Klangunterschiede zwischen identischen Gitarren

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Mahlzeit,

ich bin seit etwa 48 Stunden stolzer Besitzer einer Taylor 210 upgrade. Das Teil ist der blanke Hammer, klanglich genau mein Nerv, wenn auch ein Budgetsprenger und Grund für eine drei Tage angesäuerte Ehefrau. Aber gut, dass ist eine Geschichte für einen andern Tag.

Nun zu meiner Frage:
Ich hatte vor etwa einem halben bis dreiviertel Jahr mal eine Taylor 210 (ohne upgrade) angespielt, die mir klanglich nicht gefallen hatte. Die klang mir etwas zu höhenlastig. Sustain war geil, aber halt der Klang war nicht 100% Nerv getroffen. Ich hatte das Ding dann von meiner Liste gestrichen und weitergesucht.
Jetzt hab ich eine Taylor upgrade angespielt und die wars dann halt. Baulich liegen die nicht wirklich weit auseinander. Die erste Taylor hatte nur statt Ebenholz ein Palisanderboard. Und damals waren Elixir Nanowebs drauf, bei der jetzt ist Phosphorbronze (John Pearse oder so) aufgezogen.

Aber können Gitarren baugleicher Art (fast identisch) so weit auseinander liegen? Die beiden hatten beide Sitka als Decke, Palisanderkorpus, Mahagonihals etc. Waren also fast identisch.
Ich mein, ich weiss, Holz ist ein Baustoff, der nie identisch ist und Bäume sind halt naturgewachsen, aber wie weit können Gitarren auseinander liegen?
Oder ist sowas auch von einem persönlich Tagesformabhängig (die Elixir fand ich nur noch "glitschig")?
Ich hab die Taylor jetzt ein paar Tage und ich find sie immer noch hammergeil, freu mich nach Hause zu kommen und zu spielen.
 
Eigenschaft
 
Saiten? die falschen Saiten können aus einer Göttin eine Barfrau machen. Und umgekehrt.
Saitenalter? Bei Taylor meiner Meinung nach ganz wichtig.
Luftfeuchtigkeit?
Persönliches Klangempfinden? Denn auch das ist nicht immer gleich (Biorythmus)
 
Aber können Gitarren baugleicher Art (fast identisch) so weit auseinander liegen? Die beiden hatten beide Sitka als Decke, Palisanderkorpus, Mahagonihals etc. Waren also fast identisch.
Ich mein, ich weiss, Holz ist ein Baustoff, der nie identisch ist und Bäume sind halt naturgewachsen, aber wie weit können Gitarren auseinander liegen?
Oder ist sowas auch von einem persönlich Tagesformabhängig (die Elixir fand ich nur noch "glitschig")?
Ich hab die Taylor jetzt ein paar Tage und ich find sie immer noch hammergeil, freu mich nach Hause zu kommen und zu spielen.

Ja klar können Gitarren weit auseinanderliegen. In einer Gitarrenproduktion verlässt meist keine Gitarre das Werk, die identisch mit der vorigen oder der folgenden ist, sogar wenn die Gitarren größtenteils maschinell gefertigt sind.
Abseits davon spielt es aber auch eine nicht unbeträchtliche Rolle, welche Saiten aufgezogen sind und wie die Gitarre eingestellt ist, wie lange sie schon in einem trockenen oder feuchten Raum hängt, etc. Gerade an den Saiten liegt es meistens, da Elixir-Saiten nun eben einen anderen Klang haben, als Phosphor-Bronze-Saiten.
Daraus resultiert auch ein weiterer wichtiger Faktor: Spielgefühl.
Nehme ich eine Gitarre zur Hand, auf der ich wegen der Einstellung, dem Griffbrettholz, der Saiten ein schlechtes Spielgefühl habe und nehme dann das gleiche Modell, mit anderem Griffbrettholz, anderer Einstellung, anderen Saiten zur Hand, auf der ich mich wohler fühle, wird die in meinen Ohren auch immer besser klingen, weil das Spielgefühl auch eher dazu motiviert, 'gut' zu spielen, wohingen schlechtes Spielgefühl eher dazu verleitet, nicht 'gut' zu spielen und ergo die Gitarre auch nicht zu mögen.
 
In anderen Worten heisst das aber, dass man niemals und unter gar keinen Umständen eine Gitarre aus einem Online-Shop bestellen darf. Weil das wäre ja dann russisch Roulette. Man hat ja keine Ahnung, ob das Teil dem entspricht, was man irgendwann mal angespielt hat.
Kann man dann tatsächlich mit einer Frau vergleichen, die Klampfen. Erst wenn du sie persönlich kennengelernt hast, weisst du obs ne Beziehung wird, ob du eine Göttin oder eine Barfrau erwischt hast. :D
 
In anderen Worten heisst das aber, dass man niemals und unter gar keinen Umständen eine Gitarre aus einem Online-Shop bestellen darf. Weil das wäre ja dann russisch Roulette. Man hat ja keine Ahnung, ob das Teil dem entspricht, was man irgendwann mal angespielt hat.

Das würde ich persönlich ehrlich gesagt auch nienienie machen. ;)
Vor allem, weil es nicht wesentlich teurer ist, wenn ich eine Gitarre über meinen Fachhändler vor Ort kaufe, als wenn ich sie im Internet bestelle.

Ab einem gewissen Qualitätsniveau der Gitarrenserien würde ich aber auch sagen, dass die Schwankungen nicht mehr von "sehr gut" bis "schlecht" gehen, sondern eher von "ausgezeichnet" bis "sehrsehrgut". Aber wenn ich mir eine teurere Gitarre kaufe, dann möchte ich auch das Erleben des Kaufens haben, dann möchte ich mir zwei Stunden in einem Laden die Beine in den Bauch stehen, während ein Mann eine Halbakustische an einem Hi-Gain-Amp antestet, seine Frau das schreiende Kind wiegt und mich unterdessen mit dem Ladenbesitzer über alte Kinofilme unterhalten, um die Zeit totzuschlagen, die vergeht, bis ich endlich meine neue Gitarre auch mal antesten kann. ;) Das gehört einfach dazu.:gruebel:
 
Theoretisch ist das so. Es ist immer besser, eine Gitarre vorher anzuspielen.

Bei meiner Lakewood fiel die Entscheidung zwischen 3 verschiedenen M14CP, einer in Köln, einer in Ibbenbüren und einer in Hannover, glaube ich.

Allerdings gibt es auch Ausnahmen. Die Gitarre, die ich mir habe bauen lassen, konnte ich natürlich nicht anspielen. Aber das ist ohnehin ne ganz andere Basis.

Außerdem: natürlich merkst Du nur dann einen Unterschied, wenn Du vergleichst. Wenn Du Dir aber ne Gitarre bestellst, die dann eintrudelt und sie Dir super gefällt, wozu dann der Vergleich?

Und: Extrem sind die Unterschiede bei Billigklampfen, weil dort die Qualität der Fertigung sehr unterschiedlich ist. Wir hatten das gerade. Von 8 Gitarren eines Modells war eine gut, 2 so la la, der Rest ohne ein Alkoholadditiv nicht zu gebrauchen. Man kann sich auch Klang schöntrinken ;) Sollte man aber nicht.
 
Gut muss man dann wohl dazu sagen, dass ich sowieso einen "kleinen Knall" hab. So zumindest sprach meine Angetraute dereinst.
Wenn eine Gitarre nicht DEN Klang hat, der mir im Ohr liegt, also nicht 100% perfekt für meine Vorstellung klingt, dann wirds nichts.

Was das Bestellen betrifft, Leute die ich kenn gehen in große Läden, spielen an, bis sie gefunden haben und bestellen danach, sobald die Kohle da ist.
Ging bei mir nicht, ich wollte eine bestimmte und nur die. Liebe auf den ersten Blick (Strum) halt. Jetzt zum kürzlich verstrichenen Geburtstag hatte ich sie endlich.
 
Mahlzeit,

ich bin seit etwa 48 Stunden stolzer Besitzer einer Taylor 210 upgrade. Das Teil ist der blanke Hammer, klanglich genau mein Nerv, wenn auch ein Budgetsprenger und Grund für eine drei Tage angesäuerte Ehefrau. Aber gut, dass ist eine Geschichte für einen andern Tag.

Nun zu meiner Frage:
Ich hatte vor etwa einem halben bis dreiviertel Jahr mal eine Taylor 210 (ohne upgrade) angespielt, die mir klanglich nicht gefallen hatte. Die klang mir etwas zu höhenlastig. Sustain war geil, aber halt der Klang war nicht 100% Nerv getroffen. Ich hatte das Ding dann von meiner Liste gestrichen und weitergesucht.
Jetzt hab ich eine Taylor upgrade angespielt und die wars dann halt. Baulich liegen die nicht wirklich weit auseinander. Die erste Taylor hatte nur statt Ebenholz ein Palisanderboard. Und damals waren Elixir Nanowebs drauf, bei der jetzt ist Phosphorbronze (John Pearse oder so) aufgezogen.

Aber können Gitarren baugleicher Art (fast identisch) so weit auseinander liegen? Die beiden hatten beide Sitka als Decke, Palisanderkorpus, Mahagonihals etc. Waren also fast identisch.
Ich mein, ich weiss, Holz ist ein Baustoff, der nie identisch ist und Bäume sind halt naturgewachsen, aber wie weit können Gitarren auseinander liegen?
Oder ist sowas auch von einem persönlich Tagesformabhängig (die Elixir fand ich nur noch "glitschig")?
Ich hab die Taylor jetzt ein paar Tage und ich find sie immer noch hammergeil, freu mich nach Hause zu kommen und zu spielen.

Neben möglichen Schwankungen bei den Gitarren (wobei Taylors ja quasi computer-`geeicht` sind) waren es auch jeden Fall die Saiten. Die Nanowebs sind extrem obertonreich und hell. Die Pearse dagegen richtig gut und solide.
 
Und: Extrem sind die Unterschiede bei Billigklampfen, weil dort die Qualität der Fertigung sehr unterschiedlich ist.

Jupp, kann ich bestätigen, letzte Woche eine kleine Rundreise bei örtlichen Händlern und in Osnabrück und Ibbenbüren gewesen. Gerade die Billigmodelle fallen auf mit extremen Schwankungen. Hauptsächlich Spielbarkeit (meist Saitenlage am Sattel indiskutabel), Klangunterschiede und Verarbeitungsmängel. Geht von (relativ) Top bis grottig.

Allerdings sind mir auch zwei Marken aufgefallen, die bei den billigen Gitarren eine relativ gleichbleibende Qualität liefern. Takamine und Yamaha. Obwohl sie selber die billigen Gitarren nicht bauen, scheint man zumindest die Qualitätskontrolle recht ernst zu nehmen. Insbesondere Takamine hatte immer eine gute Saitenlage.
 

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