Klavier über Midi üben

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Tony Schumacher
Tony Schumacher
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Hallo,
ich bin seid 6 Jahren Gitarrist und möchte um mich musikalisch weiterzuentwickeln mit dem Klavier anfangen. Dazu werde ich Unterricht an meiner Musikschule nehmen.

Zum üben werde ich mir daher nicht gleich ein Klavier kaufen bzw. hier benutzen können(zu laut) und möchte wissen wie ich dann am kostengünstigsten üben kann.

Meine Frage ist, gibt es vielleicht ein gutes Programm mit dem man über den PC + Miditastatur(oder ähnliches) gut üben kann, oder wäre ein Keyboard da besser? Dynamik und SPielgefühl geht dabei sicher total flöten...

Gruß Tony
 
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Grundsätzlich geht das auf jeden Fall - vom Prinzip her ist auf Computerbasis sogar die beste aller Klaviersimulationen möglich. Der Grund hierfür ist, daß es eine ganze Reihe hochwertigster Flügel-PlugIns und Samplelibraries gibt, die wesentlich detailliertere Samples bieten als alle Hardware-Keyboards.
Ansteuern kannst du die mit allem möglichem, angefangen vom billig-Midicontroller für 49,- über die diversen ungewichteten, gewichteten oder mit Hammermechanik versehenen Tastataturen aller Preisklassen, alle Midifähigen Synthesizer und Workstations bis hin zu den Oberklasse-Digital/Stagepianos. Ist letzlich eine Frage von Anspruch vs. Budget.

Problem 1 dabei: ein solches PlugIn auf dem Rechner zum laufen zu bringen, erfordert zum einen technische mindestleistungen des Rechners (Geschwindigkeit, RAM), zum anderen ein Audiointerface/ bzw eineSoundkarte, die echtzeitfähig (bedeutet minimale Latenz (=Verzögerung)) ist. Außerdem muß je nach Controller-Key ein Midiinterface dazugekauft werden, einige Keyboards funktionieren aber auch direkt über USB.

Problem 2: die Abstimmung von Tastatur und Klangerzeuger/PlugIN. Anders als beim Hardware-DP/Keyboard "kennen" sich hier ja Tastatur und Sounderzeuger nicht bzw sind nicht vom Hersteller aufeinander angepaßt, und das ist sehr wichtig. Zwar bieten sich in der Regel auf beiden Seiten abstimmungsmöglichkeiten, aber machen muß man das schon selber.


Soll heißen: das kann ganz wunderbar gehen - aber nur, wenn man Lust & genug Wissen hat, die o.g. technischen Hürden zu nehmen.
Wenn es "out of the Box" funktionieren soll, wäre eher ein vernünftiges Stagepiano angesagt, die gehen bei ca 600,- los und haben zudem den Vorteil, immer und überall zu funktionieren ;)


Beste Grüße,
Andi
 
Wenn du wirklich Klavier lernen willst, dann wird das nicht mit einem 50-€-Billigstkeyboard und ohne Ausgaben für sonstige Hard-/Software gehen. Das habe ich damals beim Keyboardunterricht schon gemerkt, daß viele Eltern versucht haben, "erst mal" mit Billigstlösungen für ihren lernenden Nachwuchs durchzukommen (Casio, 49 Minitasten, oder noch minimaler, is ja auch 'n Kibort), und wie mein Lehrer es ihnen auszureden versuchte. Beim Klavier ist angemessene Ausstattung noch wichtiger.

Lösung 1: Computer mit Masterkeyboard.

Zunächst einmal brauchst du die Tastatur. 25-Tasten-Keybördchen sind Pipifax. Wirklich zweihändig spielen kann man erst ab 61 Tasten. Aber: Für richtiges Klavierspiel brauchst du 88 Tasten und Hammermechanik. 88 Tasten, weil ein Klavier in den allermeisten Fällen 88 Tasten hat (einzige mir bekannte Ausnahme ist der Bösendorfer 290 Imperial mit 97 Tasten), und Hammermechanik, um die schwere Mechanik in einem Klavier und das damit verbundene Spielgefühl nachzuahmen. Ich bin selbst kein Pianist, aber sogar ich weiß, daß es wenig bringt, wenn du auf einem ungewichteten Billigst-USB-Keyboard zu Hause stundenlang übst, um dann beim Unterricht mit den schweren Tasten eines echten Klaviers überfordert zu sein. Und früher oder später wirst du Stücke spielen, die mehr als 61 Tasten erfordern.

So, und nun der Klaviersound. Klar, man kann natürlich irgendwie auf die MIDI-Klangbibliothek zurückgreifen, die z. B. bei Windows dabei ist (die übrigens von Roland stammt AFAIK). Aber während das beim Abspielen von MIDI-Files oder für Computerspielmusik jeweils im Hintergrund/Bandkontext halbwegs brauchbar ist, ist das zum Klavierlernen denkbar ungeeignet. Es klingt nicht dynamisch genug, man merkt nicht wirklich, wie sich die Anschlagstärke auf den Klang des Instruments auswirkt. Das heißt, du brauchst entsprechende Software. Die gibt's nicht für lau, jedenfalls nicht legal.

Zu guter Letzt muß der ganze Kram installiert und eingerichtet werden, auf deinem Rechner darf nicht zuviel unnötiger Klimbim im Hintergrund laufen, der zum Klavierspielen nicht gebraucht wird, weil der auch wieder Leistung frißt, usw. usf. Nicht zu vergessen: Audiokarte/Audiomodul. Ein AC '97-Onboard-Chip hat nicht genug Power, und vor allem klingt er nach nix.

Fazit: Mit 50-100 Euro wirst du nicht alt. Ich schätze mal so grob überschlagen, daß du da schon an die 600-700 Taler investieren müssen wirst. Und dann noch den Ärger hast, den du normalerweise mit einem Rechner hast.

Lösung 2: Stagepiano. Ist im Prinzip ein tragbares Digitalklavier. Hat eine anständige Tastatur, klingt auf jeden Fall anständig nach Klavier (auch wenn professionelle Konzertpianisten das anders sehen), und vor allem: Auspacken, aufstellen, anschmeißen, losspielen, ohne Ärger und ohne ewig lange Bootsequenz. Und ein Stagepiano kann man auch in eine Band einbringen. Muß man aber, wie oben gesagt, auch entsprechend für ausgeben.


Martman
 
Hi erstmal,

würde dir auch ein Stagepiano empfehlen. Ich bin zwar Keyboarder, spiele aber generell lieber auf Klaviertastaturen (sprich Hammermechanik) und ein Stagepiano kommt nem richtigen Klavier wirklich wahnsinnig nahe. Vom Sound her ist es natürlich niemals mit einem richtigen Konzertflügel zu vergleichen, aber dafür kannst du die Lautstärke runterregeln - und weniger Platz braucht's auch.
Kannst am besten mal nen Abstecher in das Musikgeschäft deines Vertrauens machen oder gleich zu Musik Produktiv nach Ibbenbühren fahren und dich einfach mal an einen Flügel und danach an ein Stagepiano setzen. Vom Spielgefühl her ist der Unterschied nicht so groß.

Wenn du's über ne Computerlösung machen willst, solltest du dir aber auf jeden Fall ne Hammerschlagtastatur zulegen - der Unterschied zu ner Keyboardtastatur ist wirklich wahnsinnig groß, wenn's dir um Klavierunterricht geht. Da bist du dann aber auch schon locker bei 800-900 Euro (im besten Fall !!!)= spricht also für Stagepiano.

Gruss, Sketch
 
Von Neubrandenburg aus sollte es auch nicht so weit nach Berlin sein. Just Music ist, gelinde gesagt, ziemlich gut sortiert. Jedenfalls trifft das auf die Hamburger Filiale (ex Amptown) zu. Da gibt's Digital- und Stagepianos en masse vom Budgetmodell mit einer Handvoll Sounds bis zum Digitalensemble, und ich meine auch mal den Kawai DP1 gesehen zu haben.


Martman
 
Danke für eure Antworten...ich werde mich dann wohl für ein gebrauchtes Stagepiano entscheiden. Könnt ihr mir da einige Geräte empfehlen? Sollte ja nur zum üben zuhause sein.
Will auch Klavier eher deswegen anfangen um es als Nebenfach(frühstens in 3 Jahren) beim Gitarrenstudium zu verwenden, daher wird das Gerät nur zum üben gebraucht.

Gruß Tony
 

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