Knarzen beim Aufnehmen

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Hallo,
habe seit kurzem das Focusrite Scarlett 2i2 und mich ins mitgelieferte Ableton 9 Liive Lite eingearbeitet.
Ich bin absoluter Recording Anfänger.
Übers Mikro hatte ich bis vorhin stets ein "Knarzen" im Hintergrund. Über die Voreinstellungen in Ableton habe ich unter "Ein-/Ausgangs-Samling-Rate" "48000" ausgewählt, statt den voreingestellten "192000". Das Knarzen ist seitdem verschwunden.
Allerdings weiß ich weder was diese Zahlen bedeuten noch kann ich was unter dem Begfiff Sampling Rate anfangen.
Was habe ich da eigentlich getan ?!
 
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Hallo, Filztier,

Du kannst die Einstellung sogar problemlos auf "44100" runtersetzen... es handelt sich bei der Sampling-Rate, ganz einfach erklärt, um die Frequenz, mit der das Signal bei der Wandlung abgetastet iwrd. Die Einstellung "192000" meint eine Samplingfrequenz von 192 KHz, das ist für Hobbyrecordler absolut unsinnig, da man dafür wirklich eine absolut ausgezeichnete Aufnahmekette braucht. Bei großen Klassikaufnahmen wird diese Samplingrate oft verwendet, normal reicht 44,1 KHz für Audio und 48 KHz, wenn es um Videoton geht. Viel wichtiger wäre die Wortbreite - die sollte 24 bit betragen. Mehr bei wikipedia: KLICK
Du liegst also mit Deiner Vorgehensweise richtig... war das erwähnte "Knarzen" mit Aussetzern in der Wiedergabe verbunden?

Viele Grüße
Klaus
 
Ja, die Wiedergabe war mit Aussetzern verbunden.
Durch das runtersetzen der Sampling Rate / Abtast Rate auf 44KHz bzw. 48KHz leidet aber nicht die allgemeine Qualität?
 
Nö, CD-Qualität ist doch ausreichend, oder?
 
Nö, CD-Qualität ist doch ausreichend, oder?

selbstverständlich.
Welches Setup ist denn interessehalber notwendig um knarzfrei mit 192000 Hz (?) aufzunehmen und was kommt dabei für ein Format bei raus?
 
Wenn Du Dich nicht mit der Thematik beschäftigen willst, sondern nur vorgefertigte Antworten haben willst, bitte schön:

Aufnahme in 44,1 KHz bei 24 bit. Dann auch den Treiber und Deine Aufnahme-Software entsprechende einstellen.
Rausexportieren der fertigen Aufnahme dann in 44,1 KHz und 16bit (CD-Qualität).
 
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Die sample rate/Abtastfrequenz beschreibt wie oft pro Sekunde das analoge Signal ( = eine elektrische Spannung) abgetastet ( = ermittelt) wird. Pro Abtastung wird dann ein Bitwort aus Nullen und Einsen geschrieben, diesen Vorgang bezeichnet man als Digitalisierung, AD-Umsetzung oder auch analog zu digital Umsetzung.
Ausgangsseitig geschieht der Prozess in Umkehrung, aus Bitworten werden also wieder Spannungszustände generiert.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Welches Setup ist denn interessehalber notwendig um knarzfrei mit 192000 Hz (?) aufzunehmen und was kommt dabei für ein Format bei raus?

Ein leistungsfähiges Rechnersystem, das in der Lage ist die Berechnungen und den Transport der Daten zu stemmen. Und das mitunter in Echtzeit.

Was dabei herauskommt, sprich in welcher Form sich das Endformat gestaltet, wird beim Export aus der DAW-Software bestimmt.

Das sind kurze und vereinfachte Erklärungen, wrde man weiter ins Detail gehen, blieben nur weitere Fragezeichen zurück. ;) Wenn Du dich näher mit der Thematik beschäftigen möchtest, gibt es zahlreiche Quellen.
 
Hallo, Filztier,

Welches Setup ist denn interessehalber notwendig um knarzfrei mit 192000 Hz (?) aufzunehmen und was kommt dabei für ein Format bei raus?

etwas burschikos gesagt, braucht es, um wirkliche Vorteile aus 192 KHz zu generieren, Investitionen in die gesamte Aufnahmekette in der Größenordnung einer gut ausgestatteten Mittelklasselimousine ;)
Da kannst Du schon für einen "einfachen" 2-Kanal-AD/DA-Wandler (z. B. Weiss) problemlos 7000 € ansetzen...
Vom Rechnersystem, wie von Signalschwarz richtig angemerkt, mal abgesehen.
Der CD-Standard ist 44,1 KHz bei 16 bit.

Viele Grüße
Klaus
 
Der CD standard ist zwar 44,1 kHz 16bit, aber man sollte trotzdem mit 24bit aufnehmen. Die Wortbreite gibt an wieviele Dynamikstufen gesamplet werden. Da man während des mischens der Spuren maßgeblich an der Lautstärke herumdreht (indem man Fader bewegt), lohnt es sich hier eine höhere Auflösung zu nehmen. Die Welt geht aber auch nicht unter wenn man nur mit 16bit aufnimmt.

Das standardmäßige Format für Homerecorder ist 44.1kH 24bit bei der Aufnahme, denn dann muss man die Samplerate nicht ändern wenn man es auf eine CD packen will. Für die meißten Video-Anwendungen ist die Samplerate 48kHz. Wenn du also Videos für Youtube ect. machen willst, dann nimm mit 48kHz 24bit auf.

Intern rechnet deine Audio-Software dann eh mit viel hochauflöserenden Formaten.

Die Hersteller von Interfaces brüsten sich häufig mit hohen Sampleraten und Wortbreiten. Fakt ist, dass die meißten 24bit-Interfaces keine echten 24bit ausnutzen können. Die A/D-Wandler arbeiten heute eigentlich alle sowieso intern mit sehr hohen Sampleraten und reduzieren dann einfach auf das gewünschte Aufnahmeformat. Das nennt sich Oversampling und kommt dir also zugute auch wenn du eine niedrigere Samplerate einstellst. Es macht also keinen Sinn in 192kHz aufzunehmen, nur weil das Interface das theoretisch kann. Klar ... du kannst dann Frequenzen bis 96kHz abbilden ... aber wir hören sowieso nur bis 20kHz und viele von uns kommen eh nurnoch bis 15kHz. ;)

Lass dich also von hohen Zahlen nicht verwirren. Eine gute Aufnahme zu machen hat ganz andere, viel größere Probleme die es zu bearbeiten gilt. Mikrofonauswahl und Aufstellung, Akustik, gutes Instrument, guter Musiker, Rauschabstand, ...
 
44,1 kHz, 24Bit klappt via Mikrofonaufnahme schon ganz gut. Doch nehme ich auch jegliches kleines Nebengeräusch im Raum mit auf. Jedes Knarzen des Holzfußboden, das Knarzen des Stuhls, das Tippeln mit den Füßen zum Takt, die Bewegungen meiner ansonsten so geräuschlosen Kleidung, das Atmen einer im hintersten Eck lauernden Person im Raum.... ich weiß mir momentan nicht zu anders helfen, als die Mikrofonierung und das gesamte Recording sein zu lassen.

Desweiteren habe ich trotz 44,1 kHz und 24Bit ein ständiges Knistern bei der Aufnahme vie Instrumentenkabel. Das einzige Instrument welches ich auf diesem Weg einspielen möchte ist ein Ibanez Akustik-Bass mit Piezo Tonabnehmern. Bestückt mit Thomastik Nylonkern / Bronzeumspannung Saiten. Und eingespielt wird mit einem Monster Bass Cable 12WW.
Ich weiß nicht ob es an Saiten, Tonabnehmer und dem Kabel liegen könnte. (Brauchen Akustik Bassgitarren überhaupt spezielle Kabel?)
Oder spezielle Einstellungen in Ableton?

Das Focusrite Scarlett scheine ich richtig zu Bedienen. Via Mikrofon auf "Line" Schaltung und 48V Phantomspeisung hinzuschalten. Via Instrumentenkabel auf "Inst" schalten.
 
Schwer zu sagen was die Knister-Geräusche macht die du beschreibst. Da würde es helfen wenn du mal ein Schnippsel hochlädst, denn dann kann man eventuell identifizieren was es sein könnte.

Du brauchst für deinen Bass (oder eine Gitarre) einfach nur ein ganz normales Klinken-Kabel. Die Hersteller machen ein großes Brimborium um Kabel, aber eigentlich sind die Klangunterschiede nicht so gravierend. Der Hochtonbereich kann je nach Kabel etwas leiser oder lauter ausfallen, aber das ist später auch mit einem Equalizer ganz einfach zu beheben. Alles in allem klanglich nichts worüber man sich groß Gedanken machen muss. Die wichtigeren Unterschiede liegen meiner Meinung nach in der Haltbarkeit, Flexibilität und stabitlität des Kabels und der Stecker.

Was für ein Instrument am Interface angeschlossen ist, ist dem Gerät egal. Bass, Gitarre, Fender-Rhodes ... brauchst jeweils keine besondere Einstellung zu treffen. Für das Gerät sind diese Klänge alle nur Spannungen die sich mit der Zeit ändern. ;)

Du musst wenn du ein Mikro anschließt nicht auf "Line" schalten. Das hat keinen Einfluss. Die Eingänge sind Kombi-Buchsen, das heißt es ist eine XLR-Buchse für Mikrofone und eine Klinkenbuchse für Line-Quellen und Instrumente. Beide Buchsen sind zwar an der selben Stelle, doch sie sind nicht verkabelt. Es sind getrennte Eingänge die platzsparend ineinander gebaut sind. Der "Line"-"Inst" Schalter schaltet die Klinkenbuchse vom relativ niederohmig (Line) auf hochohmig (Inst). Der XLR-Eingang ist davon nicht betroffen. Wenn du zB einen Synthesizer mit Line-Out hättest, dann würdest du das Interface auf "Line" stellen. Für Bässe, Gitarren, ect. stellst du es auf "Inst". An der Klinkenbuchse liegt auch keine Phantomspeisung an.

Zur den Nebengeräuschen bei der Aufnahme mir Mikrofon: Man braucht eine leise Umgebung, richtig. Allerdings kann man mit der Wahl und Aufstellung des Mikros die Nebengeräusche stark in den Hintergrund treten lassen.

Was hast du für ein Mikrofon und wie stellst du es auf? Viele Mikrofone sind gerichtet, das heißt sie nehmen aus einer bestimmten Richtung bevorzugt auf. Bei manchen Mikros ist nicht sofort ersichtlich welche Richtung das ist. Viele werden von der Seite besprochen! Es kann also schon mal passieren dass man das Mikro in die falsche Richtung richtet und dann werden die Nebengeräusche deutlich lauter.

Lass dich nicht entmutigen. Wenn du die technischen Basics einmal drauf hast, dann klingen die Aufnahmen besser. Am Anfang gibt es viele Stolperfallen.
 
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Das Mikro ist ein sogenanntes CM25 mkII Kodensatormikrofon, welches zum "Studio Pack" von Focusrite enthalten war.
Den Mikroständer habe ich mir sperat zugelegt.

Ich finde es sehr schwer mit Mikrofon zu arbeiten. Ich nehme nicht nur mich oder das Instrument unmittelbar vor dem Mikro auf sondern den gesamten Raum.
Auch kam es bereits vor, dass ich das Metronom mit aufgenommen habe, welches ich eigentlich bloß über Kopfhörer gehört habe.
Jedes Geräusch sticht raus, das Instrument unmittelbar vor dem Mikro kann ich aber nicht laut genug einspielen. Und wehe ich spiele Parts (Intro, Verse, Refrain,...) getrennt ein. Das merkt man sofort.
Am liebsten hätte ich einen Schall-, Wind-, wasser-, Luftdichten und am besten noch sterilen Raum. Überspitzt ausgedrückt. Aber sowas habe ich nicht.
Es ist entmutigend, weil ich jobbedingt nur am Wochenende für begrenzte Zeit dazu komme mich damit zu beschäftigen und Nichts klappt und ich selbst von mehr schlecht als rechten Demoaufnahmen meilenweit entfernt bin.

Ich werde versuchen heute oder morgen mal paar nackte Aufnahmen via Mikro sowie seperat mit dem problembehafteten Instrumentenkabel anzuhängen.
 
Keine Panik. Es dauert, bis man Routine hat und Störquellen bei derAufnahme umschifft.
 
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Also das Mikro ist auf jeden Fall eins was von der Seite besprochen wird. Es hat auch eine Vorder- und eine Rückseite, wobei Schall der von der Rückseite einfällt leiser aufgenommen wird. Wo jetzt genau vorne und hinten ist, kann ich vom Foto nicht so gut beurteilen.

Hab mal schamlos ein Bild geklaut auf dem man sieht wie's etwa aussehen soll. Das Mikro muss aufrecht stehen.

Sennheiser-MK-8-Gitarre-683x800.jpg


Auch würde ich mal am Mikrofonkorb kratzen oder klopfen um rauszufinden ob du wirklich mit dem Mikro aufnimmst. Das klingt blöd, aber es gab hier auch schon Fälle da hatte man die falsche Aufnahme-Quelle ausgewählt und mit dem internen Mikro des Laptops aufgenommen.

