Klangcharakteristik - altes bzw. neues Hohner Akkordeon Akkordeon

Temmel
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Hallo Musiker,
als ahnungsloser Anfänger habe ich mir vor einiger Zeit für 200 Euro ein Hohner Tango II M gekauft. Die Tasten ein bisschen vergilbt, ein bisschen verstimmt... usw.
Aber das Teil hat einen wunderschönen Klang. Das ist aber wohl Geschmackssache.
Über Kleinanzeigen habe ich mich auf der Suche nach einem zweiten Akkordeon gemacht. Bin etliche Kilometer gefahren um mir günstige Akkordeons (alle von Hohner oder Weltmeister - 40 bis 60 Jahre alt), die alle verstimmt, in schlechtem Zusand und unangenehm rochen anzuschauen.
Als Anfänger, der nicht wirklich weiß worauf er bei einem gebrauchten Akkordeon achten muss, ist das eine große Herausforderung.

Um möglichst wenig falsch zu machen, habe ich mir dann für 650 Euro ein 8 Jahre altes Hohner Bravo III / 72 aus erster Hand gekauft. Soviel wollte ich eigentlich gar nicht ausgeben.
Das Bravo III ist richtig toll. Alle Schalter funktionieren perfekt, es ist in einem top Zustand und lässt sich auch (soweit ich das beurteilen kann) wunderbar spielen.

Jetzt zu meinem kleinen Problem: Das Bravo III klingt toll! Nehme ich aber doch mal das alte Hohner Tango II M in die Hand, finde ich das es viel schöner klingt. Auch wenn es ein bisschen verstimmt ist.
Ich weiß nicht wie ich das erklären soll, es klingt wärmer... mehr nach Akkordeon.
Ich will das Bravo III nicht schlecht machen. es ist wirklich toll und ich will es auch behalten.
Ich hätte aber gerne noch ein zweites Gerät. Eins was so toll ist wie das Bravo III, und so schön klingt wie das Tango II M und trotzdem keine Tsd. Euro oder ähnl. kostet.
Muss ich ausschau nach einem neueren (Nachfolger) Tango halten? Es gibt ja auch Tango III M, oder Tango IV T.

Ich hoffe ihr wisst was ich meine und habt einen Tipp für mich.

Im voraus vielen Dank und bleibt gesund...
 
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Ich hätte aber gerne noch ein zweites Gerät. Eins was so toll ist wie das Bravo III, und so schön klingt wie das Tango II M und trotzdem keine Tsd. Euro oder ähnl. kostet.
Muss ich ausschau nach einem neueren (Nachfolger) Tango halten? Es gibt ja auch Tango III M, oder Tango IV T.

Hallo Temmel,

du hast eine wichtige Erfahrung gemacht: jedes Akkordoen klingt n anders. Das gilt sowohl für Akkos unterschiedlicher Hersteller, als auch innerhalb des gleichen Herstellers. Und sogar innerhalb der gleichen Baureihe!

D.h. eine Tango der "M" Reihe klingt anders als eine Tango der "T" Reihe. Diese speziellen "warmen Klang der "M" Reihe haben die Nachfolgemodelle nicht mehr in der Form. Das liegt daran, dass die Tango "M" ein recht einfach gebautes Modell ist, die fast komplett in Holzbauweise aufgebaut wurde und aus Kostengrüden im Inner auch nix lackiert wurde. Dadurch mischt sich in der Summe ein Klang zusammen, der relativ weich und warm klingt.. aber halt auch relativ leistungsschwach.

Disen speziellen Klang findest du so ncicht mehr in den Nachfolgemoddellen und auch nicht in der Bravo. Was du mit demKlang meinst, kannich gut nachvollziehen, denn ich habe lange Jahre (und ab und an auch heute noch) eien Tango IIIM gespielt. Der Klang ist tatsächlich recht angenehm... wenngleich ich aber auch ganz klar sagen muss, dass die Tango M auch ein paar Schwächen hat.

Aber die Kiste ist robust gebaut - aber halt aus den 50-ern bis max. Anfangs der 60-er Jahre. D.h. wenn man so eine heute noch spielen möchte, dann sollte die zumindest in den letzen 15 Jahren irgendwann mal überholt , neu gewachst und ventiliert worden sein. Denn das kommt sonst aufgrund des Alters unweigerlich in absehbarer Zeit.

Die Tango IIM ist gut - die hatte ich (genau so ein Modell wie auf deinem Bild) bevor ich dann auf das größere Modell die IIIM "ugradete" - sind sehr ähnlich vom inneren Aufbau und auch sehr ähnlich vom Klang. Wenn du noch gerne ein Piccolo Register dazu haben möchtest, dann wäre die Tango IVM oder VM ein Modell (ähnlichen Alters) und ähnlichen Klangs.
Aber auch hier gilt: am besten beim Händler kaufen, dann hast du Garantie drauf und der kann dir auch sagen, wann die mal gewachst und neu ventiliert worden sind. Frei gekauft hast du das Risiko, dass du in absehbarer Zeit vermutlich die Uberholuung durchführen lassen musst - bei meiner IIIM hat das vor ein paar Jahren ca. 600 € gekostet (und ja, für alle die mich kennen und sich jetzt wundern: das war mir meine "olle" Kiste wert, weil ich den Klang einfach auch heute noch mag:))

Ansonsten kann ich dir nur empfehlen: probier aus, was du in die Finger bekommen kannst, dann bekommst du einen Eindruck, welches Akkordeon wie klingt und du bekommst dann auch rasch eine Vorstellung, was du eher magst und was eher weniger und auch was sich besser spielen lässt und was die weniger liegt.


