Klarinette schwerer als Saxofon?

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Mozartkugel
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Moin,

damit meine ich nicht das Gewicht, sondern es soll leichter spielbar bzw. erlernbar sein. Dies hab ich jetzt mittlerweile nicht nur einmal gehört/gelesen.
Spielt hier jemand beides und kann dies bestätigen bzw. ist vielleicht anderer Meinung?

Mich würde nur interessieren, warum das so ist?

Gruß
 
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Ich spiel beides - wobei die Klarinette meist weit zurücksteht. Diese "leichter oder schwerer als" Fragen sind imho nicht grundsätzlich beantwortbar.
Das ist mMn etwas persönliches.

Ich habe viele Jahre Klarinette gespielt, dann das EsAlt "gelernt". Wobei der technische "lernen" Teil recht schnell erledigt war.
Grifftechnik etc kann man ja recht einfach lernen. Spielgefühl, Intonation, der Punkt bis man "Musik macht" mit dem Sax hat dann doch gedauert.

Wenn ich nach langer Zeit mal wieder die Klarinette spiele, brauche ich einge Zeit um mit dem Ansatz wieder klarzukommen, aber das ist auch kein größeres Problem für mich.
Die Finger finden immer noch die richtige Position - das verlerne ich wohl nicht.

Also schwerer als?? Nein - ein wenig anders als.... es sind halt doch 2 verschiedene Instrumente. Und fleißig üben schadet bei beiden Instrumenten nicht. :D
 
kann meinen Text leider nicht mehr bearbeiten... also ich meinte, dass Saxofon leichter zu spielen ist als Klarinette. Hört/liest man zumindest oft. Interessant finde ich, dass ich es umgekehrt noch nie gehört habe.

Deswegen könnte da schon etwas dran sein, aber weshalb frage ich mich?
 
Ein Kollege schrieb hier einmal, es wäre leicht, Saxophon schlecht spielen zu können.
Das finde ich auch und das hat es mit u.a. mit dem Klavier, Gitarre oder Drum Set gemeinsam.

Gruß Claus
 
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Dies hab ich jetzt mittlerweile nicht nur einmal gehört/gelesen.
Habe ich ebenfalls gelegentlich gelesen. Ich ging bislang davon aus, dass es mit dem Überblasen in die Oktave (Saxophon) bzw. in die Duodezime (Klarinette) zu tun hat.
 
Meine Klarinettenlehrin, die auch Sax unterrichtet, fragte schon mal ob ich mir nicht noch ein Saxophon zulegen wolle, sie bråuchte noch jemanden für ein Ensemble. Saxophon wäre auch nicht schwer zu erlernen, wenn man Klarinette spielt. Das hörte sich so an, als wenn es leichter zu erlernen sei, als die Klarinette.
 
interessant
 
Wenn ich grad hier bin ...

Da ich vor Jahren auch Noten für Bläser geschrieben hatte, wollte ich damals zumindest aus allen Instrumenten selbst was rausbringen. Daher hatte ich es mit so ziemlich allem probiert, wo man reinblasen kann.
("Richtig" spiele ich Tuba und ein wenig Posaune, was Blasinstrumente angeht.)

Dabei konnte ich auch feststellen, daß zumindest der Einstieg ins Sax deutlich leichter ist als der Einstieg in die Klarinette. Und bislang haben mir alle Saxer-Kollegen dies auch bestätigt.
Klar, wie Claus schon oben schrieb, ist es leicht, Saxophon schlecht zu spielen (alter Witz, aber leider immer noch richtig :D). Jedes Instrument ist schwierig, wenn man es gut machen will.
Aber trotzdem gibt es Unterschiede in der Lernkurve.