Ich erzähl das alles mal, auch wenn es nur dazu führt diese Fehlerquellen auszuschließen. Nicht böse sein wenn ich offene Türen eintrete. ;)
 
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Habe mich heute mal damit Beschäftigt auf Fehlersuche zu gehen. Wo kommt das Rauschen und Knacksen her?
Als erstes habe ich mein "Studio" ins Gästezimmer verlagert. Kleinerer Raum, weniger vollgestellt, verschließbar.
Voreinstellungen auf 44,1 kHz, 24Bit. (Wobei mir Ableton 16 Bit für CD Qualität vorschlägt.)
Kuzerhand Probeaufnahmen gemacht - und da ist das Knacksen/Knistern wieder. Sowohl über Mikro als auch Instrumentenkabel. Übers Live-Monitoring war noch alles Rausch und Knisterfrei. Wärend des Aufnahmeprozesses auch. Doch wenn ich meine Aufnahme abgehört habe schon!
Mikro überprüft, Kabel überprüft, Usb überprüft...kurzerhand die ganze Hardware nach Ausschlussverfahren auf den Kopf gestellt.
Ich wollte ja eigentlich eine Aufnahme fürs MB anhängen...
Was ich dann getan habe verstehe ich nicht. Ich bin ins asio Control Panel und habe die voreingestellte "32" bei "Buffer size" auf 256 hochgeschraubt (völlig zufällig aus der Luft gegriffen) - Aufnahmen gemacht - Problem gelöst. Kein Knistern/Knacksen/Rauschen.
Was habe ich nun wieder gemacht?
Ich hoffe der Zustand bleibt dauerhaft.
 
Ich hoffe der Zustand bleibt dauerhaft.
Vermutlich ja. Ausser du verstellst die Buffer Size wieder.
32 ist zu klein für deinen Computer, das packt er nicht und dann kommt es zu sog Dropouts. Die kann man dann logischer weise auch nur bei der Widergabe hören und die sind nicht Teil der Aufnahme an sich.
Mit 256 als Buffer Größe sollte alles sauber laufen.
 
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Hallo,

Du hast die Puffergröße im Treiber anders eingestellt. Von 32 Samples auf 256. Das bedeutet, der Rechner speichert mehr Audioadaten zwischen, um Schwankungen im Datenfluß (das sind die Knackser) auszugleichen. Faustregel: Höhere Puffergröße = stabilere Wiedergabe ohne Knackser, dafür möglicherweise Verzögerungen, das eingespielte Signal direkt wieder abzuhören (Latenz). Kleiner Puffer: Weniger Latenz, höheres Risiko von Aussetzern.
Wenn Du noch eine Zwischenstellung zwischen 32 und 256 hast, kannst Du die auch mal probieren. Passieren kann nichts - außer dem Wiederauftreten von Knacksern, wenn der Wert zu klein für Dein Rechnersystem ist.

Viele Grüße
Klaus
 
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Ja, deshalb wollte ich das mal hören. Man hört ob es ein akustisches Problem ist oder ob zB der Puffer zu klein ist.

Das Signal läuft leider nicht in Echtzeit in den Rechner hinein oder hinaus. Es braucht diesen kleinen Puffer, damit kontinuierlich aufgenommen und wiedergegeben werden kann, auch wenn der Rechner zwischendurch andere Dinge tut. Je größer dieser Puffer, desto geschmeidiger ist die Widergabe. Ist er zu klein, kommt es zu kurzen Aussetzern die du als Knacksen gehört hast.

Es kommt dabei übrigens nicht auf die Rechenleistung deines Systems an, sondern ob es in Echtzeit arbeiten kann. Also selbst der leistungsfähigste PC kann zu Knacksern führen. An sich ist Audio-Aufnahme und -Widergabe nichts was viel Leistung braucht.

Ein großer Puffer bedeutet aber auch eine Verzögerung des Signals. Wenn du also spielst und dich über die Software hörst, dann gibt es eine kleine Verzögerung. Man nennt das "Latenz". Das sind wenige Millisekunden. Ab einer bestimmten Latenz stört es beim Spielen und fühlt sich motorisch komisch an. Aus diesem Grund haben Interfaces oft eine "Direct Monitor" Funktion. Am 2i2 gibt es einen Schalter der den Direct Monitor anschaltet. Dann hörts du direkt was deine Mikro aufnimmt, ohne den verzögerten Umweg durch den Rechner.

Das Aufnahmeprogramm gleicht die Latenz übrigens aus, so dass Spuren die du nacheinander Aufnimmst immer an der richtigen Stelle sind.
 
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