Moin.
Ich spinne mir jetzt mal ein wenig zurecht was aus Jahren der Endstufenentwicklung noch geläufig ist. Seid mir nicht böse, wenn damit das Sinnbild des mystischen Dampings zerstört wird.
Thema Schwabbelig: Ist es nicht mehr so, dass 4 Ohm Last weniger Transienten auf die Stufe zurückführen? (Zumindest bei einem Chassis pro Ampkanal).
Thema Damping: Damping ist das Verhältnis Quellenwiderstand : Endwiderstand (Endstufe zu Lautsprecher) und entspricht dem Dämpfungsfaktor. Mythen wie: Bei einem Sub muß der Dampingfactor bei 1000:1 oder größer sein sind nur teilkorrekt.
Der Dämpfungsfaktor beschreibt nur, wie sehr der Gesamtwiderstand Endstufe/Kabel (Quelle) auf den Lautsprecher (Endwiderstand) einwirken... Technisch gesehen nur auf Transienten die vom Chassis zurück zur Stufe geführt werden und das ist praktisch abhängig vom Widerstand des Chassis, vom verwendeten Kabelquerschnitt und Länge und auch von der Art der verwendeten Musik, nämlich dem Eingangssignal! Viel entscheidender allerdings ist, wie schnell schafft es die Endstufe dem Effekt entgegen zu wirken und wieviel Leistung steht der Endstufe dafür zur Verfügung.
Es ist schon ratsam eine niedrige Dämpfung (1000:1 zu haben - man spricht von: hoher Dämpfungsfaktor) wenn das verwendete Chassis 8 Ohm hat. Bei 4 Ohm genügen 500:1 völlig und entsprechen etwa der gleichen Einwirkung!
Theoretisch ist ein Dämpfungsfaktor von 1000 oder 500 oder 200 völliger Blödsinn, da der er vom Lautsprecherchassis bestimmt wird. Nämlich 2, 4, 8 oder 16 Ohm plus Kabel, Weiche etc.
Endstufenpioniere haben aus diesem und einem weiteren Grund einen sehr niedrigen Dämpfungsfaktor: Die Leistungsausbeute!
Bei zu kleinem Eigenfaktor, würde die Endstufe im Leerlauf auf sich selbst einwirken und schon ohne Last eine gewisse Leistung produzieren/verbrennen.
Ein gutes Beispiel dafür ist z.B. die Chevin A1000 die mit einem Dämpfungsfaktor von ca 400:1 kaum in der Lage ist Tiefbässe zu machen ( darauf ist sie getuned ), Im Gegenzug aber einen hervorragenden Slewrate mit 75v pro uS besitzt was sich bei schnelleren Frequenzverläufen wieder bezahlt macht.
Als Monitoramp oder auch controllerbetrieben absolut High End für Topteile! Nicht mehr up to date wegen gewisser nebeneffekte beim Einschalten (zumindest die alten Versionen).
Thema 2 Ohm: Was uns Endstufenhersteller vorgaukeln, was am Lautsprecher ankommt und wieviel, der vom Netzteil produzierten Leistung - verbrannt wird, steht in keinem Datenblatt.
Nach Ohmischem Gesetz ist mit der Halbierung des Widerstandes das doppelte an Leistung zu erwarten da bei (gleicher Spannung) das doppelte an Strom fliessen müsste.
In der Praxis verbrennen alle Teile nach den Endstufentransistoren mehr Leistung als es bei 4 und 8 Ohm zu erwarten wäre, die Ausgangsspannung wird kleiner, Endstufe ist gestresst. Egal ob 2 Ohm Stabil oder 2 Ohm tauglich.
Gruß Joe