Kleine Diskussion: Was ist eigentlich ein "Syntesizer Freak"

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Hi beisammen!

Anlass für diesen Post ist eine Facebook Gruppe in der ich kürzlich war.
Diese nennt sich "Synthesizer Freaks". Nun... Freaks sind das da durchaus.

Nur stellt sich mir jetzt die Frage: Was ist eigentlich ein Synthesizer Freak.
Ich hatte dort auf eine Frage bezüglich VAs einige Softwaresynths genannt, was eine Verwarnung eines Admins nach sich zog.
Die Gruppe hat es sich demnach zur Regel gemacht, Software unter keinen Umständen zu erwähnen.

Das stellt sich meiner Auffassung eines "Synthesizer Freaks" etwas entgegen, da ich der Meinung bin, ein Freak auf dem Gebiet beschäftigt mit ALLEN möglichen Synthesizern und zieht demnach nicht nur Hardware in Betracht, bzw. schließt es nicht kategorisch aus, sich auch mit Software zu befassen.
Das war dann auch der Grund, warum ich die genannte Gruppe wieder verlassen habe.

Aber wie sieht es mit eurer Auffassung dazu aus?
Würde mich mal stark interessieren, also schon mal vielen Dank für eure Antworten.
 
Eigenschaft
 
Ein Synthesizer Freak ist für mich so einer wie @Moogman.

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Siehe auch: Besuch bei Moogman ...

Viele Grüße,
McCoy
 
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Das stellt sich meiner Auffassung eines "Synthesizer Freaks" etwas entgegen, da ich der Meinung bin, ein Freak auf dem Gebiet beschäftigt mit ALLEN möglichen Synthesizern und zieht demnach nicht nur Hardware in Betracht, bzw. schließt es nicht kategorisch aus, sich auch mit Software zu befassen.
Das war dann auch der Grund, warum ich die genannte Gruppe wieder verlassen habe.
Aber wie sieht es mit eurer Auffassung dazu aus?
Würde mich mal stark interessieren, also schon mal vielen Dank für eure Antworten.
Ich nutze auch Softwaresynthies, nein, das ist falsch, ich kaufe sie aber nutze sie dann doch nicht.
Im Mai 2015 habe ich mir beispielsweise Omnisphere gekauft und bis heute nicht installiert.

Gehöre also auch zu den Leuten, die ganz klar die Hardware vorziehen.
Warum das so ist?
Zwar kommen virtuelle Emulationen immer näher an den Klang des Originals heran, aber selbst sehr gute Softwaresynthies vermitteln mir nicht das Gefühl, an einem richtigen Instrument zu sitzen. Der Rechner ist und bleibt eben doch irgendwie nur eine Büromaschine aus Plastik, mehr ist es einfach nicht.
Mit der Kiste schreibe ich Rechnungen, checke E-Mails und verwalte meine Medien, aber sie ist weder wertig noch ergonomisch.
Nutze ich einen PC, dann bin ich immer am "arbeiten", aber nutze ich beispielsweise meinen Minimoog, dann geht bei mir das Herz auf und ich mache Musik.

Software ist nach ein paar Jahren nur noch eine unnütze wertlose Plastikscheibe, da kann man dann die Kaffeetasse drauf abstellen, während einen Hardware oftmals ein halbes Leben begleitet. Dein Begleiter wird irgendwann zum treuen zuverlässigen Freund, war mit dir auf vielen Bühnen, hat zig Hotelzimmer mit dir geteilt, er bekommt Patina und altert mit dir gemeinsam und jede kleine Macke im Holz kann eine Geschichte erzählen.

Frag mal einen Konzertpianisten, warum er keine Emulation spielen möchte, statt den Steinway.
 
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"Freak" ist genauso wie "Nerd" und ähnliches ein Begriff, für den es meiner Meinung nach keine wirklich harten Kriterien gibt. Das kann viele Formen annehmen. Ein Haus voller schwer erhältlicher Analogsynths zu haben, die man jeden Tag spielt, fällt sicherlich darunter. Aber auch das andere Extrem gibt es: Leute, die auf eBay einfach nur die billigsten Synths (meist Einsteiger-FM-Zeug aus den späten 80ern/frühen 90ern) kaufen und aus denen dann trotz schwerer Bedienung alle möglichen Sounds rausholen und eventuell auch modden, würde ich genauso dazu zählen.

Ich denke, vor allem auf die Hingabe zur Synthese kommt es an. Da ist es eher zweitrangig, mit was für einem Gerät man diese nun auslebt.

