Kombo aus 500T & 490R, macht das Sinn ?

ray-78
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Hallo,
ich hätte mal eine Frage zu einer PU kombination.

Zunächst die Vorgeschichte:
Ich habe die letzten Jahre eine Gibson LP Studio gespielt, am Steg einen Häussel Tozz B und Hals den Serien 490. Die Kombo find ich ganz gut und der 490 am Hals gefällt mir auch an sich ganz gut.

Jetzt habe ich mir verg. Woche eine Gibson LP Classic plus gekauft mit dem 500 am Steg und dem 498 am Hals.
Mit dem 500T bin ich eigentlich sehr zufrieden aber der 498 am Hals.... Nee, gar nicht mein Ding, will wieder dieses schummerig warme Ding wie der 490 aus der Studio hatte.
Dazu kommt noch das die Werkseinstellung der PUs absolut für´n A*** ist und der 500 wesentlich lauter ist wobei der 498 schon matscht wie sonstwas bei den umschwungenen Saiten jenseits des 12. Bundes aber so oder so ist mir der 498 zu "grell" und es fehlt diese warme wummerige. Einstellen werde ich das nächste Woche eh nochmal im Proberaum wo ich auch mal richtig aufdrehen kann aber wie gesagt, daß der 498 nix ist merke ich so schon.

Auf lange sicht will ich die Classic evtl eh irgendwann mal mit SD Alnico 2 (Slash) bestücken aber vorerst will ich mal mit "vorhandenen Mitteln" das für mich klanglich "Beste" versuchen rauszuholen. Am liebsten täte ich also den 490 zu dem 500 in die Classic bauen nur weiß ich nicht ob das hinhaut da der 500 wohl doch mächtig dampf hat wohingegen der 490 ja noch weniger Feuer hat als der 498 (und der ja Volumenmäßigmäßig schon kaum mitkommt). Ich will nämlich den 500T nicht soweit runterdrehen müßen das dieser seinen jetztigen Klang verliert nur damit der 490R noch mitkommt, sollte schon irgendwie miteinander harmonieren und dem 500 nicht viel Potential nehmen in den Settings.


Klangmäßig bin ich eigentlich recht weit vertreten, ich sage mal leicht übersteuerte Sounds ala Tom Petty über Lynyard Skynyard bis hin zu Slash/GnR, das Spektrum der Kombo zw. Häussel´s Tozz und 490R war eigentlich ganz passabel für mich. Wobei mir jetzt der 500T in der Classic sogar noch nen Tick besser gefällt am Steg als der Tozz, nur eben der Hals PU....

Bevor ich jetzt beide Gitarren zerlege, rumlöte und experimentiere:

Kann mir wer was zu der Kombo 500T und 490R sagen ?


Gruß Timo
 
Eigenschaft
 
Hi,

mit der Bezeichnung "498" liegst Du nicht ganz richtig. Es gibt nur einen 498T, das ist ein AlNiCo V - StegPU mit ordentlich Mitten und Output. In der Classic Plus ist am Hals der 496R eingebaut, ein spezieller HalsPU mit Keramik-Magnet.

Den 490R wiederum mögen viele nicht, weil er ihnen matschig erscheint (mir auch...) Wenn Du seinen bassigen Sound magst, spricht eigentlich nichts dagegen, ihn einzubauen. Er ist aber schon deutlich leiser als der 500T und auch als der 496R.

Ich würde an Deiner Stelle jedoch erst mal versuchen, mehr aus den jetzigen PUs rauszuholen. Zuerst mal könntest Du sie etwas weiter runterdrehen. Vor allem Deine Beschreibung des Sounds des 496R spricht dafür, dass er zu nah an den Saiten liegt, vor allem auf der Bass-Seite. Typische Folge sind dann die unsauberen Töne in den hohen Lagen. Als nächstes solltest Du die Polschrauben weiter reindrehen, falls sie etwas rausstehen. Wenn sie auf gleicher Höhe mit den festen Polstücken sind, klingt der PU etwas weicher und wärmer. Ich habe unlängst Kappen auf eine Classic montiert, das machte den Sound auch nochmal etwas runder, wie ich finde.

Waas Du gar nicht erwähnst, sind übrigens die Einstellungen von Tone und Volume an der Paula. Ich gehe davon aus, dass Du dabei bisher nichts für Dich brauchbares herausbekommen hast. Dringend zu empfehlen ist mMn in solchen Fällen das sog. "50ies-wiring" bei der Paula, hier im Board und bei Google findest Du einiges dazu. Dabei wird der Tonkondensator anders verschaltet, was zur Folge hat, dass die Regler deutlich anders reagieren. Ich war selber immer ein "alles-auf-10"-Spieler, weil alles andere stumpf und mulmig klang, aber seit der Neuverkabelung ist das ganz anders geworden. Sowohl der Hals- als auch der StegPU profitieren dabei davon, dass man Volume mal etwas zurücknehmen kann und der Ton dabei nicht mulmig wird. Ich finde auch, dass das Tonpoti für meine Ohren viel musikalischer reagiert, nicht einfach dumpf macht, sondern eine schön warme, singende Einfärbung der Mitten bringt. Gerade an besagter Classic haben sich die 500T / 496R damit viel besser kontrollieren lassen.

Wenn Du Volume- und Tone-Poti beide etwas zurückdrehst, wirds bei der Standard-Verdrahtung meist nur kraftlos und matt - beim 50ies wiring fängt genau da der Spaß an. So solltest Du sogar ordentliche Clean-Sounds aus den Keramik-Monstern holen, das harsche und klirrende lässt sich so recht gut austreiben. Einfach mal probieren, kost ja so gut wie nix. Falls Du mit dem Resultat was anfangen kannst, könntest Du die Kondensatoren noch gegen gute Folien- oder Paper In Oil - Caps austauschen (0,022 uF), das bringt noch eine homöopatische Dosis Vintage-Mojo ein. Ich fands jedenfalls nochmal einen Tick besser als mit den Werks-Caps, und die Dinger haben 3 Euro gekostet.

Der SD Alnico 2 klingt für meine Ohren übrigens wesentlich durchsichtiger als der 490R, also ob Du mit dem am Hals dann glücklich wirst, ist die Frage. Und eins ist klar: auch der StegPU ist gegenüber dem 500T natürlich eine ganz andere Baustelle, Slashs Liebling hat gerade mal halb so viel Output.

Gruß, bagotrix
 
Hi,
stimmt, es ist der 496R, hatte mich verlesen mit 498R bzw. mich auf falsche Angaben im Web verlassen...:mad:

Ich werde nochmal etwas mit der Höhe "spielen" ist zunächst mal das einfachste. Habe zwar vorhin schonmal etwas "gefummelt" mit der Höhe aber so das Non+ultra ist´s noch nicht, im endeffekt läuft´s immer darauf hinaus daß der Steg lauter ist. Drehe ich den Steg PU zu weit runter daß es Volumenmäßig passt wird mir der Steg zu...(weiß nicht wie ich es beschreiben soll...vielleicht unsauber, kommt nicht mehr so direkt rüber).
Polschrauben, Ok, das kann ich mal in Angriff nehmen aber denke unterm Strich werde ich den PU nicht so hinbekommen wie es mir vorschwebt.
Die Alternative bleibt also vorerst noch der 490R aber wenn er ja noch weniger Output hat wird das Problem mit dem Volumenunterschied ja noch größer.

Nun gut, werde mal schauen was an der momentanen Kombo noch geht und nächste Woche auch mal in der Probe hören wie sehr dieser Volumenunterschied sich in der Praxis, also mit dem Rest der Band spielend auffällt. Möglicherweise ist es ja auch nur subjektiv und der PU setzt sich im Zusammenspiel von sämtl. Instrumenten doch besser durch als momentan gedacht...

Die Idee mit dem Wireing klingt nicht schlecht, werde mir das mal ansehen. :great:

Danke Dir schonmal für die Tipps,
Gruß Timo
 
Drehe ich den Steg PU zu weit runter daß es Volumenmäßig passt wird mir der Steg zu...(weiß nicht wie ich es beschreiben soll...vielleicht unsauber, kommt nicht mehr so direkt rüber.

Da hast Du recht. Ab einem gewissen Abstand verliert jeder PU seinen charakteristischen Ton, "indirekt" trifft es mMn auch gut. Für mich hat fast jeder PU einen gewissen Abstand, in dem er einfach am besten klingt, vor allem StegPUs. Deshalb auch mein Tipp mit dem 50ies wiring, da kann man eben besser den Output verringern, ohne dass das passiert.

Die Alternative bleibt also vorerst noch der 490R aber wenn er ja noch weniger Output hat wird das Problem mit dem Volumenunterschied ja noch größer.

Yep. Ich würde Dir - wenn Du beim recht lauten 500T bleiben solltest - als Pendant den Dimarzio 36th Anniversary Bridge DP223 empfehlen. Das Bridgemodell ist ziemlich laut (viel lauter als sein Widerstand suggeriert), klingt schön warm, aber matscht nicht bei viel Gain. Auch clean klingt er sehr lecker.

Nun gut, werde mal schauen was an der momentanen Kombo noch geht und nächste Woche auch mal in der Probe hören wie sehr dieser Volumenunterschied sich in der Praxis, also mit dem Rest der Band spielend auffällt. Möglicherweise ist es ja auch nur subjektiv und der PU setzt sich im Zusammenspiel von sämtl. Instrumenten doch besser durch als momentan gedacht...

Das ist tatsächlich oft der Fall. Vor allem braucht gerade ein HalsPU innerhalb des Bandsounds auch ein paar Ecken und Kanten. Die stören zwar gerne ein bisschen beim alleine Spielen, aber in der Band geht der schöne, weiche Sound sonst oft komplett unter. Meinen 490R in der Studio hab ich jahrelang in der Band ignoriert, weil man dann nur noch irgend ein Gebrummel hörte. Mit einem Pearly Gates war das Problem gelöst (wobei der wohl nichts für Dich wäre, da sehr höhenreich und transparent).

Gruß, bagotrix
 
Hi,
ich habe jetzt eben nochmal ein wenig gedreht und gefummelt, das gematsche und gewummere am Hals habe ich soweit weg bekommen und auch Lautstärkemäßig sie einigermaßen hinbekommen ohne daß der 500T am Steg die Dynamik verloren hat. Werde morgen im Proberaum wo ich mal richtig laut aufdrehen kann nochmal ein wenig "Feintuning" machenund dann am Di in der Probe mal schauen ob der etwas schwächere 496R mitkommt. Ist ja wirklich in der Praxis oft so daß das was einem Alleine zu schwach oder leise vorkommt dann letztlich im Zusammensppiel doch dominiert.
Der Rhytmusgitarrist spielt ne SG, normalerweise sollte der Hals PU einer an sich schon wummeriger Paula schon hörbar sein und rauskommen, notfalls kann ich ja meinen Amp bei Solis nochmal etwas boosten per Fußschalter.

Mit dem 50s Wiring das ist in der Tat sehr interessant, vorallem auch für meine Studio. Der Häussel Tozz der da am Steg sitzt ist ein wirklich geile PU nur ist der Volumenschalter da irgendwie fast nur noch zum AN/AUS - Schalter geworden, das habe ich jetzt erst richtig gemerkt seit ich die Classic habe, da reagiert nämlich der Volumen-Poti doch schon deutlich anders. Werde das bei der Studio mal machen demnächst und dann ggf. bei der Classic auch noch. Wobei bei der Classic ein "Blech" drinnen sitzt an dem die Schlter draufsitzen. Eine Platine ist das nicht schon oder ? So wie ich diese 50s Schaltung deute besteht das ja nur aus nem Poti-und Kondensatortausch oder ? Diese Teile und die Lötstellen sind ja bei der Classic zugänglich, unabhängig ob das ne Platine sein könnte oder nicht.

Gruß Timo
 
Hi,

das Blech ist keine Platine, sondern nur eine Montageerleichterung und vieleicht auch etwas Abschirmung. Die Potis würde ich auch nicht zwingend tauschen, gerade zu den Ceramic-PUs passen die 300 KOhm Volume Potis eigentlich gut, die können mit 500 KOhm leicht zu schrill werden. Auch ist der Regelweg mit 300 KOhm etwas gleichmäßiger. Tone hat immer 500 KOhm log. Potis. Von daher musst Du eigentlich nur ein paar Lötstellen ändern und, wenn Du Lust hast, den Kondensator. Der Knackpunkt ist aber hier mal nicht nicht das Material, sondern die Art der Verbindung zwischen Volume- und Tonpotis. Das Tonpoti wird praktisch parallel zum Ausgang des Volumepotis angelötet, statt an dessen Eingang. Dadurch treten beide in Wechselwirkung:

http://www.k-p-rossel.de/pics/LesPaul_50s-wiring.jpg

Am Ausgang zu Schalter und Klinkenbuchse hängt also jetzt parallel ein Kondensator, und in Reihe mit diesem ein Widerstand von 500 KOhm (vollaufgedreht), danach kommt die Masse. Wird das Poti zurückgedreht, sinkt der Widerstand, und die höheren Frequenzen, die der Kondensator durchlässt, können mehr und mehr zur Masse abwandern. Interessant ist, dass das Tonpoti je nach Stellung des Volumepotis eine etwas unterschiedliche Wirkung bekommt; klassischer Dumpfmacher ist es eigentlich nur noch, wenn Volume auf 10 steht. Da wir es hier mit Wechselströmen zu tun haben, ist die elektrische Erklärung dazu wohl recht kompliziert und für mich unverständlich - aber es klingt gut!

Beim Modern Style Wiring ist die Wechselwirkung allenfalls die, dass es noch dumpfer wird, wenn man zugleich auch das Volume zurücknimmt, das ist hier ganz anders. Außerdem hat der Anschluss des Kondensators beim 50ies Wiring wohl eine Wirkung, die ein bisschen einem "Treble Bleed" ähnelt, nämlich die, dass es auch nicht so dumpf wird, wenn man nur das Volumepoti zurückregelt. Schon dafür lohnt sichs, weil eine "echte" Treble Bleed-Schaltung nach meiner Erfahrung den Ton nicht unbedingt positiv beeinflusst, auch voll aufgedreht.

Das Austauschen der Potis ist bei dem Blech übrigens nervig. Um ein Poti zu tauschen, muss erst das ganze Blech mit allen Potis raus. Die Potis sind auf der anderen Seite des Blechs nämlich nochmal mit Muttern gekontert, die zusammen den Abstand zum Holz definieren, und an die kommst Du nur so ran. Zuerst mal musst Du den Massedraht der Saiten vom Hals-Volume-Gehäuse ablöten (sonst bricht der nämlich ruckzuck ab), dann alle Potiknöpfe abziehen und die äußeren Muttern lösen. Blech vorsichtig rausziehen, dann kannst Du das betreffende Poti auch auf der anderen Seite abschrauben und ausbauen. Aber, wie gesagt, ich würde das hier nicht gerade als erste Maßnahme probieren.

Gruß, bagotrix
 
Ok, Danke. Denke ich werde das 50s Wireing mal bei der Studio demnächst machen, ggf dann noch bei der Classic.

Gruß Timo
 
Hi,
ich weiss ist schon ein paar Tag eher aber heute habe ich das 50ies Wireing bei der Classic verlötet.

Waaahnsinn !!! Das ist tatsächlich ein massiver Unterschied bei der Ansprache, das hätte ich so in der Form nicht gedacht ! :great:

Ich habe ja mittlerweile die SD AlNiCo II pro verbaut und spiele, wenn ich angezerrt spiele, gerne mal etwas runtergereglt am Volumenpoti; nur hat sich da dann auch die Ansprache bzw Dynamik der PUs recht schnell massiv verschlechtert, mit dem 50ies Wiring geht das jetzt absolut genial denn der Grundklang und die Dynamik vom PU selbst verändert sich nicht, eben nur leiser und Overdrive/Zerre wird weniger, wirklich ein brauchbarer Mod für alle die einen "parktischen Nutzen" vom Volumepoti haben wollen und bspw. in Strophen gediegenen Rhytmus spielen wollen und sich bei Solis ggf nochmal etwas mit dem Volumenpoti "boosten" wollen (grade für zB. Lynyrd Skynyrd Stücke genial :great:).

Gruß Timo
 

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