Klaviere von Boston und Essex

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Ich bin's mal wieder ! :D
Meine zukünftige Klavierlehrerin hat mir heute die Steinway-Marken wärmstens ans Herz gelegt. Um ehrlich zu sein, hatte ich diese auch schon vorher im Blickwinkel ! ;)
Deswegen möchte ich euch über die Klaviere befragen. Schreibt einfach alles, was ihr über diese Klaviere wisst, wie ihr sie findet (vllt. habt ihr ja selber eins), was eure Freunde dazu sagen, etc.... Über jede Information freue ich mich !

Gruß Philipp

PS: Die zwei Klaviere, die mich besonders ansprechen, sind das "Essex EUP 123E" und das "Boston UP 126E".
 
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Hallo Philipp,

als ich vor 3.x Jahren nach einem Flügel geschaut habe, bin ich auch über die Bosten und Essex Klaviere "gestolpert" und mich recht ausgiebig damit beschäftigt.
Mir haben die Bostons erheblich besser gefallen als die Essex, das war dann doch zu billig - nein eher zu dünn im Klang. Was mich allerdings dann von einem Boston abgehalten hat, war der im Verhältnis zum Gebrauchtpreis immense Neupreis: sprich der Wertverlust ist enorm! Schau Dir mal ein paar Tage/Wochen die Preise für junge gebrauchte auf Eb*y und/oder Gebrauchtanzeigern an und Du wirst feststellen, dass die Teile gebraucht (auch recht jung!) geradezu verramscht werden. Wenn Du das Teil jahrzehntelang behalten willst kann Dir das egal sein... Zusätzlich weiss ich, dass zumindest die Boston-Flügel zur damaligen Zeit in der Kawai-Fabrik hergestellt wurden - das liess mich dann doch sehr ernsthaft nachfragen was denn dann der Unterschied (ausser dem höheren Preis) sein soll.

Min Tip: kauf gebraucht, nimm einen Klavierbaumeister mit oder frag den Verkäufer ob es ein Problem darstellt, wenn sich ein Fachmann das Teilchen anschaut - diese investierten max.100€ haben mich vor diversen verlorenen tausend Euros bewahrt - und mir schlussendlich ein Trauminstrument (Ibach im Quasi Neuzustand) beschert.

Ein anderer guter Tipp sind Klavierhäuser - bei diesen nach Mietrückläufern fragen.

ciao,
Stefan
 
Hallo,

vielen Dank für deine Antwort ! Du scheinst dich ja allgemein und auch mit den Klavieren gut auszukennen, deshalb habe ich eine Anmerkung und eine Frage:

1) Du hast Recht, dass ALLE Boston-Klaviere bei Kawai in Japan gefertigt werden. Allerdings unter (wie Steinway behauptet) Anleitung durch Steinway und nur durch von Steinway geschulte Klavierbauer, die die Boston-Klaviere aus Steinway-Produkten fertigen. Insofern, denke ich, macht das keinen sehr großen Unterschied, was den Qualitätsunterschied zwischen Steinway und Boston betrifft. Der höhere Preis rechtfertigt sich denke ich durch die Steinway-Materialien und die Ausbildungskosten, wobei die Produktionskosten in Japan natürlich geringer sind als hier. Oder wie siehst du das ?

2) Da ich in der Nähe von München wohne, hat mir meine Klavierlehrerin empfohlen, zum Steinway-Haus nach München zu fahren und mir dort ein paar Klaviere anzuschauen. Wenn ich will, würde sie auch mitkommen. Frage: Macht es bei einem Klavierhaus einen Unterschied, ob man ein gebrauchtes Klavier oder einen Mietrückläufer kauft ? Also preislich gesehen.

Eine Antwort wäre schön.

Grüße
Philipp
 
2) Da ich in der Nähe von München wohne, hat mir meine Klavierlehrerin empfohlen, zum Steinway-Haus nach München zu fahren und mir dort ein paar Klaviere anzuschauen. Wenn ich will, würde sie auch mitkommen. Frage: Macht es bei einem Klavierhaus einen Unterschied, ob man ein gebrauchtes Klavier oder einen Mietrückläufer kauft ? Also preislich gesehen.
Mietrückläufer sind normalerweise wenige Monate alt, während unter "gebraucht" eher ältere (ein paar Jahre bis über 100 Jahre) Klaviere laufen. Erstmal ist natürlich älter auch billiger, aber bei den alten Geräten bestand irgendwann die Notwendigkeit zur Überholung, die natürlich eingepreist ist.

