Koffer - Teuer vs. Billig - lohnt sich der Aufpreis?

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Götz
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Tag zusammen,

nachdem ich gerade eine neue Gretsch g5420t in Orange bestellt habe, brauch ich auch einen neuen Koffer dazu, weil meine anderen alle schon belegt sind. Bisher hatte ich meißtens die günstigen Hausmarke Koffer von Thomann, die zwischen 45 - 79 Euro kosten.
https://www.thomann.de/de/thomann_western_gitarre_case.htm
https://www.thomann.de/de/thomann_jumbojazz_koffer_tweed.htm

jetzt stell ich mir die Frage, ob wieder so einer reicht, oder ob das Original Gretsch Case für 120 - 170 Euro den Aufpreis wert ist. Z.b. das hier:
https://www.thomann.de/de/gretsch_case_g6241.htm

die Thomann Cases sind schon ziemlich gut verarbeitet, sehr stabil und ich hatte noch nie Probleme mit den Scharnieren oder den Schlössern. Sind die bei dem Original Case so viel hochwertiger das sie den Aufpreis wert sind? Oder ist das Material so viel Besser? Oder ist der Preisunterschied wirklich ausschließlich wegen des Names vorhanden und in der Verarbeitung und dem Material ist gar kein ernst zu nehmender Unterschied. Wer kann von seinen Erfahrungen Teuer contra Billig berichten oder hat ganz allgemein was zu dem thema zu sagen?
 
Eigenschaft
 
Da gibt nur eine Methode,
Koffer nicht per Ferndiagnose bestellen sondern in einen Laden fahren
und dort besichtigen und evtl. kaufen.
Für den normalen Hausgebrauch reichen "Billigkoffer".
Wenn du aber jede Woche einen Auftritt spielst und das ganze Equipment in einen
Transporter oder Anhänger "geschmissen" wird, sind nicht Scharniere
oder Schlösser maßgebend, sondern die Stärke der Wandungen und
die Polsterung.
Ich habe sowohl einen original Fender Koffer (der ist ca. 35 Jahre alt
und sehr massiv verarbeitet), dem traue ich mittlerweile alles zu
und z.B auch einen original Fender Koffer von 2012 und dass ist eine
Klapperkiste. Den transportiere ich nur in meinem PKW, den würde
ich niemals in einem Transporter legen.
 
Das ist in meinem Fall sekundär, da ich normalerweise meine Gitarren in meinem eigenem Auto fahre. Zu Auftritten nehm ich normalerweise 2 Gitarren mit. Ein Hauptinstrument, und einmal Backup. Die pack ich anschließend entweder in meinen eigenen Wagen, oder sie kommt in den Wagen in dem auch das Schlagzeug, der Kontrabass usw. gefahren wird. In nen Transporter kommt die sowieso nicht.

Ich frage mich eben, ob der Preisunterschied von knapp 100 Euro sich auch irgendwie in der Qualität niederschlägt. Dickere Polsterung, stabileres Holz usw. oder ob echt nur der Aufdruck auf dem Koffer die 100 Piepen ausmachen.
 
Wie sieht es denn eigentlich (allgemein gesprochen) mit der optimalen Passform für Gitarren aus? Spricht dies evtl. für passende Koffer der Gitarrenhersteller? Oder sind die anderen Koffer (Hausmarken, Gator, SKB etc.) von der Passform ebenso optimal? (Teilweise steht es ja bei den Beschreibungen dabei, für welche Gitarren es passt oder eben nicht.)
 
