(Komplette Band) Live-Mikrofonierung

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Hallo liebe Forumkollegen!

wir würden uns gerne mit unserer Band eine PA-Anlage zulegen.
Da wir jedoch alles Studenten sind, mangelt es an Kohle und so haben wir entschieden "schrittweise" vorzugehen, das heißt:
Wir kaufen uns jetzt Mikros, Ständer und Kabel (also alles bis zum Mischpult) ab Mischpult (verkabelung, Lautsprecher, Ständer etc) wird vom
Veranstalter gestellt. Zur Info: wir spielen hauptsächlich Open-Air-Gigs für 300-400 pax
[Edit:] habe vergessen die Musikrichtung anzugeben. Wir sind eine Coverband, spielen hauptsächlich Platz- & Straßenfeste. (auszug aus der Setlist: What's up, Bed of Roses, Summer lovin', You're the one that i want, No No Never, Ironic, ... klassische Coversongs eben.)

Wir spielen in folgender Besetzung:

- Lead-Voc männlich
- Lead-Voc weiblich
- E-Gitarre / Acoustic-Gitarre
- E-Gitarre
- Bass / Backing-Vorc
- Drumset

habe mich von einem professionellen Tontechniker beratenlassen und der hat mir folgende Tips gegeben:

- für sämtliche Vocs Shure SM-58 (also 3x)
- für E-Gitarren Shure SM-57 (also 2x)
- Acoustic-Gitarre direkt vom Klinkenausgang ins Mischpult
- Bass --> DI-Box und von der DI einmal zum Verstärker und einmal (mit XLR) ins Mischpult
- Grenzflächenmikro für Bassdrum
- Shure SM-57 für Snare
- 1-2x Kleinmembranmikrofon für Drum-Overhead

Hier nun meine Frage(n):

+ würde das so passen? also sind diese Mikros für das geforderte brauchbar?
+ könnt ihr mir eine DI-Box, ein Grenzflächenmirko und Kleinmembranmikro empfehlen?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!

LG Andi :)
 
Eigenschaft
 
Ja, würde so passen. Aber eine Stufe höher geht's immer.

Also für die Vocs ein Shure Beta 58 A, oder Sennheiser e945. Für die Gitarren ein e906. Für die Kick klappt auch ein Beta 52 A gut. Mit Grenzflächen habe ich keine Erfahrung. Für die Snare ein Beta 57 A (oder das Beta 65 A = 57 A, aber als Drum-Version (kürzer gehalten und mit passender Montage). Je nach Signalweg evtl. auch eine DI für die A-Gitarre.


Wenn das preislich nicht drinnen ist, würde ich bei den Vocal-Mics anfangen. Für die Snare geht für den Anfang auch ein SM57, das später sicher irgendwie verwenden lässt.... Wobei der preisliche Unterschied zwischen Beta und SM nicht sehr groß ist, ich aber klanglich einfach das Beta bevorzugen würde...


Wirklich günstige Drum-OHs sind die Shure PG 81. Für den Preis ganz OK. Genau so wie das PG 52. Diese Mikros kann man meiner Meinung (im Gegensatz zu anderen PGs... PG58 geht z.B. gar nicht) ganz gut einsetzen.
 
Danke Nail für deine schnelle und vorallem sehr hilfreiche Antwort!

reichen diese 4 Mikrofone für die besagte Drum-Abnahme? oder muss man Toms und Becken auch extra abnehmen?

was gibt es beim Kauf einer DI-Box zu beachten?


Danke, Andi :)
 
Ich würd bei einer Eigenanschaffung nicht auf die Wald und Wiesen Standards setzen ... die Entwicklung ist weiter gegangen ;)
Außerdem lassen sich viele Stative durch die geschickte Wahl des Mics auf der Bühne vermeiden.

Gehen wir mal Stück für Stück die Instrumente durch ...

Drumset:
- BD: Doppelabnahme ist bei mir eigentlich mittlerweile Pflicht ... es klingt einfach runder :D
Mit einer GF für den Kick bist als erstes schon mal gut bedient. Hier gibt's die üblichen Verdächtigen EV RE90B, Sennheiser e901, Shure Beta91.
An's Resoloch kommt dann noch für den Schub was aus der Abteilung EV RE20, Sennheiser e902, Shure Beta52.
- SN: auch hier macht eine Doppelabnahme mehr Spaß ;)
Oben ein Clip aus der Abteilung Beyerdynamic TG I57c/I58c, Sennheiser e904/604, Shure Beta98. Zur Not geht auch ein Shure Beta57 mit der K&M Klemme, aber das braucht halt wieder Platz und der Schlagzeuger sollte bei der Mugge nicht 3,8 auf'm Kessel haben ;)
Unten hat man dann die Wahl je nachdem wie crisp man den Sound des Teppichs haben will. Ich bevorzuge da Shure Beta57 mit der K&M Klemme, andere nehmen auch ein Kleinmembrankondenser.
- Toms: hier gelten die gleichen Empfehlungen wie bei der Snare oben
- HH / OH: hier sind mir vom Preis- / Leistungsverhältnis sehr positiv die Beyerdynamic TG I53c aufgefallen.
... in dieser Konstellation brauchst nur 4 Stative (1x Minitellerstativ BD, 1x kleines Stativ HH, 2x großes Stativ OH). Empfehlen tut sich an dieser Stelle ein 12er Untercore, damit spart man sich lange Micstrippen zur Stagebox und es sieht einfach aufgeräumter aus :)
... Abspecken beim Drumset ist immer so eine Sache. OpenAir würde ich dies nie machen ... InDoor lassen sich meist als erstes die OHs (dank eh viel zu lautem Blechs) bei Muggen <200 Pax einsparen.

DAS Wichtigste ist aber immer noch ein Drummer, der einsieht, daß
A) ein Drumset stimmbar ist
B) ein Drumset anders gestimmt werden sollte, wenn man mit Vollabnahme spielt
Manch einem Drummer kam schon das Grausen, als er das erste Mal auf einer größeren Bühne stand und sein Set das erste Mal richtig abgenommen gehört hat :rofl:

Bass:
DI so wie Du es beschrieben hast, ist es vollkommen richtig und der normal Weg :)

A-Eierschneider:
Bitte unbedingt eine DI ... ob nun aktiv oder passiv hängt vom verwendeten Tonabnehmer ab und sollte probiert werden, was besser paßt.

E-Eierschneider:
Hier empfielt sich ganz klar ein Sennheiser e906/e606. Dieses wird mit Kabel einfach über den Amp geworden und mit Gaffa an der gewünschten Stelle fixiert ... keine Stative mehr nötig :)
Wenn sich Euer Tonmensch mit der Doppelabnahme von Klampfenboxen auskennt, kommt dann noch ein Beyerdynamic M201, Shure SM57, o.ä. zum "Breitmachen" dazu.

Vocals:
Hier gibt es keine pauschale Empfehlung, da hier das passende Mic zur Stimme gefunden werden muß.
Ein Shure SM58 setze ich heut auch noch sehr häufig ein, aber nicht aus klanglichen Gründen sondern primär aus Feedbackgründen bei komplizierten Bühnenumgebungen (zu laute Backline, reflektierende Bühnenumbauten, ...).
Wie ich gehört habe ist grad wieder eine Demoaktion von Beyerdynamic am Laufen, wo man sich ein Köfferchen mit allen Vocalmics der TG Serie im Musikgeschäft des Vertrauens leihen kann. Nehmt dies einfach mal wahr und trefft danach Eure Entscheidung.
 
Es muss nicht immer das SM58 sein, nur weil sich Tontechniker manchmal nicht gerne bewegen. Meine Empfehlung sind z.B. auch die Mikros von Audix. Die sind auch sehr feedbackunempfindlich.
 
Ich würd bei einer Eigenanschaffung nicht auf die Wald und Wiesen Standards setzen ... die Entwicklung ist weiter gegangen
Sehe ich auch so. Gerade bei den Vocals würde ich ausprobieren und ein zu Stimme passendes Mikro nehmen. Es gibt tatsächlich noch Stimmen, da klingt das olle SM58 gut. Aber es gibt sooo viele andere Vocal Mikrofone, die es unbedingt wert sind, mal ausprobiert zu werden.

Audiix ist immer gut - OM6 oder OM7
Audio Technica - hier das 5400 kaum an Feinzeichnung und offenen Klang zu überbieten.
Das Neumann Vocal Mikro finden alle geil - ist gut, aber auch Geschmacksache
Sennheiser 965

Snare nehme ich gerne, wenn´s nicht teuer sein soll Audio Technica ATM350, da reicht mir die Abnahme von oben.
Wenn´s ganz fein sein soll, Josephson Engineering e22S - geil.

OH
2 von den günstigen Rode oder
2 Josephson Engineering C42

BD
kommt drauf an, welcher sound gewünscht ist. Das Audix D6 gefällt mir oft, aber auch M88 von Beyer.

Bass - DI Box
E-Gitarre - DI Box
A-Gitarre - DI-Box für PickUp oder Clip Mikro von Audio Technica (die haben da ein spezielles für Git

Wie schon gesagt, je nach Abnehmer sind aktive oder passive DI Boxen von Vorteilen. Wenn´s passiv geht, würde ich das immer vorziehen und auf sehr gute Übertrager achten.
 
Danke erstmal für die Komments!

Ich denke, wir werden bei den Vocals ausprobieren, wie ihr vorgeschlagen habt.
Wie gesagt, irgendwo müssen wir auf billigvariante setzen, da wir alles Studenten sind.

Warum E-Guit via DI-Box? wir lieben den Verstärkersound von Vox zu sehr um das zu machen, glaub ich.

Was haltet ihr zB davon? Shure PGDMK6-XLR Drum-Mikrofonset?
würde das für den Anfang auch gehen?

Liebe Grüße, Andi
 
würde das für den Anfang auch gehen?
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Viel wichtiger ist ein korrekt gestimmtes Set und die korrekte Positionierung der Mikrofone.
Die Gefahr beim Kauf des Sets ist halt, dass man dann geneigt ist so ein "Anfängerset" zu behalten. Weil selber hört man es ja nicht.
Snaredrum- und TomTom-Mikros sind relativ schmerzfrei.
Billige vs. teure Bassdrummikrofone und billige vs. teure Overheads produzieren jedoch schon einen hörbaren Unterschied - vorausgesetzt, man spielt nicht über billige PA-Boxen. Dann ist sowieso alles egal.
 
Empfehle das Sennheiser MK4 für die Gitarre auszuprobieren!
Vocals unbedingt Sennheiser e965 oder e935 antesten bevor man Geld für ein SM58 ausgiebt.
Drums gerne e901/e902, e904 für Toms und auch Snare sowie e614 oder e914 als OH oder Hat.

Audix ist nicht so mein Ding, m.M.n. haben die einen zu ausgeprägten Nahbesprechungseffekt.
 
Hey Andi ;)

Zufall oder Schicksal ?
Ich wollt gerade nen Beitrag über unsere Anlagenfrage posten und hab mir gedacht ich seh mal was es schon so alles gibt zu dem Thema, da stoß ich auf dass :D

PS: E-Git über DI ? Kommt gar nicht in Frage ;)
lg
 
Warum E-Guit via DI-Box? wir lieben den Verstärkersound von Vox zu sehr um das zu machen, glaub ich.
weil:
sauberes gitarrensignal, das im besten fall unabhängig von der amplautstärke im mischpult und somit auf der anlage landet. und: im publikum hören nur wenigen den unterschied. ein bisschen mischen und eq inbegriffen versteht sich.
2 möglichkeiten:
1. DI mit Frequenzkorrektur, wo ein lineout von deinem vox reingeht.
sowas:
https://www.thomann.de/de/hugheskettner_red_box_classic.htm
ist aber immer noch vom preamp-signal abhängt.
2. ich verwende z.B. live einen tech21 Blonde Pedal, der einen halbcleanen fender amp simuliert, inkl. speaker. für vox könntest du das Liverpool Pedal probieren.
https://www.thomann.de/de/tech_21_sansamp_character_liverpool_v2.htm

wie gesagt, kein einstreuen von anderen klängen, sauberes, lautes gitarrensignal, unabhängig wie laut ich meinen amp auf der bühne brauch oder nicht...

drumsmic: die audix D-Reihe mit ihren tollen rimclips funzen super und nehmen kaum platz weg.
von D1 (snare) bis D4/D6 Kick klingen alle sehr empfehlenswert.
https://www.thomann.de/de/audix_dp5_drumkoffer.htm

disclaimer: vll habe ich nur bis jetzt keine guten mics/ mic placement/ techniker erlebt. aber: Egit-DI kann viel Zeit/nerven sparen und klignt v.a. mit den heutigen Tools sehr vernünftig!

greetings,

stylemaztaz
 
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Billige vs. teure Bassdrummikrofone und billige vs. teure Overheads produzieren jedoch schon einen hörbaren Unterschied - vorausgesetzt, man spielt nicht über billige PA-Boxen. Dann ist sowieso alles egal.

Sehe ich auch so, vor allem bei den OHs. Hier waren meine Lieblingsmikrofone lange die KM84. Die sind in letzter Zeit aber unverhältnismäßig teuer geworden und als OH oder auch an Akustik-Gitarre gefallen mir die billigeren Josephson sogar besser. Die C42 zeichnen feiner mit schöneren Höhen ohne irgendwelche Schärfen. Mit einer guten PA dahinter hat man damit mehr als die Hälfte des Drum Kits.

Bassdrum ist immer so eine Sache. Da habe ich immer 3 verschiedene Mikros, die ich je nach Sound nehme.
Audix D4 oder D6
Beyer M88
Audio Technica ATM250
Audix CX111 für geschlossene BD
 

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