Warum es genau schwieriger ist mit der Klarinette kann ich nicht wirklich genau beschreiben, aber nach meiner Erfahrung muß man Klarinette konzentrierter spielen. Das Saxophon verzeiht mehr Schludrigkeit.
Das hat schon auch mit der Tatsache zu tun, daß die Klarinette in die Duodezime überbläst.
Wenn also der Ton nicht richtig anspricht, tut ein Klarinettenquietscher deutlich mehr "weh" als eine ungewollte Oktave beim Sax.
Aber auch ohne Quietscher tat ich mich auf dem Sax leichter. Bei einer geliehenen Klarinette mußte ich lange Tage um die Töne kämpfen. Bei einem geliehenen Sax brauchte ich ca. eine Stunde, um mir die Klappen verständlich zu machen. Danach konnte ich gleich die erste Tonleiter spielen.
Und selbst als Nicht-Saxer stand ich schon mit Sax auf der Bühne, einmal sogar für Geld :engel:.
Nie hätt' ich mich das mit der Klarinette getraut.

Der Ton des Saxes ist leichter formbar, war meine Erfahrung. Genau das ist ja auch gerne ein Kritikpunkt bei Sax-Schülern: Man kann die Töne so leicht rauf und runterziehen.
Das macht zwar Spaß, aber ist musikalisch oft kontraproduktiv und vielen Saxern muß man es dann später wieder wegtrainieren. Das durfte ich auf Jazzworkshops erleben ...

À propos Jazzworkshops.
Diese Situation ist nicht untypisch: Drei Trommler, zwei Basser und 14 Saxer ... :(
Das hat schon auch Gründe ...

Grüße, der Omnimusicus
 
verstehe ich es richtig, ein Saxofon quietscht nicht?

Wie sich ein Quietschen bei der Klarinette anhört, weiß ich leider zugut. :ugly: Wie hört sich aber so ein "Quietschen" bzw. ungewollte Oktave beim Sax an?
 
Ein Sax kann auch "quietschen", da steht es der Klarinette nicht nach.
Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung sagen (als Spieler und Unterrichtender auf beiden Instrumenten), dass das Saxophon sich in einigen Hinsichten tatsächlich etwas gutmütiger verhält. Das ist dem größeren Mundstück und damit auch größerem Blatt geschuldet, was Ansatzfehler etwas mehr verzeiht als bei der Klarinette mit ihrem kleineren Mundstück.
Dass die Saxophone in die Oktave überblasen, macht für manche den Zugang ebenfalls etwas leichter. Was aber meiner Erfahrung nach am meisten vereinfacht, ist die Tatsache, dass das Sax keine offenen Tonlöcher hat wie die Klarinette, sondern überall Klappen. Wo bei der Klarinette einen minimale Nicht-Deckung eines Tonlochs den Ton ´kaputt´ macht (und oft Ursache für das Quietschen ist), kommt es beim Saxophon auf einige Millimeter mehr oder weniger nicht an.

Was ich aber allgemein beim Saxophon als sehr anspruchsvoll empfinde, ist das saubere Intonieren. Der große Ziehbereich des Tones und die akustisch unvermeidliche Tendenz, zu den hohen Lagen hin ohne spielerische Korrektur immer höher zu werden, erfordert eine sehr gute Ansatzkontrolle und sehr saubere Atemführung - und natürlich eine sehr gute Ton- und Klangvorstellung.
Auch wenn viele die Töne schnell heraus bekommen und auch schnell einen großen Tonumfang erreichen, klingt es doch oft noch lange ziemlich schief.
Man bekommt insofern auch auf dem Saxophon nichts geschenkt.
 
Meine Klarinettenlehrin, die auch Sax unterrichtet, fragte schon mal ob ich mir nicht noch ein Saxophon zulegen wolle, sie bråuchte noch jemanden für ein Ensemble. Saxophon wäre auch nicht schwer zu erlernen, wenn man Klarinette spielt. Das hörte sich so an, als wenn es leichter zu erlernen sei, als die Klarinette.

