Komplettes Soundsystem selber machen (Jugendlicher)

  • Ersteller Robin Bi
  • Erstellt am
R
Robin Bi
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
23.05.17
Registriert
19.01.15
Beiträge
2
Kekse
0
Ort
NRW
Gnabend,


habe mich gerade auf die Suche nach einem PA-Forum begeben, und hier scheine ich ja richtig zu sein. Die Sache ist die: ich bin Robin, 15 Jahre alt, demnach noch Schüler der gymnasialen Oberstufe, und bewege mich zusehends im Bereich der Tontechnik. Ich strebe ein Audio-Engineering-Studium am SAE-Institut an und versuche, mit Praktika und auch im Privatleben mein bisheriges Können auszuweiten.

Da ich schulisch einen Ehemaligen kenne, der mittlerweile gewerblich seine eigenen Audio-Systeme zusammenbaut, die Bekanntschaft wiederum doch nicht so gut ist, als das eine große gemeinsame Kooperation zustande kommen würde (20-Jähriger, der noch nie von mir gehört hat ^^), frage ich mich, ob es wohl auch mir möglich wäre, mal meine ersten Lautsprecher zusammenzubauen, oder gar ein ganzes System mit Subwoofer etc., das wäre für meinen Musikgeschmack (Dubstep, Deep House, ...) umso besser.

Ich habe schon Seiten wie diese gefunden, aber die scheinen mir eher profitorientiert, als das sie mir helfen wollen. Ausführliche Erläuterungen fand ich nicht.


Ich wäre daher sehr dankbar, wenn mir hier jemand eine kleine Einschätzung geben kann, ob das wohl für einen 15-jährigen (und vielleicht seinen Vater, der Maschinenbau studiert hat und das entsprechende Werkzeug wohl aus der Firma mitnehmen könnte) schaffbar ist. Darüber hinaus interessieren mich natürlich auch Hinweise auf Internetseiten, Bücher oder andere Sachquellen, die mir möglichst anschaulich erklären, wie ich meine eigene Beschallungsanlage zusammenbaue.



Vielen Dank,
Robin
 
Eigenschaft
 
Kurze Antwort:
Bausatz ja, Eigenentwicklung nein bzw. nur durch einen mehrjährigen Prozess.

Fertig entwickelte Bausätze gibt es eine ganze Menge. Auf der von dir verlinkten Seite wirst du aber nichts (aus meiner Sicht) brauchbares zum Thema PA finden. Da würde ich eher bei h-audio, LSV-Achenbach oder Jobst-Audio schauen. Es gibt noch eine Reihe weiterer Anbieter und auch Eigenentwicklungen in Foren (PA-Forum, Party-PA-Forum, Hifi-Forum usw.).
Für die Realisierung eines solchen Bausatzes sind die Möglichkeiten der Holzbearbeitung entscheidend. Fertige Gehäuse gibt es nur selten und sind dann vergleichsweise teuer.

Man darf in der Kalkulation die vielen Kleinteile und die Lackierung auch nicht vergessen. Geld sparen mit Selbstbau ist quasi nicht möglich.
 
Ein Bausatz... Ich denke mal, dass wenn ich einen Bausatz verwende, ich dabei noch immer etwas lernen würde, oder? Schließlich ist es für ein Tontechnik-Studium doch ganz interessant zu wissen, wie ein Lautsprecher funktioniert. Ist diese Entwicklung durch Bausätze gewährleistet? Auf den Schritt der Entwicklung kann man dann ja später zugehen.

Gibt es ein Angebot im speziellen, welches du vorschlagen würdest? Ein bestimmter Bausatz für eine kleine Anlage, die gut für Einsteiger geeignet ist, aber ein möglichst hochqualitatives Ergebnis liefert?



Grüße,
Robin
 
Wenn du dir nur den Bausatz kaufst und ihn gedankenlos zusamen nagelst, wirst du nicht viel daraus mitnehmen. Da du aber ein hohes Interesse zu haben scheinst, werden während des Zusammenbaus genug Fragen aufkommen, die dich durch googln und lesen ein ganzes Stück weiter bringen können.

Übrigens wirst du da unter Umständen mehr lernen, als in einem SAE Studium. Die Absolventen daraus haben mich bisher in der Praxis eigentlich nur enttäuscht. Ich denke du wirst weiter kommen, wenn du eine Fachkraft oder ein Elektro/Physik/Maschinenbau-Studium (o.ä.) angehst und dabei immer einen wachen Blick in die Branche hast. So haben es die allermeisten (fähigen) Techniker gemacht, die ich so kenne.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Bei mir war es, dass ein Bausatz für mich der Einstieg in das Thema Lautsprecher war. Ich hatte eine schrottige Kompaktanlage, bei der ich eines Tages gemerkt habe, dass nur noch die Tieftöner funktionieren. Daraufhin habe ich im Internet nach Reperaturmöglichkeiten gesucht und bin recht schnell in den diversen DIY-Foren gelandet. Das resultierte dann im Bau meiner ersten Hifi-Boxen (Visaton-Bausatz) und seitdem hat mich das Thema nicht mehr losgelassen.
Ein Bausatz ist keine Garantie dafür, dass du hinterher mehr über das Thema weißt, aber er ist aus meiner Sicht ein idealer Einstieg. Zu vielen Bausätzen gibt es nämlich (im Gegensatz zu Fertigprodukten) ausführlichen Dokumentationen zur Entwicklung, inklusive Messungen.
Für die Grundlagen sei auch noch die Seite Hifi-Selbstbau genannt. Die Grundlagen sind für Hifi- und PA-Lautsprecher identisch, die Schwerpunkte unterscheiden sich etwas.

Konkrete Empfehlungen sind ohne Budget und genauen Anwendungszweck etwas schwierig. Als Einstieg für kleine Sachen könnte ich mit das Jobst JL-system86 ganz gut vorstellen. Dank Aktivmodul braucht man auch keine zusätzlichen Endstufen und Controller.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Wenn Du lernen willst, wie man Lautsprecher benutzt, geh ruhig auf die SAE oder vergleichbare Schulen. Die haben in den letzten Jahren auch den Live-Bereich dazu genommen, was die Qualität der Abgänger verbessern dürfte. Aber wenn Du lernen willst, wie man Lautsprecher entwickelt, studierst Du besser Elektrotechnik, Fachrichtung Nachrichtentechnik. Für beides braucht man Mathe, Physik und Englischkenntnisse.

So oder so, sprich doch mal den Kollegen an, der schon selber baut. Vielleicht ist der ja über etwas Hilfe ganz glücklich und bringt Dir dafür etwas Praxis bei. Schlimmstenfalls sagt er "nein danke" - aber wenn Du ihn nie fragst, kann das auch nie was werden.

Gruß,
Jo
 
Aber wenn Du lernen willst, wie man Lautsprecher entwickelt, studierst Du besser Elektrotechnik, Fachrichtung Nachrichtentechnik.
Zumindest für meine Uni (KIT) kann ich das quasi komplett verneinen. Der Bereich Lautsprecherentwicklung ist was den gesamten Arbeitsmarkt angeht
(und noch extremer in der Forschung) irrelevant und wird daher im Studium komplett ignoriert. Man kann einiges an Grundlagen (hauptsächlich mathematischer Natur) nutzen, aber die Transferleistung muss man selbst erbringen. Ich bin selbst in das Studium mit der Hoffnung gegangen, Qualifikationen in dem Bereich zu erwerben, musste aber feststellen, dass hier nur Eigeninitative einen weiter bringt.
Was eventuell Sinn macht, ist eine Spezialisierung auf Leistungselektronik oder digitale Signalverarbeitung, da die Zukunft und auch schon Gegenwart den vollaktiven, prozessorgesteuerten Systemen gehört. In Sachen Akustik kann ein Physik-Studium sinnvoller sein, als ein E-Technik-Studium, wobei da auch sicher nicht jede Uni die passende Vertiefung anbietet.
Das Thema ist einfach ein sehr kleiner Bereich, aber wenn man da wirklich rein will, ist der DIY-Einstieg möglichst früh sicher ein guter Weg.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Kein Mensch an einer Uni wird jemandem beibringen, wie Lautsprechersysteme entwickelt werden - Du kriegst das theoretische (!) Rüstzeug, um es Dir selber beizubringen, und die Praxis musst Du in Praktika, als Ferienjobber oder nebenher als Hand bei PA-Companies erwerben. So hatte ich das gemeint.

Gruß,
Jo
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Hallo Robin,

muss es zwingend PA sein? Oder geht es eher darum, mal einen Lautsprecher zu bauen? Wäre auch eine HifiBox was, das Dich auf Deinem Weg weiter bringt? Wenn man im PA-Bereich was ordentliches bauen will ist das halt auch mit ordentlich Kohle verbunden, die man in die Hand nehmen muss. Warum also nicht erst mal ein Paar Boxen für die die eigene Bude basteln - da kann man ja durchaus ein ähnliches Erfolgserlebnis haben...nur halt nicht mit derselben Amplitude ;-) - schlussendlich macht es feine Musik?

Gruß, Jochen
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben