Kawai Tastaturen Fragen

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Maik123
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Hallo,

ich würde mir dieses Jahr gerne ein Digi kaufen.
Habe zwar noch keine im Laden angespielt aber was ich bisher so gelesen und gehört habe wäre mein Favorit zurzeit entweder das Kawai CA 58 (oder CA 59 wenns kommt) oder ein CN 39.

Hauptunterschied ist neben dem Lautsprechersystem wohl die Tastatur:

Das CA hat ja eine Holztastatur "Grand Feel Compact", das CN hat die "Responsive Hammer III" aus Kunststoff.

Wegen mir muss da jetzt nicht unbedingt Holz drin sein, ich würde aber gerne wissen wie sich die Tastaturen in gewissen Dingen unterscheiden:

1. Tastengeräusche: Wie laut sind denn die Tasten, wenn man mit Kopfhörern spielt, und sind die Tasten vom CA lauter, weil die Technik "umfangreicher" ist ?

2. Haltbarkeit & Reparatur: Ich würde das Piano gerne sehr lange behalten, auch wenn es mal ein paar Monate zwischendurch nicht gespielt wird.
Gibt es da technisch gesehen Unterschiede in der Haltbarkeit der Tastaturen, wie z.B. daß irgendwann die Schmierung der Teile nachlässt oder irgendwelche Filze verhärten oder etwas ausleihert oder sonstwas ?
Und ist die Mechanik der Holztastatur im Notfall schwerer zu reparieren als die Mechanik der Kunststofftastatur ?

Mir ist schon klar, daß vorher wohl eher das Netzteil sterben wird bevor die Tasten kaputt gehen, aber hier soll es mal nur um die Tastatur gehen :)

Vielen Dank schon mal im Voraus
 
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Hallo Maik,

es ist schwer, zuverlässige Daten über die langfristige Haltbarkeit von Tastaturen zu bekommen. Ich nutze seit vielen Jahren die Holztastatur im Kawai VPC1 ohne jedes Problem (das ist eine Art Vorläuferversion der Grand Feel Compact). Hatte aber auch Yamahas GH (Plastik) schon in jahrelangem Gebrauch, ebenso ohne jedes Problem.
Andererseits gibt es immer wieder Berichte von Nutzern mit (kleineren oder größeren) Problemen. Ich vermute, dass grundsätzlich in etwa gilt (Ausnahmen gibt es immer): Je teurer, desto haltbarer, aber dafür gibt es wohl keinen Beweis.

Deshalb würde ich empfehlen: Dransitzen, spielen, vom eigenen Gefühl und Eindruck leiten lassen. Bei mir würde es wohl das CA werden, ich finde Kawais Holztastaturen sehr gut (und besser als die RH III).

Viel Glück bei der Entscheidung!

PS: Was die Geräusche betrifft, dürften die Unterschiede gering sein.
 
1. Tastengeräusche: Wie laut sind denn die Tasten, wenn man mit Kopfhörern spielt, und sind die Tasten vom CA lauter, weil die Technik "umfangreicher" ist ?
Bis zu einem gewissen Grad mag das vom Gehäuse abhängen, das auch diese unerwünschten Resonanzen verstärkt oder abmildert.
Vor etwas 10 Jahren empfanden wir die Tastaturen im Roland FP-4F und FP-7F deutlich lauter als in Kawai MP-6, MP-8 und MP-10. Aber bei aktuellen habe ich in letzter Zeit kaum darauf geachtet, das solltest du vor Ort testen.
Ergänzung: Ich meine hier gelesen zu haben, dass bei den aktuellen Instrumenten einige Roland als besonders leise empfanden.

Und ist die Mechanik der Holztastatur im Notfall schwerer zu reparieren als die Mechanik der Kunststofftastatur ?
Eher im Gegenteil. Die Holztasten sitzen mit einer Filzgarnierung auf einem Waagebalkenstift, der oval und drehbar ist, dadurch kann die Reibung verändert, also reguliert werden. Ebenso lässt sich der Filz behandeln oder austauschen. Insgesamt sind die RM/GF-Mechaniken einfacher (nicht im Sinne von billig!) und übersichtlicher aufgebaut. Da sollte auch jeder Klavierbauer, der keine Aversion gegen elektronische Instrumente zumindest an der mechanischen Seite das meiste reparieren können, evtl. mit Teilen aus dem Klavierbau, wenn es da keine Ersatzteile mehr geben sollte - ggf. kann sogar der versierte Bastler da Kleinigkeiten richten.
Bei den RH-Tastaturen ist man auf jeden Fall auf Original-Ersatzteile angewiesen oder 3-Drucker, wenn es die nicht mehr geben sollte. Zudem sind diese Mechaniken verwinkelter. Filze kann man da aber auch tauschen.

Gruß, Tobias
 
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Man kann sich die Kawai Hammermechnaniken Stand 2016 in einem Video von Kawai ganz gut anschauen.
Wie schon gesagt sind Responsive Hammer vs Grand Feel (samt RM3II) verschiedene Paar Schuhe.
In der aktuellen Generation ist die Grand Feel Compact eine im unsichtbaren Teil etwas kürzere Version der Grand Feel (I)/II/III Hammermechanik.
https://kawaius.com/technology/wooden-key-actions/



Gruß Claus
 
Die Compact kenne ich nicht, aber bei der Entscheidung MP7SE (RH3) vs MP11SE (GF/ non-compact) war ich erschrocken, wie "klapprig" sich die RH3 im Vergleich zur GF anhört/anfühlte.

Das schöne ist: wenn Kawai von Holztastaturen spricht, dann meinen die das auch so. Im Gegensatz zur Alibi-Holzverkeidung der Yamaha-Plastiktasten. Mir ist dann eine ehrliche vollplastik-GH (mein altes P80) deutlich lieber, als die neue NW-GH3 (CP88).


Ich würde unbedingt selbst anspielen gehen ;)
 
Hey Leute,

danke für die schnellen und auch sehr hilfreichen Antworten, das Forum ist ja echt top !!

Also es spricht dann ja doch eigentlich alles für die Holztastatur.

Ich bin ja eigentlich nicht ungeschickt und würde mir schon solche Reparaturen zutrauen, 3D-Drucker ist in der Verwandschaft auch vorhanden (in 10 Jahren hat wahrscheinlich eh jeder einen *g*).
Aber wenn das dann so ein Gefrickel ist mit der Plastiktastatur und man nachher bei 1 Teil reparieren 2 Teile kaputtmacht isses ja auch nix...

Anspielen wollte ich vor dem Kauf dann schon noch, mir ging's aber jetzt erstmal eher nur um das Technische bzw. die Haltbarkeit / Reparaturfreundlichkeit / Wartungsfreiheit.


Wenn's das CA würde, bliebe noch die Frage ob man eher auf's 59er wartet oder das 58er (vielleicht sogar mit Preisvorteil weil Auslaufmodell ??) vorzieht ?
Das 59 hat wohl ein OLED Display, das 58er noch ein LCD. Aber da schaut man ja eigentlich eh selten drauf.
 
Wenn's das CA würde, bliebe noch die Frage ob man eher auf's 59er wartet oder das 58er (vielleicht sogar mit Preisvorteil weil Auslaufmodell ??) vorzieht?
Das Display bleibt offenbar bei 128x64px, künftig halt OLED statt LCD.
Das wäre für mich kein Grund zu warten, weil das Kawai CA-58 bereits Bluetooth unterstützt und man damit per Smartphone App an den Einstellungen herumschrauben kann.
https://www.kawai.de/support/bluetooth/
Ansonsten kommen im Wesentlichen anscheinend nur das SK-5 als weiterer Flügelklang und erweiterte Effekte dazu.
https://www.kawai.de/products/digitalpianos/comparison/ca59,ca58/

Gruß Claus
 
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Zu den ansgesprochenen Reparaturmöglichkeiten:
Kann man sich mal drüber Gedanken machen, aber wäre für mich kein entscheidender Faktor, weil die Haltbarkeit von Tastaturen eh sehr gut ist. Da nutzt sich eigentlich nichts ab, egal ob bei Holz oder Plastik.

