Klang aufgenommen top - im Raum aber schrecklich

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Hendrik123
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Hi.
Ich versuche nun seit geraumer Zeit, meinem Amp auch auf Zimmerlautstärke halbwegs gut klingen zu lassen. Der direkte Gitarrenklang im Raum ist schrecklich. Es klingt total wabbelig. Ich habe sämtliche Settings durch und auch mit einem GE-7 gearbeitet. Aber das problem lässt sich nicht lösen, der Klang bleibt wabbelig oder aber wird viel zu dünn, wenn z.B. Bass und/oder Endstufenzerrung rausgenommen wird, Mitten erhöht werden oder .... . Aber: Wird die Gitarre mit einem Mikrophone abgenommen, bin ich mit dem anschließend über die Anlage wiedergegebenen Klang sehr zufrieden - exakt so, wie ich mir das vorstelle. Gleiches gilt für höhere Lautstärken, z.B. im Proberaum. Nur habe ich da eben zu Hause nichts von: ich muss immer erst die Gitarre mit em Mikrofon abnehmen um herauszufinden, wie die Gitarre eigentlich klingt/welchen Einfluss verschiedene Settings haben.
Hat da vielleicht jemand einen Tipp? Mittlerweile fällt mir nichts mehr ein und ich bin kurz davor, den zustand akzeptieren zu müssen. Allerdings ist der "richtige" Klang ja vorhanden!

Equipment
- Marshall 2525h
- Mashall 2x12 (Vitnage 30 und Greenback)
- Powersoak
- Epiphone Les Paul, AH1-Pickups
 
Eigenschaft
 
Wenns mit dem Mikro klappt :) und dieses fast nur den Direktschall aufnimmt, dann:

"Wabbelig" klingt nach Raummoden, also nach Dröhnen.
Evtl. reicht bereits als erstes: Stell den Verstärker einfach mal woanders hin und/oder laufe mit der Gitarre hin und her während du spielst. Ändert sich der Klang bezüglich des Wabbelns je nach deinem Standort oder dem des Amps?

Wenn ja: Wie sieht dein Raum aus? (Skizze oder Beschreibung)
Ist ein fettes Sofa drin oder so?

Später kann dann das da helfen:

https://trikustik.at/wissen/rechner-raummoden/
 
Danke für die Hinweise.
Der Raum ist so gut wie rechteckig und ca. 4,80x3,60x3,10m. Der Raum ist spartanisch eingerichtet: Holzboden, flaches schweres Bettaus Esche, Holzschrank (ca.1,00x2,00m), Schreibtisch, Schreibtischstuhl und Musikequipment.
Das Umstellen der Box hilft wenig bis gar nicht. Wenn ich herumlaufe, ändert sich der Klang. Deswegen bin ich bisher auch immer 3 Meter vor die Box gegangen, um zumindest das Optimum von dem bescheidenen Sound einzufangen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi! Was heißt denn wabbelig?
Verstehst du darunter dass der Bass dröhnt?
Wie laut spielst du? LG
 
Ich spiele meistens relativ leise, sodass der Saitenanschlag teilweise zur hören ist. Allerdings besteht das problem in dem Raum unabhängig von der Lautstärke.
Der Bass ist sicherlich nicht so, wie man sich ihn wünscht. Weder klar noch knackig, halt eher wabbelig, sodass man den eigentlich Klang des Verstärkers gar nicht wahrnehmen kann (im Vergleich zum Sound der Aufnahme über Mikrofon).
 
Hi! Ich spiele zu Hause wie im Proberaum einen Diezel Schmidt mit einer abgeschrägten 1x12er Box zu Hause und 2x12 im Proberaum.
Zu Hause sitze ich sehr nahe am Speaker sodass der direkt in meine Ohren strahlt.
Spiele auch nur so laut dass der Speaker die trockene Gitarre gerade mal übertönt.
Funktioniert einwandfrei und klingt gut!
Ich schätze du musst an deinem Raumklang was ändern.
Evtl. Teppich oder irgendwas was die Akustik dämpft.
Diesen Dröhneffekt kenne ich eigentlich nur von Proberäumen und Livesituationen wenn man relativlaut spielt.
Ach so meine Boxensind hinten zu 1/3 geöffnet.
Hoffe das hilft dir etwas weiter!
 
