Keilwerth Oktavklappe reparieren

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Hallo,

ich habe ein Tenorsaxophon von Keilwerth (The New King von 1961) und habe es heute mal anspielen lassen, da ich absoluter Einsteiger bin. Der Lehrer meinte, dass es an sich gut in Schuss sei, die Oktavklappe jedoch nicht ganz funktioniert, wie sie soll.

Vorhin habe ich mir die Mechanik mal genauer angesehen. Beim Betätigen der Oktavtaste und in Kombination mit anderen Tasten öffnet sich entweder die Oktavklappe am S-Bogen oder eine zweite Klappe am Korpus (ziemlich weit oben; beide haben die gleiche Größe ca. 10mm). Die Korkplätchen sind auch schon leicht eingedellt. Das D der G-Dur kommt fast gar nicht.

Jetzt meine Frage: Wie müssen sich die beiden Oktavklappen verhalten? Bitte nicht auf einen Saxdoc verweisen, technisch ist da nicht viel zu machen, man muss nur wissen, wie die Lösung aussehen muss ;)

Vielen Dank
Marcel
 
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Bitte nicht auf einen Saxdoc verweisen, technisch ist da nicht viel zu machen, man muss nur wissen, wie die Lösung aussehen muss ;)
Hä? :confused:

...wie auch immer, von D" bis Gis" muss die Oktavklappe am Korpus geöffnet sein, darüber, also ab A" die am Bogen. Kann dir dein Lehrer nicht genauer sagen, was da nicht funktioniert? Kann mir vorstellen, dass die untere Oktavklappe nicht weit genug öffnet.
 
Also dass das mittlere D nicht gut anspringt und gedeckt klingt, ist bei Anfängern immer so. Wenn ein Problem mit der Oktavklappe am Korpus bestehe, dann hast du das auch bei anderen Tönen.

Technisch wäre da nicht viel zu machen? Das ist doch ein rein technisches Problem. ;)

Bzw. Vorher wäre ja die Frage was das Problem überhaupt ist. Oktavklappen schließen gern mal nicht richtig, bzw sind undicht. Manchmal haken sie ein bisschen und schließen zeitverzögert.
 
ausbauen, reinigen, zusammenbauen der GESAMTEN oktavmechanik und den pils säubern für die untere oktavklappe.
dann anspielen,
dann, falls es nicht funzt wie es sollte, die palmkeys, hoch f, hoch e ggfs. hochfis checken auf dichtigkeit - lass deinen lehrer die kanne anspielen.
 
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Hallo, danke für die Antworten. Problem gefunden! Die obere Oktavklappe schloss nie richtig. Wenn die seitliche Oktavklappe geöffnet war, dann war immer noch ein Spalt bei der oberen offen. Der "Bügel" war nur um ein paar Millimeter verbogen.
 
die obere sollte so eingestellt sein , was geringfügig "luft" vorhanden ist, damit selbst bei leichtem verdrehen des s-bogens keine undichtigkeiten entstehen.
mein tipp = dritte hand die die klappe zudrückt und losläßt - dann ist der fehler eingekreist.
 
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also daran herumbiegen ... naja. Genau das sollte man eben nicht einfach so machen. ;)
 
...Genau das sollte man eben nicht einfach so machen...

genau, das sollte man mit wissen machen!
aber generell, ich schreibe hier nur das was ich selbst machen würde als reparateur!

dem geschickten, der sich mit der materie auch beschäftigt, kann das nachvollziehen, wer ( mit verlaub) linke hände hat, sollte die finger weg lassen und dann kommt wieder der eintönige satz:
geh zum Sax Doc :)

also ich hab schon vielen geholfen, für null Euro mit diesem kleinem griff und habe dann stahlende gesichter gesehen, zuletzt letzte woche am freitag und der gute mann war praktischer arzt - hüstel- eben praktisch....

ich stehe dazu was ich hier schreibe, mit großem Ö = also öhrlisch!
 
Ich weiß nicht, wie das beim New King ist, aber die meisten Saxophone haben am Zäpfchen unter dem Bügel des S-Bogens entweder eine Plastikhülse oder etwas Kork. Da kann man mit einem scharfen Messer etwas davon wegnehmen, ohne allzu viel dabei zu riskieren. Vielleicht reicht das schon? Rumbiegen lieber nicht selbst.
 
es ist nicht der zapfen zu biegen, es sei den er ist zu richten, sondern der bügel AM S-BOGEN, ein kleiner schneller eingriff, der aber am daumen weh tun kann - lol.
einmal gesehen, sofort verstanden!

sollte der zapfen zu richten, bitte ich um vorsicht!

fazit: der herzschoner ist angesagt, den viele verkennen!!
 
Wenn ich das richtig verstehe, empfiehlst du jemandem ohne Vorkenntnis, einfach kalt am S-Bogen herumzubiegen... Um das in Relation zu setzen: Ich bin mein halbes Leben Saxophonist, habe auch schon ein Sax ganz auseinandergenommen, unzählige Polster, Federn, Achsen getauscht. Aber damit würde ich trotzdem zum Saxdoc gehen.
Wo genau musst du biegen? Wann bricht das? Sollte man die Stelle erst anwärmen? Gehe ich Gefahr, den Lack zu beschädigen? Muss dann ein neuer Polster drauf? Etc... Alles Fragen, auf die ich keine Antwort habe, und wenn ich's wissen will, verlasse ich mich nicht auf mein Glück im Selbstversuch, sondern frage jemanden, der sich auskennt.

Wenn was zu richten ist, schaue ich, ob ich das Problem an austauschbaren Teilen beheben kann, daher der Tipp mit dem Zäpfchenkork. Da kann nicht viel passieren... aber wenn's an die Grundsubstanz des Instrumentes geht, macht das bei mir nur jemand mit sehr viel Ahnung! Gerade, wenn das Instrument eben kein austauschbares 08/15 Ding von der Stange ist.
 
hallo @Knebi,
es wurde ja auch kalt verbogen. natürlich verkraftet das teil nicht eine ewige biegerei, durchaus eine korrektur.

... Ich bin mein halbes Leben Saxophonist,..
ich auch und repariere - kein kunde hat mich bisher geschlagen...

anwärmen hat vor und nachteile, aber das würde das forum hier sprengen -manchmal ist es notwendig - zum beispiel bei einem hoffnungslosen verbogenem oktavheber, also am hauptteil des instrumentes ZUM s-bogen.

...erfahrungssache...



... Zäpfchenkork...wenn wir beide das gleiche meinen, ein kork an dieser stelle ist heute höchst selten und nicht sinnvoll, es sind schläuche die passen oder aufgeschrumpft werden.
 
Zum Zäpfchenkork; Ja, wir meinen beide das gleiche. Ich bin von einem Kork ausgegangen, weil der auf alten Selmer zu finden ist, aber laut Google Bildersuche scheint das beim New King schon ein Schrumpfschlauch zu sein.

Egal... mein Punkt ist dass ich, bevor ich irgendwas rumbiege, erstmal so viel wie möglich davon wegnehme. Wenn's dann noch immer nicht behoben ist, kann ich den Schlauch ganz easy ersetzen, und habe sicher nichts nachhaltig kaputt gemacht. (Weil beim dritten mal Biegen dann vielleicht die Toleranzgrenze erreicht ist?)

Auch wird man als völliger Laie wahrscheinlich nicht genau die Deformierung rückgängig machen, sondern einen zweiten Knick einbauen, der den ersten kompensiert... wie weit soll das gehen? Irgendwann hast du einen völlig deformierten Bogen, der gerade eben noch funktioniert. Das ist nicht meine Herangehensweise, wenn's um Vintage-Hörner geht, die nicht mehr produziert werden. ...aber jedem das seine.

PS: Ich zweifle nicht deine Fachkenntnis an, die kann ich nicht beurteilen... aber einem ausgewiesenen Laien hier zum selber Biegen zu raten halte ich für fahrlässig.
 
Zuletzt bearbeitet:
...aber einem ausgewiesenen Laien hier zum selber Biegen zu raten halte ich für fahrlässig.
Ich nicht.
Das Musiker-Board ist ein Fachforum und da gehört die Besprechung solcher Dinge zu den Zwecken des Forums.

Ob eine an sich richtige und interessante Information im Einzelfall anwendbar ist, kann und muss jeder für sich selbst entscheiden.