Viel wichtiger wäre für mich, dass sich das Spielgefühl für Dich passend anfühlt - da hilft nur (am besten auch mal längeres) ausprobieren in einem Musikgeschäft vor Ort.

Ich persönlich finde die Holz-GrandFeel relativ stark anders als die Plastik-RH, bevorzuge aber vom Spielgefühl her ziemlich deutlich die RH - die GF kommt mir etwas zu langsam und träge vor - aber das ist wie gesagt individuelle Geschmackssache.

Von der Lautstärke her würde ich mir keine Sorgen machen - mit Kopfhörer hörst du nix, und für andere Leute im Raum ist z.B. das Gehäuse/Ständer, ggf. eine Gummi-Unterlage unter dem Piano o.ä. viel entscheidender.
 
Jau, anspielen werd ich dann noch, ich bin allerdings noch nicht soo fortgeschritten bzw. schnell und ausdrucksstark um die Tasten wirklich ans Limit zu bringen.
Wahrscheinlich wird sich da bei mir der Unterschied garnicht so groß bemerkbar machen, zumindest nicht spieltechnisch :(

@chaltechalte und die angesprochene "Klapprigkeit" der RH empfindest du nicht ?
 
Du wirst niemals erleben, dass eine Tastatur bei Jeder/Jedem gut wegkommt, geschweige denn ein komplettes Instrument - Menschen empfinden und beurteilen recht verschieden, auf was sie besonderen Wert legen.

Gruß Claus
 
Ja das hab ich auch schon gemerkt, gerade in US (oder UK?) Foren finden sich auch einige Leute, die die Kunststoff-Tastatur vorziehen.
In deutschen Foren werden eigentlich eher immer die Holztastaturen empfohlen :)

Wie gesagt, ging mir erstmal drum daß man die Teile auch lange nutzen kann, gerade bei Kunststoff hätte es ja sein können daß nach 10 Jahren das Fett raustrielt und die Tasten anfangen zu knarzen oder sowas...
 
Probleme sind statistisch nicht gerade häufig, wenn auch im Einzelfall schon mal heftig.
Das liegt weniger am Material als an individuellen Produktionsmängeln oder unsichtbaren Folgen von Transportschäden.

Wo ich es gerade sehe, das Kawai CA 59 steht für rund 2.600 Euro bei Thomann, da würde ich verstärkt über das Kawai CA 79 nachdenken.

Das kostet zwar ab rund 3.000 Euro, aber der Preisunterschied ist auf lange Sicht auch nicht riesig.
Dafür hat das CA 79 hat die volle GF III Tastatur und: Thomann sorgt für Lieferung und Aufbau, das schaltet den Faktor Transportrisiko praktisch aus.
https://www.thomann.de/de/kawai_ca_79_b.htm

Gruß Claus
 
Hallo,

der Tip ist gut gemeint aber das 79 kommt bei mir leider nicht in Frage, hauptsächlich wegen dem Touch-Display sowas kann ich garnicht brauchen.
Ich brauche alles mit Knöpfen, und das ganze Bluetooth und so muss für mich auch nicht sein :)

Zweiter Grund wäre dann schon der Preis, das 59er fände ich sogar schon etwas an der Grenze, deswegen würde ich ja eher auf ein günstigeres 58er spekulieren :engel:
 
