Was meinst du genau mit Groove? Ich kenne mich leider nicht so richtig mit dem Begriffen aus.
Da gibt es auch keine harte Definition, eher eine Art Konsens und eine Bedeutungsgeschichte. "Groove" heißt wörtlich übersetzt
Rille oder
Spur. Es gibt im Englischen die Redensart "to be in the groove", was auf deutsch soviel heißt wie "auf Draht sein", "auf Zack sein". Wer im "Groove" ist, ist auf der "heißen Spur" bzw. auf dem richtigen Weg. Der Begriff kam in den 1930er-Jahren auf, als die Jazzensembles größer und organisierter wurden: es kam nicht mehr so sehr auf Einzelsolisten an, sondern darauf, daß eine ganze Gruppe von Musikern auf eine gemeinsame musikalische Spur einschwenkte. Daher ist z.B. "you are in the groove" nach wie vor eine hohe Anerkennung, denn man sagt damit aus, daß der andere erkannt hat, was das musikalische Ziel ist.
In der Praxis geht's meistens um die gemeinsame Produktion von Rhythmusmustern. Daher werden die entstehenden Rhythmusmuster (Patterns) von Klavier, Gitarre, Baß und Schlagzeug i.d.R. auch selbst "Groove" genannt, denn sie bilden quasi die Spur, auf die die Bläser und Solisten einschwenken können. Ich verwende das Wort "Groove" meistens eher in qualitativer Bedeutung: im Jazz und Pop geht es darum, Rhythmusmuster auf eine Art und Weise zu spielen, daß sie den Hörer mitreißen und in die Beine und den Bauch gehen. Das ist "groovendes" Spielen. Diese körperliche Wirkung von Rhythmen unterscheidet die Popularmusik am deutlichsten von der klassisch-romantischen Musik.
Wie lange hast du für die Komponierung gebraucht?
Naja, Abschreiben, Konzipieren, Notensatz ging irgendwie alles gleichzeitig, ich trenne das nicht so genau...10min. insgesamt, so ca. .
So etwas würde ich auch gerne können. Wie lerne ich es am Besten?
Nimm Klavierunterricht.
Suche dir einen Lehrer, der Liedbegleitung unterrichtet. Kirchenmusiker und Schulmusiker z.B. können so was, weil sie es als Fach in der Ausbildung hatten.
Fürs improvisieren braucht man ja erst so eine Art "Wissen", wie man das machen muss, und dann kann man erst improvisieren.
Wissen hilft viel, aber Können ist naturgemäß wichtiger, wenn es dir um ein gut klingendes Ergebnis geht. Um Liedbegleitung und Improvisation zu erlernen, solltest du einfach ganz viel Klavier spielen - mit Noten und ohne. Spiele vor allem Vokalmusik, also Songbooks, Bachchoräle, Schubert-Lieder, Popsongs, Jazz-Standards, etc. Sehr gut sind auch Klavierauszüge von Operetten, Opern und Musicals. Spiele möglichst immer mit mitlaufender Analyse: du solltest jeden gerade gespielten Akkord benennen können und am besten grob funktional einordnen können.
Improvisieren braucht irgendwann auch den Sprung ins kalte oder zumindest lauwarme Wasser. Suche dir also einen Chor zum Begleiten, denn nur durch echte Praxisanforderungen wirst du schnell und sicher in den Entscheidungen, was du wie spielst.
Hilfreich sind auch Bücher, z.B. "Gospel Keyboard Styles" von Mark Harrison, "How to play Reggae Keyboard" von Jimmy Peart, "Play Keyboard in Style of..." von Uwe Bye oder "Groove Piano" von Phillip Moehrke.
Harald