Klavier lernen / E-Piano

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Dalen
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Hallo!

Ich bin 22 Jahre alt und habe seit längerem den Wunsch, Klavier zu lernen. Ich habe 8 Jahre lang Schlagzeug gespielt, kann jetzt allerdings in meiner neuen Wohnung aus platz- und lärmtechnischen Gründen nicht mehr regelmäßig üben. Ich spiele deshalb mit dem Gedanken, mir ein gutes transportables E-Piano zuzulegen.

Musikalisch geht mein Interesse in Richtung Klassik / Jazz.

Klavierunterricht kann ich mir aus finanziellen Gründen nicht leisten, deshalb hätte ich folgende Fragen an Euch:

Ist es möglich, mit einiger Disziplin Klavier als Autodidakt mit gutem Erfolg ordentlich zu erlenen?

Kann ich - bei täglichem Üben - bereits nach einem Jahr relativ einfache klassische Werke spielen können?

Ist es möglich, innerhalb von drei bis vier Jahren so gute Fortschritte gemacht zu haben, dass der musikalisch durchschnittlich gebildete Zuhörer sich denkt "Ja, der kann gut Klavier spielen" ?

Wie würdet Ihr mir raten, an die Sache heranzugehen? Könnet Ihr mir gute Lehrbücher für Klavier empfehlen, die zum Selbststudium geeignet sind?


Und dann noch eine "technische Frage":

Korg SP 200 und Roland RD 150 wären meine Kandidaten ...

Preislich ungefähr auf gleichem Niveau, auch wenn man das Korg jetzt wesentlich günstiger (700 Euro) bekommt ...

Habt ihr Erfahrungen, kennt Vor- bzw. Nachteile?


Tausend Dank!!
Dalen.
 
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Hi,

na, da werd ich deine vielen Fragen mal kommentieren.

Dalen schrieb:
Hallo!

Ich bin 22 Jahre alt und habe seit längerem den Wunsch, Klavier zu lernen. Ich habe 8 Jahre lang Schlagzeug gespielt, kann jetzt allerdings in meiner neuen Wohnung aus platz- und lärmtechnischen Gründen nicht mehr regelmäßig üben. Ich spiele deshalb mit dem Gedanken, mir ein gutes transportables E-Piano zuzulegen.
Grundsätzlich ist das erstmal ne gute Entscheidung. 8)

Dalen schrieb:
Musikalisch geht mein Interesse in Richtung Klassik / Jazz.
Hohe Ziele ...

Dalen schrieb:
Klavierunterricht kann ich mir aus finanziellen Gründen nicht leisten, deshalb hätte ich folgende Fragen an Euch:
Das leidige Problem mit dem Geld. :rolleyes:

Dalen schrieb:
Ist es möglich, mit einiger Disziplin Klavier als Autodidakt mit gutem Erfolg ordentlich zu erlenen?
Mit viel(!) Disziplin und einigem Talent ist es möglich, denk ich. Es wäre extrem vorteilhaft, wenn du jemanden kennst, der Klavier spielen kann. Erstmal kann dir derjenige sicher die Grundlagen schneller beibringen als du dir selbst, und Fehler werden so wohl besser vermieden.

Dalen schrieb:
Kann ich - bei täglichem Üben - bereits nach einem Jahr relativ einfache klassische Werke spielen können?
Komplett ohne Vorkenntnisse? :shock: Nur mit verdammt viel Disziplin und Zeitaufwand.

Dalen schrieb:
Ist es möglich, innerhalb von drei bis vier Jahren so gute Fortschritte gemacht zu haben, dass der musikalisch durchschnittlich gebildete Zuhörer sich denkt "Ja, der kann gut Klavier spielen" ?
Das schon eher als der Punkt obendrüber.

Dalen schrieb:
Wie würdet Ihr mir raten, an die Sache heranzugehen? Könnet Ihr mir gute Lehrbücher für Klavier empfehlen, die zum Selbststudium geeignet sind?
Bücher vom absoluten Beginn an kenn ich leider nicht. Aber das könntste dir mal anschauen:
www.schulseiten.de/fopp-de/contents.html

Dalen schrieb:
Und dann noch eine "technische Frage": ...
Siehe auch die vielen anderen Stagepiano-Threads. Und nichts geht über ausprobieren im Laden. Am besten zusammen mit dem o.g. Klavierspieler. ;)

Gruß,
Jay
 
Meines Erachtens ist es schon möglich Klavier bis zu einem gewissen Grad mittels Literatur autodidaktisch zu erlernen. Allerdings sehe ich die Gefahr, speziell bezüglich der korrekten Handhaltung, Fehler zu machen, welche sich später unter Umständen nur noch schwer korrigieren lassen.

