Kindermusical akustisch unterstützen

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Hallo
Mein Sohn singt in einem Chor der nun ein Musical einstudieren und 2x aufführen will.
Beim Elternabend wurden nun alle möglichen Aufgaben (Kulisse,Kostüme usw.) auf die Eltern
verteilt. Als der Papa der ja auch Musik macht war ich ziemlich schnell für die Tontechnik
eingeteilt. Die stellen sich das alles so einfach vor. Darf natürlich nichts kosten.


Der Chor besteht aus ca. 25 Kindern
Es gibt 8 Hauptrollen die Solo singen und Sprechrollen haben.

Meine Aufgabe wird darin bestehen diese Solostimmen und Sprechrollen etwas zu verstärken
um sie in der kleinen (modernen) Kirche etwa 70 Leuten zu Gehör zu bringen.
Der Chor selbst wird laut genug sein.

8 Headsetfunkstrecken für die Generalproben und Aufführungen zu leihen ist zu teuer.
Nun dachte ich an 2-4 Raummikros (von vorne oder abgehängt von oben)
An Mikros habe ich leider nur den üblichen R+R Standard SM 57/58 Audix OM6
Ich habe ausserdem noch 2 EV BK1. Wären die was für die Aufgabe oder welche Mikros sollte ich dazu leihen?
Ich weiß, die Gefahr von Feedback wird sehr hoch sein, ich kann die Boxen aber relativ weit von der Bühne wegstellen.

Verstärkt wird mit Yamaha MG-Pult und 2x RCF ART 322 (2x 31Band EQ vorhanden)

Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tips geben (Kosten im Blick behalten)

Danke
Thomas
 
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Die stellen sich das alles so einfach vor. Darf natürlich nichts kosten.
Oh - dann schau mal, dass du da schnellst möglich wieder den Kopf aus der Schlinge kriegst... :eek:
Bzw. mach denen klar, dass es ganz ohne Kosten nicht funktionieren wird.

Meine Aufgabe wird darin bestehen diese Solostimmen und Sprechrollen etwas zu verstärken
um sie in der kleinen (modernen) Kirche etwa 70 Leuten zu Gehör zu bringen.
Der Chor selbst wird laut genug sein.
Das wage ich zu bezweifeln. Die können bei den Proben so laut singen/schreien, wie sie wollen - beim Auftritt wird sich das auf Mäusepieps reduzieren!
2 Kleinmembran-Kondensator-Mikros in passender Aufstellung reichen als Stütze aber gut aus.

8 Headsetfunkstrecken für die Generalproben und Aufführungen zu leihen ist zu teuer.
Davon abgesehen dass ich Headsets für diesen Anwendungszweck für ungeeignet* halte: Handmikros (egal ob Kabel oder Funk) können die Akteure unter sich austauschen.

* für nicht-Lampenfieber-gewöhnte Darsteller ist es oft von Vorteil wenn sie etwas haben, woran sie sich festhalten können.


Nun dachte ich an 2-4 Raummikros (von vorne oder abgehängt von oben)
An Mikros habe ich leider nur den üblichen R+R Standard SM 57/58 Audix OM6
Ich habe ausserdem noch 2 EV BK1. Wären die was für die Aufgabe oder welche Mikros sollte ich dazu leihen?

Bis auf das SM57 sind das alles Hand-Mikros; das 57er lässt sich im Notfall auch dazu missbrauchen. Von denen würde ich aber keines als Overhead nehmen, egal ob abgehängt oder auf einem Stativ.

Schau dir das "Drehbuch" des Musicals an und überlege dir, wie viele Sprachmikros maximal gleichzeitig benötigt werden. Außerdem - wenn möglich - macht es Sinn, nach Männlein und Weiblein zu trennen, zwecks Kanal-EQing. (Ich weiß ja nicht, in welchem Alter die Kids sind...)
Diese Anzahl an Mikros stellst du bereit - kabelgebunden oder Handfunke.
Hin und wieder müssen die Mikros dann von A nach B weitergegeben werden. Das sollte bei der Generalprobe mit eingeübt werden.


Ich weiß, die Gefahr von Feedback wird sehr hoch sein, ich kann die Boxen aber relativ weit von der Bühne wegstellen.

Bei richtiger Aufstellung der Overheads und bei halbwegs ordentlicher Qualität selbiger hast du leichtes Spiel.


Verstärkt wird mit Yamaha MG-Pult und 2x RCF ART 322 (2x 31Band EQ vorhanden)
Hat das Yammi semiparametrische Mitten?

Vielleicht könnt ihr mir ein paar Tips geben

Frag wo du Fragen hast ;)

MfG, livebox
 
Hallo
Danke für deine Antworten.
Die Jungs (reiner Jungenchor) sind zwischen 7 und 9.
Ich habe sie schon öfter live gesehen. Die machen zusammen richtig Radau. Da wird nicht eingeknickt. Glaubs mir.

