Keyboarder Box vom Tastendoktor

Helmut
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Hallo zusammen,

seit ein paar Wochen besitze ich eine Keyboarder-Box, die mein Freund Harald Spies (Tastendoktor) konzipiert hat.
Ich poste dies in der Boxen und Lautsprecher Ecke, obwohl die ursprüngliche Idee eine optimale Übertragung einer Leslie-Simulation ohne drehende Teile war.
Zunächst will ich den Begriff Keyboarder-Box noch etwas genauer definieren. Es geht letztlich um eine Stereo-Monitor-Box (oder auch für kleine Räume), die möglichst alle Anforderungen eines Keyboarders erfüllen soll, also neben einer möglichst natürlich klingender Übertragung von Stereosignalen der unterschiedlichen Keyboards auch eine möglichst gute Übertragung von Orgel-Signalen bzw. den Leslie-Simulationen. Letztlich dann auch noch die Übertragung von Gesangssignalen. Die Idee zu einer solchen Box, hatte ich seit langem mit dem Tastendoktor diskutiert. Mittlerweile hat er diese Idee realisiert und mehrere Prototypen gebaut.

Das Herzstück ist das Topteil:
DSC00294.jpg

Zunächst einmal die Maße und das Gewicht: B: ca. 450mm, T: ca. 450mm und H: ca. 300mm Gewicht ca. 15 kg
Die Leistung und Frequenzbereich 2 x 80W R.M.S. und 2 x 140 W Musik an 4 Ohm. Nutzbarer Frequenzgang 70 Hz bis 16000 Hz
Der mittlere Schalldruck beträgt ca. 98 dB 1W/1m

Wie bereits aus den Daten zu ersehen ist, handelt es sich um eine Stereobox, dazu nachher noch mehr. Es ist eine passive Box, man benötigt also noch eine passende Stereoendstufe. Die Box ist mit 4 Breitbandlautsprechern (8“) bestückt und klingt gerade bei der synthetischen Imitation von Naturinstrumenten, wie Klavier, Streicher, Bläser oder dem Klang einer Hammond-Organ ausgewogen und natürlich.
Mein Hauptaugenmerk liegt zunächst auf dem Hammondklang, der oft bei aktiven Monitorboxen (zumeist mit Hochtonhorn), wie sie heute von vielen Herstellern gebaut werden, in den oberen Lagen schrill wird. Dies macht diese Box schon mal durch den Einsatz von Breitband-Lautsprechern deutlich besser. Speziell die Leslie-Simulationen klingen sehr gut, habe mit dem Ventilator und auch mit dem internen HX3-Leslie und Viscount Legend getestet.
M.E. hat dies mit der Anordnung der Lautsprecher zu tun. Ich hatte bereits mit 2 Monitorboxen (Stereobetrieb), die ich gegeneinander in einem Winkel von ca. 150° bis 180° angeordnet hatte, gute Erfahrungen bei allen Keyboard-Stereosignalen gemacht. Diese Box hat nun eine Anordnung der beiden Lautsprecher pro Kanal, die ebenfalls 180° beträgt (L-R - L-R). Die beiden anderen Lautsprecher sind als Paar so angeordnet, dass man eine Rundum-Abstrahlung (ähnlich wie beim mechanischen Leslie) in Stereo erhält. D.h. an jeder Position, um die Box herum, hört man das Signal in Stereo. Dadurch klingen nicht nur die Leslie-Simulationen deutlich besser sondern alle Stereo-Signale, als bei einem Mono Monitor. Auch das Gesangssignal klingt brauchbar. Die vorgegebene Lautsprecheranordnung sorgt dafür, dass der Keyboarder immer optimal dazu steht/sitzt.

Will man einen kräftigeren Bass, oder spielt der Organist Fuß- oder Lefthand-Bass, so empfiehlt sich eine entsprechende Bassbox darunter zu stellen. Der Tastendoktor hat für mich eine solche Box gebaut. Hier ein Bild meiner Kombination:

meine Kombi.jpg


Die Kombi steht auf einem ca. 10 cm hohen Rollbrett, daneben steht ein 145er Leslie, nur um das Größen-Verhältnis etwas zu dokumentieren.
Die Bassbox hat folgende Maße: Höhe ca. 52, cm Breite ca. 45 cm, Tiefe ca. 45 cm. Das Gewicht weiss ich nicht, sie ist aber gefühlt etwas leichter als das Topteil, nicht zuletzt weil auch nur ein 15" Basslautsprecher (Beyma) verbaut ist.

Als Endstufe verwende ich eine Alto D4 mit 4x750 W an 4 Ohm. Diese 4-Kanal-Endstufe versorgt das Stereo-Topteil und die Bassbox. Zur Trennung zwischen Mittel-Hochton und Bass verwende ich eine Aktiv-Weiche. Die Trennung habe ich bei 200 Hz eingestellt.

Das Klang-Ergebnis der Kombination ist so beeindruckend, dass nicht nur ich begeistert war, sondern auch der Tastendoktor gleich beschloss, für sich die gleiche Kombination zu bauen. Durch die Entlastung des Topteiles von den tiefen Frequenzen, kann man die Endstufen bzw. die Kombi mindestens so laut, wie ein 760/770er Leslie fahren. Jedenfalls laut genug um auch auf lauten Bühnen zurecht zukommen.
Überhaupt muss ich an der Stelle den Tastendoktor - hier im Forum User Harald - hervorheben, er baut mittlerweile für viele Musiker "customized Solutions", die man sonst nirgendwo bekommt. In diesem Fall konnte ich etliche Komponenten, die ich bereits besaß, wieder verwenden: die Endstufe, die Aktivweiche und den Basslautsprecher.
Jetzt wird der eine oder andere der Auffassung sein, man hätte Aktivboxen bauen sollen. Diese Überlegung gab es zunächst auch, der Preis und das Gewicht aber haben mich diesen Weg gehen lassen. Für mich ist es ein Vorteil, dass es einzelne Komponenten sind, denn ich trage lieber leichter und laufe dafür öfters :lol:

Fazit: ich werde diese Kombination künftig immer dann einsetzen, wenn es mit meinen alten Schätzchen zu beschwerlich ist - also nicht immer - aber hin und wieder.
 
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