Kolophonium vs. Reinigung von Saiten und Bogen

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Hi Leute!

Ich habe seit ein paar Monaten eine E-Geige, die ich allerdings i.d.R akustisch spiele bzw. übe und den E-Ausgang eigentlich nur für Aufnahmen benutze.

Die Saiten sind aus Metall. Wobei ich gesehen habe, dass Metall inzwischen auch auf akustische Instrumente aufgezogen wird.

Am Anfang war der Klang sehr schwach und ich habe viel Kolophonium benutzt. Bin Wiedereinsteiger, nachdem ich als Kind einige Jahre Geige gelernt habe.

Nun war die Bogenführung irgendwie ruckelig geworden. Ich habe gemerkt, dass auf den Saiten sich viel Kolophonium angesetzt hat. Wahrscheinlich vermischt mit sonstigem Schmutz wie Staub etc.

Ich habe den Bogen und die Saiten mit Feuerzeug-Benzin abgewischt, weil Benzin ja auch Fett-lösend sein soll, und weil ich mir gedacht habe, die Haare lieber mit Benzin als mit Alkohol reinigen.

Danach wurden Bogenführung und Klang butterweich, der Klang aber auch schwach. Quietschgefahr erhöht, aber bei passender Kontaktstelle nicht sehr viel mehr als mit Kolophonium.

Nun wollte ich fragen, wie ihr es mit Kolophonium und mit Reinigung von Saiten und Bogen handhabt. Wie auftragen, wie abwischen etc.
 
Eigenschaft
 
Ich reinige nicht mit Feuerzeugbenzin.
Die Bogenhaare reinige ich auf diese Weise: klick
Auch die Saiten reinige ich mit Spiritus: klick
 
Ich reinige nicht mit Feuerzeugbenzin.
Feuerzeugbenzin habe ich übrigens allein zu Reinigungszwecken gekauft. Zuerst für das Holz. Bin ansonsten Nicht-Raucher.
Und weil ich das Benzin schon hier hatte, habe ich damit halt auch die Saiten und die Haare abgewischt. Den Bogen habe ich inzwischen wieder einkolophoniert.

Die Bogenhaare reinige ich auf diese Weise: klick
Auch die Saiten reinige ich mit Spiritus: klick
Danke für diese Tipps.
 
Ok, es ist eine E-Geige (wahrscheinlich) mit widerstandsfähigem PU-Lack. Der müsste das Benzin aushalten. Ansonsten wäre mir das zu viel Risiko. Bei einer normalen Geige mit Spirituslack würde ich zur Reinigung nur Viol verwenden.
 
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Wobei Benzin nicht zur Reinigung des Korpus gedacht war. Da reicht es aus Wasser-nass abzuwischen.
Möchte man Lack und Griffbrett schützen, kann man ja was unterlegen.
Benzin habe ich ursprünglich gekauft, um blankes verschmutztes Holz zu reinigen. Angefangen hat es mit einer E-Gitarre, die ich günstig übers eBay gekauft habe. Unter 100 € hat sie gekostet, und der Hals war unbehandelt und verschmutzt. Mit Benzin konnte er gereinigt werden, und ich habe ihn danach eingeölt. An der Gitarre müsste noch was gemacht werden, ist aber ein anderes Thema. Ich habe eine "gute" E-Gitarre (eine günstige Jackson, angeblich made in japan, noch im Jahr 2000 gekauft). Die billige war spontan gekauft und gilt seitdem als Bastelgitarre. ;) Zwei Schwachstellen gibt es dort noch: Die Bünde müssen abgerichtet werden, und es gibt Geräusche bei Hautkontakt mit den Schrauben. Hat jetzt aber weder mit der Geige noch mit Benzin was zu tun. Bzw. mit Benzin habe ich den Hals der Gitarre sauber bekommen. ;) Und mit Benzin habe ich nun bei der E-Geige die Saiten und die Haare des Bogens abgewischt. ;)
 
Ich hab mal ein Video von einem Geigenbauer gesehen, der empfahl Brennspiritus zur Reinigung der Bogenhaare, mit dem Hinweis, es dürfe nichts aufs Holz der Geige davon geraten und auch nichts auf das Holz des Bogens, falls man einen Holzbogen nutzt. Als ich das dem Geigenbauer meines Vertrauens erzählte war er schockiert und meinte, das würde alles verkleben und wir würden uns dann bald wiedersehen aufgrund meines kaputten Bogens. Ich hab es dann gelassen und das alte Kolophonium, das etwas quietscht, entferne ich seitdem mit einer Zahnbürste, die ich nur dafür benutze. Mit den Haaren der Zahnbürste richtig durch die Bogenhaare ziehen. Das funktioniert gut, vor allem, wenn man verschiedenes Kolophonium aus den Haaren kriegen will.
Ich frag mich oft, wie man die Saiten gut reinigen kann. Mit einem Tuch kriegt man schließlich nicht alle Harzreste gut ab, finde ich!

Good luck...
Meike
 
Ich wische meine E-Geige inzwischen einfach mit nassem Lappen ab, inkl. Saiten und Griffbrett.
Und der Bogen (eigentlich die Haare des Bogens) wird erstmal einfach immer wieder mal nachkolophoniert.
Dort, wo die Haare des Bogens die Saiten streichen, kommt normalerweise kein Fett von den Fingern dran.
Ansonsten, wie gesagt, einfach mit nassem Lappen. Das trocknet auch schnell ab. Die Lackierung meiner Geige ist eine dicke Schicht. Und das Griffbrett nimmt die Feuchtigkeit auch nicht tief und für lange auf.
 
Die Bogenhaare reinige ich auf diese Weise: klick
Auch die Saiten reinige ich mit Spiritus: klick
Und das funktioniert sehr gut!
Man muss allerdings tatsächlich sehr sorgfältig arbeiten und der Spiritus darf nicht auf Geigenholz oder Bogen, da der Spiritus den Lack angreift!
Der Trick liegt aber in der Kombination von Spiritus für die Entfernung der Kolophoniumreste und der Seife für Fett und sonstige Verschmutzungen.
Dadurch kommen die Wiederhaken der Haare wieder zum Vorschein und funktionieren besser, da die Poren gereinigt sind und frisches Kolophonium annehmen können.

:m_vio: :juhuu:
 
Bei einer akustischen Violine sollte man nach jedem Spielen den Korpus, die Saiten und das Griffbrett mit einem weichen Tuch vom Kolophoniumstaub befreien. Trotzdem bleiben natürlich immer Rückstände zurück. Um Griffbrett und Saiten gründlich zu reinigen, verwende ich 70% reinen Alkohol aus der Apotheke mit dem ich ein Papiertaschentuch befeuchte. Genauso entferne ich die Fettrückstände am unteren Ende des Bogens. Das geht sicher auch mit Spiritus. Allerdings riecht der etwas unangenehm. Man muss wirklich sehr aufpassen, dass vom Alkohol oder Spiritus nichts auf Geigen- oder Bogenholz gerät.

Die Links von GeiGit erklären das hervorragend.
So weit, dass ich die Bogenhaare dermaßen gründlich auswaschen muss, ist es bei mir noch nicht gekommen.

Die handelsüblichen Reinigungsmittel für Streichinstrumente lösen zwar das Kolophonium, hinterlassen aber eine dünne Schicht, die der Geigenbauer bei einer Generalreinigung wieder wegputzen muss.
Ich lasse meine Geige einmal im Jahr vom Fachmann reinigen.
 
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