Kick-& Bassbalance

C
criti
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
05.11.21
Registriert
24.03.16
Beiträge
60
Kekse
0
Hallo zusammen,
ich bin dabei elektronische Musik (Techhouse und Techno) mit Ableton Live zu produzieren. Eines meiner größten Probleme hierbei ist es, die Balance zwischen Kick und Bass adäquat herzustellen. Betrachtet man Produkionen von etablierten Künstlern, hört man, dass Kick und Bass sozusagen eine Symbiose eingehen ( ich Hefte euch anbei einen Link zu einem Stück an, wo man dies ab Sekunde 30 schön hören kann)
Meine Frage ist nun: wie bekommt man das so rein? Ist das ausschließlich ein Sache des Mixing und Masterings? Habe mir zum Lernen schon etliche Stunden an Videos angeschaut unter anderem auch von diesen Produzenten, die zeigen, wie sie ihren Track von Grund auf aufbauen. Selbst da hört es sich schon fast perfekt an.
Was ich bisher alles mit mehr oder weniger großem Erfolg ausprobiert habe:
Kick und Bass mit dem EQ bearbeiten. Hierbei hab ich natürlich darauf geachtet, dass es von den Frequenzen her passt: sprich wo ich die Kick geboostet hab, hab ich die Bassline abgesenkt und umgekehrt. Hab darauf geachtet, dass sie nicht um die gleichen Frequenzen im Panorama kämpfen.
Bassline mit Sidechain- Kompression auf die Kick um gewünschten Ducking-Effekt zu erreichen. Das lief auch mal besser und mal weniger gut.
Die Kick auf die Tonart des Stückes gestimmt. Das brachte auch Soundtechnisch eine kleine Verbesserung, aber nicht das gewünschte Ziel.
(Muss der Bass auch in der gleichen Tonart sein oder kann der Bass notentechnisch variieren?)
Also das sind bisher so meine Unternehmungen, um Kick und Bass irgendwie vernünftig zusammen klingen zu lassen. Vielleicht weiß hier jemand um mein Problem und kann mir weiter helfen oder kennt andere Tipps und Tricks. Vielen Dank im Voraus
Hier noch der Link zum Beispieltrack:
 
Eigenschaft
 
Mit Stimmung und Sidechain passt schonmal. Versuch mal, Bass und Kick dann auf eine Gruppe zu legen und die dann mit EQ und Multibandkompressor nochmal dick zu machen. Am Ende in die Gruppe oder auch auf die einzelnen Spuren vielleicht das VST loudmax, den find ich immer gut, um 1. zu limitieren (unterer Regler) und 2. Punch zu machen (oberer Regler). Ist kostenlos zum runterladen.
 
Wichtig beim Sidechainen find ich vorallem die Release und Ratio Einstellungen.
Release sollte ans Songtempo angepasst werden, sodass das Pumpen rhytmisch zum Song ist.
Und Ratio hab ich schon oft den "Fehler" gesehen, dass da "normale" 1:4 Kompressions-Verhältnisse gewählt wurden. MMn muss Ratio bei Sidechain immer 1:unendlich sein, denn man komprimiert ja ein anderes Signal, als was der Kompressor drauf reagiert. Bass soll sich immer gleich ducken, egal wie laut die Bassdrum angespielt wird. (bei elekronischer Musik vielleicht nicht ganz so wichtig, da alle Bassdrumanschläge im Normalfall gleich laut sind)
 
Mit Stimmung und Sidechain passt schonmal. Versuch mal, Bass und Kick dann auf eine Gruppe zu legen und die dann mit EQ und Multibandkompressor nochmal dick zu machen. Am Ende in die Gruppe oder auch auf die einzelnen Spuren vielleicht das VST loudmax, den find ich immer gut, um 1. zu limitieren (unterer Regler) und 2. Punch zu machen (oberer Regler). Ist kostenlos zum runterladen.

Werde ich ausprobieren, vielen Dank für den Tipp und auch für die VST-Empfehlung.
Die Bassline muss aber nicht die gleiche Note wie die Kick spielen, oder?


Wichtig beim Sidechainen find ich vorallem die Release und Ratio Einstellungen.
Release sollte ans Songtempo angepasst werden, sodass das Pumpen rhytmisch zum Song ist.
Und Ratio hab ich schon oft den "Fehler" gesehen, dass da "normale" 1:4 Kompressions-Verhältnisse gewählt wurden. MMn muss Ratio bei Sidechain immer 1:unendlich sein, denn man komprimiert ja ein anderes Signal, als was der Kompressor drauf reagiert. Bass soll sich immer gleich ducken, egal wie laut die Bassdrum angespielt wird. (bei elekronischer Musik vielleicht nicht ganz so wichtig, da alle Bassdrumanschläge im Normalfall gleich laut sind)

Ebenfalls vielen Dank für die Tipps und die Infos. Genau, die Ratio hab ich auch auf unendlich gehabt. Wie bekommst du die releasetime auf das Tempo des Tracks bzw was wäre die releasetime bei einem 125bpm Track?
 
Wie bekommst du die releasetime auf das Tempo des Tracks bzw was wäre die releasetime bei einem 125bpm Track?
genaues hinhören;)
klar könnte man das auch berechnen, aber das wird nicht passen. Kommt auch drauf an wie lang der Treshhold in den Ausklang der Bassdrum greift. Eine Bassdrum ist ja nicht nur ein Impuls. Je mehr mit dem Treshhold reingefahren wird, je länger wird geduckt, ohne Release zu erhöhen. Zudem haben unterschiedliche Kompressoren auch verschiedene Regelverhalten. Zu viele Faktoren für eine Berechnung. Einfach deinem Gehör vertrauen..

Nachtrag:
Manchmal leg ich auch eine extra Spur an, die stumm geschaltet ist. Nur als Steuersignal für den Sidechainkompressor, anstelle der Bassdrum. Da schick ich nur ein ganz kurzes "Klick" rein, immer gleichzeitig mit der Bassdrum. Wenn der Ausklang/die Dynamik der Bassdrum unregelmässig ist, kriegst das Timing besser unter Kontrolle mit einem einfachen "Klick"
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Kick muss nicht dem Bass in den Tönen folgen, aber wenn sie auf den Grundton (Tonart) gestimmt ist, kommt das schon gut.
 
Danke euch beiden, hat mir auf jeden Fall geholfen :) werde mich da mal mit auseinandersetzen.
@Zelo01: hättest du en Link oder ein Tutorial zu deinem Nachtrag? Bzw irgendwas wo ich mich diesbezüglich einlesen kann?
Glaube nämlich, dass ich das in Tutorials etablierter Künstler gesehen habe. Die hatten da ne extra Spur vor der Kick und der Bassline, die sie „SC“ nannten. Auf diese SC-Spur wurde aber nie eingegangen und ich hab mich immer gefragt, was es mit dieser auf sich hat
 
Guck mal, wenn Du Probleme mit den Sidechain-Einstellungen hast, lösch mal den Sidechain aus der Effektkette und nimm den kleinen Faker hier.

http://vst4free.com/free_vst.php?plugin=SimpleSide&id=2768

Funktioniert zum Teil richtig gut, wenns um Techno geht und damit bekommst Du den Keller vielleicht besser aufgeräumt. Einmal kurz verstehen, wie es arbeitet, nach fünf Minuten kommst Du klar. Das spart die Anpassung, Kick und Bass in Lautstärke angleichen, das Ding auf die Basspur als letzten Effekt, mit dem kleinen Tool den Sidechain-Effekt faken, dann beide Spuren auf einen Bus und mit dem Kompressor Druck machen, Multiband vielleicht, wenn Du damit schon klar kommst. Aber Sidechain lernen ist trotzdem nie verkehrt. Guck Dir mal die Kurve der Kick an, pass den Bass mit diesem Tool drauf an. Wenn Du die Kick ber Midi machst, nimm einfach mal von der Midispur eine Wav-Spur auf, das geht in Ableton, wenn Du ne Audio-Spur machst, die auf Record stellst und dann die Kick-Spur als Input wählst. Da reichen ja acht Takte zum probieren. Dann ein Loop machen, Basslauf basteln, laufen lassen und an den Kurven der Kick-Wav-Spur orientieren, wenn Du dieses kleine Ding einstellst. Da kann man über die Augen was lernen, was über die Ohren schwerer ist und mit Mathe ist ja eh nervig und in der Musik oft auch nicht richtig. Vielleicht bringt es Dich auch ans Ziel, dann ist auch gut. Ich hoffe, Du bekommst mit dem Ding keinen Freeze in Ableton. Passierte mir manchmal, aber vielleicht wars auch mein Rechner...
Und noch ein Nachtrag:) ich hab mal gelesen, das Boris Breijcha, so schreibt man den doch?, seine Kick-und-Bass-Spur eben in nen Bus schickt, dann fertig einmal exportiert, dann wieder importiert und dann erst die anderen Synths drauf packt. War mir nie nötig, aber der Typ klingt in meinen Ohren perfekt, besser kann man Techno nicht machen, aber das ist nur meine Meinung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die ausführliche Antwort. Werde mich dem ganzen mal widmen, pauke aber trotzdem nochmal die Funktionen eines Kompressors.:)
Hab mir auch mal ein paar Tutorials von brejcha angeschaut, da kann man definitiv auch einiges mitnehmen:D
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben