Klang von Alnicos bei Transistor/ Röhre

t-man
t-man
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
20.10.21
Registriert
10.09.06
Beiträge
167
Kekse
1.153
Ort
Nagold
Hallo zusammen,

ich hatte vor geraumer Zeit das Glück einen „Scheunenfund“ zu bekommen.
4 Alnico 10er, Bj. Mitte-Ende 70er. Fast Jungfräulich.:D

Nachdem ich sie verbaut hatte ( Volumenermittlung über die trial-and-error-Bierkisten-Variante;) ), fiel mir ein Phänomen auf, welches ich schon von anderen Alnicos kannte, allerdings nicht in dieser Stärke.

Im Transistorbetrieb klingen sie zwar sauber, aber irgendwie kalt, unmotiviert, als müsste man den Spaker zur Arbeit zwingen.
Im Röhrenbetrieb ist das ganz anders. Da sind sie genau das Gegenteil. Luftig, frei, warm, einfach absolute Sahne.

Eventuell gibt es ja hier jemand, der mir dieses Phänomen erklären kann, und warum dies bei heutigen Alnicos nicht so ausgeprägt ist?
 
Eigenschaft
 
Ich würde mal auf den Innenwiderstand der Endstufen setzen.
Transistorendstufen haben meist einen geringen Innenwiderstand und bedämpfen die Speaker in ihrer Eigenschwingung, während Röhrenendstufen meist relativ riesige Innenwiderstände haben und die Speaker da rumwackeln wie nix.
Manche Speaker reagieren empfindlicher auf solche Unterschiede als andere.
Ältere Speaker haben oft ziemliche frequenzabhängige Impedanzschwankungen (also 8Ohm bei 1kHz und 7Ohm bei 2kHz oder sowas...) deswegen ergeben sich auch entsprechende lineare Verzerrungen.
Wenn Du Lust hast kannst Du bei der Transistorendstufe einen 1Ohm Leistungswiderstand in die Lautsprecherzuleitung löten, da ergibt sich ein ganz ähnlicher Effekt.
 
Hallo 6Red6Dragon6,

danke erst mal,

Ältere Speaker haben oft ziemliche frequenzabhängige Impedanzschwankungen (also 8Ohm bei 1kHz und 7Ohm bei 2kHz oder sowas...) deswegen ergeben sich auch entsprechende lineare Verzerrungen.

leider ist der so gut verbaut, daß mir die Motivation fehlt den Speaker auszubauen und ihn vermessen zu lassen;)


Wenn Du Lust hast kannst Du bei der Transistorendstufe einen 1Ohm Leistungswiderstand in die Lautsprecherzuleitung löten, da ergibt sich ein ganz ähnlicher Effekt.

Hab ich gestern mal probiert, aber das Resultat ist nur ansatzweise vergleichbar:(.
Was noch fehlt ist das luftige.

Eventuell hat ja noch einer ne Idee.
 
Hab ich gestern mal probiert, aber das Resultat ist nur ansatzweise vergleichbar:(.
Was noch fehlt ist das luftige.
Ich sag ja ähnlich. ;)
Bei Röhrenamps mit AÜ kommt noch dazu, dass der Innenwiderstand des Verstärkers von der Frequenz abhängt.

Eine Frage hätte ich da noch: Was sind das eigentlich für Amps? Kann es nicht einfach sein, dass der Transistoramp sehr linear klingt, während der Röhrenamp den Klang färbt wie Sau?
 
6Red6Dragon6

Eine Frage hätte ich da noch: Was sind das eigentlich für Amps? Kann es nicht einfach sein, dass der Transistoramp sehr linear klingt, während der Röhrenamp den Klang färbt wie Sau?

die Vermutung hatte ich auch mal, der Klang konnte beim Einsatz eines EQ aber nicht hingebogen werden.
Die probierten Amps reichen von billig bis teuer, und von Gitarre bis PA.
Das Resultat war konstant.
 
die Vermutung hatte ich auch mal, der Klang konnte beim Einsatz eines EQ aber nicht hingebogen werden.
Die probierten Amps reichen von billig bis teuer, und von Gitarre bis PA.
Das Resultat war konstant.
Achtung, die Klangfärbung bei Röhren liegt nicht im Frequenzgang (lineare Verzerrungen), sondern im Klirrfaktor (nichtlineare Verzerrungen). Eigentlich alle Röhrenamps haben einen vergleichsweise hohen Klirrfaktor und fügen dem Signal Oberwellen hinzu, ganz besonders die erste Oktave.

