Klang unterschiedlicher Saiten-Marken/Materialien für Konzertgitarren

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Maseltov
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Hallo liebe Leute!

Ich habe mir zuletzt durch den Kopf gehen lassen, wie wichtig die richtige Saitenwahl für eine Gitarre ist...

Da ich seit 10 Jahren TENNIS spiele, habe ich mir überlegt, ob das Verhältnis zwischen Saite und Gitarre dem Verhältnis zwischen dem Schläger und der Saite ebenso entspricht...

Im Tennis sagt man, dass die richtige Saitenwahl wichtiger ist, als der Schläger selbst.

Ich spiele selbst eine Konzertgitarre. Habt ihr Erfahrungen mit unterschiedlichen Nylonstrings und habt ihr bessere und schlechtere gehabt oder waren sie vom Klang her unterschiedlich.
Und wie würdet ihr die Wichtigkeit des Verhältnisses zwischen Saite und Gitarre sehen. Können gute Saiten eine schlechte Gitarre wirklich wett machen bzw. kann eine sehr gute Gitarre durch schlechte Saiten in den Nachteil kommen etc.

Danke und LG
Maseltov
 
Eigenschaft
 
Ja.

Klar, man kann mit guten Saiten aus einer wirklich schlechten Gitarre kein Superinstrument machen. Aber erstens gibt es kaum noch "wirklich schlechte" Gitarren, zweitens können Saiten schon Defizite bereinigen, wobei "Defizite" selten in der Gitarre alleine, sondern oft im Zusammenwirken von Gitarren von Spieler liegen (mein Daumenanschlag ist bspw. eher schwach, was bei anderen Leuten hat schon als Bassüberbetonung klingen kann, klingt bei mir halt "ausgewogener").

Grundsätzlich gibt es deutliche Unterschiede zwischen Nylon- und Carbonsaiten, aber auch zwischen den verschiedenen Marken. Auf meiner (vollmassiven) Zedern-Palisander-Gitarre bin ich bisher bei Optima Carbon gelandet, für mich (!) deutlich passender (!, nicht "besser") als Savarez Nylon rouge oder auch Savaraz Corum, die ich früher gern genommen hatte. Eine Kollegin nimmt auf ihrer sonst baugleichen Fichte-Palisander des gleichen Herstellers nur Savarez Corum. Aber die spielt nicht nur besser, sondern auch anders;-) Ob die Optima auch für mein neues Instrument passender als die aufgezogenen Knobloch sind, muss sich erst herausstellen.

Im klassikgitarre-Forum wird die Diskussion deutlich intensiver geführt. Die Freaks stellen sich ihre Sätze teilweise aus Einzelsaiten verschiedener Hersteller zusammen. So weit bin ich noch nicht, aber die Suche läuft weiter.
 
Es stimmt auch, dass jede Saite auf jeder Gitarre ein bischen "anders" klingt...
...es stimmt, dass es nicht DIE beste Saite für jede Gitarre gibt...
...dass man aus einer 50,-€-Klampfe mit Top-Saiten eine macht, die so klingt, wie eine 5000,-€-Meistergitarre aus Spanien (Klassik)...
...auch eine Top-Gitarre wird mit 50 Cent-Billig-China-Saiten eher unterdurchschnittlich klingen...

Auch wenn ich zu Hause zwar eine klassische Gitarre rumstehen habe (spiel ich leider viel zu wenig), kann ich hauptsächlich für die Stahlsaitenfraktion sprechen. Hier ist es teilweise ganz extrem, was die gleiche Saite auf manchen Gitarren "bewirken" kann...

So wie man behauptet, dass sich die Gitarre den Spieler "sucht", so sucht sich die Gitarre auch die besten Saiten aus, die das Maximum an Klang herausholen, bzw. am Besten klingen. Hier ist auf jeden Fall experimentieren angesagt, auch wenn die Klassik-Fraktion nicht ganz so viele gänzlich unterschiedliche Saiten und Material zur Verfügung haben...