Ich hab heute Vormittag mal bei Thomann angerufen und gefragt, und der Verkäufer sagte mir, dass das immer von Fall zu Fall unterschiedlich ist. Die Hausmarke Koffer haben schon einen recht hohen Verarbeitungsstandart und da ist es nicht gesagt, das der teurere Koffer der bessere ist. Kommt wohl unter anderem auch auf die Form der Gitarre an, und ob es ein Original ist, oder ein Nachbau, der vielleicht minimal vom Standart abweicht, und dann passt natürlich auch der Koffer nicht 100 Prozentig perfekt. Und da hier nicht so viel Rückmeldung kommt, hab ich jetzt einfach mal den teueren Original Koffer mit bestellt. Der wird wohl irgendwann nächste Woche eintreffen, und dann kann ich mal ein paar Vergleiche ziehen. Ich hab ja schon zwei günstige Thomann Koffer und jetzt kommt noch der Original Gretsch Koffer, und dann kann ich direkt vergleichen, ob der die Hundert Euro Aufpreis tatsächlich wert ist. Brauchen tue ich sowieso einen. Ein paar Vergleichsfotos und meine Eindrücke kann ich dann gern hier posten, interessiert ja bestimmt noch andere. :)
 
Also, ich glaube schon, daß ein massgeschneiderter Originalkoffer immer die bessere Wahl sein wird, eben, weil er genau passt... da muss man keine zusätzlichen Polster reinklemmen um die Gitarre sicher zu fixieren...
 
Wenn dann der Originalkoffer auch wirklich maßgeschneidert ist und nicht nur umgelabelte Handelsware. :rolleyes:
 
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Wenn dann der Originalkoffer auch wirklich maßgeschneidert ist und nicht nur umgelabelte Handelsware. :rolleyes:
Sehr richtig. Daher: anschauen. Ich habe beides, billige und teure Koffer, sowohl als Original wie auch als 0815-Koffer. In der Regel sind die billigen Koffer sch…lecht, erfüllen aber irgendwie ihren Zweck. Mach das immer vom Preis des Instrumentes abhängig. Je wertvoller die Gitarre, desto teurer der Koffer. Ich würde allerdings nie auf einen gewölbten Deckel verzichten, das macht einen großen Unterschied in der Stabilität.

Berichte mal, wenn der "Neue" da ist.
 
Ich hätte auch in erster Linie auf die Maße geachtet und würde für eine Jazzgitarre keinen Westernkoffer kaufen.

Wenn ich eine Korpustiefe von 45mm (meine) oder von 70mm (die Gretsch??) habe, liegt sie mit dem Korpus nicht flächig im Westernkoffer auf. Der ist an der Stelle für eine andere Korpustiefe gedacht, und dann kommt ja das Fach für den Kleinkram, über dem der Hals liegt.

Außerdem passt meine Jazzgitarre von der Korpusbreite nicht ansatzweise z.B. in einen Martin-Koffer. Wie es mit der Gretsch ist weiß ich nicht.

Ich habe einen von der Gewa und da passt mein Ding gerade saugend rein.
Der ist flach genug und auch breit genug. Hier

Wenn es für die Gretsch exta Koffer gibt, würde ich auch einen kaufen. Vielleicht sind die Jazzgitarrenkoffer auch auf Grund der geringeren Stückzahlen teurer? Könnte ja sein. Meiner kam so bei 70 oder 80 Euro. Wenn ein passender von Gretsch zwischen 130 und 160 Euro kostet, finde ich das noch verträglich.
 
In meinen Standard Dread Koffer von Johnson passt die Gretsch auch nicht. D.h. sie würde schon passen, aber nur mit sehr viel Druck und indem man das Innen Polster sehr stark zusammen drückt. Und das is mir zu gefährlich. Das is ja ne Hollow Body Gitarre, und da kann zu viel Druck nicht ohne Folgen bleiben. Das lass ich mal lieber. In den Thomann Jumbo Western Koffer passt sie dagegen rein, aber da ist zu viel Luft zum Deckel, da würde sie drin hin und her wackeln beim Transport, das is also auch nicht das richtige. Da bleibt nur ein Maßgeschneiderter Koffer, um das Schätzchen richtig zu transportieren. Und ja, sind 70 mm.
 
Koffer für Jazzgitarren sind ohnehin nur SEHR schwer zu bekommen. Ich musste auch auch auf so einen Jumbokoffer ausweichen. Das ist totaler Mist, denn der Koffer ist eigentlich zu groß, war aber der einzige, der tief (also dick) genug war. Wenn sich da mal ein gute Quelle auftut, bitte ich um Benachrichtigung …
 
Kleines Update, da ihr vielleicht schon auf den Bericht zum Koffer wartet - gestern war der Postbote da und hatte ihn und die Gitarre dabei. Leider musste ich beides zurück gehen lassen, weil der Herr 800 Euro von mir an der Tür wollte. Da ich aber bereits alles per Kreditkarte und Vorkasse bezahlt habe, wollte ich natürlich nicht noch einmal zahlen und musst das ganze schweren Herzens wieder zurück gehen lassen. Selbstverständlich hab ich sofort da angerufen um das zu Klären. Die Mitarbeiterin am anderen Ende hat sich dann noch mal entschuldigt und sobald die Gitarre wieder da ist, schicken sie die sofort wieder raus. Der Kollege, der im Moment im Urlaub ist, hat das angeblich falsch beim Versand angegeben. Im System stand es aber als bereits bezahlt. Komische Sache. Und so frustrierend, wenn das Objekt der Begierde 30 Zentimeter von einem entfernt steht, und man es nicht reinbitten darf. Also bitte noch etwas Geduld, es wird noch ein paar Tage dauern, bis ich berichten kann.
 
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So Gentleman, eben klingelt der Paketbote und bringt mir zwei große, stabile Kartons. Zwei? Ja, zwei. Eigentlich war mit dem Händler abgemacht, das er, sobald Koffer und Gitarre da sind, die beiden miteinander verheiratet und die Gitte gleich im Koffer zu mir schickt, aber wie das manchmal so ist, klappte das natürlich nicht. Nach der ersten Pleite mit dem Händler (siehe einen Post weiter oben) und einer Lieferzeit von fast einem Monat muss ich mir überlegen, ob ich da in Zukunft nochmal was bestelle. Da geht man einmal fremd und kauft nicht bei Thomann und wird gleich dafür bestraft. :D

Na gut, also erstmal Karton Nummer 1, in der sich der Original Gretsch Koffer G6241FT sowie viel zu viel Dämm Material befindet:
DSC_0005.jpg DSC_0008.jpg DSC_0009.jpg

Alle Fotos sind übrigens mit dem Handy gemacht. Dafür sind die Bilder gar nicht schlecht, finde ich. Weiter im Text: Der Koffer selber ist .... naja.... er ist o.k. Er liegt im mittleren Gewichtsbereich, wiegt etwa 3,5 Kilo und ist ausreichend Stabil. Es gibt ja diesen Spruch von wegen "Build like a Tank" aber das würde ich nicht sagen.Es ist gute, vernünftige Qualität, aber jetzt nicht wer weiß wie überragend. Beim Auspacken dachte ich zu erst "Oh, der Koffer ist ja Braun" aber war er dann doch nicht. Ganz normales Schwarz, so wie die meißten anderen Koffer. Das Tolex ist aussen ganz ordentlich verklebt, aber die Klebekanten sind einigermaßen scharf und stehen teilweise einen Millimeter über, so das man sich, wenns ganz blöd läuft, sogar dran schneiden könnte. Entweder klebe ich das selbst fest, oder ich schneid das mit ner Nagelschere ab. Vielleicht reicht auch einfach ein Streifen schwarzes Panzertape.

Ich weiß nicht, ob man das auf dem nächsten Bild sehen kann, aber da sind an der Seite über dem Griff zwei kleine "Löcher". Das heißt, es sind zwar keine durch gehenden Löcher, aber es sieht so aus, als wäre der Koffer schon vorbereitet für ein anderes Markenschild. Die Löcher scheinen schon da zu sein, und in meinem Fall einfach mit dem Tolex überklebt. Kann ich aber noch nicht genau sagen, so genau hab ich das noch nicht untersucht.

Edit: Rausgefunden was das ist - das sind die Befestigungsklammer für das kleine Mittelfach wo auch der Hals drauf liegt. Die sind bei anderen Koffern nur UNTER dem Tolex, deshalb ist mir das hier aufgefallen und bei meinen alten Koffern nicht.

