Keyboardsoli - einige Bewegungen wollen live einfach nicht klappen.

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Ich habe derzeit ein Problem wenn ich im Rahmen der Songs meiner Band Keyboardsoli spielen muss, und zwar tauchen dort immer mal wieder Stellen auf, in denen ich sehr schnell und gleichmäßig kurze Aufwärts- oder Abwärtsbewegungen spielen muss und ich kann diese Stellen stundenlang zuhause üben und wunderbar hinbekommen, wenn ich es allerdings live (Auftritt oder Proberaum) spielen muss bekomme ich es einfach nicht sauber und perfekt hin. Ich komme schon im Takt am gewünschten Endton der Bewegung an und kann danach weiter spielen aber es klappt einfach nie perfekt so, wie es sein sollte.

Nun wäre der Klassiker Tipp sicherlich "mehr üben" aber ich habe inzwischen den Eindruck gewonnen, dass das nicht mehr hilft. Ich beherrsche diese Stellen eigentlich und ich kann sie zuhause in hundertfacher Wiederholung spielen ohne Fehler zu machen. Ich weiß auch genau wie sich das physikalische Feedback an diesen Stellen anfühlen muss, wenn ich jede einzelne Note perfekt treffe. Das Problem scheint eher zu sein, dass ich es spontan und einmalig mitten im Song nicht abrufen kann.


Was genau tut man in dem Fall am besten?
 
Eigenschaft
 
...die live situation üben
 
Es gibt 1000 mögliche Gründe. Jede Antwort zu einem davon wäre reine Spekulation. Kannst Du mal so ein "Solo" ("schnell und gleichmäßig kurze Aufwärts- oder Abwärtsbewegungen" gespielt) aus der häuslichen Übung anhören lassen, wie es Deiner Meinung nach optimal ist. Daran kann man vielleicht schon Probleme erkennen. Ansonsten wäre der Vergleich zum Spielen derselben Passage im Band-Kontext sehr hilfreich.

Wie gesagt kann hier grundsätzlich eniges Probleme verursachen: Du hörst Dich/die Band nicht richtig, in/mit der Band gibt es Timing-Probleme, Deine Übung ist nicht richtig ge-timed, das Spiel vor anderen belastet/verunsichert Dich, das Solo ist allein gespielt "rund", stimmt aber zum Song mit der Band nicht, ...

Also, lass mal hören :)
 
Leider hab ich hier gerade nichts, um mich selbst aufzunehmen, aber ich häng mal eine .gp5 eines unserer Songs an der so eine Stelle enthält. Takt 60 in den Guitar Pro files oder 2:02 bis 2:04 in der Midi.
"Perfekt" bedeutet für mich genau in dem Timing für jede einzelne Note, in dem der PC es abspielt.

Im Vergleich zum Bandkontext habe ich nur beobachtet, dass ich dort den mechanischen Ablauf einfach nicht korrekt hinbekomme. Ich rutsche leicht ab, treffe eine falsche Note oder zwischen zwei Tasten, drücke nicht alle Tasten gleichstark und so weiter und so fort. Irgendwas ist immer.
 

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Leider kann ich keines der Formate öffnen (was mich beim Midi-File wundert). Egal. Kannst Du nicht das Midifile exportieren (abspielen und als wav oder mp3, ... aufnehmen)?

Hast Du zuhause und im Proberaum dieselbe Tastatur (gewichtet/ungewichtet, Aftertouch oder nicht, ...)? Sitzt Du relativ zur Tastatur gleich (Höhe, Entfernung)? Welche anderen Faktoren sind unterschiedlich (keine Ahnung, was das alles sein kann: Kkopfhörer, In-Ear, Jacke an, Platz direkt unter der Gesangsanlagenbox, schwaches Licht, flackerndes Licht, Bass Drum kickt Dir zu laut in den Kopf, Es zieht, verschwitzte Finger,...)?

Ich greife solche Faktoren nur auf, weil Du geschrieben hast, dass Du die Passagen zuhause beim Üben einwandfrei kannst und Dich nur in der Bandprobe/beim Live-Auftritt verspielst.

