[kleine Doku] Eyb Megaswitch M, 5-Weg Ultra Teleschaltung

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Hallo Bastel- und Wiringfreaks :cool:


Objekt der Begierde ist heute ein Eyb Megaswitch M (Made by Schaller).
Die Übersau der Schalter schlechthin, und genauso groß wie ein herkömmlicher Standard 5 Weg Schalter.
Nicht ganz billig, um die 25 € etwa, aber dafür Made in Germany by Schaller, robust und natürlich langlebig.
Habe u.a. einen Megaswitch E in einer anderen Klampfe und der werkelt da schon über 5 Jahre ohne Probleme...


So also, warum der Megaswitch M ?


Patient ist hier meine alte Squier 51 mit zwei Single Coils (P94 Bridge/Fender CS 69 Neck) und "normaler" 3-Wege Teleschaltung.


Der Schalter hats nun hinter sich und wird durch einen 5-Wege Megaswitch M ersetzt.


Bei der 51 geht es sehr eng zu, deswegen schonmal ein + für die kleine, normale Größe des Eyb Switches.


Passt !
11585.jpg



Der Einbau ist relativ einfach, ein paar Kabel mehr an schließen und fertig.
Wer es genauer wissen will:
http://www.eyb-guitars.de/Eyb-Deutsch/Megaswitch.html


Die Schaltung wird dann so aus sehen:


Position 1: Bridge Pickup
Position 2: Bridge + Neck, 1/2 out of phase :eek:
Position 3: Bridge + Neck, parallel
Position 4: Bridge + Neck, seriell
Position 5: Neck Pickup


Pos. 1, 3 und 5 also ganz normal wie bei einer Tele.
Pos. 2 ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber hört selber (weiter unten)
Pos. 4 liegen die beiden Pickups (Spulen) in Serie, also hintereinander, wie z.B. bei einem Humbucker.


Der Schalter:
DSCN3173.JPG



Diese (Platinen) Seite zeigt übrigens immer Richtung Saiten:
DSCN3175.JPG



Die goldenen Flächen lassen sich einfach und schnell löten, am besten erst auf ein Feld ein wenig Lötzinn auf bringen und dann das Kabel darauf löten.
Die Schaltung benötigt ein paar Brücken, damit fängt man am besten an:
DSCN3185.JPG



Dann müssen noch Ausgänge, Masse und Pickups angelötet werden, fertig :)


Und wie klingen jetzt die zwei extra Sounds ?


Habe auf die Schnelle ein paar Files eingespielt.
Etwas schlampig, habe mich vorhin beim Wurstschneiden verletzt, und mit Pflaster am linken Zeigefinger lässt es sich etwas schwer spielen.
Aber geht ja um den Sound, zu beachten ist, das sind natürlich Single Coils, deswegen übernehme ich keine Schäden bei vorübergehendem Hörverlust, kann ein wenig Spitz klingen, vor allem out of Phase... :eek:


Zu den Files, spiele alle Positionen durch, startet immer mit Pos. 1 also Bridge Pickup, dann Pos. 2, Pos 3. etc. das Umschalten hört ihr dann.


Amp ist mein Marshall JVM über nen Eminence V12


Clean:





Blues:





Crunch:





Lead:





Lead mit Tone Poti zu:





-----


So also, nette Spielerei, braucht man das ?
Ja, warum nicht, Pos.4 klingt recht Fett und kommt gut bei Solos.
Pos.2 (out of phase) klingt natürlich anders, kann aber auch gut klingen, z.B. wenn man das Tone Poti etwas zu dreht.
Wer das nicht braucht, es gibt auch einen 4-Wege Switch von Fender ;)


Soweit ich weiss nutzt(e) Brain May (Queen) des Öfteren out of phase sounds.


Hier noch eine kurze File in der Pos. 2 (out of Phase) und mit Tone nicht ganz zu:





Video folgt noch...


Danke fürs lesen/hören :)
 
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Hi,

sehr schöne und allesamt brauchbare Sounds, finde ich. Der "halbe" Out-Of-Phase-Sound (äh, das erscheint mir noch ein bisschen erklärungsbedürftig, wie das geschaltet sein soll :gruebel:) klingt für mich im Cleansound überraschend stratig, hätte ich bei den PUs nicht erwartet. Brian Mays Schaltung ist meines Wissens übrigens seriell außer Phase, auch insofern wäre noch eine Ergänzung interessant.