Das mit den Handmikros ist glaub ich ne gute Sache. Da ham sie was in der Hand.

Welche Overheadmikros sollte ich denn nehmen und wozu wenn sie Handmikros nehmen?

Ja, das Pult hat semiparametrische Mitten. 1x pro Kanal.

Beste Grüße
Thomas
 
Ja, das Pult hat semiparametrische Mitten. 1x pro Kanal.

Na, das ist doch mal eine gute Nachricht! :) Das dürfte sehr hilfreich sein, um bei den Handmikros die Sprachverständlichkeit nach vorn zu bringen. Mit "laut machen" alleine ist es da wahrscheinlich nicht getan; grade bei Kandidaten wie dem SM-58. Und wo wir grade bei dem Mikro sind - präge den Jungs ein, das Ding nahe am Mund zu halten. Wenn es deine (Mikros) sind weißt du ja bestimmt, dass die nicht allzu viel Pegel liefern.

Die Jungs (reiner Jungenchor) sind zwischen 7 und 9.

Hm, in dem Fall lass das mit "Mikro X zum Zeitpunkt Y an Stelle Z weitergeben" besser bleiben - klappt eh nicht ;) Ich will die Jungs da nicht unterschätzen, aber ich habe die Erfahrung mit Chören (fast) aller Altersklassen gemacht... (bis auf die, die so a moderns Zeug gar net braucha :D )

Schau einfach dass jeder Darsteller eines in seiner Nähe hat; irgend eines wird er sich schon greifen. Musst einfach erst mal mehrere Fader hochfahren und dann schauen, auf welchem Kanal was los ist.

Da wird nicht eingeknickt. Glaubs mir.

Ich glaub's ja ;) Aber unterschätze den Dämpfungsfaktor von 70 Kadavern im Raum nicht. Welche Mikros du da nimmst, so du das machst - nun, kommt drauf an was du am günstigsten bekommen kannst. Wie gesagt, qualitativ (sprich: möglichst linear) ist besser, da weniger Rückkopplungs- anfällig. Achte auch auf die Charakteristik, wie schmal oder breit die ist. Was da für dich gut ist, kommt auf die Aufstellung von Chor, Boxen und Mikros an.


MfG, livebox


P.S. Tu dir selbst einen Gefallen und verriegle die Mikro-Schalter in "Ein"-Stellung oder, falls nicht möglich, schalte sie ein und kleb einen Streifen Gaffa drüber.
 
Ich glaub's ja ;) Aber unterschätze den Dämpfungsfaktor von 70 Kadavern im Raum nicht.

Kadaver, herrlich, wenn das die Eltern , Omas und Opas wüßten. Anderes Volk kommt da eher nicht.

Naja ich hab ja noch ein bisschen Zeit.

Vielen Dank
Thomas
 
Hallo thomult,

ich habe in den letzten Jahren einige Musicals von Kinder- und Jugendchören technisch betreut. Deine Beschreibung erinnert mich doch sehr an diese Veranstaltungen. Nur hatte ich es meist mit ca. 200 bis 400 Leuten im Publikumsraum zu tun.

Aus Budgetgründen fielen Headsets auch immer aus.
Da ich immer die Anforderung hatte, die Bühne Mikro-technisch "flächendeckend auszuleuchten", da auch der Chor sich nicht statisch auf der Bühne verhalten sollte, habe ich Mikros in 2 bzw. 3 Reihen geflogen. Bei einer ca. 7 x 4 m Bühne 4 Kleinmembrankondensatormikros über der Bühnenvorderkante und 4 weitere bei ca 2m Bühnentiefe. Bei einer ca. 10 x 6 m Bühne 3 Reihen a 4 Mikros.
Damit handelt man sich zwar ein paar Phasenprobleme ein, hat aber den Vorteil, dass man das einzelne Mikro nicht ganz so weit aufreißen muss. Und die Phasenschweinereien sind in Anbetracht der finanziellen Mittel und den Ansprüchen des Publikums ein akzeptabler Kompromiss.

Für die Veranstaltungen habe ich mir zu meinen eigenen Mikros aus dem Bekanntenkreis noch ein paar dazu geliehen. Zum Einsatz kamen Audio Technica PRO 37, Rode NT 3, aber auch Behringer C2 (als Stütze im Randbereich durchaus vertretbar und passend zur Low-Budget-Forderung).

Für die Solisten habe ich je nach Stück 2 - 4 Handfunken bereitgestellt. Unterschiedlich farbige Pop- /Windschützer helfen, die Mikros den Kanälen zuzuordnen. Lautstärkekorrekturen muss man eh ständig durchführen, da ist es nicht notwendig, festzulegen welches Mikro wann von wem genutzt wird. Ich hatte dann noch in jedem der Solomikrokanäle einen Kompressor im Insert. Das vergrößert zwar leicht das Feedbackrisiko, reduziert aber auch die Dynamik und hilft, die Stimmen nach vorne zu bringen.

