Kleiner Anfänger-Erfahrungsbericht SW+Interface vs. Einfach-Pult

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Dauphin
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Als kompletter Licht-Anfänger, habe ich mir in den Kopf gesetzt, für unseren Tanzsportverein eine einfache Disco-Licht-Anlage für Jugendparties anzuschaffen. Nach vielem Lesen hier und sonstwo im Internet habe ich dann verschiedene Lichter gekauft:
- Als Hauptbeleuchtung zwei CAMEO MultiPar 3
- Als punktuelle Verstärkung dazu noch vier Fun Generation SePar RGBUV
- einen CAMEO Moonflower HP Effekt.

Als Steuerung dachte ich, ich komme besser mit festen Schiebereglern aus und habe nach reichlicher Überlegung ein
bestellt. Hauptgrund für genau dieses waren die 32 Kanäle pro Fixture um die MultiPar 3 im 21-Kanal-DMX-Modus betreiben zu können.

Gesagt getan, alles installiert, Strom an, DMX-Adressen vergeben, Kanal-Modi eingestellt. Und dann ging das Handbuch-gewälze los: Auf welchem Kanal war nochmal der Dimmer bei den MultiPar und wieso passiert nichts, wenn ich den Fader hier bewege - achso, bei Kanal 1 zwischen 79-155 hat der keine Funktion.... nervig, ohne Ende. Dann Szenen: Welchen Knopf muss ich drücken um eine Szene zu speichern? Ach, da kann ich nur ein Fixture auswählen. Und wie füge ich da jetzt noch ein anderes Fixture zu dieser Szene dazu? Ohne die Anleitung daneben liegen zu haben, geht da auf jeden Fall gar nichts.

OK, also dochmal ein wenig in die freie Software-Ecke geschaut und fix mal QLC+ installiert. Ein Video-Tutorial zu Fixtures angeschaut und schonmal die Fun Generation SePars einprogrammiert - Ui, das war einfach. Ach, die MultiPar 3 gibts ja schon als Fixture - schön.
Und in der einfachen Konsolen-Ansicht sind die Fixtures mit den jeweiligen Klarnamen und den Funktionen der Kanäle immer sofort ersichtlich. D.h. kein Handbuchwälzen mehr, sondern einfach am Monitor auswählen - sehr schön.
Noch ein Video zu Szenen angeschaut und gleich mal nachgebaut - super einfach. Gefällt mir.

Also Interface bestellt - aufgrund eines anderen Threads hier wurde es dieses hier

Und - was soll ich sagen - , beim ersten Mal anschließen hat gleich alles, was ich vorher blind programmiert hatte, einwandfrei funktioniert. Ich bin begeistert.

Ich werde mir jetzt dann noch weitere Tutorials für QLC+ anschauen, aber ich bin schon jetzt restlos begeistert und muss einfach sagen, Software + Interface ist deutlich intuitiver zu bedienen als ein (einfaches) Pult wie das obige. Ich denke, ich werde das Pult trotzdem noch behalten und auch soweit programmieren, dass es funktioniert, aber für mich als Anfänger ist die Software klar der große Gewinner im Vergleich. Auch langfristig - denke ich - bietet die Software deutlich mehr Möglichkeiten.

Vielleicht interessiert dieser kleiner Erfahrungsbericht ja den einen oder anderen und hilft bei der Entscheidung, wie man einsteigt.

Grüße, Bernd
 
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Du erzählst da den Lichtmenschen hier und da nix neues, doch schön, wenn du es so schreibst. Vielleicht kapieren dann auch andere, dass diese Billigpulte nix taugen, eben aus den Gründen Flexibilität, Zugriff auf Parameter, Programmierbarkeit und andere Dinge. Ein vernüftiges Pult, welches ausreichenden Bedienkomfort bietet liegt eben bei +1500 €. Da ist eine Software deutlich billiger und flexibler, wobei es auch hier Unterschiede gibt.
 
Klar: Für die Lichtmenschen war mein Bericht auch nicht gedacht. Ich fand es halt sehr schwierig, im Internet brauchbare Informationen für Licht-Einsteiger zu finden. Auch hier im Licht-Bereich ist ja nicht gerade viel los ;-)

Zum Thema Billig-Pult hatte ich zwar vorher genau ein solches Statement von Dir durchaus schon gelesen - konnte oder wollte es aber nicht wirklich wahrhaben, bzw. war mein oberstes Ziel die Vermeidung eines Rechners zur Steuerung des Lichts, da (bei uns) immer noch mit Akzeptanzproblemen verbunden: Ein vorhandener Rechner wird auch fürs Musik-Auflegen von unseren Trainern auch nach Einweisung nicht hergenommen, die legen immer noch lieber mit CDs auf....

Meine Erfahrungen jetzt sind schon ziemlich eindeutig: Für die Arbeit mit dem Pult brauchst Du immer alle(!) Handbücher, d.h. nicht nur das Pult-Handbuch, sondern vor allem auch die Kanal-Tabellen von jedem einzelnen Scheinwerfer - und das ist wirklich nicht machbar.

Also letztendlich ist der PC dann doch die bessere Wahl. Trotzdem will ich noch versuchen, das Pult zumindest soweit zu programmieren, dass ein paar Scenes oder auch Chaser laufen, die dann mit einer sauberen Beschriftung auch ohne große Einweisung abrufbar sind. Dann werden die ganzen Fader auch gar nicht mehr benötigt ....
 
Meine Erfahrungen jetzt sind schon ziemlich eindeutig: Für die Arbeit mit dem Pult brauchst Du immer alle(!) Handbücher, d.h. nicht nur das Pult-Handbuch, sondern vor allem auch die Kanal-Tabellen von jedem einzelnen Scheinwerfer - und das ist wirklich nicht machbar.
Die solltest Du sowiso immer da haben. Nicht jede Software kennt jede Lampe so dass Du manchmal nicht drum rum kommst die Definitionen zu ergänzen.
 
Stimmt. Und da war ich auch absolut überrascht, wie einfach das in QLC+ ging! Und seitdem ich das gemacht hatte, brauche ich die Tabellen nicht mehr, da in der SW jetzt drin.
 

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