So, damit wäre mein Repertoir an technischen Unterschieden aber ausgeschöpft.:)
 
Wenn Du Lust hast kannst Du bei der Transistorendstufe einen 1Ohm Leistungswiderstand in die Lautsprecherzuleitung löten, da ergibt sich ein ganz ähnlicher Effekt.

Der 1 Ohm Widerstand wird da wohl nicht reichen. Der dynamische Ausgangswiderstand einer nicht wirklich gegengekoppelten Pentodenendstufe wird eher um den Faktor 10 drüberliegen. Aber das führt so eh nicht zum Ziel, denn...

Eigentlich alle Röhrenamps haben einen vergleichsweise hohen Klirrfaktor und fügen dem Signal Oberwellen hinzu, ganz besonders die erste Oktave.

...die Endstufe an sich (Gegentakt!!!) macht vor allem k3 und löscht den geradzahligen Klirr (k2, k4 usw), was die Oktaven zum Signal wären aus, aber die Vorstufen machen eben diesen k2. Wenn man Halbleitervorstufen ordentlich baut, dann machen auch die k2/k4, aber leider machen die meisten relativ viel k3....

MfG OneStone
 
...die Endstufe an sich (Gegentakt!!!) macht vor allem k3 und löscht den geradzahligen Klirr (k2, k4 usw), was die Oktaven zum Signal wären aus, aber die Vorstufen machen eben diesen k2. Wenn man Halbleitervorstufen ordentlich baut, dann machen auch die k2/k4, aber leider machen die meisten relativ viel k3....

MfG OneStone
Hi @OneStone,
so wie ich das verstanden habe, ist doch k1 gut (im Sinne Gitarrenverzerrung) und k2/k4 schlecht, k3 so lala (der Sound wird spitzer):
Beispiel bei 200 Hz:
k1 = 400 Hz (Oktave höher)
k2 = 600 Hz (im Ton daneben)
k3 = 800 Hz (zwei Oktaven höher)
k4 = 1000 Hz
Ist das so korrekt? Deswegen verzerren ja Transistoren den Klang beim übersteuern so unangenehm. Viel k3 ist natürlich auch nicht gut, das ist dann wie Fuzz.
Na, ich muss wohl noch mal stöbern mit dem k1 ..
 
k1 gibts nicht.

k2 = 2fache Grundfrequenz (1.Oktave)
k3 = 3fache Grundfrequenz
k4 = 4fache Grundfrequenz (2. Oktave)

alles klar?

Nebenbei: Verzerrungen hast du auch, wenn du den Frequenzgang verzerrst...nur sind die eben linear. Wenn wir hier von Verzerrung sprechen, dann meinen wir NICHTlineare Verzerrungen. Dir ist das klar, aber man sollte das für alle nochmal ganz klarstellen. Obwohl...der Teufelsdrache hat das ja schon gemacht...

MfG OneStone
 
Ich glaub', ich brauch wirklich mal 'nen Stoß Fachbücher...
Internet-Wissen ist scheiße. :D
Vor allem bei solchen Voodoo-Themen...
 
k1 gibts nicht.

k2 = 2fache Grundfrequenz (1.Oktave)
k3 = 3fache Grundfrequenz
k4 = 4fache Grundfrequenz (2. Oktave)

alles klar?
Ja, klar. Ich bin mit den Bezeichnungen durcheinander gekommen. Ich hatte noch in Erinnerung, das die 1. Oberwelle die 1. Oktave ist bzw. die ungradzahligen die "Guten" sind, salopp gesagt. Allerdings werden sie, wie du ja richtig gezeigt hast, mit k2 .. k4 bezeichnet. Grmmpf, mir fehlt manchmal das englische k0 für die Grundwelle :p . Bei den Computern definiert man immer mit einem 0 oder Zero, da komme ich mit besser klar (der Grundwert/Variablenwert ist meist n=0, dann n=1, n=2 ...).

