Tenor:
-Berg Larsen 105 SMS mit 2,5er Rico Royal (das sitzt aber zu locker auf dem Kork und iat zu weit drauf/schlecht zum vergleichen)
-Daddario Select Jazz 8, ebenfalls o.g. Blätter
Bariton:
Selmer S80D mit 3,0 Rico Royal
Mit diesen Mundstücken und Blättern sollte man jedenfalls nicht zu tief sein, sondern meistens recht hoch, auch auf älteren Instrumenten (die je nach Baujahr mehr in Richtung 440 Hz abgestimmt waren).
Typischerweise ist man mit leichten und vor allem sehr leichten Blättern (1,5-2) tiefer als mit härteren Blättern, wobei Rico/Rico-Royal etwas leichter ausfallen als z.B. Vandoren Classic, auch wenn sie von der Nummer her dieselbe Stärke haben.
Dann hängt es noch vom Ansatz und seiner Kondition ab, der ist bei offeneren Bahnen und härteren Blättern mehr trainiert, so dass viele dann einfach noch viel zusätzliche Spannung machen und damit das Instrument noch mehr in die Höhe treiben - wobei dann aber oft der Klang gepresst und nicht mehr frei ist.
Was mich stutzig macht, ist, dass du schreibst, es sei ab G sowohl in der unteren als auch in der oberen Oktave zu hoch. Die von mir beschriebene Tendenz, mit zu starken Blättern und zu starkem, engem Ansatz das Instrument nach oben zu treiben betrifft den gesamten Tonumfang, wobei die normale "Okatvspreizung" des Sax (also die Tatsache, dass aus unvermeidbaren akustischen Ursachen die Intonation immer weiter nach oben hin abweicht, je höher man spielt) noch zusätzlich verschärft wird. Es ist tatsächlich sehr anspruchsvoll, auf einem Sax mit sauberer Intonation und gleichzeitig vollem und gut kontrolliertem Klang in jeder Dynamikstufe zu spielen, da man als Spieler die Oktavspreizung (die auf sehr guten Instrumenten allerdings geringer ausfällt) stets ausgleichen muss.
Wenn es aber sowohl unten als auch oben ab G immer höher wird, ist der Kork am S-Bogen zu dünn oder mittlerweile zu stark eingedrückt. Das kann auch davon kommen, wenn jemand ursprünglich sehr leichte Blätter geblasen hat, mit denen das Instrument zu tief war, und er dann das Mundstück immer bis zum Anschlag aufschieben musste, um einigermaßen passend zu sein. Dann macht es noch etwas aus, ob man den Kork zu wenig oder zu viel fettet. Zu wenig Fett lässt ihn austrocknen, zu viel zu geschmeidig werden. In beiden Fällen drückt er sich irgendwann zu sehr ein und das Mundstück sitzt dann zu weit auf.
Ein neuen Kork kleben kann man easy selbst mal machen, aber wenn du noch
suchst und unterschiedlichste Mundstücke benutz, kannst du doch mit etwas Klebeband die Differenz ausgleichen, das geht ganz gut.
Ich habe es mit ganz einfachem Klebeband gemacht, aber da gibts wohl auch Besseres.
Also wenn das MP wackelt und Luft hat, is das jedenfalls nix.
Von Klebeband rate ich ab, da der Kleber sich alsbald nach außen drückt und es dann eine riesengroße klebrige Schmiererei gibt, vor allem in Verbindung mit Fett, das noch auf dem Kork war (habe ich öfter schon so erlebt bei Schülerinstrumenten, echt eklig).
Für einen schnellen Test wickle ich immer einen schmalen Streifen Küchenkrepp um den Kork, dann hält ein weiter geschnittenes Mundstück erst mal.
Früher haben die Spieler einfach einen Baumwollfaden um den Kork gewickelt, das hält auch längerfristig ganz gut.
Ansonsten ist es schnell und kostengünstig gemacht, einen neuen Kork an den S-Bogen zu kleben. Bei einem günstigen Instrumentenbauer kann man darauf warten und bezahlt vielleicht nicht mehr al 20,- Euro.