Also erstmal... Kopfhörer sind nicht wirklich die beste Referenz um den Sound zu beurteilen.
Und was möchtet ihr denn? Am Helix Board selber schon so rumschrauben bis es wie auf CD klingt? Oder mehrspurig aufnehmen und dann am Rechner bearbeiten, mixen und auf CD brennen? Mal ne blöde Frage... sind die Auxwege am Helix Board Mono oder Stereo? Also hört ihr Mono ab?
Ansonsten könnt ihr natürlich an dem Mischer auch "rumeqen"
Das funktioniert beim Schlagzeug ungefähr so: (Crashkurs)
- Überlegung: aus was besteht der Sound? Beispiel Bassdrum: Die Bassdrum hat 2 wichtige Grundcharakteristiken, Kick und Druck. Druck liegt im Bassbereich, Kick liegt (je nach Bd Größe und Art) im Mitten- bis obere-Mittenbereich. Über dem Kick gibt es noch Präsenzen. zwischen Kick und Druck liegt noch eine Menge Frequenzmaterial, teilweise wichtig für den Charakter und teilweise sogar störend.... So... lustiger Weise verhält es sich mit den restlichen Trommeln, die aus Schlag- und Resonanzfell bestehen ganz ähnlich, nur dass sich die Bereiche etwas anders lagern in denen sie arbeiten. Eine 10" Tom wird sicher im Bassbereich nicht so tief angesiedelt sein wie eine Bassdrum.
- Eine mögliche Vorgehensweise, es gibt noch viele, viele Andere:
Signalquelle (z.B. Bassdrum) Solo schalten und anfangen. Instrument kennenlernen indem man herausfindet wo die wichtigen Bereiche überhaupt liegen, also wo liegt der Druck, wo liegt der Anschlag, wo nervt sie. Dazu probiert man es einfach aus, denn das kann man nur durch Hören entscheiden. Also EQ rein, Frequenzen "abfahren" und einfach mal hören was passiert. Natürlich kann man sich vorher schon mal überlegen wo die Frequenbereiche denn logischer Weise liegen könnten. Nehmen wir an, uns steht ein Frequenzspektrum von 20Hz bis 12kHz zur Verfügung, dann kann man sich schon mal vorher überlegen wo Bässe, untere Mitten, obere Mitten und Höhen liegen könnten und wo man dann seine Charakteristiken einsortiert. Und ganz wichtig... was nervt, mumpft oder den Sound verwäscht fliegt raus! Soll heißen: mit dem EQ säubern ist genau so wichtig (wenn nicht sogar wichtiger) als Frequenzen anzuheben. Willst du mehr "Präsenz" im Sound, aber er klingt irgendwie nach Schuhkarton und hebst eben die Präsenzen an, ist der Mumpf immer noch da. Senkst du den Mumpf hingegen ab, haben die Präsenzen mehr Platz um durchzukommen.
- Alles raus was keine Miete zahlt:
Ein Schlagzeug nehmt ihr mit X Mikrofonen ab. So, das heißt X Mikrofone nehmen auch im Grunde immer die gleichen Signale auf. Es wird also zum Beispiel die Snare angeschlagen. Das Signal ist auf dem Snare Mikro zu hören, auf den Overheads, auf dem Bassdrummikro, auf jedem Tom Mikrofon, auf jedem HiHat/Ride und sonstwie Mikrofon. Gehen wir einmal davon aus, dass man das Signal natürlich auf seinem Snare Mikrofon haben möchte und auf den Overheads für den Gesamtklang... das sind 3-4 Mikrofone. Der Rest ist gelinde gesagt Müll, der zu Soundüberlagerungen, Phasenauslöschungen und ähnlichem führt. Dagegen kann man auch erstmal grundsätzlich, nur mit Mikrofonen (ohne andere Hilfsmittel) nicht viel tun. Außer sich schon bei der Mikrofonierung zu überlegen was sinnvoll ist. Das HiHat Mikro muss nicht direkt auf die Snare zeigen, das kann auch von der Snare weg zeigen, nur als Beispiel. Und dann gibt es da auch noch die wunderbaren Low Cuts... eine Bassdrum hat auf einem HiHat Mikro nichts verloren und eine HiHat hat keinen nennenswerten Bassdrum, also warum sich den Ärger machen und den ganzen Müll da unten mit rumschleppen... Low Cuts heißt hier das Stichwort und diese gehören zum Alltagswerkzeug.
Was ihr euch dafür nur noch aneignen braucht ist folgendes Hintergrundwissen:
- wie funktioniert ein EQ
- was verbirgt sich hinter Begriffen wie: "schmalbandig", "breitbandig", "Güte", "Quality", "Flankensteilheit"
- was heißt Low Cut, was heißt High Cut, bzw. Low Pass und High Pass.
- und das solltet ihr sogar bei Wikipedia finden.
... so und wenn ihr das könnt und wenn dann euer Drumset schon ganz cool klingt. Dann könnt ihr euch über Kompressoren, Hallräume usw. Gedanken machen. Vorher lasst es bleiben, damit tut ihr euch keinen Gefallen. Ein Drumset sollte vollkommen unbearbeitet schon cool klingen, mit dem EQ gesäubert und gefeatured richtig gut und alles was dann kommt ist, um es noch "perfekt" zu machen. Und tut euch selbst einen Gefallen, lest keine Frequenztabellen mit "hebe Bassdrum bei x kHz um y dB an mit Q-Faktor z". Das bringt euch nicht weiter, ist nicht aufs Hz genau übertragbar auf euer Instrument und wenn man es nicht selber gemacht hat kann man es auch nicht selbst auf sein Instrument vernünftig anpassen.