Der ganze Satz lautet wohl "wenn man Klarinette spielt, ist der Umstieg auf ein Sax nicht so schwierig."
(umgekehrt eher, da bei Klarinette der Ansatz allgemein strammer ist (-> Muskulatur). Kommt dazu, dass man beim Sax mit den Fingern weniger zielen muss)
 
Ich Spiele Böhm-Klarinette, wenn man Böhm spielt soll der Umstieg auf ein Saxophon leichter sein, weil die Griffweise vom Sax dem der Böhm-Klarinette ähneln soll. Das habe ich mehrfach gelesen auf verschiedenen Seiten. Bestätigen kann ich es jedoch nicht, höchstens anhand der Grifftabellen da ähnlen sich die Griffe schon etwas. Jedoch hat eine Klarinette Trillerklappen, beim Sax geht das Trillern etwas anders soweit ich mich damit mal befasst habe.

Ich habe schon mit dem Gedanken gespielt die Klarinette als Hauptinstrument zu spielen und als Zweitinstrument vielleicht mir noch ein Altsax zuzulegen, dass ich im Musikzug einspringen kann wenn ein Altsax fehlt oder mal eines mehr gebraucht wird. Tenorsax haben wir sehr viele im Musikzug jedoch nur drei oder vier Altsax.
 
wenn man Böhm spielt soll der Umstieg auf ein Saxophon leichter sein, weil die Griffweise vom Sax dem der Böhm-Klarinette ähneln soll.
Man liest das gelegentlich, aber es lohnt sich etwas genauer darauf zu schauen. Die Griffe auf dem Saxophon sind generell mit den Griffen auf der Klarinette in der 2. Oktave c2-c3 vergleichbar. Da bei der Klarinette das Überblase-Intervall eine Duodezime und beim Saxophon eine Oktave ist, muss man bei der Betrachtung das untere Register e0-bb1 außen vor lassen.
Beim Saxophon sind f/f# und bb gegriffen mit beiden Zeigefingern mit der Böhm-Klarinette identisch, das war´s aber auch schon. c2/c3 sind mit der deutschen Klarinette identisch und bb wird gerne mit der Seitenklappe rechts gegriffen wie man es auf der deutschen Klarinette auch in den meisten Fällen greift.
Die Klappenanordnung und -Konstruktion der Klappen für die kleinen Finger (links g#/c#/b/bb - rechts d#/c) ist nun wieder identisch mit der Konstruktion bei der deutschen Klarinette (vom nicht vorhandenen bb natürlich abgesehen), inklusive der Rollen, die helfen, von einer Klappe auf die andere locker Wechseln zu können.
Für mich von der Griff-Logik her deutlich näher bei der deutschen Klarinette.
Für die Töne über dem c3 gibt es keine Entsprechungen auf der Klarinette.

Es mag aber jeder selber entscheiden, welchem System das Saxophon nun näher steht. Pauschale Zuordnungen finde ich jedenfalls nicht angemessen.

Tatsache ist, dass viele Klarinettisten beider Systeme ohne das geringste Problem auch Saxophon spielen. Ich selber kombiniere seit vielen Jahren die deutsche Klarinette mit dem Saxophon und wechsle auch in Konzerten oft beide Instrumente ab. Geht also.
 
Es mag aber jeder selber entscheiden, welchem System das Saxophon nun näher steht. Pauschale Zuordnungen finde ich jedenfalls nicht angemessen.

Tatsache ist, dass viele Klarinettisten beider Systeme ohne das geringste Problem auch Saxophon spielen. Ich selber kombiniere seit vielen Jahren die deutsche Klarinette mit dem Saxophon und wechsle auch in Konzerten oft beide Instrumente ab. Geht also.

diese Sätze kann ich nur loben!

Ich frage mich auch oft was mit "schwer", "leicht" gemeint ist. Ist damit nur die Grifftechnik gemeint ,die Tonbildung oder auch der ganze musikalische Ausdruck.
Was steckt hinter dieser Frage und diese Frage kommt ja hier recht häufig.

Grüße

atrofent
 

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