Petra Sue
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Vorweg meine Perspektive, aus der ich diesen Bericht schreibe: Ich bin dilettierende Hobbymusikerin, die sich vor dem EWI praktisch ausschließlich mit einer Querflöte vergnügt hat. Da unserer barock/klassisch orientierten Hobbyspielgruppe aber immer die tiefen Instrumente fehlen und ich auch beim eigenen Spielen mal was anderes als immer nur Flötentöne hören wollte, habe ich mir zunächst vor einiger Zeit bei Thomann im Ladengeschäft das EWI 4000s recht intensiv angeschaut und ausprobiert. Fazit: Die erzeugten Klänge des internen Tongenerators waren überhaupt nicht das, was ich für unsere musikalische Stilrichtung brauchen konnte. Damit war dieses Modell schon mal aus dem Rennen, aber das EWI-USB mit externem Soundmodul wäre schon noch ein Gedanke wert.
In der Nachbarschaft bot sich schließlich die Möglichkeit, so ein Teil günstig gebraucht zu bekommen. Und nach einem erfolgreichen Test mit einem Linux-Notebook und einem darauf laufenden Sample-Player habe ich erst mal zugeschlagen, auch wenn sich zunächst mal eher schräg anhörte, was da so rauskam.
Das Ausprobieren verschiedener Public-Domain-Soundfonts (auf SF2-Basis) brachte nach einiger Zeit zwar schon akzeptable Ergebnisse für viele Instrumente (Cello, Fagott, Posaune, Schlagwerke, ...), die sich passabel im Ensemble einsetzen ließen. Aber die expressive Gestaltbarkeit der Klänge gerade im Solo- oder Duettspiel ließ schon noch zu wünschen übrig. Auch das Gefühl, wann ein Instrument sozusagen am lautstärkemäßigen Anschlag angekommen war, wollte sich nicht einstellen.
Dann bin ich auf das DynaSample XPression gestoßen und war von den Klangbeispielen (die natürlich von Spielern eingespielt wurden, die deutlich besser sind, als ich es jemals sein werde) beeindruckt. Bei dem Preis ist das Modul für den reinen Hobbymusikbereich natürlich nicht gerade ein Schnäppchen. Aber mehrere weitere tiefe (und auch noch andere hohe) Instrumente zu kaufen und vor allem spielen zu lernen, würde dagegen in mehrfacher Hinsicht noch deutlich aufwändiger werden. Daher habe ich es mir mal zur Probe kommen lassen. Hier schon mal einen herzlichen Dank an Ingo Scherzinger, der mir eine üppige Testzeit von mehr als 2 Wochen eingeräumt hat!
Was mich am XPression in seiner ursprünglichen Auslegung ziemlich gestört hat, war die Notwendigkeit der vielfältigen Verstrapselei: Steckdose finden, sich möglichlerweise noch mit EPiano-Spielern teilen müssen (also: Immer neben Verlängerungskabel auch noch eine Vielfachsteckdose mitbringen). Stromkabel=Stolperfalle quer durch den Raum, Verbindung zum Endverstärker, Verbindung zum EWI als Midi-Controller, Verbindung XPression Steuergerät zum Hauptgerät. Das war mir eindeutig zu viel: Ich möchte irgendwo hinkommen, 's Instrumentenkäschtle öffnen und loslegen können, und das mit Vorbereitungszeit und Orga-Aufwand, die mit dem kurzen Warmblasen und Stimmen einer Flöte vergleichbar sind.
Als Physikerin und erklärte Basteltante hab ich mir die Sache dann mal genauer angeschaut und die Leistungsanforderung des XPression ausgetestet. Eine unabhängige Stromversorgung per kommerziell erhältlichem Power Pack (z.B. PowerGorilla) schied leider aus, wie sich nach kurzem Test herausstellte: Die angebotenen Energiemengen waren zu knapp (laut Prospektspezifikation bestenfalls für 2,5 h durchgehende Nutzung verfügbar), und die real abrufbaren Energiemengen blieben auch noch hinter den versprochen um 20% zurück. So war mit diesem Gorilla-Teil nach 2 h Spielen Schluss. Das war mir definitiv zu wenig.
Stattdessen bin ich letztlich bei einem Eigenbau gelandet, der aus 5 LiFePo4-Akkuzellen mit ca. 9,5 Ah besteht und damit mehr als 3,5 h netzunabhängige Spielzeit bietet. Damit kann ich leben!
