Komposition mit MIDI

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Für mich als Bassist ist es oftt schwierig die Ideen in meinem Kopf zur Musik zu machen bzw. sie z.B. Gitarristen zu vermitteln.
Ich las nun davon, dass ein Farin Urlaub seine Stücke komplett über MIDI komponiert und sie so an seine Musiker weitergibt.

Nun kenne ich MIDI von vor 13 Jahren, in dem es ein Versuch von Instrumentenimmitationen auf den ersten besseren Soundblastern (damalige super-soundkarte) war.

Inwiefern hat sich MIDI heute entwickelt und was würde ich benötigen um damit Stücke zu schreiben - wieviel Geld sollte ich einplanen?
Ist MIDI das geeignete Handwerkszeug um beispielsweise meinen Bass auf vernünftige Art und Weise anhörbar zu begleiten?

Grüße,
Martin
 
Eigenschaft
 
Nun kenne ich MIDI von vor 13 Jahren, in dem es ein Versuch von Instrumentenimmitationen auf den ersten besseren Soundblastern (damalige super-soundkarte) war.

Inwiefern hat sich MIDI heute entwickelt

Da hast Du zunächst mal etwas missverstanden. Midi besteht aus Steurersignalen, die einen Klangerzeuger ansteuern. Dass das mit der alten PC-Karte nicht doll klingt, liegt nicht an Midi, sondern an der nicht vorhandenen Qualität der Karte. Schickst Du die Daten hingegen an ein Keyboard für 1000 Euro, sieht die Sache plötzlich ganz anders aus.

Für den Heimgebrauch (und nicht nur dort) verwendet man heutzutage häufig Softwaresyntheziser. Manche Midi-fähige Programme wie das Samplitude Music Studio (70 Euro) haben verschiedene Instrumente sogar bereits integriert, so dass eine Klangqualität möglich ist, die für heimische Ideen und kleine Demos mehr als genug ist.

Klangbeispiel:

https://www.musiker-board.de/vb/att...chied-zw-magix-studio-15-2008-mstudio2007.zip

Brauchst halt nur ein Keyboard, um Deine Ideen auch einspielen zu können.
 
sprichst du jetzt von einem MIDI-Keyboard oder von einem richtigen?

Also die 1000 Euro für ein vernünftiges will ich nicht investieren. Wie gesagt will ich nen bissl Kompostition zusammensamplen und dafür dachte ich mehr an eine Investition von 300 Euro......vielleicht auch 500.
Nen Tasteninstrument bekomm ich hin, aber ich kann eben nicht Gitarre oder Schlagzeug einspielen ;), aber nen billiges Keyboard....?!
 
Midis kannst du auch "von hand" programmieren. du brauchst nicht zwangsläufig ein instrument dazu.

zum komponieren braucht du denke ich einen Midi sequenzer. freewarebeispiele weiß ich jetzt nicht.
ich benutze guitar pro was nicht optimal ist.

wie diese mididaten, die du einprogrammierst dann klingen, hängt von klangerzeugern ab. diese wandeln die mididaten in akustische signale um.
die klangerzeuger wiederum, sind ein thema für sich über dass wir dir auf nachfrage dann weitere vorträge halten können ;)

Ist MIDI das geeignete Handwerkszeug um beispielsweise meinen Bass auf vernünftige Art und Weise anhörbar zu begleiten?
wie meinst du das? was genau hast du vor?
 
will ich nen bissl Kompostition zusammensamplen

Es wird schwer, Dir Empfehlungen zu geben, wenn Du aufgeschnappte Begriffe in Deine Fragen baust, die Dir offenbar nichts sagen.

Samplen bedeutet: Einen Sound aufnehmen (z.B. einen Snareschlag), und diesen anschließend von einem Sequenzer per Midi auslösen zu lassen. Da es jedoch genügend Programme gibt, die massenhaft fertige Samples mitbringen, brauchst Du auch nichst zu samplen.

Um Stücke aus vorgefertigten Samples und Versatzstücken zusammenzuauen, gibt's Programme wie Band in a box und Musik Maker. Dazu brauchst Du dann auch kein Keyaboard zum Einspielen mehr.

Wenn Du lieber selber spielen willst:

Keyboard mit eigener Klangerzeugung
Midi-Schnittstelle USB (falls nicht im Keyboard enthalten)
Software mit integrierten Instrumenten (Samplitude Music Studio 15)

Ich las nun davon, dass ein Farin Urlaub seine Stücke komplett über MIDI komponiert und sie so an seine Musiker weitergibt.

Das tut er mit Aufwand an Zeit und KnowHow. Mal eben von heute auf morgen damit was für die Band vorbereiten, solltest du Dir deshalb nicht zu einfach vorstellen. Das ist vor allem in der Anfangsphase extrem aufwendig und mit vielen Lernschritten verbunden.
 
ich komponiere mit midi schon sehr gerne. ich kann auf mein e-piano etwas improvisieren und es auch dabei gleich einspielen, dann kann man es bearbeiten, quantisieren, oder sonst ändern. was mir schwer fällt ist dabei die überblick zu behalten.
 
Ich benutze seit langer Zeit "GuitarPro 5". Das Komponieren für Gitarristen ist damit aufgrund der Tabulaturschreibweise sehr schnell erledigt (Notenschreibweise geht auch aber wer will das schon). Griffbilder und Akkorde können unterstützend angezeigt werden. Das ganze Komposing kannst du komplett als MIDI-File exportieren oder Importieren (zuschneiden, umkopieren,...) und platzsparend weitergeben. Die Software kostet 50,- EUR und läuft auf jedem simplen Windoofs-PC. Ansonsten brauchst du keinen weiteren Schnickschnack.

Wie die Kollegen zuvor ja schon schrieben, handelt es sich ja bei MIDI lediglich um ganz platte Befehle für die Soundkarte wie z.B. "pack mal das Piano aus und schlage die Viertel-Note C1 an" (naja, so ähnlich). Die Soundkarte gib diese dann lediglich an die einzelnen Generatorzellen weiter und die dudeln dann los.

Neben vielen Gitarrentypen bietet GP5 natürlich auch reichlich Keyboard-Typen und Soundeffekte an - genau diese 126 Stück die du immer auf jedem Keyboard gleichermaßen vorfindest.

Die Qualität ist an sich schon besser geworden aber du solltest dir nichts vormachen, es klingt eben wie aus der Dose - ist ja auch nicht weiter schlimm, denn zum Skizzieren von Ideen durchaus ausreichend. Ich kenne die alten MIDI's unter der SoundBlaster 2.0 auch - aber das neue MIDI unterstützt nun viel mehr Befehle als früher (Bendings oder HammerOns waren anfangs auch nicht möglich - geht jetzt aber alles).
Es gibt nur ein kleines Problem: unter verschiedenen Soundkarten oder PC's können sich die MIDI-Stücke auch ganz unterschiedlich anhören. Es gibt zwar eine ziemlich einheitliche Instrumentenliste für alle Soundkarten gleich, jedoch ist die klangliche Implementierung bei vielen Herstellern unterschiedlich.

Daneben gibt es noch Cubase.
Cubase ist etwas komplexer und bietet viel mehr Möglichkeiten als GP5. Allerdings ist Cubase eher was für Keyboarder da auch eine Keyboardtastatur statt eines Gitarren- oder Bass-Halses abgebildet wird.

Dennoch würde ich für GP5 plädieren, es geht schnell, du musst dich nicht mit dem ganzen MIDI-Geraffel auseinandersetzen und ist eben genau für Gitarristen und Bassisten gemacht (dort findest du auch alle möglichen Gitarrentunings). Und wenn du möchtest, kannst die Komposings auch als WAV direkt aus GP5 exportieren (aber nicht mehr importieren!).
Und ich glaube für 50,- machst duch sicher nichts falsch...

Wenn mir dann die ersten Entwürfe in GP5 gefallen, dann setze ich mich natürlich mit meinem Bloofeld-Synth, E-Gitarre und E-Bass hin und nehme den ganzen Kram auf meinem 4-Spur Recorder als MP3 oder WAV auf.

PS: Ich musste den ganzen Scheiß vor Jahren für die SoundBlaster 2.0 unter C programmieren (heute unter Java) - und seit dem stehe ich mit MIDI mental auf Kriegsfuss (benutze es aber trotzdem - iss ja auch wirklich nicht schlecht und man kommt kaum drum herum).

Gruß
Oliver
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich las nun davon, dass ein Farin Urlaub seine Stücke komplett über MIDI komponiert und sie so an seine Musiker weitergibt.

Wo hast du das gelesen? Klavier spielen konnte er zumindest vor ein paar Jahren noch nicht und hat sich entsprechende Parts immer selbst programmiert; da er seine ersten zwei Solosachen komplett selbst gespielt hat, kann ich mir kaum vorstellen - außer er nutzt Guitar To Midi-Lösungen - dass er das aufwändig programmiert, wenn er vorher jahrelang "normal" geschrieben hat.

Wozu Midi - vor allem Spezialprogramme wie Guitar Pro oder Tux Guitar - nützlich sind, ist, Harmonien zu testen, also eine Grundfläche (Basslauf, Riff, Akkorde) einzugeben und danach selbst parallel dazu Melodieideen zu testen, ohne extra Aufnehmen zu müssen: Du programmierst deine Grundlage, lässt die laufen und spielst dazu dein Instrument oder singst.

Warum du deinem Gitarristen seine Parts nicht erklären kannst, wird es auch mit Midi schwer, da du die Instrumente ja trotzdem schreiben musst. Wenn du nicht weißt, wie man Gitarrenparts im Gegensatz zu Bassparts handhabst, kannst du sie auch kaum in Midis umsetzen. Wenn du es weißt, dürftest du sie doch egtl auch deinem Gitarristen erklären können?
 
heyhey

guitar pro kann ich auch wärmstens empfehlen. als drummer und (neu-)bassist hab ich auch kaum eine wahl, als mein kompositorisches schöpfen so niederzuschreiben.
das programm ist va mMn sehr intuitiv und leicht zu benutzen und nach einiger zeit schreibt man quasi "fließend" guitar-pro :D

gibt hier im forum auch ne kleine gruppe, die sich doch ziemlich darauf "spezialisiert" hat, mit gp5 zu komponieren:
https://www.musiker-board.de/vb/f228-miteinander-komponieren/
kannst ja vlt mal reinschnuppern und 50€ habe ich persönlich vlt noch nie besser angelegt ;)
 
Tux Guitar und Powertab sind übrigens umsonst. :)
 
Auch eine tolle Freeware: Anvil Studio.
 
Wenn du die Notennamen kennst, kannst du MIDI-Dateien auch mit Lilypond erzeugen. Zusätzlich kannst du dann auch entsprechende Noten damit ausgeben, wenn du willst auch mit Tabulatur, Schlagzeug, parallelem Gregorianischem Choral oder so.

Wenn man dann z. B.

c' e' g'

eingibt, kommt dabei eine PDF-Datei und eine PS-Datei mit dem Notenbild und auf Wunsch eine MIDI-Datei dabei raus.

Und Lilypond kostet nichts.
 

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