Klischee Black Metal-Text

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Moin!

Habe heute mal einen richtig klischeehaften, pseudophilosophischen, depressiven Black Metal Text geschrieben:

"Von der Schwarzen Träne"

Trauer ohne Tatendrang,
ist was einst in mir Macht erlang
und weit're Schicksalsschläg' einst ließen
Pein und Elend in mir fließen.

Ehrfurcht stets vor allen Dingen,
die mich jeden Tag umringen,
im Schlafgemach das nächtlich' Grausen,
bin verdammt in mir zu hausen.

Und schau ich in den Spiegel rein
erblicke ich den trüben Schein,
von mir, doch ist er am verblassen,
bis er hat mich ganz verlassen.

Wie in Trance schreit' ich umher,
die Beine müd' die Augen leer.
Und könnt' ich mich zur Ruhe legen,
in Ewigkeit, wär das ein Segen.

Scream

Und doch muss ich die Schmach ertragen,
dass ich die schwarze Träne wein'
denn Ängste an der Seele nagen
zu groß die Furcht vor Todespein.

Und jede Nacht in mir der Glauben,
dass Mörder mir mein Leben rauben,
es wär' der letzte Hoffnungsschimmer,
doch mein Geleid wird stetig schlimmer.

Und was mir einst zur Freud' geschenkt,
mein Geist in dunkle Bahnen lenkt
Und bis zum Tod in meiner Vene,
fließt im Blut die Schwarze Träne.

Verzweiflung immer weiter naht,
bis vollbracht die letzte Tat,
trotz Furcht vor Schmerz und Angst vor Pein,
werd' ich nun verstorben sein.

Wie findet ihr den? :D Soll halt auf ein richtiges monotones zweistimmiges Black Metal Riff, das sich immer wiederholt gesungen werden.

Gruß Tim
 
Eigenschaft
 
Hi

Also für "einen richtig klischeehaften, pseudophilosophischen, depressiven Black Metal Text" find ich ihn Qualitativ doch schon sehr gelungen!
Die wenigsten Black Metal Kapellen haben ein textlich so hohes niveau ;)

Was mich etwas stört, ist das du in einer Strophe plötzlich ein anderes Reimschema verwendest...
 
Hi the Melvin,

yoah - kann man ganz gut bringen, denke ich - ordentlich nebelkerzen aufstellen und dann geht das ... aber mach doch dann noch einen drauf, so Poe-mäßig:

Verzweiflung immer weiter naht,
bis vollbracht die letzte Tat,
trotz Furcht vor Schmerz und Angst vor Pein,
werd' ich nun verstorben sein.
Doch Erlösung gibt dort es keene
auch nach dem Tod tränt auf ewig die schwarze Träne
 
Hi!

Danke euch beiden! Ich war mir nicht sicher, ob das ganze irgendwie bisschen zu oberflächlich ist, wird ja nie richtig erwähnt warum genau die Trauer ausbricht etc... :gruebel:
Aber dafür ist die Trauer ja eigentlich ganz detaillreich beschrieben.

Stimmt das mit dem Reimschema ist mir gar nicht aufgefallen, aber wenn zu dem Riff den Text lese, passt es eigentlich vom Gesamtklang was die Reime angeht.

@ x-Riff

Haha ja, wenn ich mir das Riff anhöre und den Gesang vorstelle, ergibt das richtig schönen klischeehaften Black Metal Richtung Nargaroth, würd bestimmt Spaß machen ein Klischee Musikvideo mit Corpsepaint und Nebelkerzen in einer Ruine oder so zu machen. :D

Puhh, was die Strophe angeht ist das seehr schwer vom Metrum auf das Riff zu bringen, die letzte Zeile ist so lang.. ;) Wer oder was ist denn Poe?
 
Edgar Allen Poe
http://de.wikipedia.org/wiki/Edgar_Allan_Poe

Gilt als literarischer Vorläufer des literarischen Horror- und Thriller-Genres. Setzte Themen, Bilder und Geschichten in die Welt, die zu modernen Klassikern wurden, die danach häufig adaptiert wurden, auch musikalisch oder in Filmen. Beispielsweise "the raven" http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Rabe_(Poe) ein Gedicht, das in einer Rahmenhandlung ein inneres und äußeres Drama ablaufen läßt (And my soul from out that shadow that lies floating on the floor Shall be lifted—nevermore!).

Waren naturgemäß häufig düster, geheimnisvoll, in die Tiefe gehend. Von der Wirkung her so ähnlich wie Mary Shellys Frankenstein oder Dracula, von der Form her oft kürzer, Kurzgeschichte, Gedicht oder Novelle und sehr klassisch. Aber volle Glocke auf die 12.

Meine Anmerkung war auch eher ironisch - schon von der Form her (Reim von keene und Träne geht ja gar nicht ...). Wäre aber im Poe´schen Sinne, sich zu überlegen, ob man das Lyrische Ich mit dem Tod quasi von der Leine läßt oder ob die schwarze Träne trotz seines Todes weiter tränt ... eigentlich ging es um diesen Gedanken ...

x-Riff
 
Edgar Allen Poe
http://de.wikipedia.org/wiki/Edgar_Allan_Poe

Gilt als literarischer Vorläufer des literarischen Horror- und Thriller-Genres. Setzte Themen, Bilder und Geschichten in die Welt, die zu modernen Klassikern wurden, die danach häufig adaptiert wurden, auch musikalisch oder in Filmen. Beispielsweise "the raven" http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Rabe_(Poe) ein Gedicht, das in einer Rahmenhandlung ein inneres und äußeres Drama ablaufen läßt (And my soul from out that shadow that lies floating on the floor Shall be lifted—nevermore!).

Waren naturgemäß häufig düster, geheimnisvoll, in die Tiefe gehend. Von der Wirkung her so ähnlich wie Mary Shellys Frankenstein oder Dracula, von der Form her oft kürzer, Kurzgeschichte, Gedicht oder Novelle und sehr klassisch. Aber volle Glocke auf die 12.

Meine Anmerkung war auch eher ironisch - schon von der Form her (Reim von keene und Träne geht ja gar nicht ...). Wäre aber im Poe´schen Sinne, sich zu überlegen, ob man das Lyrische Ich mit dem Tod quasi von der Leine läßt oder ob die schwarze Träne trotz seines Todes weiter tränt ... eigentlich ging es um diesen Gedanken ...

x-Riff

Komisch, hab noch nie von ihm gehört, ich kenne mich mit Literatur aber auch echt nicht aus, hört sich trotzdem sehr interessant an. Werd ich mir die Woche auf jeden Fall mal angucken, danke für den Tipp. ;)

Achso! Jetzt kapier ich das Ganze erst! :D
Ich merke schon, wenn man was recht oberflächliches schreibt lässt das viel Spielraum für Interpretationen, auch nicht unbedingt was Schlechtes.
 

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