Als Literatur empfehle ich dir "Piano Crash-Kurs" von Heumann. Ich finde dass das derzeit der beste Selbstlernkurs ist. Sehr gut aufgebaut, nicht langweilig und sogar mit Tastatur-Stickern und CD. Um bei der Handhaltung nichts falsch zu machen (der Selbstlernkurs geht darauf kaum ein), könntest du dir noch "Klavier-Choreographie" von Seymour Bernstein zulegen. Das ist natürlich schon ziemlich professionell, aber auch für Anfänger interessant. Möglicherweise brauchst du noch etwas zur Vertiefung der Musiklehre, da gibt es jede Menge Auswahl.

Ob du nach einem Jahr bereits originale klassiche Stücke spielen kannst wage ich zu bezweifeln. Ich denke dass man für die "Türkische Marsch - Liga" etwa 3 Jahre braucht. Vereinfachte Arrangements für Anfänger kann man natürlicher schon wesentlich früher spielen.

Nach 3 - 4 Jahren kannst du unter Umständen schon recht gut spielen, hängt letztlich davon ab wie viel du übst. Ich übe etwa 2 Stunden pro Tag sehr konzentriert und würde von mir sagen dass ich mir vorstellen kann so nach 4 Jahren schon ganz anständig spielen zu können. Ist natürlich relativ, bei den schwierigeren Sachen von Rachmaninov wird man da sicher immer noch keinerlei Land sehen. Ich selbst spiele jetzt seit ein paar Monaten und bin eigentlich eher überrascht wie viel ich schon kann. Hätte ich vorher eigentlich nicht gedacht...

Es wird oft gesagt dass man so 6 Jahre diszipliniertes Klavierspiel braucht bis man "richtig gut spielen" kann. So pauschal ist das sicher etwas schwierig, der eine lernt es vielleicht schneller, der andere nie.

Zum Schluß würde ich dir trotzdem noch empfehlen zumindest ein paar Stunden in einer Musikschule etc. zu nehmen. Dadurch kannst du sicherstellen dass du nichts Grundsätzliches falsch machst. Auch der beste Selbstlernkurs garantiert nicht dass man Lehrinhalte immer korrekt interpretiert. Vielleicht kennst du ja auch jemanden der gut spielen kann und dich gerade am Anfang etwas unterstützt/korrigiert.

Zu den genannten Digi-Pianos kann ich dir leider nichts sagen, da gibt es hier sicher jede Menge Spezialisten. Ich selbst bin, besonders was die Klaviatur angeht, Yamaha-Fan.

Viel Spaß und Enthusiasmus bei Klavierspiel! :)
 
Morgen.
Dann will ich auch nochmal kurz.
Zur Technischen Seite. Nimm am besten das, was du am günstigsten bekommst. Die tun sich so viel nicht.
Ansonsten wie in den anderen Threads, P90 , RD170.

Zum rest. Es liegt wirklich alles an der Übung. Bist du begeistert dabei, wirst du auch nach drei Jahren schon, eine Menge können.
Wobei ich das können nicht unbedingt an den Klassischen Stücken festmachen würde. Ich brauche da heute noch sehr lange um die etwas schnelleren Sachen zu spielen, aber ich halte mich nicht für so schlecht.

Die Musiker mit denen ich spiele meinen ich wäre gut. Warum: Weil ich mitspielen und jammen kann. Dann schmeißt einer ne Tonart in Raum, evt noch die grobe Akkordfolge und ab gehts.
Ebenso bei Jazz.

Hoffe ich konnte dir noch helfen,
mfG
Thorsten
 
ich halte es auch für nicht ganz einfach, sich Klavier selbst beizubringen (ich hab als Kind auch mit Lehrer angefangen), wenn man dann ein paar Grundkenntnisse erworben hat, kann man dann auch bis zu einem bestimmten Grad an sich selbst arbeiten.
Allerdings -wie schon angedeutet wurde- könnte es beim Selbstudium Probleme mit Fingerhaltung o.ä geben. Ideal wäre es wenn im Freundeskreis sich jemand bereiterklären würde, dir in den ersten Wochen ein bissl zur Seite zu stehen, falls es Probleme gibt.
 
Also ich hab 10 Jahre lang Klavier gelernt, mit Lehrer(in) ... Aber ich hab nur so 30min jeden Tag geübt, da kommt man ungefähr auf das Level von jemandem der 5 Jahre richtig (mind. 1h jeden Tag) übt. So... also wenn du die Zeit hast denke ich du schaffst das. Mit der Fingerhaltung, das lässt man sich von jemandem einmal erklären der's kann, und davon gibt's ja genug leute :) Dann sollte es gehen. Denke ich :)
 
Ich habe als ich sechs war angefängen Klavier zu spielen und hab einfache Melodien aus dem Gehör nachgespielt und hab das nach dem Prinzip 11 Jahre durchgehalten und hatte keinen Unterricht. Also es geht auf jeden Fall ohne Lehrer oder jegliche Hilfe, vorausgesetzt man hat ein gutes Gehör...

P.S: Die Handhaltung scheint bei mir nicht perfekt zu sein, vielleicht wäre da ein Lehrer besser gewesen...
 
Ich bin nicht der Ansicht, dass man ohne Lehrer zu einer vernünftigen Technik und gutem Anschlag kommen kann. Bis zu einem gewissen Grad mag man sich mechanische Abläufe in den Kopf hämmern können, aber ich bezweifle, dass das dann von spielerischer Qualität ist, wenn man nicht gerade supertalentiert ist. Schon allein die Fingersätze der Tonleitern sind ein Kapitel für sich, die Fingerhaltung an sich ist ja oft genug erwähnt worden. Dann kommen so spitzfindigkeiten wie legato-Repetitionen, der verflixte vierte Finger, vom Pedal, welches verleitet, immerzu betörend daraufherumzutreten, ganz abgesehen (an der Pedalisieren ist viel von der Qualität des Spielers zu erkennen).

Die Interpretationsfrage ist auch nicht so leicht allein zu klären. Bach mit exzessivem Rubato oder Chopin durchweg im Fortissimo, hier richtig und da wieder falsch (wenn man es allein überhaupt bis dahin schafft). Sowas wissen nur die Lehrer, die es ja nicht umsonst gibt. Musiktheorie, die zu jedem Spieler gehört, kann man nachlesen, aber das führt auch kaum zu befriediegenden Ergebnissen.

Auf dem Gebiet der Gehörbildung ist man allein fast gänzlich verloren, und Gehörbildung heisst nicht, Dur oder Moll zu erkennen, sondern so Schöne Sachen wie verminderte und hartverminderte Akkorde, Sept- und Nonenakkorde in verschiedenen Lagen und Stellungen erkennen.

Ich gebe zu, dass all das nicht wirklich nötig ist, um für den Hausgebrauch zu spielen, oder damit die leute sagen "ja, der kann gut klavierspielen", was mir sowieso ein zweifelhaftes Motiv scheint. Aber der Lehrer gibt mehr mit als nur Anweisung zur richtigen Fingerhaltung. Musikverständnis, angemessene Interpretationen und nicht zuletzt auch Form und Rahmen sowie Forderung nach Übung, welche sonst leicht im Alltag untergeht.

Meiner Meinung nach ist das Klavier so ziemlich das ungeeignetste Instument, um autodidaktisch dessen Spiel zu erlernen. Ausserdem ist Unterricht nicht so arg teuer und auf jeden Fall ein wertvolle Sache. Wobei man darauf achten sollte, sich in die Hände eines Studierten Pianisten zu begeben, und nicht jemandem die Anleitung zu überlassen, der drei Jahre Keyboardunterricht genommen hat, beim Wort Pedal in ekstatische Verzückung verfällt und es als "den besten Freund des Spielers" lobpreist, sowas habe ich auch schon gesehen.
 
Mahlzeit

Gomer schrieb:
... der verflixte vierte Finger ...
mal interessehalber: Was hat es damit auf sich?

Weil wenn hier ein Finger Probleme macht, dann eigentlich der kleine. Der ist oft zu leise. :?

Gruß,
Jay
 
Der Ring- und der kleine Finger werden von der gleichen Sehne gebeugt. Daher ist die Koordination dieser beiden Finger ein Knackpunkt. Und bei den meisten Menschen ist der Ringfinger tatsächlich auch erstmal (ohne Training) der schwächste - den kleinen Finger braucht man ja beim Greifen recht oft...