Für die Funken habe ich an "strategisch günstiger Stelle" Kissen oder eine zusammengefaltete Decke hingelegt. Dann klappt das mit der Mikroablage recht gut, wenn einzelne Mikros nicht im Einsatz sind und die Kids wissen immer, wo sie im Zweifelsfall ein Mikro herbekommen.

Wenn es mit den Handfunken eng wird, hab ich auch schonmal in der Kulisse noch einzelne verkabelte Mikros versteckt.

Von den Chorleitern wurde zwar meist Monitoring für die Solisten gefordert, ich habe aber die Erfahrung machen müssen, dass Monitor-unerfahrene Kinder sich dadurch sehr leicht verunsichern lassen, wenn sie sich selbst plötzlich aus so einer Box hören. Also hab ich den i.A. so leise gestellt, dass man mir gerade nicht vorwerfen konnte, er würde nicht funktionieren.

Gruß, mHs
 
Hallo mHs
Danke für deine Antwort. Das macht mir Mut!
In welcher Höhe über den Köpfen der Jungs sollte man die Micros fliegen?
Natürlich könnte ich das ausprobieren, aber wenn du da einen ungefähren Erfahrungswert hast wäre es klasse.

Weiter oben habe ich geschrieben das ich noch 2 Electro-Voice BK1 habe, kann ich die mitbenutzen oder sind die völlig unbrauchbar. ( von wegen Kondensatormikrofon, passt doch eigentlich)
Gruß,Thomas
 
In welcher Höhe über den Köpfen der Jungs sollte man die Micros fliegen?
Auf der einen Seite, so tief wie möglich, du willst ja nah ran. Auf der anderen Seite hab ich mir immer die größeren der Akteure mit nach oben ausgestreckten Armen vorgestellt. Dann ist auch noch die Richtcharakteristik der Mikros wichtig. Du willst ja auf geschätzten 1,2-1,4m über Bühnenboden
flächendeckend alle Akteure erreichen. Da ich noch gut drunter hergehen konnte schätze ich mal, dass die so ca. auf 1,90 bis 2,20m waren.
Auch das Thema des Musicals kann entscheidenden Einfluss haben: Ein Musical spielte thematisch in Afrika. Als die Giraffen mit ihren langen Hälsen auf die Bühne kamen, war ich froh, dass ich die Mirkros doch nicht so tief gehängt hatte, wie ich es ehemals vor hatte.
... das ich noch 2 Electro-Voice BK1 habe, kann ich die mitbenutzen oder sind die völlig unbrauchbar.
Ich kenne die Teile nicht, deshalb halte ich mich da lieber zurück. Aber im Notfall würde ich es vermutlich einfach ausprobieren. Würde aber erwarten, dass sie zumindest deutlich besser funktionieren, als die SM 57/58. Die kannst du für die Anwendung wohl vergessen.

Gruß, mHs
 
Die verlinkten MXL 603 eignen sich sehr gut für so was.
Ich will dich nicht entmutigen, aber so was über Overhead zu mikrofonieren erfordert sehr viel Erfahrung und Geschick. Insbesondere die Aufstellung der Boxen trägt entscheidend zum Erfolg bei (Stichwort: Feedback). Hierzu habe ich hier schon des öfteren geschrieben.
 
Ich werde die Sprechstimmen und Sologesänge mit Handmicros ausstatten.
Evtl. die zwei mit dem größten Anteil mit Headset/Funke.
Der Chor wird dann mit den Kondensern gestützt.
Das wird schon klappen,ich will ja nicht den Kölner Dom beschallen.

Vielen Dank für die Tips.

Beste Grüße
Thomas
 
ich will ja nicht den Kölner Dom beschallen.
Darum gehts auch nicht :rolleyes:
Ich mache genug Klein- und Kleinstbeschallungen und kenne daher insbesondere genau dabei die Problemchen.
Und wenn die Boxen z.B. auf derselben Bühne wie die Acteure stehen hast du im Prinzip schon verloren :nix:
Zumindest gilt das für die Overheads
 
Hallo Harry
Ich werde mir viel Zeit nehmen um die beste Aufstellung der Boxen zu finden.
Ich habe mit solcher Art der Beschallung noch keine Erfahrungen sammeln können,
aber mit den hier erhaltenen Tips bin ich schon ein gutes Stück weiter.
Die Proben werden auch schon am Aufführungsort stattfinden und diese Proben werden
auch Proben für mich sein.
Die eine oder andere Frage wird dann sicherlich noch aufkommen.
Dann wende ich mich sicherlich noch mal an euch hier im (tollen) Forum.

Beste Grüße
Thomas
 
J
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