Das Ganze ist auch sehr geschmackvoll präsentiert, wenn ich das mal sagen darf. Stell Dein Licht nicht unter den Scheffel, bei der Crunch-Abteilung kam ich trotz kurzer Clips gleich ins mitwippen, groovt wie Sau!

Gruß, bagotrix
 
Gute Frage, ich vermute es liegt an dem zusätzlichen 22nf Kondensator welcher bei dem 1/2 out of Phase mit ins Spiel kommt.
Müsste man mal beim Herrn Eyb nach fragen :rolleyes:
 
Ah jetzt ja!

Der Kondensator bremst ja die Bässe aus, also wird nur ein PU ganz übertragen, und in den Höhen kommt das ein phasenverdrehte Signal des zweiten PUs dazu. Da es in den Bässen keine (bzw. eine geringere, der Flankensteilheit des Kondensators entsprechend) Auslöschung gibt, bleibt das Fundament weitgehend erhalten. Vielleicht kannst Du noch rausbekommen, ob das ganze seriell oder parallel geschieht, und welcher der PUs voll übertragen wird. Letzteres müsste man eigentlich hören, wenn man in der Schalterstellung auf die PUs klopft - bei einem müsste es merklich dünner kommen. Ich bin jedenfalls schwer begeistert und überlege schon, in welche Gitarre ich das einbauen könnte...

Nachtrag - alles klar, jetzt hab ichs anhand der Eyb-Anleitung nachvollziehen können: der HalsPU wird in Pos.2 normal auf den Ausgang geschaltet, der StegPU wrd in der Phase gedreht und mit nachgeschaltetem Kondensator als Hochpass parallel dazu auf den Ausgang gegeben. Die (weicheren) Bässe des HalsPUs bleiben also erhalten, er wird aber in den Mitten und Höhen durch den phasenverdrehten Anteil des StegPUs ausgedünnt.

Gruß, bagotrix
 
Jop, teste gerade verschiedene Kondensatoren, aber der 22nf scheint die beste Wahl zu sein.
 
Schöner Bericht !

Ich hatte in meiner Tele mal einen 4-Wege- Schalter von Fender........ leider konnte ich mit der zusätzlichen Option "Bridge + Neck seriell" klanglich nichts anfangen....

Das klang für mich irgendwie etwas "schwammig" bzw. leicht undefiniert....rockige Riffs auf den tiefen Saiten gingen da für mich gar nicht.... und auch einzelne Töne auf höheren Saiten waren da nicht soooo viel fetter als in der "klassischen" (parallelen) Mittel- Stellung des Schalters.....

Habe das damals dann auf den Umstand, dass die Abnahmepunkte der beiden Pickups wohl einfach zu weit entfernt sind, geschoben.....

Für mich war die Erkenntnis daraus: einen "regulären Humbucker" ersetzt das nicht........
( und damit war mir dann auch klar, weshalb Fender nicht serienmäßig diese Schalt- Option anbietet....;))

Bei dir scheint´s aber wohl ganz gut zu funktionieren !

PS: Gute Besserung für deinen Zeigefinger ! :great:
( die Sound- Beispiele klingen aber auch so schon recht ansprechend gespielt !)
 
@ Zak McKracken:

Ich habe mir schon oft überlegt, ob nicht auch beim seriellen Verschalten ein Kondensator Abhilfe schaffen könnte. Wenn zwischen dem ersten und zweiten Pickup nicht nur eine Drahtbrücke, sondern ein geeigneter Kondensator verlötet wird, addieren sich die Mitten und Höhen, während die Bässe des einen PUs gedämpft werden. Wollte ich schon lange mal ausprobieren.

Gruß, bagotrix
 
Hier noch das Video:

 
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Wenn zwischen dem ersten und zweiten Pickup nicht nur eine Drahtbrücke, sondern ein geeigneter Kondensator verlötet wird, addieren sich die Mitten und Höhen, während die Bässe des einen PUs gedämpft werden. Wollte ich schon lange mal ausprobieren.

Hi Bagotrix,
ich denke mal, dass hauptsächlich der Kennwert des Kondensators bestimmt, welcher Frequenzbereich hier "herausgefiltert" wird, oder ?
:gruebel:
( du hast ja geschrieben: geeigneter Kondensator)

Mir fällt gerade ein: In der Duesenberg 49er ( HB am Steg + P90 am Neck) ist serienmäßig auch ein zusätzlicher Kondensator verbaut, der in der Mittel- Stellung des 3- Wege- Schalters die Bässe des Humbuckers wegfiltern soll, damit es höhenreicher klingt....
( er scheint aber, wenn ich es noch recht weiß, parallel zu einer Spule des Humbuckers geschaltet zu sein...... ich meine auch, im Buch von Helmuth Lemme zu diesem Thema mal was gelesen zu haben....)