Test the best... (und viel Spass dabei)...
 
Hallo erstmal.

Natürlich bringen unterschiedliche Saiten einen unterschiedlichen Klang. Leider ist der Markt aber so groß, dass es fast unmöglich ist alle zu testen. Ich hätte schon schlechtere oder bessere, ich fand Saiten gut die andere wieder rum schlecht fanden etc.
Das Problem: es kommt nicht nur auf Saiten an sondern auch auf die Gitarre, deine Nägel (falls du überhaupt mit Nägeln spielst), die Technik und viel viel mehr.
Meiner Erfahrung mach finden die Kosten Carbon Saiten mittlerweile doof die waren mal im Trend, weil man sich davon einen lauteren Klang erhofft hatte, dem man auch im Normalfall hatte, jedoch war der Klang bei den meisten dann auch nicht mehr schön warm und klar, sondern laut und schrill.
Ich spiele mittlerweile fast nur noch auf pro arte von daddario. Meine Lieblingssaiten sind jedoch die titanium nylons mit silverwounded Bässen auch von daddario. Die sind aber teurer, weswegen ich die vor allem bei sehr wichtigen Konzerten spiele ( wie bei der eignungsprüfung fürs Studium im Sommer..)
Manche Saiten halten auch nicht sehr lange die Stimmung gut, sind schneller durchgespielt oder sind unschonend den Nägeln gegenüber..
Es gibt geschliffene bässe die aber dadurch auch pappiger klingen, aber eben die Nägel schonen (fürs üben bestimmt nicht schlecht).

Du kannst Ewigkeiten probieren und testen, niemand wird dir eine Empfehlung geben können, die zu 100 % deiner Klangvorstellung auf deiner Gitarre entspricht. Außer du hast Glück:)

Ich habe zum Beispiel eine im Vergleich zu meinen Quartett Kollegen leise Gitarre, weswegen ich demnächst fürs Quartett härtere Saiten und evtl auch Carbon Saiten ausprobieren werde.

Vllt konnte ich dir weiter helfen :)

MfG Niklas
 
Carbon Saiten (…) die waren mal im Trend, weil man sich davon einen lauteren Klang erhofft hatte, dem man auch im Normalfall hatte, jedoch war der Klang bei den meisten dann auch nicht mehr schön warm und klar, sondern laut und schrill.
So pauschal ist die Aussageg falsch. Carbonsaiten müssen weder laut noch schrill klingen, Nylon nicht zwangsläufig "warm und rund". Das hängt von deier Spieltechnik und deinem Instrument ab, außerdem davon, welche Saitenstärken du willst oder brauchst.

Ich habe zum Beispiel eine im Vergleich zu meinen Quartett Kollegen leise Gitarre, weswegen ich demnächst fürs Quartett härtere Saiten und evtl auch Carbon Saiten ausprobieren werde.
Der nächste Denkfehler. Härtere Saiten können zwar für eine leicht höhere Lautstärke sorgen, aber selten zu einer besseren Durchsetzungsfähigkeit, was in deinem Fall der wichtigere Punkt wäre. Härtere Saiten versteifen das Instrument, benötigen so mehr Energie, schwingen aber schlechter. Das Sustain wird schlechter, die Gitarre komprimiert schneller, die Tragfähigkeit nimmt ab, die Klangschönheit nimmt ab je leichter das Instrument gebaut ist.

In einer kleinen Besetzung – hier Quartett – können meiner Erfahrung nach Saiten das Problem des Lautstärkeunterschiedes nicht lösen. Eine leise Gitarre wird immer eine leide Gitarre bleiben, was aber nicht schlimm ist, denn die Gitarre ist ohnehin ein leises Instrument. Der Musiker mit dem lautesten Instrument (egal welches) muss sich zurücknehmen, das gehört dazu.
 
So pauschal ist die Aussageg falsch. Carbonsaiten müssen weder laut noch schrill klingen, Nylon nicht zwangsläufig "warm und rund". Das hängt von deier Spieltechnik und deinem Instrument ab, außerdem davon, welche Saitenstärken du willst oder brauchst.


Der nächste Denkfehler. Härtere Saiten können zwar für eine leicht höhere Lautstärke sorgen, aber selten zu einer besseren Durchsetzungsfähigkeit, was in deinem Fall der wichtigere Punkt wäre. Härtere Saiten versteifen das Instrument, benötigen so mehr Energie, schwingen aber schlechter. Das Sustain wird schlechter, die Gitarre komprimiert schneller, die Tragfähigkeit nimmt ab, die Klangschönheit nimmt ab je leichter das Instrument gebaut ist.

In einer kleinen Besetzung – hier Quartett – können meiner Erfahrung nach Saiten das Problem des Lautstärkeunterschiedes nicht lösen. Eine leise Gitarre wird immer eine leide Gitarre bleiben, was aber nicht schlimm ist, denn die Gitarre ist ohnehin ein leises Instrument. Der Musiker mit dem lautesten Instrument (egal welches) muss sich zurücknehmen, das gehört dazu.


Und du hast offenbar nicht richtig gelesen. Ich habe NICHTS pauschalisiert. Ich rede hier von den Erfahrungen, die ich und alle mit denen ich darüber geredet habe, gemacht haben.
Ich sage, dass meine Gitarre im Vergleich zu denen aus meinem Quartett LEISER ist. Ich rede nicht von nicht Durchsetzungsfähigkeit. Außerdem meinte ich, dass ich die härteren Saiten mal ausprobieren werde, ich habe nicht gesagt, dass es zwangsläufig lauter sein wird.
Ich liebe meine jetzigen Saiten, Normal Tension. Jedoch ist die Lautstärke schon bei mir zum Teil dadurch begrenzt, dass die Saiten "schnell" so stark schwingen, dass es zu Nebengeräuschen führt. Das ist lange nicht so extrem wie es sich anhört, doch man versucht schließlich alles erdenkliche, um am Ende das perfekte Ergebnis zu bekommen.
Ich weiß, dass die härteren Saiten lauter sind, zumindest auf meiner Gitarre, aber ich bin mir nicht mehr über den Klang sicher, ob ich damals so zufrieden war. Ich hatte damals vor allem wegen der Haptik wieder auf Normal Tension geswitched. Ich habe mir auch einfach zum Testen Carbon Saiten geholt, da ich die letzten die ich hatte auf meiner Alten Gitarre versucht habe. Vllt werde ich auch nur eine oder zwei Saiten Carbon spielen, wenn ich merke, dass es gut ist, oder ich bin komplett enttäuscht.

In meinem Bekanntenkreis spielen jedenfalls die allermeisten Nylon oder andere Mischsaiten, da diese mit Carbonsaiten schlechte Erfahrungen gemacht haben, mich eingeschlossen, ich predige aber immer, dass man es trotzdem immer ausprobieren sollte, wenn man das noch nicht hat. Aber mir eine Pauschalisierung und Falschaussage zu unterstellen, lasse ich mir dennoch nicht vorwerfen.

Du hast recht mit dem lautesten Instrument, dass sich zurücknehmen muss, jedoch ist es bei manchen Stücken nicht unbedingt 100%ig möglich, oder es ist klanglich nicht mehr so schön, wenn man dies macht. bspw. bei "Flamenco"Stücken (welche wir, weil wir klassiker sind, eben auch mehr klassisch spielen und auch selten spielen), wo man bei Rasguardo stellen eben laut ist und es auch nur so klanglich gut ist. Ob du das verstehst, weiß ich nicht, aber ich habe auch keinerlei Ahnung in wie weit du die Kompetenz dazu hast, über deine eigene Meinung hinaus zu diskutieren und zu argumentieren. Aber noch einmal: Ich habe nicht pauschalisiert, bitte das nächste mal genauer lesen! Danke!
 