Mein Selbstbau ist auf der Abdeckung des XPression angeschraubt und bildet so eine Einheit, die sich in vertikaler Betriebsweise bequem an einem Henkel anpacken und tragen lässt. Und wenn dann der Akku doch mal leer sein sollte oder noch längere Sessions angesagt sind, wird schlicht das Netzteil statt des Powerpacks eingestöpselt, und gut is'.
Auch zum Laden habe ich einen Spezialanschluss für die eigentlichen Power-Leitungen und die Balancierleitungen zu den einzelnen LiFePo4-Zellen gefertigt, der das Einstecken nur eines Stöpsels erfordert.
Da die für das XPression erforderliche Spannungslage (ca. 13 - 18 V) eher selten ist und gerade zwischen den automobilistisch verwendeten Spannungen 12 V und 24 V liegt, gibt es anscheinend leider keine fertigen Tiefentladungs-Schutzschaltungen. Daher habe ich zunächst mal nur eine Spannungsanzeige am Powerpack vorgesehen und muss nun selber visuell kontrollieren, dass diese nicht unter 14 V sinkt. Darunter ist noch bis ca. 12,5 V Luft, bevor es für die Akkus kritisch werden könnte. Das hat sich wegen der langen Laufzeit in der Praxis als wenig problematisch herausgestellt.
Wenn man den Herstellerangaben der LiFePo4-Akkus glauben darf, wird das Power-Pack auch bei sehr regelmäßiger Nutzung möglicherweise länger halten als das XPression oder selbst ich : Mehr als 2000 Ladezyklen sollen die Dinger mitmachen.
Ich habe mittlerweile einen Tiefentladungsschutz-Bausatz (für 12 V) schon in der Schublade liegen. Aber der muss in einigen elektronischen Teilen noch auf die geänderte Spannungslage angepasst werden. Das kommt dann demnächst mal ...
Wenn Ingo nun noch Wort hält und einen Betrieb ohne das Bedienungsteil auch für das EWI mit seinen gelegentlichen Erkennungsproblemen auf dem USB-Bus möglich macht, werde ich in Zukunft mit nur zweimal Stöpseln auskommen, bevor die Mucke losgehen kann: EWI => XPression => Microcube.
Und mein stromunabhängiges XPression passt so sogar in ein Roller-Topcase, so dass ich mich nun (wie früher mit der Querflöte) nicht mehr länger nur wegen meines "Instruments" mit Parkplatzsuchen rumschlagen muss ...
Spätestens dann gilt: "Mischen kompliehtet"
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen. Und wie immer, gilt auch hier: Anregungen und Kommentare gerne gesehen!
Petra
In der Nachbarschaft bot sich schließlich die Möglichkeit, so ein Teil günstig gebraucht zu bekommen. Und nach einem erfolgreichen Test mit einem Linux-Notebook und einem darauf laufenden Sample-Player habe ich erst mal zugeschlagen, auch wenn sich zunächst mal eher schräg anhörte, was da so rauskam.
Das Ausprobieren verschiedener Public-Domain-Soundfonts (auf SF2-Basis) brachte nach einiger Zeit zwar schon akzeptable Ergebnisse für viele Instrumente (Cello, Fagott, Posaune, Schlagwerke, ...), die sich passabel im Ensemble einsetzen ließen. Aber die expressive Gestaltbarkeit der Klänge gerade im Solo- oder Duettspiel ließ schon noch zu wünschen übrig. Auch das Gefühl, wann ein Instrument sozusagen am lautstärkemäßigen Anschlag angekommen war, wollte sich nicht einstellen.
Dann bin ich auf das DynaSample XPression gestoßen und war von den Klangbeispielen (die natürlich von Spielern eingespielt wurden, die deutlich besser sind, als ich es jemals sein werde) beeindruckt. Bei dem Preis ist das Modul für den reinen Hobbymusikbereich natürlich nicht gerade ein Schnäppchen. Aber mehrere weitere tiefe (und auch noch andere hohe) Instrumente zu kaufen und vor allem spielen zu lernen, würde dagegen in mehrfacher Hinsicht noch deutlich aufwändiger werden. Daher habe ich es mir mal zur Probe kommen lassen. Hier schon mal einen herzlichen Dank an Ingo Scherzinger, der mir eine üppige Testzeit von mehr als 2 Wochen eingeräumt hat!
Was mich am XPression in seiner ursprünglichen Auslegung ziemlich gestört hat, war die Notwendigkeit der vielfältigen Verstrapselei: Steckdose finden, sich möglichlerweise noch mit EPiano-Spielern teilen müssen (also: Immer neben Verlängerungskabel auch noch eine Vielfachsteckdose mitbringen). Stromkabel=Stolperfalle quer durch den Raum, Verbindung zum Endverstärker, Verbindung zum EWI als Midi-Controller, Verbindung XPression Steuergerät zum Hauptgerät. Das war mir eindeutig zu viel: Ich möchte irgendwo hinkommen, 's Instrumentenkäschtle öffnen und loslegen können, und das mit Vorbereitungszeit und Orga-Aufwand, die mit dem kurzen Warmblasen und Stimmen einer Flöte vergleichbar sind.
Als Physikerin und erklärte Basteltante hab ich mir die Sache dann mal genauer angeschaut und die Leistungsanforderung des XPression ausgetestet. Eine unabhängige Stromversorgung per kommerziell erhältlichem Power Pack (z.B. PowerGorilla) schied leider aus, wie sich nach kurzem Test herausstellte: Die angebotenen Energiemengen waren zu knapp (laut Prospektspezifikation bestenfalls für 2,5 h durchgehende Nutzung verfügbar), und die real abrufbaren Energiemengen blieben auch noch hinter den versprochen um 20% zurück. So war mit diesem Gorilla-Teil nach 2 h Spielen Schluss. Das war mir definitiv zu wenig.
Stattdessen bin ich letztlich bei einem Eigenbau gelandet, der aus 5 LiFePo4-Akkuzellen mit ca. 9,5 Ah besteht und damit mehr als 3,5 h netzunabhängige Spielzeit bietet. Damit kann ich leben!
Mein Selbstbau ist auf der Abdeckung des XPression angeschraubt und bildet so eine Einheit, die sich in vertikaler Betriebsweise bequem an einem Henkel anpacken und tragen lässt. Und wenn dann der Akku doch mal leer sein sollte oder noch längere Sessions angesagt sind, wird schlicht das Netzteil statt des Powerpacks eingestöpselt, und gut is'.
Auch zum Laden habe ich einen Spezialanschluss für die eigentlichen Power-Leitungen und die Balancierleitungen zu den einzelnen LiFePo4-Zellen gefertigt, der das Einstecken nur eines Stöpsels erfordert.
Da die für das XPression erforderliche Spannungslage (ca. 13 - 18 V) eher selten ist und gerade zwischen den automobilistisch verwendeten Spannungen 12 V und 24 V liegt, gibt es anscheinend leider keine fertigen Tiefentladungs-Schutzschaltungen. Daher habe ich zunächst mal nur eine Spannungsanzeige am Powerpack vorgesehen und muss nun selber visuell kontrollieren, dass diese nicht unter 14 V sinkt. Darunter ist noch bis ca. 12,5 V Luft, bevor es für die Akkus kritisch werden könnte. Das hat sich wegen der langen Laufzeit in der Praxis als wenig problematisch herausgestellt.
Wenn man den Herstellerangaben der LiFePo4-Akkus glauben darf, wird das Power-Pack auch bei sehr regelmäßiger Nutzung möglicherweise länger halten als das XPression oder selbst ich : Mehr als 2000 Ladezyklen sollen die Dinger mitmachen.
Ich habe mittlerweile einen Tiefentladungsschutz-Bausatz (für 12 V) schon in der Schublade liegen. Aber der muss in einigen elektronischen Teilen noch auf die geänderte Spannungslage angepasst werden. Das kommt dann demnächst mal ...
Wenn Ingo nun noch Wort hält und einen Betrieb ohne das Bedienungsteil auch für das EWI mit seinen gelegentlichen Erkennungsproblemen auf dem USB-Bus möglich macht, werde ich in Zukunft mit nur zweimal Stöpseln auskommen, bevor die Mucke losgehen kann: EWI => XPression => Microcube.
Und mein stromunabhängiges XPression passt so sogar in ein Roller-Topcase, so dass ich mich nun (wie früher mit der Querflöte) nicht mehr länger nur wegen meines "Instruments" mit Parkplatzsuchen rumschlagen muss ...
Spätestens dann gilt: "Mischen kompliehtet"
Ich hoffe, ihr hattet Spaß beim Lesen. Und wie immer, gilt auch hier: Anregungen und Kommentare gerne gesehen!
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