Kontrabass für Anfänger? Hilfe?

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Folkomotive
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Hi ihr Lieben,

hab hier im E-Bass-Forum schon einen Thread erstellt, in dem es um die allgemeine Problematik der Bass-Findung geht.
Damit die Kontrabassisten aber auch von dem Thema Wind kriegen, wollte ich hier nochmal schnell posten!

Ist ein Kontrabass geeignet für jemanden, der sich das selbst beibringen will? Ist ein Unterricht im wöchentlichen Turnus sinnvoll bzw. nötig?
Was ist ein guter Kontrabass zum Einstieg?
Habe von einem "Engelhardt Swingmaster ES9" gelesen (Hier, das ist in meiner Nähe!), würde mir das ganze aber am Wochenende erstmal anschauen...

Ist das grundsätzliche Lernen von einem E-Bass für das Verständnis und die Technik wichtig, bevor man auf einen Kontrabass umsteigt oder könnte ich direkt einen Kontrabass auch zum üben holen?

Ein Kontrabass würde einfach sehr viel besser zum Stil unserer Musik und unserer Band passen, ich habe aber Angst, dass ich mich mit diesem Instrument evlt. überfordern könnte?


Freu mich über jeden Tipp!


Beste Grüße, Marcel
 
Eigenschaft
 
Hi Marcel!

Es gibt Pianisten, die ganz gut Trompete spielen; es gibt Harfenspieler, die ganz gut Schlagzeug spielen und es gibt E-Bassisten, die ganz gut Kontrabaß spielen. Viel haben die beiden letztgenannten nicht gemeinsam, für Dich wäre der KB aber schon besser.

Statt jetzt ausführlich auf Deine Fragestellung einzugehen, verweise ich auf www.GEBA-online.de , besonders auf die Rubriken "Neuling" und "Kauf und Verkauf".

Grüße

Thomas
 
Hallo Thomas,

danke schonmal für die Antwort. Ich werde mich da mal umsehen.


Viel haben die beiden letztgenannten nicht gemeinsam, für Dich wäre der KB aber schon besser.

Genau das war eben meine Befürchtung... Dass ich nicht ohne Probleme von einem auf das andere umsteigen könnte. Deshalb sollte die Entscheidung E-Bass/Kontrabass schon möglichst bald feststehen!


Gruß,

Marcel
 
Hallo Marcel!

Daß der E-Bass spieltechnisch keine Voraussetzung für den KB is, sieht man ja daran, daß es den E-Baß seit 60, den KB aber seit ca. 400 Jahren gibt.

Den KB kannst Du halt viel vielseitiger einsetzten als den E-Baß und natürlich ist das Instrument sehr fordernd (aber nicht überfordernd!) am Anfang. Und es ist wirklich ein Erlebnis, so ein Teil zu spielen!

Gehe bei Deinem Budget mal von 700,--€ für den Baß mit Zubehör aus, dazu 300,--€ für ein ordentliches Setup beim Geigenbauer und gute Saiten, da bekommt man schon was spielbares bei Thomann oder Gedo-Musik, mit viel Glück auch anderswo.

Bin gerne bereit, Dir auf konkrete Fragen Antworten zu geben, Entscheidungen kann ich Dir aber leider nicht abnehmen...

Grüße

Thomas
 
Hallo Thomas,

danke für die Tipps nochmal.

Vielleicht können mir die Herren im Kontrabass-Studio auch wertvolle Tipps für den Anfang geben... ich hoffe halt, dass das keine reinen "Verkäufer" sind!

Meine grundsätzliche Überlegung war einfach mit E-Bass anzufangen, dass in unserer Band der Bereich der tiefen Töne eben schon abgedeckt ist. Ich bin eben einfach davon ausgegangen, dass ein E-Bass leichter zu erlernen und auch für den Anfang günstiger ist.
Dass diese Instrumente sich in einem hohen Maße unterscheiden war mir bisher als Anfänger einfach noch nicht klar.