Rein vom Gefühl her würde ich Roon folgen und zumindest mehr Üben mit der Band empfehlen (ich weiß ja auch nicht, wie das abläuft und wie oft Ihr was wie wann und wo probt). Es klingt mir etwas nach Aufregung / Angst (= "hoffentlich krieg ich's hin"), wenn es etwas schneller / frickliger wird und über Melodien in Viertelnoten und Background-Akkorde hinausgeht à la "ho ho, jetzt ist was gefragt, jetzt werd ich gefordert, jetzt muss ich ran, WENN DAS MAN GUT GEHT!". Da kann ich nur sagen: Mach Dir nicht ins Hemd. Leute wie Emerson und Wakeman (und auch Lord, Rudess und wie sie alle heißen) haben live schon dermaßen was von daneben gegriffen, da darfst Du auch mal :D
 
Okay, hier noch als .wav - die Stelle ist bei 00:07 - 00:09.
https://www.dropbox.com/s/zz8rzrwmndlkfv4/lost companions.wav


Ansonsten könntest du Recht haben, dass es an verschiedenen Bedingungen liegt, da ich zuhause und im Proberaum zwei unterschiedliche Keyboardständer habe und eigentlich schon immer mal nachschauen wollte, ob die in der gleichen Höhe eingestellt sind. Sich selbst hören ist auf jeden Fall auch schwieriger, das stimmt.
 
Danke für's Beispiel. Ich kann mir jetzt tatsächlich mehr vorstellen.

Anhand Deines nächsten Beitrages vermute ich, Du spielst dasselbe Instrument zuhause und in der Band (d.h. Du transportierst es hin und her, hast aber dadurch immer dieselbe Tastatur). Dennoch kann es z.B. sein, dass Du mit einem komplizierteren Fingersatz beim ruhigen Üben zuhause (noch) gut hinkommst. So spontan würde ich als Fingersatz sagen DZMDZMDZM_D_M. Wie spielst Du's?
 
Das mit dem selben Instrument ist richtig.

Ich tippe mal D ist Daumen, Z Zeigefinger und M Mittelfinger? Glaub dein Fingersatz haut da nicht ganz hin, denn damit würde ich das Cis mit dem Daumen spielen müssen. Ich spiel das soweit ich weiß mit dem Standard Tonleiter-Fingersatz 123 1234 123 12.
 
D ist Daumen, Z Zeigefinger und M Mittelfinger.

Wenn jetzt Deine Stolperstelle der Ringfinger (4) und/oder der Daumen (1) danach ist (könnte ich mir vorstellen), dann ginge z.B. auch, meinen Fingersatz verschoben herzunehmen, also beginnen mit ZDZMDZMDZMK (212312312_3_5) (mir deucht, Du hast vorher eine Note zuviel aufgeschrieben?).

Schau mal, wie z.B. Rudess solche Läufe spielt (youtube). Er hat dabei auch noch eine für mein Gefühl sehr abgeknickte Handhaltung. Jedenfalls bringen Unregelmäßigkeiten mitten im Lauf Unruhe und Fehlerrisiko, während das Schema DZM leicht quasi gleichmäßig und fehlerfrei über die ganze Tastaur geht (vorne und hinten können dann andere Finger auftauchen).
 
Manchmal helfen auch unkenventionelle Überlegungen. Versuch doch mal folgenden Fingersatz:

123 123 L13 L13

(oder 123 123 L12 L12
oder 123 123 L23 L23)

Wobei L für Linke Hand steht, z.B. den 3. Finger. Das geht natürlich nur, wenn Links da gerade nichts anderes spielt, und es besteht die Gefahr, daß das cis' und das fis' der Linken Hand etwas herausstechen, wenn man die Linke zu "plötzlich" spielt.

Keine Ahnung, ob das hilft, aber versuchen kannst Du es ja mal.

Viele Grüße,
McCoy
 
@ Royaliste

Weitere Überlegung:
Kontrolliert ihr euer Tempo mit dem Metronom?
Bei dem Tempo reichen rund 5 Schläge mehr als gewohnt aus, um die Hand beim Ansatz des Laufs zu verkrampfen. Dann hakt's natürlich irgendwo.

Wenn nicht schon längst geschehen:
- Probe mitschneiden
- Das Üben Zuhause mitschneiden
Falls keine bessere Möglichkeit vorhanden, mit diesem Tool die Tempi ausmessen und vergleichen.

In dem Tempo, in dem Du fehlerfrei spielst, das Üben beginnen. Dann in kleinen Schritten das Tempo steigern und dabei konsequent das jeweilige Tempo vom Metronom durchhalten. Tauchen die ersten Fehler auf, Tempo drosseln, bis der Lauf wieder fehlerfrei klappt. Dann die Trainingseinheit beenden.

Wie oben vorgeschlagenen die Probensituation und das Setup Zuhause analysieren und prüfen, ob die Bedingung in der Bandprobe zumindest hinsichtlich HardwareSetup und Spielposition übereinstimmt. Unterschiede minimieren. Wenn die Band "davonrast" und Du denkst, es ist sinnvoll, bitte sie das Tempo so weit zu drosseln, bis Du sauber mitziehen kannst. Dann kontrolliert das Tempo steigern.
Vielleicht hilft's ja.

Gruß
Lisa
 

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