Klavier gebraucht bei Klavierbauer kaufen - kann man viel falsch machen?

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Kyoto
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Hallo,

ich schon wieder zum Thema Klavierkauf ...

Also nachdem ich von: "Ich brauche ein D-Piano, das mehr meinen Bedürfnissen entspricht" zu "ich spare auf ein Silient-Piano" zu "sch... drauf ich will ein richtiges Klavier und werde dies nun doch zusätzlich zum Digi in die Wohnung quetschen" gewandert bin (ich weiß sogar schon wo ich doch noch ein Plätzchen finde und hab meinen Mann überzeugt :D) geht es mit der Frage weiter: Wo kaufen.


Ich will das Klavier auf jeden Fall zunächst mieten können - das hat finanzielle gründe, aber auch den Hintergrund, das ich ausreichend Gelegenheit haben möchte zu testen, ob ich mit dem Klavier wirklich glücklich werde.

Es soll maximal 3000,00 kosten und ich habe mich via Google "umgesehen" und auch schon Möglichkeiten in die Richtung entdeckt (gibt hier im Dreh Klavierbauer, die diese "gebraucht und erst mieten"-Möglichkeit anbieten, machen vielleicht sowieso alle).

Wie groß ist das Risiko Schrott zu kaufen, wenn ich zum Klavierbauer gehe? Ist es überhaupt realistisch mit dem Budget etwas vernünftiges zu bekommen, gibt es konkret etwas, worauf ich auf jeden Fall achten muss?


Ich hatte mir vorgestellt erst mal selbst "loszuziehen" und zu gucken, ob ich ein Klavier sehe, dass mir gefallen würde und dann meine Klavierlehrerin zu bitten mal drauf zu gucken. Bei dem, was ich bisher spielen kann, ist von ausgiebig testen kaum zu sprechen.



Über Ideen, Erfahrungen und Gedanken dazu würde ich mich freuen.


LG
Kyoto
 
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Aus dem Bauch heraus würde ich den kleinstädtischen Klavierbauer, der seinen lokalen Kundenstamm pflegt und einen guten Ruf zu verlieren hat, demjenigen vorziehen, der im großen Stil alte Klaviere ankauft und mit ein bisschen Politur und Kosmetik auf Hochglanz trimmt, um sie dann übers Internet zu verticken.

Selbst los ziehen ist auf jeden Fall ein guter Gedanke. Vielleicht bei den interessanten Instrumenten Notizen und Handyfotos machen. Sonst verliert man schnell den Überblick, wenn ein Klavierbauer mal 15-20 Instrumente da stehen hat. Wichtig: Auch richtig teure Instrumente und ganz billige anspielen, damit Du die Unterschiede kennenlernst.

Baujahr erfragen macht auch Sinn. Anhand der Seriennummern kannst Du für viele Klaviermarken auf dieser Seite das Baujahr überprüfen:
http://www.merz-klaviere.de/service/wie_alt.php

Respektperon (Klavierlehrerin) mitnehmen ist auch gut. Klavierlehrer sind für Klavierbauer immer wichtige Personen, da sie viele Schüler haben, die ihr Klavier stimmen lassen müssen. Die will man als Klavierbauer nicht vergraulen. Allerdings sollte die Respektperson dann nicht Bauklötze staunen, wenn von Auslösung, Spielgewicht oder Hebegliedern die Rede ist.

Für manchen Klavierlehrer ist nämlich alles, was hinter der Holzverkleidung liegt, ein großes schwarzes Loch ...

Vorab kannst Du Dich auch auf den Homepages verschiedener Klavierbauer
umschauen und sehen, was die so für Deine Preisvorstellung an Gebrauchten anbieten.

Viele Grüße,
McCoy
 
Zuletzt bearbeitet:
Für manchen Klavierlehrer ist nämlich alles, was hinter der Holzverkleidung liegt, ein großes schwarzes Loch ...

Vorab kannst Du Dich auch auf den Homepages verschiedener Klavierbauer
umschauen und sehen, was die so für Deine Preisvorstellung an Gebrauchten anbieten.


Nicht nur das. Einige erläutern auch Fachbegriffe, wie die Klaviermechanik funktioniert und anderes. Sich da vorab schlau zu machen hilft später, gezielt Fragen stellen zu können. Es gibt auch unzählige Videos zu dem Thema. Dieses ist nur ganz willkürlich herausgegriffen.



Gruß
Lisa
 
Respektperon (Klavierlehrerin) mitnehmen ist auch gut. Klavierlehrer sind für Klavierbauer immer wichtige Personen, da sie viele Schüler haben, die ihr Klavier stimmen lassen müssen. Die will man als Klavierbauer nicht vergraulen.

Was genau wäre denn dann die Aufgabe des Klavierlehrers dabei? Stimmt schon, Klavierlehrer will man sich als Klavierbauer nicht vergraulen. Aber wenn das impliziert, dass man ohne Lehrer dabei evtl. nicht so gut beraten oder sogar über den Tisch gezogen wird, dann spricht das für mangelndes Vertrauen. Und grundsätzlich sollte man nicht dort kaufen, wo man kein Vertrauen zu hat.