Das Problem läßt sich IMO nicht wirklich lösen. Damit man eine vernünftige Rückmeldung beim E-Gitarrespielen bekommt und Gitarrenlautsprecher arbeiten können, ist eine gewisse Grundlautstärke einfach erforderlich.
Wenn man beim Spielen den Eigenklang der Gitarre noch deutlich durchhört, klingt das dünn, drucklos und undynamisch. Da wird auch nicht (viel) besser, wenn man den Amp via Lastwiderstand und Boxensimulation über Monitorboxen wiedergibt.
Kopfhörer ist IMO da die einzige Lösung, nachbarschaftfreundlich einen guten Sound zu haben.
 
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Da wird auch nicht (viel) besser, wenn man den Amp via Lastwiderstand und Boxensimulation über Monitorboxen wiedergibt.

Da verschätzt man sich oft. Das Problem an Gitarrenboxen ist halt leider, dass sie mit ihren Zehn- oder Zwölfzöllern deutlich durchdringender Klingen und auch mehr Körperschall an die Nachbarn weiterleiten als (am besten noch von z.B. einem Tisch isolierte) Monitorboxen.
Ich übe bei mir zuhause mit so einem Setup (IR-Loader in Interface --->Yamaha HS-7) schon gerne mal auf Staubsauger-Lautstärke oder drüber, allerdings merkt man davon nicht mehr so viel wenn man die Tür zumacht. Klingt dann maximal noch so als würde jemand nen Actionfilm schauen und hat nicht dieses durchdringende "Dröhnen" von einer lauteren E-Gitarren-Box. Nachbarsseitig beschwert hat sich auch noch niemand :redface:...glücklicherweise grenzt aber auch mein Überaum zu keiner Seite an Nachbarn.
Wenn man also wirklich die Box mit dem Amp auf Standgas betreiben muss, lohnt sich die Überlegung für ein Fullrange-Setup mit IR-Loader schon. Kommt halt drauf an wie viel Equipment man sich dann noch separat besorgen müsste.
 
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Mir sit schon klar, dass man auf niedriger Zimmerlautstäke nicht den Klang erreichen wird, den man ansonsten auf einer Bühne mit voll aufgedrehten Amp bekommt. Allerdings besteht das Problem ebenfalls, wenn ich den Amp im Zimmer deutlich aufdrehe.
Und das der Klang sehr gut ist, sobald die Gitarre per Mikrofon abgenommen wird, sagt mir, dass die Speaker angemessen arbeiten. Zudem ist der Klang in meinem Raum nicht zu vergleichen mit denen Sounds von von anderen Personen, die das "gleiche" Equipment und die gleichen Settings verwenden.

Ich könnte u.a. auch eine offene Rückwand (1/3 offen) für die Box anfertigen. Könnte das ebenfalls einen positiven Effekt haben, da weniger Druck entsteht?
 
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Weniger Druck?

Also ich hab mir eine Palmer 1x12, die von natur ja offen ist, etwas gemodet und z.B. auch eine abnehmbare Rückwand gebastelt..

Und wenn ich mich nicht irre hatte ich da einen anderen Eindruck..

Offen war die Box raumfüllender und wirkte lauter... auch nicht drucklos, aber dafür gefühlt nicht so direkt wie mit der geschlossenen Rückwand..
Wenn dir die Box zu dünn ist wäre es einen Versuch wert.. aber ich würde sagen, dass die geschlossene Box etwas definierter und schneller/direkter sein würde..
 
Vl liegts auch am Raum? Man könnte mal nen anderen Amp im gleichen Raum bei vergleichbarer Lautstärke testen. Da wird sich relativ schnell zeigen, ob es am Verstärker/Box oder am Raumklang liegt. Wenn der Raum der Übeltäter ist, könnte man über absorber nachdenken.
 
so wie der Raum beschrieben wurde, ist er der Übeltäter ;)
 
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Wenn aber der Sound über die Anlage (auch im selben Raum?) besser klingt, würde ich auch ein IR-Setup über die Anlage oder Studio Monitore empfehlen.

Der Captor X ist zwar auch nicht super günstig aber deutlich günstiger als andere vergleichbare Produkte. Wenn die Anlage gut klingt, wäre das die einzig nötige Investition.

 
Hallo.
Danke für die Tipps. Noch ein weiteres Gerät zu kaufen und dann über die Monitorboxen zu spielen ist aber erst einmal keine Option.
Ich werde erst einmal versuchen, die Raummoden zu beseitigen. Kann man das nicht auch erst einmal mit Eierschachteln ausprobieren und später dann auf optisch ansprechendere Produkte zurückzugreifen?

Gruß
 

Bloß nicht. Die dämpfen höchstens Höhen und dadurch wird der Raum nur platt und dumpf.
Wenn du Moden bekämpfen willst musst due sie erstmal finden. Also entweder messen oder berechnen.

