Hallo,
ich versuche mal, das Ganze ein bißchen zu erläutern. Bei Bandmaschinen im klassischen Sinn wird das Signal ja als "magnetisches" aufgebracht, das heißt, die Köpfe magnetisieren bei der Aufnahme das Band in unterschiedlicher Stärke - also nicht nur Nullen und Einsen wie im Digitalbereich. Abgesehen davon, daß die Spurlage der Köpfe zum Band sehr kritisch ist (Winkelung etc.), kann man, um guten Sound zu erzielen, nicht einfach die Magnetisierung über die Köpfe aufs Band jagen, sondern schickt zunächst eine Vormagnetisierung (Bias) drüber. Das hängt unter anderem mit den magnetischen Eigenschaften des Tonbandes zusammen (Hystereseschleife usw. usw.) - wenn ich das jetzt genauer ausführe, wird das hier 'ne seitenlange physikalische Abhandlung, was wohl niemanden interessiert... Fakt ist, daß man für optimale Qualität nicht einfach jedes beliebige Band einlegen kann. Es wird zwar aufnehmen und abspielen, aber Klangeinbußen sind programmiert. Jeder, der mit analogen Bandmaschinen arbeitet, bevorzugt ein bestimmtes Fabrikat oder sucht sich je nach Projekt ein passendes Fabrikat heraus. Dann wird die Maschine genau auf die Eigenschaften des Bandes kalibriert, um das Optimum an Qualität zu erzielen. Die Tonköpfe müssen bei analogen Maschinen "wie ein rohes Ei" behandelt werden, da halt kein Korrekturmechanismus wie im Digitalbereich existiert. Regelmäßige Reinigung, Entmagnetisierung und gelegentliches Neueinmessen erhalten die Tonqualität.
Viele Grüße
Klaus