der Tip ist gut gemeint aber das 79 kommt bei mir leider nicht in Frage, hauptsächlich wegen dem Touch-Display sowas kann ich garnicht brauchen.
Ich brauche alles mit Knöpfen, und das ganze Bluetooth und so muss für mich auch nicht sein :)
Das geht mir ähnlich, wird sich leider irgendwann nicht mehr verhindern lassen und vermutlich gewöhnt man sich auch da dran.
Zweiter Grund wäre dann schon der Preis, das 59er fände ich sogar schon etwas an der Grenze, deswegen würde ich ja eher auf ein günstigeres 58er spekulieren :engel:
Eigentlich wollte ich gerade vorschlagen, mal nach einem der letzten CA-78 zu schauen, aber der Zug scheint abgefahren zu sein, es sei denn irgendwein Händler hat noch eines vor Ort und gibt es güntsig ab. CA-58 scheint es noch einige zu geben.
Falls nicht und es preislich sehr knapp ist, könntest du auch mal sehen, ob das CA-49 reicht. Normalerweise rate ich eher zum besseren Instrument, allerdings hat Kawai bei allen Serien ein recht hohes Einstiegsniveau. Das CA-49 hat gleiche Tastatur wie das CA-59, aber weniger Klänge, weniger Einstellungen bezogen auf die Anschlagdynamik und weniger Verstärkerleistung - so viel zu den Angaben auf dem Papier. Ob das für dich in Praxis eine Rolle spielt, müsstest du mal testen.

Gruß, Tobias
 
Moin,

das 49er (bzw. auch damals das 48er) hab ich mir mal durchgeschaut, aber ich glaube WENN schon ein CA dann sollte es schon das 58 (bzw. 59) sein.
Das 49er kommt mir irgendwie so vor wie wenn man einen Porsche kauft aber dann nur 3 Zylinder ohne Extras und mit Kurbelfenstern :D:D:D

Das Teil wiegt ja auch schon einige Kilos weniger, ich denke da ist dann der Boxen-Aufbau (Lautsprecher, Chassis oder wie man das dann nennt) eher an der CN-Serie angelehnt.

Ich habe zwar nicht vor richtig laut zu spielen, aber auch beim leise klimpern sind stärkere Boxen (und das Mehrgewicht) denke ich einfach "satter".

Von dem her hat das 49 so zwischendrin schon seine Berechtigung, wenn man zwar Holztasten will aber nicht so viel Power und nicht so viele Klänge braucht, aber für mich wäre es persönlich am "unpreiswertesten" ;)
 
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das 49er (bzw. auch damals das 48er) hab ich mir mal durchgeschaut, aber ich glaube WENN schon ein CA dann sollte es schon das 58 (bzw. 59) sein.
Das 49er kommt mir irgendwie so vor wie wenn man einen Porsche kauft aber dann nur 3 Zylinder ohne Extras und mit Kurbelfenstern :D:D:D
Auch wenn ich empfehlen würde, in jedem Falle anzuspielen, auch wenn es das CA-59 werden soll und auch wenigstens zum Vergleich mal bei einem CA-79 in die Tasten zu hauen, kann ich dein Ansinnen schon verstehen:D

Wenn du sicher weißt, was du willst, dann solltest du schnell sein, die letzten CA-58 werden für knapp 2100 Euro gerade abverkauft, also nur wenig mehr Geld als für das CA-49.

Gruß, Tobias
 
Ich vermute auch, dass die verbleibenden CA58 bald abverkauft sind. Dennoch: Vor dem Kaufen persönlich anspielen, da hat Tobias recht.

Ich erinnere mich noch gut, dass ich vor ein paar Jahren mal das CA67 (älterer Vorgänger des CA79) und das CA65 (unmittelbarer Vorgänger des CA67) nebeneinander stehen hatte bei einem sehr seriösen Klavierhändler, und beide im direkten Vergleich anspielte. Ich war überrascht, wie viel besser mir das CA65 gefiel als das CA67 -- Grund war, wie mir der Händler erklärte, dass die weltweite Kundschaft der Instrumente einen voluminösen Bass wünschte und das CA67 infolgedessen einen überbetonten und (wie ich mir mit dem Händler, der auch viele schöne akustische Flügel in seinem Laden stehen hatte, ganz einig war) im Vergleich zu akustischen Klavieren sehr unnatürlichen Bassbereich hatte, weil das Lautsprechersystem vom CA67 zum CA65 entsprechend verändert worden war. Hätte ich damals kaufen müssen, hätte ich das ältere CA65 genommen... ;)

Moral: Die technischen Daten sagen wenig darüber aus, wie das Instrument wirklich klingt und sich spielt (zumindest über Lautsprecher).
 

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