Ob du das verstehst, weiß ich nicht, aber ich habe auch keinerlei Ahnung in wie weit du die Kompetenz dazu hast, über deine eigene Meinung hinaus zu diskutieren und zu argumentieren.
Auf Krawall gebürstet? Warum?

Ich habe nicht pauschalisiert,
Stimmt, du hast "meiner Erfahrung nach" dazu geschrieben, auch wenn der Rest des Satzes eher schwer verständlich ist und mit einer unbewiesenen Aussage endet:
Meiner Erfahrung mach finden die Kosten Carbon Saiten mittlerweile doof die waren mal im Trend,

… und hier steht tatsächlich auch "bei den meisten",
jedoch war der Klang bei den meisten dann auch nicht mehr schön warm und klar, sondern laut und schrill.
auch wenn ich das inhaltlich so nicht teilen kann, da meine Erfahrungen andere sind. Aber MÖGLICH ist das natürlich, allerdings sind hierbei viele Parameter zu berücksichtigen. Daher empfand ich die Aussage als Pauschal.

Weiter:
Ich sage, dass meine Gitarre im Vergleich zu denen aus meinem Quartett LEISER ist.
was für dich offenbar ein Problem darstellt. Deswegen dein Lösungsansatz:
weswegen ich demnächst fürs Quartett härtere Saiten und evtl auch Carbon Saiten ausprobieren werde.
Da liegt der Verdacht schon nahe, dass du nicht einfach irgendwas machst sondern einen bestimmten Zweck verfolgst. Die Gitarre soll lauter werden, deswegen kommen härtere Saiten und evtl. auch Carbon zum Einsatz – das ist eine Argumentationskette, oder sehe ich das falsch?

Jedoch ist die Lautstärke schon bei mir zum Teil dadurch begrenzt, dass die Saiten "schnell" so stark schwingen, dass es zu Nebengeräuschen führt.
Das klingt nach einem Problem mit der Saitenlage, evtl. auch der Bundstäbchen. Es sollte sich lohnen, da mal einen Blick auf Sattel, Stegeinlage und Griffbrett werfen zu lassen, vor allem in Anbetracht deiner anstehenden Prüfung. Was meint dein Lehrer dazu?

:hat:
 
Der nächste Denkfehler. Härtere Saiten können zwar für eine leicht höhere Lautstärke sorgen, aber selten zu einer besseren Durchsetzungsfähigkeit, was in deinem Fall der wichtigere Punkt wäre. Härtere Saiten versteifen das Instrument, benötigen so mehr Energie, schwingen aber schlechter. Das Sustain wird schlechter, die Gitarre komprimiert schneller, die Tragfähigkeit nimmt ab, die Klangschönheit nimmt ab je leichter das Instrument gebaut ist.

Kannst du das genauer erklären? Da leuchten mir einige Dinge nicht wirklich ein. Beispielsweise rein prinzipiell: Wenn das Sustain abnimmt, sollte die Tragfähigkeit besser werden, denn kürzeres Sustain bedeutet, dass mehr Energie über einen kürzeren Zeitraum verbraucht wird, sprich der Einschwingvorgang ist schneller, der Impuls höher und dementsprechend sollte die Gitarre sich auch besser durchsetzen, bzw tragfähiger sein..
Auch "Klangschönheit nimmt ab".. was soll das bedeuten?
 
Auch "Klangschönheit nimmt ab".. was soll das bedeuten?
Ich schrieb
die Klangschönheit nimmt ab je leichter das Instrument gebaut ist.
in Verbindung mit härterer Besaitung.
Die leichten Instrumente – insbesondere die Decken – werden durch eine harte Besaitung versteift und können daher weniger schwingen. Das führt i.d.R. zu klanglichen Einbußen, da die Schwingungsvorgänge gebremst werden.
Anders sieht es aus bei Instrumenten, die von vorneherein auf eine höhere Lautstärke und damit auf einen größeren "Energieverbrauch" ausgelegt sind. Hier ist die Bauweise schwerer, auch die Decke. Härtere Saiten können sinnvoll sein, da die Decke mehr Energie benötigt um richtig einzuschwingen, der Spieler muss aber auch mehr Energie hineneingeben. Das ist mehr Arbeit, kann aber mit einem lauten und "großen" Ton belohnt werden. Beispiele sind da z.B. die Gitarren von Hopf. Mit dünnen Saiten klingen die Gitarren nicht, da sie die benötigte Energie nicht aufnehmen und abgeben können. Dafür muss man richtig schuften, um einen guten Ton herauszubekommen.
Anderes Beispiel: Smallman. Er hat seine Gitarren immer stärker auf Lautstärke gebaut, klanglich wurden sie im Gegenzug aber immer steriler und wenig modulierfähig. Damit kann man zwar locker einen Konzertsaal füllen, schön klingen sie aber nicht mehr. Wenn man die Aufnahmen von John Williams der letzten 30 Jahre verfolgt, kann man das sehr schön nachvollziehen.
Dennoch können laute Instrumente sinnvoll sein, insbesondere dann, wenn man zusammen mit anderen Instrumentengattungen spielt. Gegen ein voll ausgespieltes Cello hat eine normal laute Gitarre keine Chance.

Wenn das Sustain abnimmt, sollte die Tragfähigkeit besser werden, denn kürzeres Sustain bedeutet, dass mehr Energie über einen kürzeren Zeitraum verbraucht wird, sprich der Einschwingvorgang ist schneller, der Impuls höher und dementsprechend sollte die Gitarre sich auch besser durchsetzen, bzw tragfähiger sein..
Weniger Sustain = weniger Schwingung = kürzerer Ton = weniger Tragfähigkeit. Der Ton kann zwar im direkten Hallradius lauter sein – bei der Gitarre wären das vielleicht 1,5 Meter (grob geschätzt, bitte nicht drauf festnageln) – trägt aber nicht gut, da die Ausschwingzeit kürzer ist.
 
Ich bin ja ein ziemlicher Gegner davon subjektive Schönheitsideale zu verallgemeinern.. deswegen tue ich mich mit Sätzen wie

Das führt i.d.R. zu klanglichen Einbußen, da die Schwingungsvorgänge gebremst werden.

und

Damit kann man zwar locker einen Konzertsaal füllen, schön klingen sie aber nicht mehr. Wenn man die Aufnahmen von John Williams der letzten 30 Jahre verfolgt, kann man das sehr schön nachvollziehen.

ziemlich schwer..
Ja, natürlich hat die Saitenwahl, abhängig vom Instrument Einfluss auf das Schwingungsverhalten. Aber für mich ist "mehr Schwingung" nicht gleich immer "besser". Die Logik, dass ein Einbremsen von Schwingungen auch immer sofort klangliche Einbußen bedeuten muss, erschließt sich mir einfach nicht. Für mich kann das genauso auch ein klanglicher Gewinn sein.
Beispiel: Eine Gitarre die mit objektiv tollen schwingfähigen Saiten mir ganz persönlich zu hell und spitz klingt, kann mit Saiten, die ganz rein objektiv "schlechter" sind und weniger Obertöne produzieren, für mich viel besser klingen.
Bei John Williams ist es ähnlich: Ich stimme dir zu, dass es definitiv über die Jahre eine Wandlung in der klanglichen Ästhetik gab (auch in der Aufnahmetechnik und auch in seiner Spieltechnik etc). Trotzdem empfinde ich nicht generell alle alten Aufnahmen "besser" als alle neuen Aufnahmen. Wenn du sowas wie "Odd Numbers" hörst, das Stück lebt von den Obertönen und den klaren, harten Bässen. Da passt das. Die neueren Aufnahmen beispielsweise der O'Carolan Stücke mag ich aber z.b. überhaupt nicht, sowohl spieltechnisch, als auch klangästhetisch.
Aber ich bin mir sicher, dass es da draußen Leute gibt, die das vollkommen anders empfinden.
"Die Klangschönheit nimmt ab" ist so ein Satz, der pauschal eine subjektive Meinung verallgemeinert und mMn so in der Form nicht haltbar ist, weil es eben von anderen Menschen anders empfunden werden kann.


Dem hier:
Weniger Sustain = weniger Schwingung = kürzerer Ton = weniger Tragfähigkeit. Der Ton kann zwar im direkten Hallradius lauter sein – bei der Gitarre wären das vielleicht 1,5 Meter (grob geschätzt, bitte nicht drauf festnageln) – trägt aber nicht gut, da die Ausschwingzeit kürzer ist.

..würde ich auch nicht umbedingt zustimmen wollen. Das hängt aber alles ein wenig von der Definition dieser ganzen Wörter ab..
"Sustain" ist für mich die maximale Schwingdauer, die ein Ton erreicht, wenn ich die Saite anschlage und ihn ausklingen lasse. Das ist zum einen immer von der Frequenz abhängig, kommt aber auch in der Praxis nur äußerst selten vor, weil die allermeisten Töne ja unterbrochen werden, dadurch, dass das Stück weitergeht. Im Grunde höre ich von den meisten Tönen nur den initialen Impuls nach dem Anschlag und dann eine gewisse Zeit lang die stationäre Phase, wenn der Ton weiterklingt und dann wird der Ton abgebrochen, weil der nächste kommt. Es stimmt mMn, dass man sich ein wenig dazwischen entscheiden muss, ob man ein langes Sustain haben möchte, oder einen starken Impuls. Man bringt ja eine gewisse Energie in die Gitarre ein: Entweder "verbraucht" (im Sinne von "wandelt in Schallenergie um") man einen Großteil der Energie im Impuls, oder die Energie verbraucht sich langsamer über einen längeren Zeitraum.
"Tragfähigkeit" ist mMn schwierig zu definieren. Es ist für mich quasi "wie gut lässt sich die Gitarre in einem größeren Raum auch weit entfernt noch wahrnehmen". Und ganz rein physikalisch betrachtet: Je lauter ein Ton an seiner Quelle, desto lauter ist er auch in weiterer Entfernung. Deswegen gehe ich da mit deiner "im direkten Hallradius ist es lauter, aber trägt nicht weit" einfach nicht konform. Da ist ja nichts dazwischen außer Luft, die die Energie in Wärme umwandelt. Aber wenn am Anfang eben mehr Energie da ist, bleibt auch später mehr Energie übrig. (natürlich werden verschiedene Frequenzen unterschiedlich gedämpft, aber das hängt eben in weiten Teilen eher mit dem Raum und Reflektionen zusammen, als mit der Gitarre).
mMn ist eine Gitarre, die einen starken initialen Impuls hat auch immer tragfähiger als eine Gitarre, die ein längeres Sustain hat. Einfach weil das Sustain nur selten überhaupt relevant wird.
 
Hi,
darauf würde ich gerne länger antworten, muss jetzt aber für ein paar Tage weg. Ich melde mich.
 
Das klingt nach einem Problem mit der Saitenlage, evtl. auch der Bundstäbchen. Es sollte sich lohnen, da mal einen Blick auf Sattel, Stegeinlage und Griffbrett werfen zu lassen, vor allem in Anbetracht deiner anstehenden Prüfung. Was meint dein Lehrer dazu?

:hat:

Nope, die Saitenlage ist gut, ich rede ja auch nicht von einem Extremen Nebengeräusch, ich habe auch etwas stark überspitzt formuliert, wie auch gesagt. Es ist halt wirklich nur bei sehr hartem Anschlag, und auch eher nur bei Rasguardos oder Ähnlichem starken geschrummel.. Nichts was mich im Alltag ansatzweise stören würde. Ist halt nur in den extremsituationen der Fall. Kommt auch zur Zeit nur im Quartett vor, deswegen suche ich ja nach einer Lösung für speziell das Quartett. Bei meinen Soloauftritten bleibe ich bei meiner jetzigen Lösung, denn das ist wie ich es mir halt vorstelle und es liebe :D
 
So, wieder da.
ch bin ja ein ziemlicher Gegner davon subjektive Schönheitsideale zu verallgemeinern. (…) erschließt sich mir einfach nicht. Für mich kann das genauso auch ein klanglicher Gewinn sein.
Okay, einverstanden, eine gewisse subjektive Färbung möchte ich nicht gänzlich ausschließen. ;)

"Sustain" ist für mich die maximale Schwingdauer, die ein Ton erreicht, wenn ich die Saite anschlage und ihn ausklingen lasse. Das ist zum einen immer von der Frequenz abhängig, kommt aber auch in der Praxis nur äußerst selten vor, weil die allermeisten Töne ja unterbrochen werden, dadurch, dass das Stück weitergeht. Im Grunde höre ich von den meisten Tönen nur den initialen Impuls nach dem Anschlag und dann eine gewisse Zeit lang die stationäre Phase, wenn der Ton weiterklingt und dann wird der Ton abgebrochen, weil der nächste kommt. Es stimmt mMn, dass man sich ein wenig dazwischen entscheiden muss, ob man ein langes Sustain haben möchte, oder einen starken Impuls. Man bringt ja eine gewisse Energie in die Gitarre ein: Entweder "verbraucht" (im Sinne von "wandelt in Schallenergie um") man einen Großteil der Energie im Impuls, oder die Energie verbraucht sich langsamer über einen längeren Zeitraum.
Das ist alles richtig, denke ich, soweit sind uns einig. Aber hinzu kommt: Es wird ja nicht die gleiche Menge Energie in Schwingung umgesetzt die hinein gegeben wird, sondern nur ein Teil. Laut meinem Gitarrenbauer hat die Konzertgitarre lediglich einen Wirkungsgrad von ca. zwei Prozent.

"Tragfähigkeit" ist mMn schwierig zu definieren. Es ist für mich quasi "wie gut lässt sich die Gitarre in einem größeren Raum auch weit entfernt noch wahrnehmen". Und ganz rein physikalisch betrachtet: Je lauter ein Ton an seiner Quelle, desto lauter ist er auch in weiterer Entfernung. Deswegen gehe ich da mit deiner "im direkten Hallradius ist es lauter, aber trägt nicht weit" einfach nicht konform. Da ist ja nichts dazwischen außer Luft, die die Energie in Wärme umwandelt. Aber wenn am Anfang eben mehr Energie da ist, bleibt auch später mehr Energie übrig. (natürlich werden verschiedene Frequenzen unterschiedlich gedämpft, aber das hängt eben in weiten Teilen eher mit dem Raum und Reflektionen zusammen, als mit der Gitarre).
mMn ist eine Gitarre, die einen starken initialen Impuls hat auch immer tragfähiger als eine Gitarre, die ein längeres Sustain hat. Einfach weil das Sustain nur selten überhaupt relevant wird.
Da Definitionen gerne Missverständnisse hervorrufen, die vielleicht gar nicht da sind, versuche ich es mit einem Beispiel. Evtl. habe ich mich ja blöd ausgedrückt. Meine Haupt-Konzertgitarre ist gelegentlich eine Diva, aber durchaus in der Lage, sich in einer mittelgroßen Kirche durchzusetzen, sie trägt also gut. Wenn ich sie zu Hause spiele, ist sie nicht bemerkenswert laut oder deutlich lauter als andere Gitarren, der Raum ist auch ziemlich gedämpft. Nun hatte ich mir für eine Gruppe mit heterogener Besetzung (Streicher, Akkordeon) eine andere Gitarre geliehen (mit Kaufabsicht), die mir zu Hause lauter schien. In der Gruppe hingegen hatte ich damit überhaupt keine Chance, meine Diva war deutlich Tragfähiger und Durchsetzungsfähiger. Subjektiv (aus Spielersicht) hatte ich einen anderen Eindruck, aber nach Aussage aller anderen Musiker und Zuhörern war das so.