DSC_0022.jpg DSC_0023.jpg

Wenn man den Koffer auf macht, sieht erst mal alles sauber verarbeitet aus. Da hab ich jetzt nichts unsauber verklebtes oder vorstehendes unter dem Fell ertasten können, das sieht soweit ganz gut aus. Der Koffer riecht beim ersten Öffnen etwas. Ich finde es jetzt nicht schlimm, vor allem weil ich ja jetzt im Sommer das Fenster sowieso fast rund um die Uhr auf habe, und im Moment steht er auch bei mir im Schlafzimmer auf dem Bett zum Auslüften, aber ich weiß, das es Personen gibt die da deutlich empfindlicher sind als ich, und die könnten das schon als Störend empfinden. Ob jetzt das Innenfell selbst so riecht oder ob es die Verklebung ist, kann ich nicht sagen. Ich schätze, in ein paar Tagen wird das weg sein.

DSC_0009.jpg DSC_0010.jpg DSC_0011.jpg DSC_0012.jpg DSC_0031[1].jpg DSC_0032[1].jpg

Ich weiß nicht, ob man es auf dem nächsten Bild erkennen kann, aber die Schnappschlösser sind ein kleines bischen angelaufen. Das kriegt man natürlich mit einem beliebigen Putzmittel weg, aber bei einem 120 Euro Koffer bin ich eben etwas kritischer als bei einem 50 Euro Koffer. Ausserdem haben die Schlösser jeweils verschiedenen Wiederstand beim Öffnen und schließen. Eins geht ganz leicht, ein anderes ist etwas schwergängiger und das dritte liegt irgendwo da zwischen. Ich weiß nicht, ob man das selbst korrigieren kann, aber es ist wirklich nichts was jetzt wirklich stört, ich wollte es nur erwähnt haben.
DSC_0024.jpg

Die Passform ist ausgezeichnet. Passt wie ein Handschuh. Die Gitarre sitzt spielfrei und fest in dem Koffer, ohne das irgendwo ein Spalt wäre. Das zumindest ist Perfekt.
Fazit: Der Koffer ist o.k. Und das man bei einem Markenkoffer etwas mehr für den Namen zahlt, ist ja auch klar. Ich persönlich finde ihn jetzt aber nicht besser, als die Thomann Koffer die ich vorher gekauft habe. Die haben zwischen 50 Euro (Standard Schwarz) und 80 Euro (Tweed Jumbo Koffer) gekostet, und waren weder besser noch schlechter verarbeitet. Also - Qualität Gut, Preis/Leistung für 120 Eur eher naja.
 
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Kurzes Update: Der Geruch ist mittlerweile komplett verschwunden. Scheint wohl doch die noch frische Verklebung gewesen zu sein.
 
Nach zwei Monaten … ;)
 
Vielleicht war er auch schon früher weg, ich schnupper normalerweise nicht regelmäßig an meinen Koffern. :D
 
Der Gretschkoffer wird zur 5420 (Singlecut) und zur 5422 (Doublecut) empfohlen. Der Korpus der Singlecut ist aber anderthalb Zentimeter tiefer als der der Doublecut. Sooo genau nehmen die Kofferhersteller es also auch nicht mit der Passform. :gruebel:

Ich habe eine Gretsch 5122 (Doublecut) zwei Jahre lang in einem Westernkoffer transportiert. Ich hatte aber wegen der geringeren Korpustiefe ein flaches Kissen untergelegt. Das gab nie Probleme. Inzwischen hat ein Freund den Koffer, und ich habe mein Baby in einem Thomann ES- Koffer. In den passt die 5420 (Singlecut) aber wegen ihres tieferen Bodys nicht rein. :gruebel:

Alex
 
Ich habe mir für ähnlichen Gebrauch wie bei dir vor 3 Jahren nen Billigkoffer für 70 Euro gekauft und bin bis heute total zufrieden damit. Wenn man keinen Wert drauf legt, dass irgendein großer Name draufsteht, dann bekommt man auch für wesentlich weniger Geld mindestens die selbe Qualität. Im Laden in die Hand nehmen, genau inspizieren und gut ist =)
Viel Spaß mit deiner neuen Lady!
 
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