Klappe für G undicht

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Johnny.B.Goode
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Hallo,

Ich habe mir ein gebrauchtes Sopransaxophon der Marke Boston gekauft.
Dieses spielt sich auch wunderbar und intoniert hervorragend.
Nur leide war die Klappe für das G verbogen, wodurch das Polster nicht vollständig über der Öffnung war. Dies habe ich zwar leicht wieder hinbiegen können, nur hat das alte Polster nun den Abdruck der "falschen Stellung" eingedrückt, und deswegen schließt nun die Klappe nicht mehr richtig.
Darum wollte ich fragen, ob es einen einfachen Weg gibt dieses Problem zu beheben (also kein Austauschen des Polsters) bzw. wie aufwändig es wäre dieses Polster auszutauschen.
Vielen Dank schon mal im Voraus.

MfG
Johnny.B.Goode
 
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Hi,
das Polster muss getauscht werden. Die Klappe wieder richtig zurückzubiegen ist nicht möglich (und wenn, braucht man dazu länger als zum Polster wechseln).
Ich schätze mal, dass der Saxdoc das in einer halben Stunde erledigt hat (das Klappen ausbauen ist hier fast aufwändiger als das Polster einsetzen).
Ich wechsle meine Poslter übrigens selber. Das ist gar nicht so schwer, wenn man sich Zeit lässt.
 
An einem gut funktionierenden Instrument eine Klappe verbiegen? Das habe ich noch nicht gehört. Absolutes No-Go!
Aber da es schon passiert ist:
Die G-Klappe ist eigentlich ohne komplizierte mechanische Kopplung zu anderen Klappen. (außer in geöffneter Stellung Niederhaltung der Oktavklappe) Wenn man beim Spielen in der Anfangszeit etwas kräftiger drückt müsste es trotzdem gehen. Nach einiger Zeit sind die neuen Rillen dann vorhanden und das Instrument ist normal spielbar. Vorher aber unbedingt nochmals nachsehen, ob das Polster planparallel zum Loch ist, da sonst keine gleichmäßige "Rillenneubildung" zustande kommen kann.
Um die gewollte "Rillenneubildung" im Polster zu beschleunigen, würde ich das Polster nass machen (oder feuchtes Löschblatt dazwischenlegen) und mit einem starken (Einmach-) Gummi und geeignetem Andrückklotz über Nacht (oder länger) die Klappe zudrücken. Das Instrument müsste dann danach sofort wieder normal spielbar sein.
Für jemand der es kann, wäre es auch kein Problem, das Polster auszutauschen. Aber vorgenannte Möglichkeit halte ich für genau so gut.
 
Naja, also das Problem beim biegen an der Mechanik ist, dass die Klappe halt nicht nur auf das Tonloch passen muss, sondern auch die korrekte Aufgangshöhe und die Mitnahme anderer klappen gewährleistet sein muss. Hab gerade kein Horn dabei um zu schauen ob das beim G problematisch ist.

Eine nicht richtig eigestellte Mechanik kann eigenartige Undichtigkeiten erzeugen. Typisches Beispiel ist die tiefe C# Mechanik, die das G# um Haaresbreite öffnet, wenn falsch justiert. Im Ergebnis springt dann C# schlecht an oder klingt pappig.
 
Hilft nichts, ab in die Werkstatt.
Das ist in Summe immer noch günstiger als selbst daran herum wursteln, wenn man nicht wirklich Erfahrung damit hat. Das wird nur schlimmer.
 
Erstmal Danke für die Antworten.

Ich hab extra nachgeschaut, ob ich da rumbiegen kann, ohne irgendetwas anderes zu beschädigen, das war nicht der Fall, deshalb habe ich es gewagt.^^ hab auch geschaut, dass es planar aufliegt.
Um das Sax recht teuer in die Werkstatt zu geben hab ich das Geld nicht und es war auch kein sehr teures Gerät, weshalb ich das auch nicht für sehr rentabel halte.
Den Vorschlag mit der Rillenneubildung werd ich mal ausprobieren.
Etwas Erfahrung hab ich schon, aber nur mit der Klarinette und da hatte ich einen Profi als "Aufseher" dabei...
 
grundsätzlich bin ich der Meinung, dass das eine Werkstatt machen sollte, warum wurde oben schon genannt.

Wenn du nun schon selbst drangegangen bist, hier noch ein Tipp für das Polster: du kannst das Polster mit "Ballistol Universal-Öl" (läuft auch unter "Waffenöl") einreiben.
Keine Angst, das Öl ist auch sehr gut für die Lederpflege geeignet, steht auch so in der Gebrauchsanweisung. Das Lederpolster wird wieder geschmeidig, die vorherigen Rillen zieht es nicht ganz heraus aber es ist wesentlich besser als nur draufzudrücken und zu warten bis sich neue Tonlochrillen gebildet haben. Meine Erfahrungenen damit sind gut bis sehr gut.
Vorausetzung ist allerdings, dass du Lederpolster hast und nicht irgendein Kunststoff.

Sind die Polster schon hart kannst du vorher noch eine Behandlung mit Kukident wagen, das löst die Rückstände.

Alles aber unter dem Vorzeichen, dass du sparen willst, kein neues Polster draufmachen willst oder kannst.

Es ersetzt nicht den Instrumentenbauer, der die ev verbogenene Klappe samt zugehöriger Mechanik richtet, neu einstellt und bei Bedarf auch noch das Polster wechselt.

Grüße

atrofent
 
Hallo,
dieses Ballistol Universal-Öl würde ich ebenfalls einmal wegen pflegender und wasserabstoßender Wirkung probieren, habe aber Bedenken und deshalb 2 Fragen:
1. Fördert das Öl nicht im Laufe der Zeit das Klebenbleiben der Gis-Klappe?
2. Löst das geölte Polsterleder nicht die Polsterklebung? (Siegellack- oder Schmelzklebstoff)

Gruß Altkanonist
 
zu 1. macht es nicht, du solltest aber nicht ständig ölen, das dient nur dazu das Lederpolster geschmeidig zu machen,
zu2: und auch die Klappe nicht in Öl zu baden.

Ich nutze das schon Jahre um nicht zu sagen Jahrzehnte.

Um das Öl aufzutragen habe ich ein altes Blatt mit etwas Stoff beklebt, darauf mache ich ein paar Tropfen und komme so leicht zwischen Polster und Tonloch.

Grüße

atrofent
 
Also, ich hab die Klappe nass gemacht und über Nacht mit einem Gummi fixiert und jetzt gehts tatsächlich wieder hervorragend :D Also vielen Dank.

Und ich hab vorher im Zug einen Berufssaxophonisten, den ich gut kenne, getroffen und den mal wegen des Rumbiegens an der Klappe gefragt. Der hat mich nur angegrinst und gesagt "Natürlich kannst du an der Klappe rumbiegen erstmal versuchen, der Instrumentenbauer macht ja im Grunde genommen auch nichts anderes."
Mir ist natürlich schon klar, dass der Saxdoc besser wäre, aber ich seh eben nicht ein für die eine Klappe des halben Preis zu zahlen, den das Sax selbst gekostet hat ^^
 
Hallo,
ich habe ein Problem mit meiner Oktavenklappe. Sie lasst sich normal öffnen und schließen, öffne ich jedoch die G-Klappe, schließt sich die oktavenklappe wieder, sodass es unmöglich wird die tiefer liegenden Töne in der hohen Oktave zu Spielen. Ich habe ein wenig experimentiert, und es ist mir gelungen einige Male die Töne trotzdem hoch zu spielen, verstehe aber nicht wie ich das gemacht habe. Hat jemand eine Idee?

Ich hab das Instrument bereits 3 mal wegen nicht funktionierender Oktavenmechanik eingeschickt und verliere langsam den Glauben, dassich es jemals voll funktionsfähig zurück erhalten werde.

Danke

Lauzi
 
Ist dir bewusst, dass ein Saxophon zwei Oktavklappen hat und diese vom a zum g wechselt? Schau doch mal ob sich die ander Oktavklappe bei diesem Übergang dann öffnet.
 
Ein Saxophon hat tatsächlich 2 Oktavklappen. Von G abwärts soll die Klappe am S-Bogen geschlossen sein, dafür geht gleichzeitig eine kleine Oktavklappe drunter auf (ungefähr auf Höhe der f'''-Klappe). Drücke mal die Oktavmechanik, wechsle zwischen A und G, und schau, ob das funktioniert! Kann sein, dass die untere Klappe nicht aufgeht, dann ist das tatsächlich ein Problem... aber ich vermute, dass das funktioniert, sonst hätte das ein Instrumentenbauer behoben. Wo hast du es denn hingeschickt, und wie hast du mit den Leuten kommuniziert? (Das klingt mir nach "gar nicht" bis "kaum". :weird:)
...deshalb ist es auch am besten mit deinem Instrument direkt zu einem Instrumentenbauer zu gehen.
 
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