Klavier (echt) - Tasten gehen nur ½ runter

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Grüß Euch!

Ich war für ein halbes Jahr im auf Dienstreise und konnte nicht immer hin und herpendeln.
Zuvor hatte ich auch weniger Zeit, regelmäßig darauf zu spielen.
Lediglich zu Weihnachten war ich mal kurz zu Hause und hatte ein paar Weihnachtslieder daran vorgetragen.
Doch jetzt bin ich wieder länger hier und mußte gestern erschrocken feststellen, daß die Tasten sich anfühlen, als können man sie teilweise nur zur Hälfte herunterdrücken und selbst dann käme nicht immer zuverlässig ein Ton.

Das Klavier (Schimmel) ist nun ca. 27 Jahre alt. (eigentlich kein Alter; sieht aus wie neu) In der alten Wohnung stand es an einer Innenwand, und hier in der neuen Wohnung steht es jetzt an einer Kabuffwand (Rigipswand) der Balkon-Vorratskammer. Dummerweise auch 1m direkt neben der Balkontür.
Ich weiß, ist nicht der idealste Ort, aber es geht nicht anders. (sonst kann ich die Möbel nicht anders stellen. Anderer Raum geht auch nicht.)
Ging ja auch die letzten 4 Jahre noch gut. Genauso wie früher.

in den Jahren ist es mal öfter gestimmt worden. (immer wenn notwendig, weil's dann mal wirklich schief klang = naja, war halt teuer ... jedes Mal ca. 79 Euro)
Zuletzt vor 4-5 Jahren.
Ich kam dienstlich verspätet nach Hause und meine Freundin hat dem einfach nur gesagt, er soll mal machen.
Und als ich nach Hause kam, war er gerade fertig.
Dummerweise hat mir der Stimmer das etwas gedämpft eingestellt. = fast wie für einen Rocker. "Jo, da kannst Du nun richtig LAUT spielen und reingreifen", meinte er stolz und haute dann auch gleich demonstrativ mächtig in die Tasten. (das, was Verkäufer so in Klavierläden vorspielen [weiß nicht mehr, aber so in der Art "Black Pearl/ Pirates of the Carribean" = was ich zwar toll finde, aber selber nicht so spielen möchte, weil fast alles gleich laut])

Ich spiele nämlich Klassik und Romantisches (Clayderman, uvm.). Habe daher eher einen weniger groben Anschlag. (nein, kein 2-Finger-Alle-meine-Entchen oder Schneewalzer-Hack eines Anfängers !! = einfach ganz normal, aber nicht "Patschehändchenrock"; bin ja bei mir zu Hause und nicht in ner gefüllten Aula)
Als ich ihm mein Ensetzen darüber aussprach, entgegnete er nur "Joa, nee, hörense Mal - ich bin damit gerade fertig, ich stell nicht alles nochmal ein ... Macht dann 79,- €" (war 2 h da)

So, über die Jahre hab ich mir dann meinen Klang wieder daran erarbeitet.
(schön voll und kräftig, aber konnte auch zarte Töne klar und deutlich hervorbringen)

Ich kam auch regelämäßig zum Spielgen (tägl. 10-15 min, od. mind. alle 2 Tage)

So, nun ist aber nach dem halben Jahr Pause (unbespielt) und dem kalten Winter jetzt wohl doch irgendwie (drin permanent normale Zimmertemperatur) was passiert. Eigentlich etwas, das ich von meinem Klavier bisher nie kannte.
Als ich heute Nachmittag mit der gewohnten Kraft/Stärke spielte, hatte ich das Gefühl, daß die Tasten sich nur bis zur Hälfte herunterdrücken ließen und teilweise sogar gar keinen Ton gaben. Manchmal hatte ich den Eindruck, sie gaben noch 2mm nach, was aber nicht für einen deutlichen Ton reichte.
Dadurch wirkte das Spiel (z.B. "Brief an Elise") entweder unpassend überlaut, weil ich mehr drücken mußte oder schludrig (geschmiert), weil die Töne - v.a. bei den Läufen - dann nicht erklangen. "Bähh!"
Beim Es' (nahe dem Schlüssel-C) hatte ich das Gefühl, daß von den 3 Saiten (weniger?) zuweilen nur 1 eine Klang. Dann wieder normal.

Zu Weihnachten war mir das zwar auch schon etwas aufgefallen, aber da gab ich dem weniger Beachtung und versuchte gleich laut zu spielen, damit alle Textsicher mitsingen konnten. Zwar klang eine Saite etwas verstimmt, aber das war nicht so extrem. (vorhin ist mir das gar nicht mehr aufgefallen)

Aber nun möchte ich ja wieder mit Gefühl spielen. Wie früher. Wie gewohnt.

(mit den halb herunterdrückbaren Tasten hatte ich nur mal bei einem Yamaha DGX 640 erlebt. (das ist ne Mischung zw. Digipiano und Keyboard); da muß das so) Aber mein echtes Klavier hatte immer einen klaren Klang.

Hat jemand eine Idee, ob sich das wieder gibt, oder was ich machen kann?
Reicht ein normales Stimmen? Oder auch einfach nur vermehrtes Spielen ab jetzt?
 
Eigenschaft
 
Nach meiner Erfahrung beheben sich Probleme bei technischen Dingen nicht wieder von alleine. Ich würde DEN Stimmer aber nicht mehr kommen lassen.
 
Was der letzte Stimmer da gemacht haben soll, verstehe ich nicht so recht. Normalerweise macht man als Stimmer nicht ungefragt zusätzliche Einstellarbeiten, die nicht der Norm entsprechen. Und schon gar nicht für den Dumpingpreis von 79 Euro.

Miss doch mal, wie tief sich die weißen Tasten runter drücken lassen. Nimm einen Zollstock, drücke eine weiße Taste ganz runter und mess die Höhe zur Oberkante einer benachbarten weißen (nicht gedrückten) Taste. Das sollte 10 mm sein. Und dann drück mal sachte und in Zeitlupe eine Taste und spüre, ob da Leerlauf ist. Dazu mach oben den Deckel auf, beobachte die Hämmer und drücke dann ganz sachte und nur ein wenig tief eine Taste. Hast du Leerlauf in der Taste, bis der Hammer sich bewegt? Oder bewegt sich der Hammer, sobald du schon anfängst die Taste zu drücken?
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Nachtrag: wenn du eh schon einen Zollstock in der Hand hast: miss mal die Höhe von der sogenannten Schlossleiste bis zur Oberkante der nicht gedrückten weißen Tasten. Das sollten 18-22 mm sein. Die Schlossleiste ist die Leiste vor den Tasten, in der normalerweise das Schloss drin ist, sofern das Klavier ein Schloss hat.
 
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