Ken Burns "Jazz" in voller Länge

[Omega Minus]

Hallo!

Nachdem ich sozusagen "Blut geleckt" habe, würde ich gerne - trotz der eindeutig nicht neutralen Berichterstattung - "Jazz - A Film By Ken Burns" käuflich erwerben.

Allerdings in der 1140-Minütigen "Vollversion". Hier in Deutschland (und vermutlich der Rest von Good Old Europe) wird normalerweise nur - weiß der Henker warum - die auf 4 DVDs und 700 Minuten Spiellänge kastrierte Version vertrieben.

Jemand eine Idee, wo ich die Vollversion erwerben kann? Die Amazonen können nicht, sagen die.

Grüße
Roland

 

[Harlequ1n]

Sorry, dass ich hier nicht helfen kann, aber das muss gesagt sein:
Oh mein Gott, warum ist dieser Film sooooo lang?

 

[Omega Minus]

Hallo!

naja, sind 10 Teile mit jeweils knapp 2h. Für mich geht die Zeit schnell genug rum bei den schönen BIldern, der Musik und der Stimmung.

Komischerweise meinen irgendwelche <generisches Schmähwort im Plural hier bitte einsetzen>, dass das dem deutschen Zuschauer nicht zugemutet werden kann und beschneidet auf 70 Minuten. Vielleicht passte es auch nicht ins Sendeformat, zumindest in der geistig beschränkten Welt eines <dasselbe generische Schmähwort, diemal im Singular einsetzen>, der das entscheidet.

Jedenfalls kann ich vorspulen, wenn mir fad ist, aber Szenen, die nicht da sind, sind nicht da, und ich hätte es gerne ungekürzt. Und - wenn's geht - als Original, nicht aus dem Inet gezogen. Bin ja bereit zu zahlen, wenn man mir Gelegenheit gibt.

Grüße
Roland


PS:
Fängt ja auch in Urzeit des Jazz an:
bis 1917 ist der erste Teil ...

 

[Effjott]

Du könntest es hier versuchen:

http://www.shoppbs.org/product/index.jsp?productId=1402825

 

[Gast60563]

oh mann jetzt will ich das auch Manchmal ist es doch angenehmer nicht zu wissen

 

[Effjott]

oh mann jetzt will ich das auch Manchmal ist es doch angenehmer nicht zu wissen

Jau, schon der kurze Trailer macht Appetit auf mehr...

 

[Omega Minus]

Wieso kurzer Trailer?

Das Ding gibt's komplett (US-Fassung = 1140 minuten) in 111 Häppchen auf DuRöhre, wills aber lieber im Original, halt.

Was wert ist zu schauen, zu hören oder zu lesen, ist auch Wert zu kaufen.
Wenn man mich lässt ... mal schauen, was mein DVD-Laufwerk im Rechner zu Region-1 sagt. Blödes Regionseinschränkung plus blödes Europaversionbeschneidung. ...


Grüße
Roland

 

[Gast60563]

Dann musst du wohl noch einen DVD Player mitbestellen
Bei 10 DVDs würde sich das ja fast lohnen ^^

 

[jgs]

Ich habe die Doku gesehen und halte sie für interessant. Ich bin nicht damit einverstanden, dass man Leuten wie Coltrane da gerade mal läppige 5 Minuten einräumt und überhaupt Jazz der letzten 40 Jahre nur unzureichend abdeckt... Aber: Es ist die Doku eines Traditionalisten. Wenn man sich dessen bewusst ist, sind besonders die Teile zum frühen Jazz empfehlenswert. Wynton Marsalis fungiert in der Doku als Jazzer vom Dienst und wird da auch gebeten zu allen möglichen Dingen Stellung zu beziehen. - Man kann glaube ich sagen, dass er für _genau diese_ Doku keinen besseren Jazz Messenger hätte finden können. Das passt wie die Faust aufs Auge! Schauts euch an - kaufen würde ich es mir vielleicht nicht, aber vielleicht könnt ihr es euch ja irgendwo Ausleihen (Fernleihe Bibliotheken?) oder ihr seid irgendwie anderweitig kreativ bei der Beschaffung. Wenn ihr Spass dran habt, könnt ihr euch ja mal die Kritik zur Doku auf der Englischen Wikipedia durchlesen.

 

[WilliamBasie]

ich würde aber im Gegenzug behaupten, die Doku ist genauso geworden, wie sie geworden ist, WEIL Wynton Marsalis viel zu viel die Finger im Spiel hatte.

Es gibt nämlich auch Menschen (z.B. mich, die ihn im Jazz für entbehrlich halten und lieber als Klassiker sehen täten), bleibt zu hoffen, daß sich Burns oder ein anderer Dokumentar-Spezialist mit dem moderneren Jazz auf die gleiche intensive Weise auseinandersetzt.
...natürlich ohne Marsalis! Bei ihm gehts in erster Linie um Macht und Einfluß, erst in zweiter oder dritter Linie um Musik und die ist dann streng konservativ.

 

[Omega Minus]

Genau deswegen meinte ich ja "trotz der eindeutig nicht neutralen Berichterstattung".

Für "alten Jazz" ist er halt eine Koryphäe, für den "modernen Kram" sollte man halt andere Dokus schauen. Problematisch ist, dass die Doku ja auch (oder gerade?) für Leute gedacht ist, die sich evtl. mit Jazz halt nicht so recht auskennen ... und denen wird dann schon eine IMHO ziemlich verzerrte Sicht präsentiert.

Naja, beim Free Jazz scheiden sich sowieso die Geister.
Naja, will auch mal
http://www.play-your-own-thing.de/film_inhalt.html
schauen. ImmKino verpasst damals, lief nur eine Woche.

Danke für alle Antworten bisher!

Grüße
Roland

 

[WilliamBasie]

... Für "alten Jazz" ist er halt eine Koryphäe ...

Das spricht ja Wynton Marsalis niemand ab und ist ja auch toll.

Aber seine Ausschließlichkeit, sein fast schon tendenziöses Leugnen/Verschweigen/Verächtlichmachen von viel mehr Jazz das ist höchst ungut und zum Teil mit schuld, daß der Jazz in den USA in der Bevölkerung eigentlich nicht mehr vorkommt.

Der Normal-Bürger kennt dort keinen Jazz mehr, der kleine Bildungsbürger höchstens noch den Kommerzkram von Marsalis und Ableger - und die, die sich wirklich mit aktuellem jazz befassen, ihn machen, die gehen nicht mal mehr unter, dazu sind sie in den USA nie hoch genug gekommen...