Software würde ich eindeutig auch dazu zählen. Sicherlich gibt es auch Leute, die nur unveränderte Presets in Massive oder Sylenth 1 verwenden, die würde ich eher weniger als Synthesizer-Nerds bezeichnen. Aber in Software-Synths kann man sich mindestens genauso reinsteigern wie in Hardware. Gerade bei komplexer Software wie Reaktor, wo man sich nach Belieben alle möglichen Syntheseformen zusammenbauen kann, von analog-ähnlichem Modularsystem bis hin zu Physical Modeling von akustischen Instrumenten.
Da Hardware-VAs ohnehin ihren Klang über interne Software erzeugen, sehe ich nicht, wieso man da so hart unterscheiden sollte. Bedienbarkeit und Setup sind natürlich anders, aber bei der Synthese an sich, auf die es schließlich ankommt, nehmen sich VAs in Hard- und Software nun nicht so viel.
 
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Zwischen Hard- und Software-Anhängern gibt es immer mal wieder Auseinandersetzungen, aber dass die Erwähnung von Softsynths gleich eine Admin-Verwarnung nach sich zieht, finde ich auch übertrieben.
Genau so, wie wenn in einer Softsynth-Gruppe die Erwähnung von Hardware-Synths zum Ausschluss führen sollte.

Generell tummeln sich hier in diesem Board mehr Musiker; die wirklichen Synth-Freaks trifft man eher im "Nachbar-Forum" (aka sequencer.de) an. Da kriegt man schon mal für die Erwähnung von Romplern und Workstations den einen oder anderen Rüffel, wenn auch, soweit ich mitbekommen habe nicht von Admin-Seite (ich lese dort auch nur hin und wieder passiv mit, registriert bin ich auf "sequencer.de" nicht).
Sprich, als echte Synthesizer gelten für diese Klientel offenbar nur Instrumente, die ihre Klänge komplett generativ erzeugen, egal ob digital oder analog. Aus der Rompler-Abteilung werden am ehesten noch solche Kisten akzeptiert, die ihren Wellenform-Vorrat auf kreative Weise verbiegen/ aneinanderreihen, wie die Korg Wavestation (die hatte dafür in ihrer ersten Inkarnation noch nicht einmal ein Klavier-Sample).

Wenn im Nachbarofum also über den Montage diskutiert wird, dann betrifft dies zu 98 Prozent nur den FM-Teil.
 
Wenn im Nachbarofum also über den Montage diskutiert wird, dann betrifft dies zu 98 Prozent nur den FM-Teil.
Ich verstehe unter einem Synthesizer eher ein Gerät, mit dem sich intuitiv Sounds erstellen lassen, Workstations, die häufig nur als Rompler eingesetzt werden, sind das eher nicht.
Das man mit Software genauso gut arbeiten kann und das Ergebnis danach fast identisch ausfallen kann, ist mir auch klar, man kann auch mit Hardware eine Menge Müll produzieren. Daher verstehe ich die Reaktion in der dieser Facebookgruppe nicht, denn eigentlich geht es ja erstmal um die Musik an sich und nicht um die Art der Klangerzeugung.
Ich bin aus der EMS Gruppe wieder ausgetreten, weil der Admin sich über einen anderen User total aufgeregt hat, nur weil sich jemand über den EMS-Clone Hornet informieren wollte. Etwas mehr Toleranz wäre sicher manchmal ganz gut, denn so viele Synthieinteressierte gibt es ja auch wieder nicht.
 
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Wenn der intuitive Zugang ein entscheidendes Kriterium ist, dürfte gerade der DX-7 kein vollwertiger Synthesizer sein. Denn zum einen ist die FM-Synthese (hier streng genommen Phasenmodulation) an sich komplexer als der subtraktive Ansatz - gerade mit sechs Operatoren -, und zum anderen ist der DX-7 wie viele Synthesizer der 80er Jahre nicht gerade mit Reglern für den Echtzeit-Eingriff gesegnet. Man braucht also mindestens noch einen externen Controller, um einen vollwertigen Synthesizer zu erhalten, und selbst dann dürften gerade Anfänger sich erst mal an die Modifikation einzelner Presets wagen, anstatt gleich mit einem Init-Patch von Null anzufangen.

Allerdings wäre gerade das eine durchaus akzeptable Definition dessen, was ein Synthesizer unabhängig von seiner tatsächlichen Klangerzeugungs-Struktur sein bzw. leisten können sollte:
Eine intuitive Bedienoberfläche bereitstellen, mit deren Hilfe sich aus einem Init-Patch innerhalb von einer bis zehn Minuten ein beliebiges neues, spielbares Patch programmieren lässt. Die Zahl der User-Speicherplätze sollte damit einhergehend die der Presets idealerweise auch um ein Mehrfaches übersteigen.
 
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