Static schrieb:
Hm, da steht aber in der Bedienungsanleitung, was den Kompressor angeht, etwas anderes, nämlich, dass dieser die leisen Töne lauter macht und die lauten leiser.
Das steht da nur, weil man ihn bevorzugt für sowas einsetzt. Grade Gitarristen. Die wollen normalerweise keine Dynamik einschränken, sondern mehr Sustain. Und das geht über den Umweg von Kompression und anschliessender Level-Anhebung sehr gut. Das Gedankenspiel ist: ich mach leise Stellen lauter, und damit die lauten dann nicht zu krass werden, senke ich die wieder ab. Und damit wirkt es insgesamt lauter, mit weniger Dynamik.
So war das aber eigentlich nicht gedacht. An sich sieht der Gedanke hinterm Kompressor so aus: ich hab ein Signal mit zuviel Dynamik. Das will ich einschränken. Also komprimiere ich, damit die Peaks nicht so hervorstechen. Durch Anhebung des Gesamtlevels gleiche ich das dann lautstärkemässig aus, gleichzeitig geht dadurch die Dynamik noch mehr zurück. Voila.
Die Gitarristen denken also genau verkehrtrum wie der PA-Mensch, der z.B. den Gesang in seiner Dynamik einschränken will (und an Sustain nicht wirklich denkt).
Die Kompression selber macht aber laute Töne überhalb einer Schwelle nur leiser, und leise Töne (unterhalb einer bestimmten Schwelle) lässt der Kompressor in Ruhe.
Der limiter macht ab der Schwelle nicht leiser, sondern kappt komplett. Das macht man eigentlich bevorzugt an der PA, um die Speaker zu schonen. Der Limiter ist also ein Kompressor mit Kompressions-Ratio unendlich. (ähnlich wie ein Noisegate ein Expander mit Ratio unendlich ist, es macht halt komplett dicht und nicht nur leiser)
Zum Limiter steht, er würde nur die Peaks leiser machen, sonst steht dazu nix. Aber das stimmt ja eben nicht, weil es mit zugeschaltetem Limiter eben danach viel lauter ist, als vorher.
Da wird halt trotzdem irgendwo eine Anhebung sein. Gibts nicht irgendeinen Level-Regler, zum Angleich des Effektsignals mit Bypass-Signal?
PS:
https://www.musiker-board.de/vb/showthread.php?t=57752