Wenn ich Mehr in Erfahrung bringen konnte, lass ich euch daran teilhaben ;-)


Beste Grüße, Marcel

---------- Post hinzugefügt um 18:46:43 ---------- Letzter Beitrag war um 12:22:29 ----------

Habt ihr vielleicht noch Links zu guten und empfehlenswerten Kontrabass-Stücken bei Youtube? Momentan geht die Richtung schon eher in Richtung Kontrabass, will mich aber noch ausgiebig informieren, bevor ich mir irgendwas kaufe, mit dem ich nicht 100% glücklich bin!
 
So,

hab jetzt mal ausgiebig Kontrabässe getestet und mich beraten lassen. Wie ich gehofft hatte, war das ganze sehr informativ und keine Verkaufsveranstaltung...

Geraten wurde mir auf jeden Fall zu einem Kontrabass aus Sperrholz, da dieser bezüglich Transport, Lagerung usw einfach besser zu unserem Einsatz passen würde (sehr häufig unterwegs, wird häufig transportiert... da sollen Massivbässe oder auch Bässe mit einer massiven Decke sehr empfindlich sein).

Im Endeffekt bin ich mir nach diesem Besuch schon ziemlich sicher, dass es doch kein A- oder E-Bass, sondern eben ein Kontrabass werden soll. Im Vergleich zu dem Bass, den ich aktuell leihweise zu Hause habe, ist der KB einfach vom Klang, vom Stil usw. um Welten vorraus!
Ich werde zwar nächste Woche nochmal zu Thomann fahren und mich ausgiebig beraten lassen, da ich keine Entscheidung nach nur einem einzigen Probespielen treffen möchte. Aber die Entscheidung in meinem Kopf ist eigenltlich schon durch.

Jetzt gibt es allerdings noch ein Problem:
Es gibt zwei Kontrabässe, die mir einfach beide wahnsinnig gut gefallen würden und ich habe noch nicht endgültig entschieden, welcher für mich der bessere wäre.

Bass #1:
Ein KB, der extra angefertig würde, also quasi ein neuer, unbespielter. Er hat eine 3/4 Mensur, allerdings einen 4/4 Korpus. Der Bass klingt schöner als Bass #2 und ist so laut, dass beim unverstärkten (!) anspielen, am anderen Ende vom Raum die Glasscheiben scheppern... der macht also richtig Druck! Von der Optik her ist er variabel, da eben neu angefertigt.

Bass #2:
Ein KB, dessen Hersteller nicht herausgefunden werden konnte. Der Verkäufer (der seit etwa 20-25 Jahren Kontrabass spielt) hat wochenlang ergebnislos recherchiert. Der Bass ist auf jeden Fall alt, ich denke mal so 40 + Jahre. Auch rein Sperrholz, allerdings sind die Zargen und Schalllöcher mit unterschiedlichen Holzarten verziert (ich schätze Buchs und Ebenholz) und der Hals ist zweiteilig. Die oberste Furnierschicht ist aus Palisander, er hat aber auch schon einige Macken (nichts schlimmes... man sieht halt, dass er gebraucht ist).


Im Endeffekt muss ich mich jetzt entscheiden, ob ich einen KB will, der vom Klang her voller klingt und deutlich lauter ist (Lautstärke ist hier allerdings in meinen Augen nicht nur als eindeutiger Vorteil zu sehen) und einem Bass, der nicht ganz so gut klingt aber dafür einfach unglaublich viel Stil und Charme hat, ein Einzelstück und optisch ein Highlight ist und eigentlich vom ersten Augenblick mein Favorit war.

Zum Preis möchte ich eigentlich nicht viel sagen, da das für mich kein Kaufkriterium ist. Einer ist zwar noch ein paar Hundert Euro teurer als der andere, im Endeffekt liegen aber beide knapp beim doppelten von meinem ursprünglich angedachten Budget...


Soviel zu meinem ersten Eindruck!

Schönen Sonntag euch allen,

Marcel
 
Hallo Marcel,

die Robustheit von Sperrholzbässen im Vergleich zu Massivholzbässen ist zwar gegeben aber ich finde das als Kaufkriterium weniger wichtig, denn meinen Massivplatten E Bass behandele ich auch sorgsam, so dass auch der keine Macken bekommen würde.
Wenn Du mal draufklettern willst wie Marshall Lytle bei Bill Haley ist Sperrholz allerdings besser. ;)

Massivholzbässe haben den Vorteil, dass sie unverstärkt deutlich lauter sind und einen schöneren Klang haben. Auch wird das Holz nach Jahren vom Klang besser, was bei einem Sperrholzbass wohl flach fällt. Dafür hat ein schlecht schwingender Sperrholzbass natürlich den Vorteil, dass er verstärkt gespielt weniger zu Rückkopplungen neigt.
Hier ist wieder jemand im Vorteil, der je nach Einsatz zwei Bässe haben kann. ;)
Da gibt es auch noch die Möglichkeit einen EUB zu nutzen. Auch als Reservebass für die Bühne.


Beim Testen von verschiedenen Bässen ist auch entscheidend, welche Saiten aufgezogen sind.
Gute Saiten - und die gehören einfach drauf - bekommt man schon für um 130 Euro.
Ein ganz billiger Bass wird durch gute Saiten noch mal eine Steigerung bekommen. Oft sind leider bei billigen Chinabässen auch billige schlechte Saiten aufgezogen. Das erklärt schon der Preis!

Hier möchte ich auch noch mal wegen Deiner Beispiele der verschiedenen Herkunft von Bässen grundsätzlich darauf hinweisen, dass man natürlich immer jedes Instrument einzeln für sich bewerten muss. Auch ein Massivholzbass muss nicht zwangsläufig gut sein. Es gibt auch gute Sperrholzbässe. Also niemals zu sehr auf Pauschalisierungen stützen.
Ich hatte ja schon mal geschrieben:Ein Kontrabass lebt. Wenn das Instrument alt ist, wird das Griffbrett abgezogen und ein neues draufgesetzt. Das ist wohl bei dem gebrauchten, den Du kaufen könntest passiert.
Ob der Bass gut für Dich ist solltest Du daran ausmachen, wie er klingt und wie die Bespielbarkeit ist. Macken sind wie Narben beim Menschen. Die gehören nach 40 Jahren dazu. Die Frage ist: Wie ist der Preis? Ist er angemessen?
Ein grösserer Korpus kann lauter sein, muss er aber nicht unbedingt! Also keine wirkliche Garantie! Als ich meinen Bass kaufte war er lauter als die anderen im Laden, auch lauter als die 4/4 Bässe. Deshalb habe ich ihn auch gekauft. Für mich war er perfekt und das ist er noch.
 
Habt ihr vielleicht noch Links zu guten und empfehlenswerten Kontrabass-Stücken bei Youtube? Momentan geht die Richtung schon eher in Richtung Kontrabass, will mich aber noch ausgiebig informieren, bevor ich mir irgendwas kaufe, mit dem ich nicht 100% glücklich bin!
http://www.youtube.com/watch?v=u16a_w0BTTc
http://www.youtube.com/watch?v=2kotK9FNEYU

:p :p :p

In Sachen Lautstärke sollte man sich auch mit der Nachbarschaftssituation auseinandersetzen.

Ansonsten muss ich Dir dringendst zu einem Lehrer raten. Ein Jahr Unterricht kann reichen und Du kommst alleine klar. Vom E-Bass kann man weniger mitnehmen als Du vielleicht denkst. Neue Fingersätze, Verzicht auf den 3. Finger, Intonation als überwältigenden Großteil der Übungen, macht ganz andere Musik als bisher gewohnt ;)
 
Hi,

danke für eure Antworten!

Zu den Saiten: Auf allen Bässen waren die gleichen Seiten zum Vergleich aufgezogen und zwar Gut-a-Like Saiten... Laut Diskussionen im oben verlinkten Forum der Gemeinschaft deutscher Bassisten wohl wirklich gute Saiten!
Die Bespielbarkeit war bei allen Bässen super, die sind nämlich sehr gut (auch anfängerfreundlich) eingerichtet gewesen... Sehr einfach und ohne Anstrengungen spiel- und auch intonierbar. Lautstärke war in Ordnung beim "Kleinen", beim "Großen" war sie wirklich krass!

Ob der Preis angemessen ist, ist eine schwierige Frage, ich möchte allerdings hier auch keine offene Diskussion darüber führen. Gerne würde ich aber, wenn es sich jemand wünscht, Bilder usw. per Mail zukommen lassen. ICH finde den Preis für beide angemessen und würde mich in keinster Weise über den Tisch gezogen fühlen... Immerhin sind sie wirklich gut eingerichtet, mir würde auch nochmal der Stimmstock auf Wunsch nachgestellt werden, es sind gute Saiten drauf... passt für mich!

@Fastel:
Nachbarschaft ist weit weg und wir sind in unserem Haus alleine... Kein Problem!
Eine Unterrichtsmöglichkeit hab ich auch schon aufgetan in der städtischen Musikschule. In welchem Umfang ich Unterricht nehmen werde, kann ich jetzt aber noch nicht abschätzen!

Beste Grüße, Marcel
 
@ Marcel

nimm beide Bässe und teste sie oder lass sie auch mal vom Verkäufer spielen, geh dabei ein paar Meter weg und höre Dir die Klangeigenschaften an oder nimm jemanden mit, der sich den Klang auch noch mal anhört. Das habe ich beim K Bass und beim Akustikbass gemacht und es hat mir zur richtigen Entscheidung verholfen.
Lass auch Dein Gefühl entscheiden. Man hat ja so ein vorgefertigtes Bild in seinem Inneren zu dem der Bass auch passen muss. Das ist wie beim verlieben. ;)

Mit dem Fingersatz ist das so eine Sache. Da mögen jetzt viele die Nase rümpfen aber ich spiele wie beim E Bass Vier Finger Satz, aber mit nur drei Fingern zu spielen ist auch nicht viel schwerer als mit vier Fingern.

Und hier auch mal ein nettes Video, das ich auf Youtube gefunden habe:

 
Cool aber keine Illusionen: Da stecken midestens 3 Jahre AMBITIONIERTE Arbeit drin. Der Durchschnittliche Musikschüler kann das vielleicht nach 8 Jahren oder so spielen :D
Mich demotivieren die Intonationsübungen momentan. Da muss man sich echt durchbeißen... und wenn man klassisch Streichen will, muss man an so vielen Dingen arbeiten bis man einen guten, warmen Ton gefunden hat...
 
Hi,

@Moulin:

Genau das habe ich gemacht... erst hat der Verkäufer die Bässe alle gespielt, wobei wir genau drauf geachtet haben, dass er und ich jeweils an der selben Stelle stehn. Im Anschluss hab ich dann die ganzen Bässe angespielt, die in die nähere Auswahl gekommen sind. Meine Frau, welche zwischendurch auch mal 4 Jahre hauptberuflich Musik gemacht hat, war übrigens auch zur Unterstützung dabei ;-)

Wenn ich selber spiele, fällt beim großen Bass vor allem die Lautstärke auf, er klingt einfach voller. Wenn man weiter weg steht und genau im "Wirkungsradius" des Basses ist die Lautstärke aber teilweise sogar schon unangenehm und dröhnend. Der kleinere ist vom Klang nicht ganz so voll und auch nicht so laut... aber ist dennoch aufgrund der Bauform, der Hölzer und vom Stil/Charme noch immer mein Favorit.
Am Samstag werde ich noch ein paar Akustikbässe (und vielleicht auch Kontrabässe) bei Thomann anspielen und dann eine Entscheidung treffen!
 

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