:hat:
 
In der Gruppe hingegen hatte ich damit überhaupt keine Chance, meine Diva war deutlich Tragfähiger und Durchsetzungsfähiger. Subjektiv (aus Spielersicht) hatte ich einen anderen Eindruck, aber nach Aussage aller anderen Musiker und Zuhörern war das so.

Dafür kann es aber zig verschiedene Gründe geben.
Gerade Durchsetzungsfähigkeit in Ensembles ist unheimlich komplex.. Akkordeon grätscht auch genau in denselben Frequenzbereich der Gitarre rein, Streicher auch, je nachdem was es genau ist.
Da kann es einfach sein, dass die eine Gitarre besser zu dem Rest passt, als die andere.
Hier dann Rückschlüsse auf die Tragfähigkeit (so wie ich das oben versucht hab zu erklären) zu schließen ergibt mMn wenig Sinn.
 
Hallo zusammen,

ich denke, dass unterschiedliche Saiten den Klang des Instruments deutlich verändern und auch durchaus verbessern können. Carbon im Diskant klingt m.E. brillanter als Nylon. Polierte Saiten ergeben auch wieder einen anderen Klang. Aber auch der Pflegezustand der Nägel ( Länge, Form, poliert oder nicht ) ist ein entscheidender Klangfaktor.
Am Ende entscheidet wohl die eigene Vorstellung des Tones, den man gerne hätte. Natürlich kann man mit noch so viel Nagelpflege und den allerbesten Saiten aus einem mäßigen Instrument keine Profigitarre machen, wie meine Vorschreiber schon sagten.
Da hilft wohl nur Ausprobieren und mit den eigenen Klangvorstellungen abgleichen.
 
Hier scheint der Faden, besser die Saite verloren gegangen zu sein im Thread !

Auch nur an Öl zur Schmierung zu denken ist schon ein Frevel!
Was macht Plastik und Öl ? Es rutscht!

Im Grund es ist sehr schwierig auf Ferndiagnose eine Saite zu empfehlen deswegen bleibt immer ein Streitwert erhalten.

Ich bin nur einmal auf brauchbaren Saiten gestoßen das war vor zig Jahren die La Bella Volksinger (black) http://www.labella.com/strings/category/folksinger/


Diese habe ich auch sehr lange verwendet. Bis ich dann einfach in meiner Spieltechnik so fortgeschritten war das sich die E-Saite als"zu dünn"
erwies!

Danach habe ich dann andere erfolglos versucht.
Da Dario sind sehr gut aber in der medium Tension zu dünn und in der high Tension zu schwer, Die verwende ich für eine E Nylonstring Gitarre Harley Benton:

Heute lande ich wieder bei Volksinger und glaube nun endlich die richtige gefunden zu haben. https://www.thomann.de/de/la_bella_2001_medium_tension.htm
In zwischen liegt meine Spieltechnik im Hochleistungsbereich und nach Aufzug dieser Saiten war die Gitarre nach wenigen Stunden bespielbar. Das gleiche gilt auch für die billigeren Labella Volksinger.


Es geht hier um die Erfahrung mit einer spanischen Anschlagstechnik!



Letztendlich hat immer das Holz das letzte Wort oder den letzten Ton.










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