Ich stelle die Frage nach der Rolle des Lehrers nicht ohne Grund, denn als Klavierbauer erlebe ich sehr häufig folgende Situation. Kunde kommt, lässt sich beraten, spielt einiges an und im Laufe dieses Suchprozesses bleibt dann ein Klavier übrig, das den Kunden überzeugt. Alle anderen hat er bereits aussortiert. Warum auch immer ihm dieses Instrument gefällt (Klang, Anschlag, Dynamik, Aussehen, Markenimage, Preis-Leistungs-Verhältnis...): es gefällt ihm subjektiv halt. Nun kommt der Klavierlehrer hinzu und dem gefällt es nicht. Und jetzt?

Die technische und klangliche Seite hat der Klavierbauer aufgearbeitet und optimiert und der Klavierlehrer hat von der technischen Seite (meist) keine Ahnung. Aber der Lehrer sagt dem Kunden jetzt: das Klavier ist nicht so gut. Vielmehr meint er damit: es gefällt mir persönlich nicht so gut. Und fängt dann an, die Klaviere wieder ins Spiel zu bringen, die der Kunde bereits vorher aus subjektiven Gründen aussortiert hat und findet eins, das ihm selber subjektiv gefällt, dem Kunden aber nicht. Was nun? Letztlich ist niemandem damit geholfen.

Bei Kauf von privat macht es allerdings durchaus Sinn, einen Fachmann mitzunehmen. Wobei da eher ein Klavierbauer als ein Klavierlehrer gefragt ist.

@Kyoto: ein Silentpiano für unter 3.000.- dürfte eng werden.
 
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Hallo,

danke für euer Feedback, da habe ich ja noch ein bisschen zu tun mich schlau zu machen ;)

Da meine Lehrerin auch gern von der Mechanik des Klaviers spricht, kann ich mir vorstellen, dass sie sich zumindest grob auskennt.

@Kyoto: ein Silentpiano für unter 3.000.- dürfte eng werden.


Das ist ein Missverständnis, ich habe nicht vor mir ein Silent-Piano zu kaufen - es soll schlicht ein akustisches Klavier werden, ich behalte mein Digi und stelle das Klavier zusätzlich in die Wohnung.

LG
 
Das ist ein Missverständnis, ich habe nicht vor mir ein Silent-Piano zu kaufen - es soll schlicht ein akustisches Klavier werden, ich behalte mein Digi und stelle das Klavier zusätzlich in die Wohnung.

Ach so. Für 3.000.- € solltest du auf jeden Fall ein Klavier finden, das dir gefällt. Das ist durchaus realistisch. Ich würde erst mal die verkaufenden Klavierbauer in der Gegend abklappern und dort schauen. Denn der Klavierbauer, der dir das verkauft, dürfte auch der sein, der zukünftig den Service und Außendienst macht. Das ist nicht ganz unwesentlich, denn wenn mal eine Taste klemmt oder so dann willst du natürlich, dass das schnell behoben wird. Und da ist räumliche Nähe von Vorteil.
 
Was genau wäre denn dann die Aufgabe des Klavierlehrers dabei?
Stell Dir doch mal vor, jemand, der vielleicht 2 oder 3 Klavierstunden hatte und wirklich bisher mehr oder weniger gar nichts spielen kann, der auch nicht die geringste Ahnung hat, was den Wert eines Instrumentes ausmacht, kommt zu einem Klavierbauer, den er nicht kennt und soll jetzt € 3000,- für ein Klavier ausgeben. Noch schwieriger wird es, wenn die nichtmusizierenden Eltern eines 7-jährigen Kindes, das 2 oder 3 Klavierstunden hatte, dieses Instrument kaufen sollen. Woher soll derjenige das Vertrauen zu irgendeinem Klavierbauer haben? Woher soll er die Kompetenz haben, ein Instrument nach irgendetwas anderem als dem Aussehen und ob es zu den anderen Möbeln im Wohnzimmer passt, zu beurteilen? Er hat sich bisher weder die Fähigkeit erwerben können, die Unterschiede der Spielart, die er wohl zu empfinden vermag, einzuschätzen, noch hat er ein so feines Gehör entwickeln können, um etwaige Unebenheiten im Klang wahrzunehmen, die ihn in etlichen Jahren, wenn er das genauere Hinhören gelernt hat, vielleicht nerven würden ("der 6. Oberton schreit").

Ein Klavierlehrer, der auf unzähligen verschiedenen Klavieren gespielt, unterrichtet, geprobt und konzertiert hat und grundlegende Kenntnisse der Klaviermechanik etc. besitzt, kann da durchaus korrigierend eingreifen. Dazu kommt, daß verschiedene Lehrer unterschiedliche Spieltechniken unterrichten, und manche Klaviere von der Spielart, der Mechanik her einfach nicht zu der Technik passen, die der Lehrer unterrichtet. Ich selbst habe als Kind auf einem Klavier gelernt, das einfach nicht differenziert genug spielbar war (gekauft von den Eltern ...). Dadurch habe ich vermutlich Jahre verloren, in denen meine Spieltechnik sich nicht verfeinert hat. Und wenn der 6. Oberton irgendwo schreit, kann der Klavierlehrer den Klavierbauer bitten, nochmal nachzuintonieren, was dieser sich vielleicht ersparen würde, wenn es der Kunde nicht hört.

Viele Grüße,
McCoy
 
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