wäre ich sonst sicher nicht gekommen. Leider gibt es dort keine Kundenbewertungen für die Instrumente. Oder habe ich das nur nicht gefunden? Hat schon mal jemand einen Kontrabass dort gekauft?
Also ich tendiere momentan eher dazu, einen neuen Sperrholzbass zu kaufen, als den gebrauchten halbmassiven mit dem Cutaway. Irgendwie weiß ich nicht, ob ich mich wirklich damit anfreunden könnte.
Bei Gedo haben sie gerade einen blauen, der mir sehr gut gefällt und sogar momentan im Angebot ist. Ich glaube ich rufe da morgen mal an und frage wo der Haken ist. Oder erkennt das jemand auch so? http://www.gedo-musik.de/shop/product.php?id_product=409
Wenn ich da noch gleich die richtigen Saiten aufziehen lasse, komme ich recht günstig dabei weg (sofern ich das mit dem Steg aufstellen selbst hinbekomme). Das ist ja bei Gedo sicher auch wie in den Bewertungen von Thomann. "Spielfertig" ist so ein Kontrabass halt leider doch nicht, wenn er bei einem ankommt.
Also wenn ich das mit dem Spielen dann wider Erwarten doch nicht auf die Reihe bekomme, habe ich wenigstens nicht allzu viel Geld verbrannt.

Bis demnächst
Kik
 
Hi Kik! - Schöner Baß! Das mit dem Steg aufstellen ist nicht so schwierig: Mitte der Stegfüße müssen auf einer gedachten Linie zwischen den inneren Kerben der F-Löcher stehen, die plane Seite des Stegs in Richtung Saitenhalter. Stimmstöcke sind bei den Gedos recht stramm eingepaßt, da fällt so schnell nichts um. Steg sollte leicht (!) geneigt Richtung Saitenhalter stehen, während des Hochstimmens immer mal korrigieren - Baß auf Boden legen, am Stachel knien und immer mal den Steg zu sich ziehen. - Kundenbewertungen sind bei Gedo auf freiwilliger Basis, für diesen Baß gibt es wohl keine. - "Spielfertig" meint nicht, daß alle Teile an ihrem Platz sind, sondern daß alle Parameter stimmen, besonders Obersattel, Hohlkehle des Griffbretts und Steg. Zum Slappen würde ich für einen Anfänger bei Gedo folgende Angaben machen: Saitenabstand am Griffbrettende 7 - 8 - 9 - 10 mm für G- D- A- und E-Saite - tiefer geht immer. - Dank Deiner PN weiß ich ungefähr wo Du wohnst, wenn alles schief geht bringst Du den Baß da hin: http://www.geigenbau-gleissner.de/ . Grüße, Thomas
 
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Moin!

Falls es noch jemanden interessiert, hier mal die Antwort von Didi Beck (Boppin'B) zur Eingangsfrage:

"...also grundsätzlich: Cutaway_Bässe sind zum Slappen genauso geeignet
wie alle anderen auch, von daher null Problem. Vor einigen Jahren
waren sie für Rockabillies sogar so ein wenig das optische
Nonplusultra. Aber dann kamen die Chinesen mit ihren billigen
Quietschfarben-Bässen, und die waren oft übel. (Slappen kann man
trotzdem drauf!) So ein wenig habe ich die Sorge, daß der Bass, den du
da angeboten bekommst auch so ein teil ist. Ich kenne bis heute
niemanden, der eine masive Decke ersnthaft mit blauem Lack bedeckt. Da
kann er auch gleich Sperrholz nehmen. Aber, da ich den Bass nicht
kenne muß ich da natürlich mit Ferndiagnosen vorsichtig sein.
Wenn du willst ruf mich doch bitte mal kurz an, dann kann ich dir evtl noch
weiterhelfen, denn es gibt ja so einiges zu beachten."

So, und die Telefonnummer behalte ich jetzt mal für mich. :D

Gruß
Kik
 

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