Hallo, zu Deinen Fragen. Ich würde Stimmen grundsätzlich NICHT zusammen komprimieren und auch nicht zusammen mit der Summe. Jeder Gesangskanal braucht einen eigenen Kompressor. Wenn Du einen Stereokompressor hast, lässt dieser sich normalerweise auch in 2 x mono schalten. Somit brauchst Du für 2 Stimmen einen Kompressor. Diese schleifst Du mit einem Insert - Kabel über den Insert in den jeweiligen Channel ein. Wenn Du die Stimmen zusammen komprimierst, reagiert dieser auf die lauteste und alle anderen werden dann mit komprimiert. Das heißt auch, dass Du große Probleme bekommst, wenn Stimmen gleichberechtigt laut sein sollen.
Effektgeräte werden über Aux Send (postfader) eingeschleift und dem Signal anteilmäßig zugemischt. Als Rückweg kannst Du die Aux Returns am Pult nehmen oder aber Du gehst über einen Aux Send mono raus und verwendest einen Stereokanal des Mischpultes als Return. Jeder Effekt sollte seinen eigenen Rückweg haben und parallel geschaltet werden. Sonst kannst Du immer nur die Dosis für ALLE Geräte gleichzeitig bestimmen. Wenn Du dann Hall und Delay auf die Stimmen legst, kannst Du ordentlich Probleme bekommen. Für gute Ergebnisse solltest Du aber auch beide Effekte verwenden. Wer es einmal ausprobiert hat, wird den Unterschied merken. In der Summe würde ich auch noch einen Terzband - EQ schalten, damit Du die Boxen in den Raum einmessen kannst. Sonst nützt Dir der beste Mischer nichts.
Das klingt nach viel Aufwand. Aber Du willst ja, dass es klingt und die Leute zufrieden sind.
Und ein Tipp: Hände weg von Behringer oder Mackie. Die Ersparnis täuscht und man handelt sich viel Ärger ein.
Als Effektgerät muss es ja kein Yamaha SPX sein. Ein Lexicon reicht für Deine Zwecke. Und als Kompressoren empfehle ich dbx 166 oder 266 . Je nachdem ob Du noch einen Limiter dazu willst oder nicht. Eine Summenkompression bringt nur etwas, wenn Du lauter werden willst. Aber ich halte nicht viel davon, weil hier der Bass die meiste Energie hat und dadurch hauptsächlich den Kopmpressor steuert. Zu viel Kompression macht alles platt. Weniger ist mehr. Die beste Mischung machen die Künstler auf der Bühne idealerweise selbst. Man kann nicht erwarten, dass der Mann am Pult alles retten kann.
Ohne Kompression würde ich nicht arbeiten. Die Stimme hat eine zu große Dynamik und muss stabilisiert werden. Wenn Du Dir unsicher bist, bringt die AUTO - Einstellung am dbx Abhilfe und reicht in den meisten Fällen.
Für Stimmen möglichst eine mittlere Attack und schnelle (nicht zu schnelle) Release ausprobieren. Reduction 4 - 10 dB, Ratio: 1:2 bis 1:4 (obwohl das schon recht hoch ist).
Bei Fragen einfach melden: ***
Viel Spaß.
Sven