Jens
 
Da hast du Recht :p Mein 4. läuft auch ordentlich :p

Aber Gomer hat natürlich auch recht, aber ich glaube nicht, dass es sooo viele Leute gibt, die das Klavierspielen bis zu so einer Perfektion treiben wollen wie du es beschrieben hast. Manche möchten auch nur "normal" gut spielen können. Zum Beispiel reicht es bei den Leuten bei mir in der Schule aus, wenn ich Angels von Robbie Williams spiele :p Das hab ich zwar nicht an einem Tag gelernt, aber es ist doch einfach zu spielen. Und sowas kann man sicherlich auch alleine schaffen. Oder nicht ? Ansonsten stimmt natürlich alles was du gesagt hast.
 
wichtig am Anfang eines jeden Klimperers ist das Training der Finger, der Haltung und unabhaengigkeit beider Haende. Das ohne Lehrer richtig zu lernen bietet einige Risiken. eines solltest du beachten wenn du dir eine Blechdose kaufst, sie sollte gewichtete Tasten haben, sonst wirst du ein peinliches Erlebnis bekommen wenn du mal an ein richtiges Klavier sitzt. Innerhalb eines Jahres ein klassisches Lied zu spielen wird wohl, es sei denn mit zwei Fingern, schwer moeglich sein. Damit meine ich jetzt es zu spielen nicht einfach nur Tasten druecken. Aber wer weiss vielleicht bist ja die reinkarnation von Mozart, dann koennte das klappen. Wichtig nur uebe sehr viel Technik. Auch wenn das keinen Spass macht ist es dennoch sehr wichtig
 
Hi!
Also meine "Blechdosen" haben höchstens leichtgewichtete Tasten, und trotzdem kann ich ohne Peinlichkeiten auf dem Klavier spielen. Ich spiele die Keyboardtasten nicht gerade sanft (was nicht heisst dass ich nur ff spiele :)), vielleicht liegts daran. Und ich achte darauf dass die Kraft aus den Fingern und nicht aus dem Arm kommt. Also kann ich aus eigener Erfahrung sagen dass ne gewichtete Tastatur nicht unbedingt sein muß für den Anfang.
 
Jup, ich spiel auch auf "leichten" Tasten. Gelegentlich spiele ich auch ein richtiges Klavier. Man merkt den Wechsel zwar schon, aber nachn paar Minuten hab ich mich umgestellt.
 
Also an dem Spruch, dass keyboarder (bzw e-piano-leute ohne wichtung) nicht auf einem klavier spielen können, jedenfalls nich richtig, is was dran. Es gibt natürlich leichtgängige Klaviere, aber auch bei denen tun euch spätestens nach 10min die Handgelenke weh. Man braucht nunmal mehr Druck. Und wenn euch so eins begegnet wie ich hier hab, dann ganz besonders, is superschwer, uralt und nich grad ein Meisterinstrument :p Das is als ob man den halben Körper reinlegen muss ;) ... Seit ich mehr auf meinem Keyboard spiele (was sehr sehr leicht gewichtete tasten hat, ... fast garnicht :p) merke ich wie es mehr anstrengt auf dem Klavier zu spielen.
 
Also mir tun an Klavieren nicht nach 10 Minuten die Arme weh. Immer dieses pauschalisieren.
 
:p hihi

Wenn man's halbwegs gewöhnt ist (wie im Bsp oben mit festem Anschlag auf dem Keyboard), dann geht's auch. Ich hab's nur etwas übertrieben ;)
 
Mahlzeit.
Dann will ich auch nochmal :D

Ich spiele beides. Richtiges Klavier oder Flügel nicht so oft, aber meine Stage Pianos und Synths im guten wechsel.
Das größte Problem finde ich dabei, ist der Druckpunkt. Das haben mir n paar Keyboard leute auch schon bestätigt. Wenn du von den leichten Tasten kommst, spielst du Dynamisch gesehen, anders.
Wegen dem Anschlag. Wobei, es andersrum viel schlimmer ist. Ich kenne genug Leute, die an ner Synth Tastatur nicht in der Lage sind n Klavier LIVE zu bringen.
Hab ich kein Prob mit. Is wie mit gewichtet.
mfG
 
Die Diskussion zum Thema "Interpretation" habe ich abgehängt, die ist jetzt hier...

Jens
 
ich wollte hier nochmal einen Tip fuer die Fortgeschrittenen anbringen. Also wenn ihr ein Handtuch ueber die Tastatur legt und dann so ne Stunde Fingeruebungen macht, Tonleitern, Trills usw... und dann nach der Stunde verspreche ich euch habt ihr einen Anschlag das selbst ein Konzertpianist staunt. Aber hoert sofort auf zu ueben wenn sich Krampfanzeichen anstellen
 

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