Kinder-Kontrabass

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bushmills
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Hallo,

mein Großer (3 J.) ist seit einem Monat immer am Fragen ob er Kontrabass lernen kann. Sein cousin und Freunde von mir spielen halt Kontrabass und somit will er das wohl auch ausprobieren. Nun habe ich mal geschaut aber gibt es sowas wie 1/2 Größe? Bei Thomann habe ich nur 3/4 gefunden und ich glaube das ist noch zu groß. Hat jemand Erfahrung oder Tips?
 
Eigenschaft
 
Ja, es gibt 1/2, 1/4, und auch 1/8 Kontrabässe.
Ich habe meinen Bass hier gekauft, die haben auch Kinder Kontrabässe.

http://www.gedo-musik.de/shop/product.php?id_product=133

Die Preise für die Bässe richten sich übrigens nicht nach Größe sondern nur nach Qualität.

1/2 ist mit etwa 96 cm Mensur noch zu groß.
Ich tippe bei einem Dreijährigen auf den ganz kleinen Bass, den 1/8.

Da müsstest Du nun noch einen entsprechenden Laden in der Schweiz finden, oder mal hier hoch in's Ruhrgebiet kommen. ;)
 
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Zunächst mal Dank an Moulin für Deine Kekse in der letzten Zeit:D:great:!

Hi bushmills!

Es gibt in Deutschland die PAK - Pädagogische Arbeitsgemeinschaft Kontrabaß - da finden sich dann z.B. folgende Seiten: http://www.musikschulen-bw.de/landesverband-fach-ag-kontrabass.html#Kinderbaesse . Hergestellt werden Bässe bis zur 1/32 Größe, das ist etwas kleiner als ein 4/4 Cello (ab 4-5 Jahren), gibt's z.B. bei bassico in München oder 1/16 bei Dominik Hufnagl (Markt Wald). (Ich sag' ja immer: Geigen sind auch nichts anderes als 1/256 Bässe ;).) Klanglich sind solche Instrumente nicht unbedingt immer überzeugend, ein kleines Cello mit Saiten in Quartstimmung tut's meiner Meinung nach auch, ist preisgünstiger und leichter zu bekommen - und wieder zu verkaufen.

Grüße

Thomas

P.S. 3/4 ist übrigens die Normalgröße von Kontrabässen, das ist also schon was für richtige und große Jungs und Mädels; 4/4 werden im großen Symphonieorchester, meist als 5-Saiter, von Leuten über zwei Metern und von ein paar Spinnern (mich eingeschlossen!) gespielt. Eine Größenübersicht findet sich hier: http://www.kontrabassblog.de/?page_id=5 oder http://www.geigenbau-hufnagl.de/neu/index.php. (Und bei dieser Art der Bruchrechnung bitte nicht nach mathematischer Logik fragen!)
 
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Nachtrag:

Noch eine interessante, leider nicht mehr gepflegte Webseite für Dich: http://www.minibass.de/ , hat aber nichts mit den Minibässen von bassico www.bassico.eu zu tun. Aber allgemein kann man sagen: So richtig geht es mit den Instrumenten erst für ab 6jährige los. Daher auch mein Tip mit dem kleinen Cello in Quartstimmung E A D G, allerdings eine Oktave höher als der "richtige" Baß. Dazu ein passend kleiner deutscher Kontrabaßbogen und einen Kontrabaßlehrer. "Frosch" bezeichnet übrigens das "Griffstück" am Bogen.

Grüße

Thomas
 
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Merci ihr habt mir echt gut geholfen. Ich schau mich dort mal um.
 
3 Jahre ist sehr gewagt. Ich würde meinem 3 Jährigen Neffen kein teures Instrument in die Hand geben. Außerdem können sich Kinder in dem Alter ja kaum 5 Minuten konzentrieren manchmal. Wahrscheinlich lernen die kleinen deswegen immer Blockflöte :D
Da passiert nichts wenn das Kind bockig ist und das Instrument wegschmeißt.
 
Wahrscheinlich lernen die kleinen deswegen immer Blockflöte :D
Da passiert nichts wenn das Kind bockig ist und das Instrument wegschmeißt.

Hi Fastel!

Da geht das Instrument aber kaputt :eek: und die (geschätzten) 30,-- € sind für manche Familien auch viel Geld... Ansonsten finde ich, daß man einem Kind kaum etwas besseres als eine möglichst frühe und spielerische Musikerziehung zuteil kommen lassen kann. - Nebenbei: In mittlerer Zukunft werden in unseren Orchestern nur noch Musiker/innen sitzen, die irgendwo zwischen Riga und Tokyo geboren wurden und bestimmt nicht erst mit acht Jahren mit dem Musizieren begonnen haben - wobei ich das "Berufsziel Musiker" für Kinder ausdrücklich nicht für erstrebenswert erachte!

Nun kann ich mir gut vorstellen, daß für ein Kind so ein riesengroßes und wohlig brummendes Instrument eine gigantische Faszination ausübt, die Größenrelation ist in etwa so, wie wenn wir vor einem Ok/ctobaß stehen: http://www.youtube.com/watch?v=FP1QqtGe8ts . Und dazu das Gebrumm! Aber da sehe ich genau ein Problem: Kinder können keine tiefen Töne singen weil die Stimmbänder noch nicht lang genug sind und sie können tiefe Töne wahrnehmen, aber nicht differenziert hören, weil die Trommelfelle noch zu klein sind. Selbst für Musiker, die ein Tenor-, Alt- oder Diskantinstrument spielen, ist es zumeist sehr schwierig die tiefsten Töne der E-Saite eines KB zwischen ca. 40 und 50 Hz wirklich genau zu hören. Nun spiele ich ja 5-Saiter mit Subkontra-H Saite. Das H kann ich noch mit jedem belieben H stimmen. Nun habe ich aber bei meinem EUB die HS auf A heruntergestimmt, also von 30,9 auf 27,5 Hz. Und dieser kleine Unterschied von 3,4 Hz reicht aus, daß ich das A nicht mehr direkt stimmen kann, das geht nur noch über das Oktav-Flageolett. Diese beiden Töne sind übrigens wohl nicht ganz zufällig die beiden weißen Tasten ganz links auf einem Klavier mit 88 Tasten, kann man ja selbst mal anhören. Und so wird ein kleines Kind die Töne nicht mehr differenzieren können, allerdings wesentlich höher, vielleicht bei 60 - 80 Hz. Und wenn das zum Kind stimmige Instrument plötzlich gar nicht mehr so groß ist und gar nicht mehr so brummt - das E entspricht dann dem tiefsten E auf der Gitarre - ist die Beigeisterung dafür plötzlich vielleicht gar nicht mehr so groß(?).

Sooo teuer muß ein kleines Cello übrigens garnicht sein: http://www.gedo-musik.de/shop/product.php?id_product=198 , dazu passende Saiten und ein Überarbeitung beim Geigenbauer für zusammen ca. 300,-- € und Kind kann losbrummen - naja, mehr oder weniger.

Grüße

Thomas

P.S. Auch an bushmills Dank für die Kekse!
 
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Hi Moulin!

Wir dürfen beim Vergleich "kleiner Baß vs. Cello" folgendes nicht vergessen: Auch die kleinen Bässe bis hinab zur 1/16 Größe werden, wie die großen, im 16-Fuß-Register gestimmt, also ES mit 41,2 Hz. Wenn nun immer wieder behauptet wird, daß ein 3/4 Baß schon einen "eigentlich" zu kleinen Resonanzkorpus besitzt (ich schließe mich dem nicht an, schließlich stehen dahinter über 450 Jahre Bauerfahrung und ein Baß soll ja über seine 5 Oktaven (!) - ohne Flageoltttöne - ausgeglichen klingen), so trifft dies für die kleineren Instrumente ab 1/2 Größe sicherlich zu. Also: Der Korpus ist schlichtweg viel zu klein für einen guten Klang.

Und jetzt das nächste Problem: Die Saitenlänge! Da soll also aus einer Mensur von 70-74 cm (1/16 Baß) der gleiche Ton wie aus einer Mensur von 103-106 cm (3/4 Baß) kommen. Bleiben zwei Möglichkeiten: Die Spannung erniedrigen oder die Masse der Saite erhöhen. Ersteres ist kaum möglich, ein Ganzton herabgestimmt und die Saite wird lasch und jault mit Tonhöhenschwankungen; ohne jetzt weiter darauf eingehen zu wollen betrifft das auch die Frage, ob sich Saiten für Solostimmung auch in Orchesterstimmung spielen lassen. Also bleibt nichts als die Masse der Saite zu erhöhen. Ein deutlich größerer Durchmesser wäre eine Option, paßt dann aber wieder nicht zu kleinen Kinderfingerkuppen, für die sie gedacht sind. Bleibt also nur ein deutlich schwereres Material zu verwenden: Wolfram/Tungsten! 2,5 mal schwerer als Eisen, 80% schwerer als Blei und in etwa so schwer wie Gold. Macht man auch, aber das gesamte Einschwingverhalten einer solch kurzen Saite ist natürlich anders/schlechter als das einer deutlich längeren Saite.

Von daher Moulins und meine Einschätzung, daß kleine Bässe halt nicht so ganz toll klingen (können).

Und, bezogen auf Moulins Link: Bässe wurden und werden in allen möglichen Formen gebaut, dazu gehört auch die Form eines großen Cellos, also ohne die gambentypischen Schultern.

Grüße

Thomas
 
Man kann das hier wunderbar rauf und runter diskutieren, aber wenn ein Lehrer ins Spiel kommen soll, sollte eigentlich in allererster Linie dessen Meinung berücksichtigt werden und nicht unsere, er muss das Kind ja auf dem Instrument unterrichten. Dazu muss man auch mal anmerken, dass viele Kontrabasslehrer, zumindest in meinem Umfeld eher die allermeisten, davon abraten würden, schon im Kleinkindalter anzufangen. Aber es gibt immer mehr Spezialisten dafür.
Meine bescheidene Meinung: Cello in Quartstimmung mit Kontrabassbogen? Dann lieber richtig Cello, das ist (erst recht in dem Alter) gar kein so großer Umweg. Im Gegenteil, die späteren Überflieger am Bass (s. Post #7) kommen meistens von der Geige oder vom Cello. ich kenne überhaupt kaum jemanden, der so früh wie ich, mit 10, angefangen hat.
 
Es gibt irgendwo noch eine Firma die speziell Kindder Kontrabässe baut. Die sind nicht nur bunt und in vielen Farben erhältlich, die sollen auch deutlich besser klingen weil sie speziell auf die Grösse abgestimmt sind.
Ich finde nur den Link nicht mehr.
 
Da geht das Instrument aber kaputt :eek: und die (geschätzten) 30,-- € sind für manche Familien auch viel Geld...
Das meine ich ja. So ein Bass ist schnell umgeworfen und selbst die kleinsten Bässe sind für einen 3 Jährigen eigentlich kaum zu handhaben, auch ohne dass er spielt. Ich hätte immer sorge, dass das Dinge alle Nase lang umfällt - zumindest wnen ich mir meinen 3 Jährigen Neffen angucke. Aber klar, die Faszination für das Instrument ist da. Inzwischen kan er den Bogen sogar schon mit 2 Händen haltend über die Saiten Streichen und will nicht mehr an die Bogenhaare (argh :D ).

Ich kann mir speziell Kontrabass-Unterricht für einen 3 Jährigen nicht wirklich vorstellen wegen der Größe des Instrumentes. Ich kann meinen Lehrer mal fragen, wie alt seine Jüngsten sind. Er legt für die kleinen den KB auch mal auf den Boden, damit sie streichen können.
Für ihn ist entscheidend, ob er Eltern zu dem Kontrabass rät, ob die Kinder beim Singen ein gewisses grundlegendes Talent haben. Größe ist für ihn allerdings immer von Vorteil, aber wiederum auch kein KO Kriterium.
Die hier sind auch meistens recht klein

Flöten gibts auch aus Plastik ;)


Zu dem Senkrechtstarten - ja ich glaube wirklich viele kommen vom Cello/Violine
Berühmtestes Beispiel ist Bottesini, der in ein Orchester wollte, aber es waren nur noch Stellen am Kontrabass frei. Er nahm unterricht und schrieb Duette für sich und seinen Lehrer, welcher bald schon nicht mehr mit seinem Schüler mithalten konnte.
 
Hi!

Gerade mal wieder ist ein Beitrag beim Versuch ein zweites Zitat einzufügen ins Datennirwana entschwunden :bang:, daher (genervt) Telegrammstil:

@ Moulin: http://mini.bassico.eu/274/1225?l=de Stop Instrumente für Qualität viel zu teuer Stop Verleih über Mastri nicht in alle Bundesländer, schon gar nicht in Schweiz Stop

@ Bassistenschwein und Fastel: Schließe mich an Stop Cello als Cello lernen als 3-jähriger ist besser Stop

@ Fastel: "Flöten gibt's auch aus Plastik ;)" Stop Bässe auch Stop Kürzlich gebrauchten 5-Saiter aus Carbon für 1.500,-- € gesehen Stop Kein Geld Heul, äh Stop

Grüße

Thomas
 

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