P.S.

Und ja, ich halte das Instrument für Anfänger sehr gut geeignet. Beide eigentlich, sowohl die Tango als auch die Bravo
 
Hallo Temmel,

ich habe den Eindruck, dass bei dir der Weg das Ziel ist, also nette Leute kennen lernen plus Jäger des verlorenen Schatz-Feeling.
Du suchst einerseits ein 40-60 Jahre altes Instrument, an dem noch nicht 40-60 Jahre der Zahn der Zeit genagt hat zu einem Preis, in dem keine Überholung drin ist.
Oder du suchst ein relativ neues Billigmodell, das es klanglich mit deinem (unteren) Mittelklassemodell aufnimmt.
Wie du es drehst und wendest, du musst (nicht wenig) Handarbeit bezahlen, entweder gleich beim Kauf die beim Hersteller, oder nach dem Kauf die des Reparateurs.

An deiner Stelle würde ich deine Tango mal begutachten lassen, ob sich nicht eine Reparatur lohnt. Wenn es 800€ werden, hast du für das Instrument insgesamt 1000€ bezahlt. Das finde ich nicht zu viel, wenn du dann 20 Jahre Ruhe hast.

Welche Alternativen hast du unter 1000€?
Vor 10-15 Jahren hätte ich ohne zu zögern Verdi gesagt (späte N-Modelle aus den 80er Jahren), heute sind die aber auch nicht mehr im ganz problemlosen Alter und wenn überholt dann vierstellig. Klanglich sind die auch anders als die M-Modelle, aber immer noch ganz traditionell.
Ganz allgemein herstellerübergreifend würde ich auf die 90er Jahre gehen, da macht sich der Wertverlust bemerkbar und die Reparaturen sind nur Kleinigkeiten.
Alternativ, wenn es wirklich die 60er und 70er Jahre sein sollen und du bei der Instrumentengröße (wie bei der Bravo) keine Einschränkungen machst, wovon ich allerdings abraten würde, könnte man eine Concerto II (ggf. III) für das Geld herrichten.

In einem Punkt muss ich maxito widersprechen: Probier nicht aus, was dir gefällt. Noch ist die Tango dein Maßstab (und auch wirklich kein schlechtes Instrument), aber wenn sich dein Maßstab verschiebt, bist du mit der Tango nicht mehr zufrieden, aber auch nicht mehr mit Instrumenten für 2000€.

Viele Grüße.
 
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Hallo Temmel,

...eine Reparatur lohnt. Wenn es 800€ werden,....Das finde ich nicht zu viel, wenn du dann 20 Jahre Ruhe hast.

auch ich - persönlich würde lieber in die Reparatur der Tango IIM investieren. Es wäre derzeit eine sichere Entscheidung. Im Leben wirst Du noch auf viele andere Instrumente stoßen. Es braucht Zeit und Geduld, denn eine zu aktive Suche erfordert Energie und viel mehr finanzielle Ressourcen.

Viele Grüße, Vladimir
 
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Vielen Dank für eure Antworten.
 
Man kann Glück haben unter den Erbstücken die verkauft werden was besonderes zu finden für wenig Geld.
Ich habe ein Hohner Norma Knopfakkordeon für glaube nur 130 gekauft daß niemand haben wollte da man schon auf den Bildern erkennen konnte
daß mit der Basseite irgendwas nicht stimmte.
Deshalb hatte ich mehr nicht ausgeben wollen und auch gezögert.
Auch hat sie nur zwei Schieberegister auf der Diskantseite.
130 habe ich dann aber zum Glück riskiert.
Tatsächlich war aber nichts verbastekt und hatte der Vorbesitzer nur alle Bassknöpfe in ihren Durchführungen mit je vier dünnen Filzkebestreifen optisch sichtbar entkoppelt.
Das sah blöd aus und habe ich alle wieder entfernt da zumindest für meine Ohren ohne diese absolut nichts kratzt oder klappert.
Dem kam es wohl übergenau.
Als ich es öffnete um Nachzusehen woher der außergewöhnlich gute volle Klang kommt fand ich nur eine T Mensur.
 
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... Hohner Norma Clubharmonika für 130 € gekauft. ... außergewöhnlich guter voller Klang ...
Ja die Norma's waren gute Instrumente, habe selber zwei davon gespielt:
zuerst eine uralte Norma III
alte Norma III v.jpg
:)
und als die mir weggenommen wurde :mad: eine mittelalterliche Norma III
Avatar1.jpg
:-D.

Habt ein schönes Wochenende, freundliche Grüsse von Paul Frager
 
DSCN0077.jpg

Die Norma III als chromatisches B Griff Knopfakkordeon ist in dieser Ausführung schwer zu finden und ähnelt der Sirena.
Eben noch handgemacht womöglich mit Liebe zu den Klängen wie Cicero sie beschreibt in Somnium Scipionis. ( Mozarts erste Oper)
Ein solches Instrument steht für sich und kann auch ein Anfänger erstaunliches rausholen an Zugang für sich selbst.
 
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