Es gibt Board und auch im Internet eine Menge Infos dazu und auch Modenrechner. https://www.musiker-board.de/forum/raumakustik.373/

Aber Bassmoden sind nicht besonders leicht einzufangen. Klingt es besser wenn der Amp woanders im Raum steht?
 
Box im Raum umgestellt: schon hörbar weniger Dröhnen
Box in einer Küche (mit unzähligen Gegenständen an den Wänden etc.): Ein ganz anderes Klangerlebnis. Hätte ich es nicht selbst aufgebaut, würde ich behaupten, dass das nicht mein Amp ist.

Fazit: Raummoden in dem Problemzimmer effektiv beseitigen?
 
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Raummoden bekommt man nur mit sehr aufwändigen Baumaßnahmen wirklich in den Griff. Wir reden hier ja vom Tieftonbereich, also von Wellenlängen im Meter-Bereich. Die Absorber müssen dafür Dimensionen in ähnlicher Größenordnung aufweisen. Ich glaube kaum, dass du einige Kubikmeter Raumvolumen dafür opfern willst.
Vermutlich geht es aber weniger um diskrete Raummoden, als mehr um die allgemeine Reduktion der Nachhallzeit im Nutzfrequenzbereich. Da helfen Absorption und Diffusion, schon normale Einrichtungsgegenstände wie Postermöbel und Regale sind effektiv. Eine spartanische Einrichtung und viele schallharte Flächen bewirken genau das Gegenteil, bzw. es fehlt dann eben an Absorption und Diffusion. Natürlich kann man auch mit gezielten raumakustischen Maßnahmen bzw. Elementen arbeiten. Die hohe Decke bietet einiges an Möglichkeiten. Im Grunde bleibt aber eine Aussage: Das Zimmer muss voller werden.
 
Ich habe mich dazu auch nochmal ein wenig eingelesen und der Aufwand würde in keinem Verhhältnis stehen. Ein par Möbel, die Box umstellen etc. muss erst einmal reichen.

Danke für die Tipps und Hilfen!!
 
Das Zimmer muss voller werden.
This! Ein spartanisch eingerichtetes Zimmer ist immer schlecht für Audio. Schaut euch mal Zimmer von Hifi-Freaks an - da gibt es zwar auch Parkett, aber dann auch immer einen gescheiten Teppich, und an den Wänden entweder richtige Audio-Treatment-Module (die dann oft auch optisch schick sind und nicht nur technisch-funktional aussehen) oder zumindest Bilder oder Möbel. Es muss nicht immer gleich mit Profi-Equipment gearbeitet werden - die effektivste einfache Maßnahme ist oft ein simpler Teppich, und zugezogene Vorhänge.
 
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Hey,

das mit dem Raum ist ne Sache, die immer wieder komplett unterschätzt wird. Nach langer Erfahrung mit Gitarrenamps und Hifi habe ich die Erkenntnis, dass der Raum bei Hifi ca. 30% des Klanges ausmacht, und bei Gitarrenamps noch mal deutlich drüber!

Weil mich das auch immer richtig nervte, habe ich experimentiert. Meiner Erkenntnis nach kann man die Raumakustik in Sachen E-Gitarrenamps am besten mit hinten halboffenen 1/12 oder 2/12 er Boxen mit recht kleiner Dumble Öffnung ausgleichen.
Die Ankoppelung an den Boden unterstützt das Klangvolumen. Die Dumble Öffnung klingt deutlich direkter als ne gewöhnliche offene Box/Combo, hat aber diesen raumfüllenderen Klang als geschlossene Boxen. Ebenso gibt`s mehr Punch in den Tiefmitten als normal offen. Die Box sollte gut nach hinten gekippt sein, oder (noch besser) ne gut eingewinkelte Schallwand haben, damit genug Direktschall auch nach oben abgestrahlt wird und nicht nur maximal die Kniekehlen beschallt.

Wenn man ne solche Box verschiebt im Raum oder auf ner Bühne, kann man sie recht gut klanglich steuern...dabei machen 30cm mehr oder weniger Richtung hintere Wand viel aus.

Live kombiniere ich auf größeren Bühnen ne so konstruierte 2/12er Box mit ner 50ies Style 4/10er Box...mit der Kombi bekomme ich auf den allermeisten Bühnen nen guten Sound hin.

Ausnahmen sind große Bierzeltbühnen mit Zeltplane...da klingt`s immer Kacke! So ner Situation kann man nur mit möglichst viel Direktschall aus möglichst viel Membranfläche bei kommen....sprich: Minimum zwei geschlossene 4/12er Boxen, besser 4 davon:D...

Gruß,
Bernie
 
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