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Prodrummer1603
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Hallo an alle Freunde der LIVE-Musik,
dieser Beitrag wendet sich an Musiker, die durchaus bereit sind, für einen guten Live- und Monitorsound Abstriche in der Bühnen-Optik zu machen. Außerdem setze ich ein digitales Mischpult voraus, welches mindestens 6 Aux-Wege hat und dessen Aux-Settings speicherbar sind.
Leider kosten diese Mischpulte nicht selten mehr als 1000€, weswegen es mit dem Vorsatz "für WENIG GELD" schon wieder vorbei ist
Aber erstmal ein paar Worte zu mir:
Ich bin 22 Jahre alt, spiele seit 12 Jahren Schlagzeug und seid einem Jahr in einer Partycoverband und studiere nebenbei Medientechnik in Düsseldorf. Zwei meiner Bandkollegen studieren ebenfalls dort, weswegen wir mit Medientechnikern in unserer Band gut besetzt sind
Aus diesem Grund haben wir auch sehr hohe Ansprüche an unseren Live- und Monitorsound gestellt und uns recht früh für das In-Ear-Monitoring entschieden.
IN-EAR-MONITORING:
Inear-Monitoring ist ein heikles Thema und die Meinungen darüber sind gespalten. Wer am falschen Ende spart, wird durch diese Lösung nicht glücklicher als durch normale "Wedges"-Monitore.
Ich will mal ein paar Vorteile und Nachteile vom inear-Monitoring nennen:
VORTEILE:
- direkter und intimer Klang
- keine Übersprechungen auf Mikros (keine Rückkopplungsgefahr)
- Inearkopfhörer senken Direktschall wie z.B. vom Schlagzeug deutlich ab (schont die Ohren)
- Stereo-Mixe möglich (Vorteil: Gitarrentrennung durch Panning)
NACHTEILE:
- zusätzliches Kabel, was die Bewegunsfreiheit etwas einschränkt (ALTERNATIVE: kabellose Systeme, die aber sehr teuer sind)
- Abschottung von der Außenwelt (Kommunikationsstörung, kein Feedback vom Publikum)
Hauptziel des inear-Monitoring ist es aber vorallem, den Pegel auf der Bühne deutlich zu minimieren. Wer selbst schon mal am FOH stand und eine Band abmischen wollte, kennt die Probleme, die durch normale Monitore entstehen können. Übersprechung auf den Mikros, Rückkopplungen, ständiges Beschwerden, dass sich ein Musiker nicht gut genug hört, etc....
Diese Probleme kann man mit inear-Monitoring umgehen.
Wir als Band benutzen das 16-Kanalmischpult Presonus Studiolive 16.4.2 für
1.939 € (bei uns noch 1700€ mit Case).
Eine Investition, die gut überlegt sein sollte und nicht für jede Band finanziell möglich ist. Das Mischpult ist digital und fähig, sämtliche Channeleinstellungen (mit Ausnahme von Gain) sowie Aux-und Subgruppensettings zu speichern.
Es verfügt über 6 Auxwege (mono), die man zu 3 Stereo-Gruppen zusammenführen kann, weswegen 3 Stereomixe möglich sind.
Unsere Band besteht aus 5 Musikern (1x Gesang, 2x Gitarren, 1x Bass, 1x Drums).
Unsere Verteilung sieht so aus:
Stereo-MIX 1 für Gesang
Stereo-MIX 2 für Gitarre 1 und Drums
Stereo-MIX 3 für Gitarre 2 und Bass
Da Bass und Drums frequenzmäßig in einer eigenen Region spielen, kommen wir uns so nicht in die Quere mit den Gitarren. Durch die Möglichkeit des Stereomixes kann man sich die Gitarren "auseinanderpannen" (Gitarre 1 Links, Gitarre 2 Rechts) und somit den Sound durchsichtiger machen.
Als Kopfhörerverstärker benutzen wir den Millenium HP4 (Thomann für 59€).
Trotz des geringen Preises besitzt dieser Kopfhörerverstärker einen guten Rauschabstand und die Möglichkeit 4 Stereo-Mixe reinzugeben und auf 4 Kopfhörerausgängen rauszurouten.
Über einen zusätzlichen Kopfhörerverteiler (Behringer HA400 für 19€) können wir einen der 4 Ausgänge auf weitere 4 Kopfhörerausgänge verteilen.
Wer bei den Markennamen und Preisen jetzt stutzt, kann beruhigt sein. Die Klangeigenschaften der Verstärker sind überaschenderweise gut. Sowohl Bässe als auch Höhen werden unverfälscht wiedergegeben und wen ein sehr leises Grundrauschen nicht sonderlich stört, kann gerne zupacken.
Ein Fischeramp-System kostet dazu im Vergleich 400€ !!! Wer aber das Geld hat, ist mit Fischeramp sicherlich besser auf gehoben.
Ich will in diesem Beitrag aber Kauftipps für Bands mit geringen finanziellen Mitteln geben, die trotzdem auf einen guten Sound nicht verzichten möchten.
Jetzt kommt aber die größte Fehlerquelle beim inear-Monitoring. Wer hier Geld spart, wird nie mit seinem Ergebnis zufrieden sein.
Zum einen solltet ihr euch gute Kabel besorgen.
Wir benutzen folgende:
Mischpult -> Kopfhörerverstärker
Patchkabel
Kopfhörerverstärker -> Minikopfhörerverteiler
Patchkabel 2
Kopfhörerverlängerunskabel 10m:
Kopfhörerverlängerungskabel
Anschließend Apapter Großklinke -> Kleinklinke für Kopfhörer:
Adapter
Und zu guter Letzt die Kopfhörer selber:
Unser absoluter Geheimtipp. Billig, aber mit einem unglaublichen Klang und guter Außenabschirmung. Steckt manche professionellen Inears für 60-100€ in die Tasche
Inears
GESAMTPREIS:
59€ Kopfhörerverstärker
+ 19€ Kopfhörerverteiler
+ 10€ Patchkabel
+ 6€ Patchkabel 2
+ x * 14€ Kopfhörerverlängerungen
+ x *4,50€ Adapter
__________________________
Preis: 100-200€
(x= Anzahl der Musiker in eurer Band)
Kopfhörer sollte sich jeder privat holen, da man sie auch super als mp3-Kopfhörer benutzen kann.
FÜR ALLE GITARRISTEN:
Holt euch das BOSS ME25:
BOSS ME25
Über den Phones-Ausgang könnt ihr direkt ins Mischpult und habt die Ampsimulation aktiviert
und könnt so moderne und gut klingende Gitarrensounds auf die PA zaubern und auf Verstärker und Stacks verzichten, die euren Bühnensound vermatschen.
Gründliches Einstellen der Effekte ist aber Pflicht. Hier muss besonders auf das Anpassen der Lautstärke geachtet werden, da verzerrte Sounds meißt lauter sind als Clean-Sounds. Nehmt euch hier ruhig Zeit. Hört per Kopfhörer am "Phones"-Ausgang, wie das Signal klingt und verändert es solange, bis ihr komplett zufrieden seid. Live solltet ihr nichts an den Effekten verändern. Die Lautstärke muss von vorne herein passen, ansonsten bekommt der Tontechniker große Probleme, da er euch nachregeln muss.
ÜBERSICHT "UNSER EQUIPMENT":
Mischpult: Presonus Studiolive 16.4.2
Kopfhörerverstärker: Millenium HP4 + Behringer HA400
Inears: Sennheiser CX200
Drums: Yamaha Oak Custom + Porkpie snare + Anatolian-Becken
Drum-Mikros: Audix D6 für Bassdrum, Sm57 für Snare, Audix D2 für Toms, Rhode NT5 als Overheads
Gitarreneffektboards: 2x Boss ME25
Bass: direkt ins Mischpult
Gesang-Mikros: SM58
KABEL: siehe oben
Ich hoffe, ich konnte euch ein paar Tipps geben, wie ihr mit wenig Geld ein gutes Inearssystem auf die Beine stellen könnt.
Dieses System benutzten wir sowohl zum Proben als auch Live. Wir haben schon viel Lob für unsere Technik bekommen, da sie es dem Mann/Frau am Mischpult erleichtert, einen guten Sound auf die Bühne zu bekommen.
Spart aber auf keinen Fall am falschen Ende, z.B. bei den Kopfhörern. Und überlegt euch vorher gut mit der Band, ob ihr den Weg des inear-Monitoring wirklich gehen wollt. Die Nachteile sind nicht von der Hand zu weisen und sollten berücksichtigt werden.
Die Kabel werden euch aber nicht am rumspringen und abgehen hindern.
Außerdem solltet ihr euch viel Zeit beim Verkabeln und Einstellen der Mixe nehmen.
Wenn ihr weitere Fragen habt, schreibt mir ne PM oder postet hier drunter. Ich bin gerne offen, bestimmte Themen noch näher zu erläutern.
Mfg
Prodrummer1603
dieser Beitrag wendet sich an Musiker, die durchaus bereit sind, für einen guten Live- und Monitorsound Abstriche in der Bühnen-Optik zu machen. Außerdem setze ich ein digitales Mischpult voraus, welches mindestens 6 Aux-Wege hat und dessen Aux-Settings speicherbar sind.
Leider kosten diese Mischpulte nicht selten mehr als 1000€, weswegen es mit dem Vorsatz "für WENIG GELD" schon wieder vorbei ist
Aber erstmal ein paar Worte zu mir:
Ich bin 22 Jahre alt, spiele seit 12 Jahren Schlagzeug und seid einem Jahr in einer Partycoverband und studiere nebenbei Medientechnik in Düsseldorf. Zwei meiner Bandkollegen studieren ebenfalls dort, weswegen wir mit Medientechnikern in unserer Band gut besetzt sind

Aus diesem Grund haben wir auch sehr hohe Ansprüche an unseren Live- und Monitorsound gestellt und uns recht früh für das In-Ear-Monitoring entschieden.
IN-EAR-MONITORING:
Inear-Monitoring ist ein heikles Thema und die Meinungen darüber sind gespalten. Wer am falschen Ende spart, wird durch diese Lösung nicht glücklicher als durch normale "Wedges"-Monitore.
Ich will mal ein paar Vorteile und Nachteile vom inear-Monitoring nennen:
VORTEILE:
- direkter und intimer Klang
- keine Übersprechungen auf Mikros (keine Rückkopplungsgefahr)
- Inearkopfhörer senken Direktschall wie z.B. vom Schlagzeug deutlich ab (schont die Ohren)
- Stereo-Mixe möglich (Vorteil: Gitarrentrennung durch Panning)
NACHTEILE:
- zusätzliches Kabel, was die Bewegunsfreiheit etwas einschränkt (ALTERNATIVE: kabellose Systeme, die aber sehr teuer sind)
- Abschottung von der Außenwelt (Kommunikationsstörung, kein Feedback vom Publikum)
Hauptziel des inear-Monitoring ist es aber vorallem, den Pegel auf der Bühne deutlich zu minimieren. Wer selbst schon mal am FOH stand und eine Band abmischen wollte, kennt die Probleme, die durch normale Monitore entstehen können. Übersprechung auf den Mikros, Rückkopplungen, ständiges Beschwerden, dass sich ein Musiker nicht gut genug hört, etc....
Diese Probleme kann man mit inear-Monitoring umgehen.
Wir als Band benutzen das 16-Kanalmischpult Presonus Studiolive 16.4.2 für
1.939 € (bei uns noch 1700€ mit Case).
Eine Investition, die gut überlegt sein sollte und nicht für jede Band finanziell möglich ist. Das Mischpult ist digital und fähig, sämtliche Channeleinstellungen (mit Ausnahme von Gain) sowie Aux-und Subgruppensettings zu speichern.
Es verfügt über 6 Auxwege (mono), die man zu 3 Stereo-Gruppen zusammenführen kann, weswegen 3 Stereomixe möglich sind.
Unsere Band besteht aus 5 Musikern (1x Gesang, 2x Gitarren, 1x Bass, 1x Drums).
Unsere Verteilung sieht so aus:
Stereo-MIX 1 für Gesang
Stereo-MIX 2 für Gitarre 1 und Drums
Stereo-MIX 3 für Gitarre 2 und Bass
Da Bass und Drums frequenzmäßig in einer eigenen Region spielen, kommen wir uns so nicht in die Quere mit den Gitarren. Durch die Möglichkeit des Stereomixes kann man sich die Gitarren "auseinanderpannen" (Gitarre 1 Links, Gitarre 2 Rechts) und somit den Sound durchsichtiger machen.
Als Kopfhörerverstärker benutzen wir den Millenium HP4 (Thomann für 59€).
Trotz des geringen Preises besitzt dieser Kopfhörerverstärker einen guten Rauschabstand und die Möglichkeit 4 Stereo-Mixe reinzugeben und auf 4 Kopfhörerausgängen rauszurouten.
Über einen zusätzlichen Kopfhörerverteiler (Behringer HA400 für 19€) können wir einen der 4 Ausgänge auf weitere 4 Kopfhörerausgänge verteilen.
Wer bei den Markennamen und Preisen jetzt stutzt, kann beruhigt sein. Die Klangeigenschaften der Verstärker sind überaschenderweise gut. Sowohl Bässe als auch Höhen werden unverfälscht wiedergegeben und wen ein sehr leises Grundrauschen nicht sonderlich stört, kann gerne zupacken.
Ein Fischeramp-System kostet dazu im Vergleich 400€ !!! Wer aber das Geld hat, ist mit Fischeramp sicherlich besser auf gehoben.
Ich will in diesem Beitrag aber Kauftipps für Bands mit geringen finanziellen Mitteln geben, die trotzdem auf einen guten Sound nicht verzichten möchten.
Jetzt kommt aber die größte Fehlerquelle beim inear-Monitoring. Wer hier Geld spart, wird nie mit seinem Ergebnis zufrieden sein.
Zum einen solltet ihr euch gute Kabel besorgen.
Wir benutzen folgende:
Mischpult -> Kopfhörerverstärker
Patchkabel
Kopfhörerverstärker -> Minikopfhörerverteiler
Patchkabel 2
Kopfhörerverlängerunskabel 10m:
Kopfhörerverlängerungskabel
Anschließend Apapter Großklinke -> Kleinklinke für Kopfhörer:
Adapter
Und zu guter Letzt die Kopfhörer selber:
Unser absoluter Geheimtipp. Billig, aber mit einem unglaublichen Klang und guter Außenabschirmung. Steckt manche professionellen Inears für 60-100€ in die Tasche
Inears
GESAMTPREIS:
59€ Kopfhörerverstärker
+ 19€ Kopfhörerverteiler
+ 10€ Patchkabel
+ 6€ Patchkabel 2
+ x * 14€ Kopfhörerverlängerungen
+ x *4,50€ Adapter
__________________________
Preis: 100-200€
(x= Anzahl der Musiker in eurer Band)
Kopfhörer sollte sich jeder privat holen, da man sie auch super als mp3-Kopfhörer benutzen kann.
FÜR ALLE GITARRISTEN:
Holt euch das BOSS ME25:
BOSS ME25
Über den Phones-Ausgang könnt ihr direkt ins Mischpult und habt die Ampsimulation aktiviert
und könnt so moderne und gut klingende Gitarrensounds auf die PA zaubern und auf Verstärker und Stacks verzichten, die euren Bühnensound vermatschen.
Gründliches Einstellen der Effekte ist aber Pflicht. Hier muss besonders auf das Anpassen der Lautstärke geachtet werden, da verzerrte Sounds meißt lauter sind als Clean-Sounds. Nehmt euch hier ruhig Zeit. Hört per Kopfhörer am "Phones"-Ausgang, wie das Signal klingt und verändert es solange, bis ihr komplett zufrieden seid. Live solltet ihr nichts an den Effekten verändern. Die Lautstärke muss von vorne herein passen, ansonsten bekommt der Tontechniker große Probleme, da er euch nachregeln muss.
ÜBERSICHT "UNSER EQUIPMENT":
Mischpult: Presonus Studiolive 16.4.2
Kopfhörerverstärker: Millenium HP4 + Behringer HA400
Inears: Sennheiser CX200
Drums: Yamaha Oak Custom + Porkpie snare + Anatolian-Becken
Drum-Mikros: Audix D6 für Bassdrum, Sm57 für Snare, Audix D2 für Toms, Rhode NT5 als Overheads
Gitarreneffektboards: 2x Boss ME25
Bass: direkt ins Mischpult
Gesang-Mikros: SM58
KABEL: siehe oben
Ich hoffe, ich konnte euch ein paar Tipps geben, wie ihr mit wenig Geld ein gutes Inearssystem auf die Beine stellen könnt.
Dieses System benutzten wir sowohl zum Proben als auch Live. Wir haben schon viel Lob für unsere Technik bekommen, da sie es dem Mann/Frau am Mischpult erleichtert, einen guten Sound auf die Bühne zu bekommen.
Spart aber auf keinen Fall am falschen Ende, z.B. bei den Kopfhörern. Und überlegt euch vorher gut mit der Band, ob ihr den Weg des inear-Monitoring wirklich gehen wollt. Die Nachteile sind nicht von der Hand zu weisen und sollten berücksichtigt werden.
Die Kabel werden euch aber nicht am rumspringen und abgehen hindern.
Außerdem solltet ihr euch viel Zeit beim Verkabeln und Einstellen der Mixe nehmen.
Wenn ihr weitere Fragen habt, schreibt mir ne PM oder postet hier drunter. Ich bin gerne offen, bestimmte Themen noch näher zu erläutern.
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