Mietrückläufer haben den großen Vorteil, dass es quasi neue Intsrumente sind, der anfängliche Wertverlust aber schon "durch" ist. Gerade bei billigeren Klavieren macht das einen recht hohen prozentualen Anteil aus, ich hab schon Angebote gesehen, die 30% unter dem Neupreis lagen für einen 6 Monate alten Mietrückläufer. Dazu kommt dann noch das Verhandlungsgeschick. ;) Bei höherwertigen Klavieren ist der Preisverfall nicht mehr so immens, zumindest, was ich so mitbekommen habe. Mit Verhandlungsgeschick, "Hauspreisen" oder Sonderangeboten sind Neue fast gleichgünstig, wenn man Glück hat.

Vielleicht noch was anderes: München hat eine große Auswahl an Klavierbauern und -händlern. Wenn der Preis eine Rolle spielt, ist das Steinwayhaus vielleicht nicht die beste Adresse. Ich hab ja zur Zeit ein ähnliches Problem wie du, in der selben Gegend. ;)
 
Ich war in Hamamatsu in der KAWAI-Fabrik.
Die Boston und Kawai werden vom gleichen Personal in der gleichen Produktionsstraße gefertigt. Im Kawai wird sogar die neueste ABS-Karbon-Mechanik verwendet im Boston ein altes Modell.
Warum es da einen Preisunterschied zwischen Boston 126E ( ca. EURO 10.000,-- )und Kawai K-5 ( ca. EURO 6.000,-- ) gibt ist mir schon lange ein Rätsel.

Und Essex wird auf die gleiche Art beim chinesischen Hersteller PearlRiver gebaut, aber auch zu deutlich höheren Preisen verkauft.

Wenn Du nen guten Laden in Deiner Gegend suchst schau informier Dich mal bei Piano-Schweisser in Landshut.
 
@tastenläufer: das ist ja mal interessant. Warst Du da in der Gegend oder wie kams?

Ich habe im Steinway-Haus in Berlin auch mal ein paar Stunden alles getestet. Da ich direkt von Bechstein in Berlin (toller Laden) kam war ich erstmal total enttäuscht von dem kleinen Steinway-"Haus". Das war mehr so ein Laden vollgepropt mit Flügeln und einigen Klavieren.

Essex fand ich wirklich schlecht. Klar im noblen Steinway-Haus macht erstmal jedes Klavier eine gute Figur, aber ehrlich gesagt fand ich die billigen von Bechstein (Euterpe etc.) besser. Äußerst wenig Bass und irgendwie matschig im Klang hab ich in Erinnerung. Sicherlich kann man damit auch Musizieren, aber für den Preis würde ich mir lieber was anderes kaufen.

Mit Boston hatte ich mich im Vorfeld auch viel beschäftigt und dachte das wäre mein Klavier. Vor Ort fand ich die Exemplare aber gar nicht gut. Die waren wirklich eher mit den günstigen von Kawai zu vergleichen als mit Steinway. Hab ich dann gleich wieder von meiner Liste gestrichen.

Einen bleibenden Eindruck haben bei mir allerdings die Steinway- und die Schimmel-Klaviere gemacht! Die Steinway-Klaviere waren natürlich vom Preis her wirklich extrem aber sie spielten sich in der Tat für mich so gut wie ein guter Flügel und waren nach meinem Geschmack noch um einiges besser als die von Bechstein, das hätte ich nicht unbedingt so erwartet.

Die Schimmel-Klaviere fand ich auch sehr gut. Ich glaube die waren ungefähr in der Preisklasse der Boston, wenn auch leicht teurer oder lieg ich da falsch? Die gibts sicherlich auch in München im Steinway-Haus.

Kuck Dir aber auf jedenfall auch in anderen Häusern Seiler, Bechstein usw. an.
 
Die Schimmel-Klaviere fand ich auch sehr gut. Ich glaube die waren ungefähr in der Preisklasse der Boston, wenn auch leicht teurer oder lieg ich da falsch? Die gibts sicherlich auch in München im Steinway-Haus.
Beim Klavier Hirsch am Sendlinger Tor gibts Schimmel. Wenn dir der Klang gefällt, teste unbedingt auch Sauter. Bechstein und Seiler gehen in eine etwas andere Richtung. Aber allesamt besser als Kawai.
 

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