Nach meinem Empfinden hat das in der Duesenberg aber gar nicht so gut funktioniert, denn diese Mittel- Position klang für mich trotzdem sehr dunkel & belegt und war für mich daher nicht besonders brauchbar....

Ob das nur am falschen Kennwert des Kondensators lag, würde mich aber mal interessieren....
 
Hi,

mit "geeignet" meinte ich auch erst mal nichts anderes die Kapazität - ob andere Typen jetzt den Sound verändern, ist ja heiß umstritten und soll nicht wieder zum Thema werden.

(Anm.: Ich selbst meine schon gewisse Unterschiede zu hören, und wenn man ein paar Cent drauflegt, um einen Folienkondensator zu nehmen statt der Keramikscheiben, tut das ja auch nicht weh. 40 €-Caps kauf ich mir auch nicht, selbst PIOs gibts ja für ein paar Euro in der Bucht.)

Also zurück zum Thema: das Problem ist, dass die Frequenz, ab der Kondensator wirkt, eben nicht einfach vom Nennwert abhängt, sondern immer im Zusammenhang mit dem PU steht. Bei einem PAF wird es also mit dem gleichen Kondensator anders wirken als bei einem Tone Zone oder der Reihenschaltung zweier SCs in einer Tele mit 4-Weg-Schalter. Da hilft nur ausprobieren.

Grundsätzlich funktioniert so ein Kondensator ja als Hochpass in Form eines frequenzabhängigen Vorwiderstandes. Und das kann man einfach durch eine Reihenschaltung erzielen.

Parallel geschaltet wird nach meiner Kenntnis in anderem Zusammenhang, zur Erzielung einer höheren Flakensteilheit zB in Frequenzweichen verwendet man da zusätzlich zum in Reihe geschalteten Kondensator eine kleine Spule, und die dann parallel zum Lautsprecher. Das müsste man auch bei einer Gitarre machen können, hier parallel zum PU. Es gab früher auch schon Gitarren, die solche Schaltungen hatten, aber mit wachsenden Einstellungsmöglichkeiten der Amps und Bodentreter wurde das unpopulärer. Hab ich auch noch nicht probiert, und die durch den Kondensator erzielte Dämpfung der tiefen Frequenzen sollte eigentlich auch reichen.

Die Parallelschaltung eines Kondensators zu einer Spule des HB is eigentlich nichts anderes als ein teilweiser Coilsplit. Eine Seite wird am Ende der ersten Spule angelötet (also der Verbindung zur zweiten, und damit wieder in Reihe zu dieser), das andere schaltbar an Masse gelegt, also auf eine zweite Schalterebene. Dabei werden dann in entsprechender Stellung nur die Höhen einer Spule an die Masse kurzgeschlossen, die Bässe bleiben erhalten - und damit auch die Brummunterdrückung im Bereich des Netzbrummens. Der Ton wird schon heller und SC-mäßig, weil die gegenseitige Auslöschung der Obertöne beider Spulen abnimmt, aber neben dem 50 Hz-Brummen bleiben natürlich auch die hörbaren Bässe der ersten Spule stärker erhalten, es wird also nicht ganz so dünn. Für viele Anwendungen eine gute Sache, und ich meine, das Duesenberg das genau so handhabt, und zwar mit einem 22 nF-Cap. Bei der Duesenberg könnte man natürlich den Wert des Kondensators erhöhen, oder einfach einen "richtigen" Coilsplit einsetzen, der müsste dann heller klingen.

Gruß, bagotrix
 
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Dabei werden dann in entsprechender Stellung nur die Höhen einer Spule an die Masse kurzgeschlossen, die Bässe bleiben erhalten - und damit auch die Brummunterdrückung im Bereich des Netzbrummens. Der Ton wird schon heller und SC-mäßig, weil die gegenseitige Auslöschung der Obertöne beider Spulen abnimmt, aber neben dem 50 Hz-Brummen bleiben natürlich auch die hörbaren Bässe der ersten Spule stärker erhalten, es wird also nicht ganz so dünn.

Wow,
das ist eine gute Erklärung, die mir einzuleuchten scheint- ich glaube, ich habe mal wieder was dazugelernt ! :)

oder einfach einen "richtigen" Coilsplit einsetzen, der müsste dann heller klingen.

Jepp, das ist dann auch geschehen...... mit gutem Erfolg ! ;)
 

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