Es gibt unzählige Möglichkeiten, ein Instrument durch unsachgemäßem Umgang zu beschädigen oder gar sich selbst zu verletzten.
Deshalb das Potential des hierzusammengetragenen Wissens einzuschränken sehe ich aber nicht als sinnvolle Konsequenz.

Gruß Claus
 
Fachforum ja, es fragen aber auch Laien oder wie der Fragesteller hier sich selbst als "absoluter Einsteiger" bezeichnet.

Es wurden ja die verschiedenen Möglichkeiten woran es hängen könnte angesprochen, es sollte aber auch auf die Risiken hingewiesen werden, auch das ist geschehen.

Wenn der Fragesteller schon jahrelang Erfahrung im Saxsspiel hätte und besser beurteilen könnte ob es entweder an mangelndem Ansatz etc oder an einer bestimmten Klappe hängt - da stimme ich auch zu, dass er eher mal einen eigenen Reparaturversuch wagt.

Hier ist es die Oktavklappe aber gerade die ist oft eine heikle Geschichte - auch für Erfahrene.

Da einen Einsteiger zu ermutigen an den Klappen rumzubiegen halte ich zumindest für fragwürdig, zumal es ein altes Instrument ist.

Ich würde ihm davon abraten, zumal ein Instrumentenbauer das mit geübtem Griff in ein paar Minuten regelt.

Grüße

atrofent
 
So richtig nach Ermutigen hört sich das eigentlich nicht an, Leute.
dem geschickten, der sich mit der materie auch beschäftigt, kann das nachvollziehen, wer ( mit verlaub) linke hände hat, sollte die finger weg lassen und dann kommt wieder der eintönige satz:
geh zum Sax Doc :)

Außerdem schließe ich aus der Vergangenheitsform, dass BoulettenBob das Problem schon selbst gelöst hat
Hallo, danke für die Antworten. Problem gefunden! Die obere Oktavklappe schloss nie richtig. Wenn die seitliche Oktavklappe geöffnet war, dann war immer noch ein Spalt bei der oberen offen. Der "Bügel" war nur um ein paar Millimeter verbogen.
 
mir fällt da noch ein "spielchen" ein. du nimmt ein STARKES gummiband wickelst es über den ES-bogen, so dass die klappe NICHT MEHR AUFGEHEN KANN! und spielst die kanne.
du wirst sehr schnell rausbekommen, dass man auch ohne oktavklapee spielen kann, da der ansatz, sprich kiefer und mundstellung die richtige position findet die "oberen" töne zu finden OHNE oktavklappe. spätestens dann kannst du sagen woran es liegt.

btw. meinen schülern verpasse ich für ca 4 wochen ein bundy alt, bei dem der oktavmechanismus ausgebaut ist und sie MÜSSEN normal spielen = es funzt, gaaaaaaanz einfach !
 
Ich würde ihm davon abraten, zumal ein Instrumentenbauer das mit geübtem Griff in ein paar Minuten regelt.
Ja klar, das wäre die einfachste und naheliegendste Lösung.

Allerdings wollte TE Marcel ausdrücklich nicht an den Sax Doc verwiesen werden und ebenso eindeutig wissen, "wie die Lösung aussehen muss".

Deshalb sollte auch eine Reparaturbeschreibung ok sein und schon gar nicht als "fahrlässig" gelten.

Gruß Claus[/QUOTE]
 
Ok, fahrlässig war ein bisschen zu hart ausgedrückt... aber, auch wenn das Problem schon gelöst scheint, wenn ich das Problem nicht selbst gesehen habe, muss ich mich bei Reperaturempfehlungen auf zweierlei verlassen;
1) Dass meine Vermutung, wo das Problem liegt richtig ist.
2) Dass ein Laie meine Anweisungen richtig interpretiert und ausführt.

...das kommt mir etwas optimistisch vor.

Aber ja, eigentlich hat Voiceintune ja nur von seinen Erfahrungen berichtet, und keine konkrete Lösung vorgeschlagen. Für mich in dem Kontext etwas gefährlich. Aber "fahrlässig" muss ich zurücknehmen.
 
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leute, leute, ich bekomme dafür sogar geld. die diskussion hier bringt nichts mehr. jeder soll seine eigenen erfahrungen machen wie er will. ich betrachte es als beratungsreistenz ! okay, okay, jeder wie er will. bin niemandem böse deswegen.

nach wie vor stehe ich zu den (meinen) aussagen.
 

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