Nebenbei: Verzerrungen hast du auch, wenn du den Frequenzgang verzerrst...nur sind die eben linear. Wenn wir hier von Verzerrung sprechen, dann meinen wir NICHTlineare Verzerrungen.
Klar, davon bin ich ausgegangen.

Danke für die Richtigstellung.
 
Hallo zusammen,

Der 1 Ohm Widerstand wird da wohl nicht reichen. Der dynamische Ausgangswiderstand einer nicht wirklich gegengekoppelten Pentodenendstufe wird eher um den Faktor 10 drüberliegen. Aber das führt so eh nicht zum Ziel, denn...



...die Endstufe an sich (Gegentakt!!!) macht vor allem k3 und löscht den geradzahligen Klirr (k2, k4 usw), was die Oktaven zum Signal wären aus, aber die Vorstufen machen eben diesen k2. Wenn man Halbleitervorstufen ordentlich baut, dann machen auch die k2/k4, aber leider machen die meisten relativ viel k3....

MfG OneStone

Hi @OneStone,
so wie ich das verstanden habe, ist doch k1 gut (im Sinne Gitarrenverzerrung) und k2/k4 schlecht, k3 so lala (der Sound wird spitzer):
Beispiel bei 200 Hz:
k1 = 400 Hz (Oktave höher)
k2 = 600 Hz (im Ton daneben)
k3 = 800 Hz (zwei Oktaven höher)
k4 = 1000 Hz
Ist das so korrekt? Deswegen verzerren ja Transistoren den Klang beim übersteuern so unangenehm. Viel k3 ist natürlich auch nicht gut, das ist dann wie Fuzz.
Na, ich muss wohl noch mal stöbern mit dem k1 ..

k1 gibts nicht.

k2 = 2fache Grundfrequenz (1.Oktave)
k3 = 3fache Grundfrequenz
k4 = 4fache Grundfrequenz (2. Oktave)

alles klar?

Nebenbei: Verzerrungen hast du auch, wenn du den Frequenzgang verzerrst...nur sind die eben linear. Wenn wir hier von Verzerrung sprechen, dann meinen wir NICHTlineare Verzerrungen. Dir ist das klar, aber man sollte das für alle nochmal ganz klarstellen. Obwohl...der Teufelsdrache hat das ja schon gemacht...

MfG OneStone

und was heißt das jetzt?:confused::confused::confused:
 
Dass der Unterschied im Klang nicht damit zu beheben ist, dass man 1 Ohm in die Lautsprecherleitung knallt :)
 
Ja, klar. Ich bin mit den Bezeichnungen durcheinander gekommen. Ich hatte noch in Erinnerung, das die 1. Oberwelle die 1. Oktave ist bzw. die ungradzahligen die "Guten" sind, salopp gesagt. Allerdings werden sie, wie du ja richtig gezeigt hast, mit k2 .. k4 bezeichnet. Grmmpf, mir fehlt manchmal das englische k0 für die Grundwelle :p . Bei den Computern definiert man immer mit einem 0 oder Zero, da komme ich mit besser klar (der Grundwert/Variablenwert ist meist n=0, dann n=1, n=2 ...).

Das Problem ist die Bezeichnung...
Entweder spricht man von "Hamonischen" oder von "Obertönen"

Grundton = 1. Harmonische (Grundfrequenz z.B. Ton C)
1. Oberton = 2. Harmonische (doppelte Frequenz -> 1 Oktav höher: Ton c)
2. Oberton = 3. Harmonische (dreifache Frequenz -> 1 Oktav + 1 Quinte höher: Ton g)
3. Oberton = 4. Harmonische (vierfache Frequenz -> 2 Oktaven höher: Ton c')


Manchmal liest man auch "harmonische Obertöne" aber das ist gleichsam sinnfrei.
 
Exakt. Nur meint "k2" eben die 2. Harmonische und somit die doppelte Frequenz :)

MfG OneStone
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben