Keyboardtastaturarten - Problem beim Umbau

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Mastermixer
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Hallo!

Ich wollte mir mein kleines MIDI-Keyboard umbaun, als Schlagzeug.
Dazu dachte ich schraub ich mir ein paar Schalter an Tastenkontakteundfertig.
Aber jetzt steh ich vor dem Problem, das das irgendwelche "Gummi"-Kontakte sind, mit denen ich es zu tun hab ....
Zwei an der Zahl, die durch unterschiedliches Auftreffen Verbindungen auslösen. Um was handelt es sich? Wie muss ich meine Schalter anschliessen? Kann mir bitte einer helfen? :(
 
Eigenschaft
 
Das dürften "normale" Rubber-Kontakte sein. Man braucht jeweils 2 Stück davon, damit man aus der Zeitdifferenz zwischen dem Schalten des ersten und des zweiten Kontakts die "Anschlagstärke" (bzw. -geschwindigkeit) berechnen kann. Das ist für die Anschlagsdynamik notwendig.
 
Böhmorgler hats gesagt: Anschlagdynamik ist das eigentliche Problem.

Die von Dir gefundenen Gummidinger sind nichts anders als Schalter: Ein Graphitstückchen überbrückt bei gedrückter Taste ein kamm-artiges Muster auf der Platine und schließt so den Kontakt. Das sieht man sehr deutlich, wenn man die Gummihaube anhebt.

Du mußt also "nur" die Leiterbahnen verfolgen und eine geeignete Stelle suchen, an der Du den Draht festlöten kannst. Natürlich dürfen keine Bauteile (Dioden!) zwischen Gummischalter und dem Kontaktpunkt liegen.

Die Schwierigkeit besteht aber darin, daß bei anschlagdynamischen Keyboards die Anschlagstärke durch die Zeitdifferenz beim Schließen ZWEIER Kontakte bestimmt wird, wie Böhmorgler ja schon geschrieben hat.

Du wirst wohl kaum passende "Schalter" für Dein Projekt haben (mit zwei Kontakten, die mit der passenden Zeitdifferenz schließen).
Oder brauchst Du keine Anschlagdynamik (glaub ich nicht) bzw. hat Dein Keyboard (welches eigentlich?) überhaupt keine?

Fragen über Fragen...

Viele Grüße
Torsten
 
Das Problem dürfte sein, daß nicht für jede Taste ein bzw. zwei Signale nach draußen geführt werden, sondern mit einer Matrix gearbeitet wird. Das Ergebnis müßte man dann wieder aufdröseln. Das ist zwar nicht unmöglich, aber ein ziemlich Aufwand. Mit einem einfach "Schalter anlöten" ist es nicht getan.

Ich würde da eher das Midi-Signal des Keyboards nehmen und dieses dann auswerten.
Dazu könnte man z.b. das mtc-Modul von Doepfer nehmen: http://www.doepfer.de/mtc.htm
 
Böhmorgler;4642111 schrieb:
Das Problem dürfte sein, daß nicht für jede Taste ein bzw. zwei Signale nach draußen geführt werden, sondern mit einer Matrix gearbeitet wird. Das Ergebnis müßte man dann wieder aufdröseln. Das ist zwar nicht unmöglich, aber ein ziemlich Aufwand. Mit einem einfach "Schalter anlöten" ist es nicht getan.
Doch, Schalter anlöten reicht - denn Matrix hin, Matrix her: am Ende sind die Gummiwabbelkontaktdinger auch nur Schalter.

Ich habe als Beispiel die Tastaturplatine eines Billig-Keyboards mit ein paar "angelöteten Schaltern" versehen. Das Keyboard ist nicht anschlagdynamisch - also nur ein Kontakt pro Taste. Man erkennt gut die kamm-artigen Kontaktflächen (die Gummileiste mit dem Kontaktgraphit habe ich entfernt).

attachment.php


Es genügt, die Leiterbahnen bis zu einem bequemen Lötpunkt zu verfolgen. In diesem Fall (8er-Diodenmatrix) sieht man, daß immer 8 Schalter zusammengefaßt sind: Auf der "unteren" Seite sind 8er-Gruppen verbunden, die zu dem Lötpunkt führen, den ich mit der schwarzen Linie ("Sammeldraht") verbunden habe.
Die bunten Buchstaben C, C# usw. wären dann die angelöteten Schalter für die jeweilige Taste und die farbigen Linien führen ihrerseits vom anderen Schalterkontakt zu ihren Lötstellen.
Man kann auf der Platine gut erkennen, daß die entsprechenden Leiterbahnen tatsächlich zum gewünschten "Kamm-Kontakt" führen.
Also eigentlich kein Hexenwerk, oder?

Wie muss ich meine Schalter anschliessen? Kann mir bitte einer helfen? :(
Im Przinzip so, wie ich es oben eingezeichnet habe.

Viele Grüße
Torsten
 

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Wenn keine Anschlagdynamik erforderlich ist, dann könnte es aureichen, nur den Kontakt anzuschliessen, der als letzter schliesst. Der andere muss offen bleiben. Dann wird immer maximale Velocity produziert. Natürlich muss man das vorher ausprobieren aber ich hab mittlerweile an 4 verschiedenen Keyboards (Noname,MAudio,Yamaha,Kawai) dieses Verhalten bemerkt.

Peter
 
Wenn keine Anschlagdynamik erforderlich ist, dann könnte es aureichen, nur den Kontakt anzuschliessen, der als letzter schliesst. Der andere muss offen bleiben. Dann wird immer maximale Velocity produziert.
Genau, aber zunächst müßte Mastermixer uns mal verraten, ob sein Keyboard überhaupt anschlagdynamische Tasten hat und vor allem, woher denn die Sounds kommen sollen.
Im Falle von maximaler Velocity klingt das nämlich bescheiden, wenn man keinen Einfluß auf die Tonerzeugung hat. Ich habe in solchen Fällen so geregelt, daß ich das Anschlagdynamikverhalten der verwendeten Sounds so umprogrammiert habe, daß sie nicht anschlagdynamisch spielbar sind. Das geht aber eben nur, wenn man solche Einflußmöglichkeiten (z. B. Synthesizer) hat.

Der einfachere Weg wäre deshalb ein nicht anschlagdynamisches Keyboard, denn die senden meines Wissens immer Velocity 64, was quasi die "goldene Mitte" darstellt.

Also, Mastermixer: Was für ein Keyboard willst Du eigentlich schlachten?

Viele Grüße
Torsten
 
Vielen vielen Dank euch allen schonmal :)
Ich hab ein anschlagdynamisches Keyboard von Roland, PC200.
Ich weiss halt nicht inwie weit ich bei Velocity eingreifen kann, weil wenn das nicht geht irgendwie über Potis oder so die Latenz und damit die Lautstärke zu regulieren,
kann ich genauso gut eine ganz normale Computertastatur umbauen, was wesentlich einfach ist... :cool:
 
Mit Potis geht da nichts. Eine Computertastatur hat den Nachteil, dass einige Tasten tot sind, wenn man mehrere andere gleichzeitig drückt.

Ich weiss ja nicht, wie Du die Schläge auslösen willst, mit einem Schlagstock o.ä?

Ich würde es dann so machen: An einer Masse würde ich 2 Kontakte oder Lichtschranken anbringen, die die Schaltsignale zeitversetzt auslösen.
Wenn man die Masse mit einem bestimmten Impuls anschlägt, dann ist ihre Geschwindigkeit kleiner, wenn die Masse grösser ist. D.h. durch Variieren der Masse und des Kontaktabstandes kann man die Impulse im geforderten Zeitabstand erzeugen.

Der Zeitabstand für einen Fortissimo Anschlag dürfte etwa 2,5-5 ms sein, bei kleineren Anschlagstärken ist er grösser.
Masse des Schlagstocks abschätzen, Physikbuch hervorholen, Impulssatz und Schwingungsgleichung lernen und das ganze überschlägig berechnen. Dann aufbauen und am fertigen Objekt per Experiment optimieren ;-)

Die Masse muss aperiodisch bedämpft sein, damit sie nicht nachschwingt. Besser leicht unterkritisch, damit sie schneller zurückkommt. Grundkenntnisse in Physik und Elektronik sind dafür vorteilhaft ;-)

Vorher aber mal prüfen, ob die Anschlagdynamik des Keyboards überhaupt befriedigend funktioniert....

Peter
 
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