Kaufentscheidung: Welche Mängel sind okay bei welchem Rabatt?

raytsh
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Hi Leute,

Im Zuge der, teils sehr starken, Preisreduzierung in Verbindung mit Black Friday die letzten Tage, habe ich mir doch mal wieder ein Instrument zugelegt. Dieses weist leider optische Mängel auf, war aber nicht als Mängelexemplar ausgezeichnet. Spielerisch und klanglich ist die Gitarre jedoch vollkommen zufriedenstellend, auch optisch gefällt sie mir ansonsten sehr gut, was aber sicher sehr subjektiv ist. (Und sie duftet super! Gibson eben. ;) )

Es handelt sich um eine Les Paul Less+ aus dem, teils stark kritisierten, 2015er Reihe. Ich möchte hier nicht Gibson, deren Qualitätsstandards, die 2015er Modelle oder ähnliches kritisieren oder debattieren.

Das ganze sieht folgendermaßen aus:

Das Binding hat eine starke Schramme, welche man sehen und fühlen kann.





Der Gummifuß des Pickguards hat den Lack angegriffen.





Das Binding ist unsauber und grob abgeschliffen, Dreck hat sich in den Furchen abgesetzt.



Der Straßenpreis liegt bei 1000-1200EUR. Ich habe 900EUR gezahlt. Nachdem ich den Händler kontaktiert habe, hat mir dieser noch einmal 80EUR Rabatt angeboten. Ich würde also 820EUR zahlen.

Es handelt sich auch um eine von daher ungewöhnliche Situation, da das Modell nicht mehr produziert wird und der Händler kein Austauschinstrument hat. Also gibt es nur die Option behalten, oder Geld zurück.

Auch sind für mich vergleichbare Instrumente keine Alternative, da mir normale Paulas zu dick, zu schwer sind und mir das Griffbrett immer zu schmal war (ich spiele sonst nur 7-Saiter). Daher ist dieses Auslaufmodell eigentlich genau mein Ding. Ich kann aber ganz klar sagen, dass ich erstens, zum Vollpreis die Gitarre nicht gekauft hätte, und zweitens ich beim Vollpreis ein (fast) perfektes Instrument erwarten würde.

Was meint ihr? Wie sehr ihr das mit Mängeln allgemein, egal welcher Hersteller? Sind meine Erwartungen zu hoch, schaue ich zu genau hin?
 
Eigenschaft
 
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Der Straßenpreis liegt bei 1000-1200EUR. Ich habe 900EUR gezahlt.

Für das gleiche Geld bekommst du anderswo fehlerfreie Ware

Was meint ihr? Wie sehr ihr das mit Mängeln allgemein, egal welcher Hersteller? Sind meine Erwartungen zu hoch, schaue ich zu genau hin?

War sie als 'B-Ware' deklariert oder als 'neuwertig' ?

egal wie, Ich würde sie nicht behalten.
 
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Ich sollte vllt. noch erwähnen, dass mich erst die Preisreduzierung auf 900EUR dazu bewogen hat, das Instrument zu kaufen. Weder zum aktuellen Ladenpreis, geschweige denn zum Listenpreis, hätte ich sie gekauft. Die letzte Reduzierung war das Zünglein an der Waage.
 
Ich möchte hier nicht Gibson, deren Qualitätsstandards, die 2015er Modelle oder ähnliches kritisieren oder debattieren.
Brauchst du nicht, Bilder sagen mehr als Worte:D

Ich glaub ich würde sie nicht nehmen, Preis hin oder her. Mir gefallen auch die ungleich ausgeknabberten Löcher im Humbuckerrahmen nicht, egal ob das so sein soll oder nicht.
 
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Brauchst du nicht, Bilder sagen mehr als Worte:D

*g*

Was meint ihr? Wie sehr ihr das mit Mängeln allgemein, egal welcher Hersteller? Sind meine Erwartungen zu hoch, schaue ich zu genau hin?

Die Frage ist doch eher "was meinst du?"...

Wenn dich die Verarbeitungsqualität von Gibson in dem Preissegment stört und du damit nicht leben kannst, wirst du die Gitarre wohl zurückschicken müssen.

Wenn du es so siehst, wie das hier schon viele andere Gibson Fans bekundet haben, nämlich "ist doch nicht so schlimm, hat halt Charakter und Seele, das muss so, und außerdem wird die Gitarre eh gerockt und dann schaut sie noch schlimmer aus...", dann dürfte das wohl kein Problem für dich darstellen - in dem Fall würde ich die Entscheidung einfach nur davon abhängig machen, wie gut dir Haptik (abgesehen von den Schnitzern) und Sound gefallen.
 
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Es mag Leute geben, die sehen über solche Themen hinweg/nehmen solche Sachen gar nicht wahr. Ich bin auch einer der pingeligen Sorte und würde eine solche Gitarre angespielt im Laden wahrscheinlich nicht mitnehmen, zumal ich für ein paar hundert Euro ein makelloses(eres) Instrument erwarte. (Egal von welchem Hersteller)

Wenn man die Gitarre aber als Ganzes nimmt, sind das aber Kleinigkeiten, an die man sich wohl rasch gewöhnt, wenn die Rückgabefrist erst mal um ist.
Bis dahin hadere ich jeweils arg.
 
Hadern ist gut, ja. :D

Wenn du es so siehst, wie das hier schon viele andere Gibson Fans bekundet haben, nämlich "ist doch nicht so schlimm, hat halt Charakter und Seele, das muss so, und außerdem wird die Gitarre eh gerockt und dann schaut sie noch schlimmer aus...", dann dürfte das wohl kein Problem für dich darstellen - in dem Fall würde ich die Entscheidung einfach nur davon abhängig machen, wie gut dir Haptik (abgesehen von den Schnitzern) und Sound gefallen.

Klingt zumindest für meine Ohren gut, spielt sich großartig (hervorragendes Setup aus der Fabrik) und fühlt sich gut an, besonders im Stehen, wo mir normale LPs immer zu dick/schwer sind.
 
Klingt zumindest für meine Ohren gut, spielt sich großartig (hervorragendes Setup aus der Fabrik) und fühlt sich gut an, besonders im Stehen, wo mir normale LPs immer zu dick/schwer sind.

Dann behalt die Gitarre und freu dich über den erneuten Rabatt.
 
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Wenn an der Gitarre sonst alles sehr gut ist, so wie du es beschreibst,
dann würde ich sie an deiner Stelle behalten. Die Fehler an sich sind in dem Preissegment
zwar eigentlich schon eine Frechheit, aber optische Mängel sind viel eher zu verkraften
und schneller vergessen, als wenn vom Sound oder dem Spielgefühl her etwas nicht stimmt.

Die Gitarre rein aus Prinzip zurück geben, bringt in meinen Augen auch nichts. Gibson
hat das Modell und die Serie längst abgeschrieben und schmerzen tut es nur den Verkäufer, der dir ja wenigstens nochmal 80€ Rabatt gegeben hat.

Ich habe leider schon oft die Erfahrung gemacht, dass erst bei etwa 1400€ die magische Grenze liegt, wo solche Herstellungsmängel wesentlich seltener werden.
 
Ich habe leider schon oft die Erfahrung gemacht, dass erst bei etwa 1400€ die magische Grenze liegt, wo solche Herstellungsmängel wesentlich seltener werden.

Da habe ich andere Erfahrungen gemacht....:D
 
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Mir gefallen auch die ungleich ausgeknabberten Löcher im Humbuckerrahmen nicht,

Bei der 2015 Serie ist das Pickguard zu stecken ... da ist eine Halterung drunter, dafür bleiben keine Löcher von Schrauben die ohne PickGuard nicht drin sind.

LP2015 remove.jpg

Das Binding ist der Teil der mir am meisten Sorge bereiten würde, da es nicht ganz einfach zu beheben ist, wenn sich der Schaden ausweitet. Der Hals muss einfach nur gespielt werden, dann legt sich das von alleine. Plek Spuren statt PickGuard werden sich auch ergeben.

Gruß
Martin
 
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Na ja, ob dir die Mängel zuviel des Guten sind, musst letztendlich schon du selbst wissen. Mir persönlich wäre der Gummiabdruck des Pickguards prinzipiell egal (weil ich es nicht abmachen würde), mehr würde mich dann schon der Pickuprahmen stören, der aussieht, wie schon mal zu Testzwecken und halbfliegender Verdrahtung verbaut. Wenn mir die Gitarre aber liegt, dann könnte ich über solche Dinge bei dem Preis hinwegsehen (darf nur meine QS aka Ehefrau nicht sehen, was ich mir wieder andrehen lasse).

Ganz allgemein denke ich, dass Gibson eher einen hemdsärmeligen Ansatz fährt, so in etwa "Bevor Jim zum Barbecue geht, macht er sich noch schnell ein Bud auf und baut eine Gitarre" (auch wenn sie in der Werbung anderes versprechen) und dies von den Gibson Fans (bin selbst einer) toleriert wird. Gegensatz wären dann die geschniegelten Japaner, noch einen drauf gibts bei PRS mit ihren hochglanzprospektartigen, aber eben (für mich) unpersönlichen Schmuckstücken. Wenn die Gitarre klingt und einem Spaß macht, sollte man nicht kleinlich bzgl. irgendwelcher Feinheiten sein. Gibt ja für jeden Geschmack die richtige Gitarre, mein Geschmack ist eher Richtung Jim als Paul aber ich würde niemals einem PRS Jünger böse sein, weil er keine Gibson mag.
 
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Da habe ich andere Erfahrungen gemacht....:D
In welche Richtung? ^^
Ich hab auch schon einige Gitarren unter 500€ gesehen, die einwandfrei verabreitet waren, aber über 1400€ waren es einfach mehr, wobei ich eher selten Gibsons in der Hand hatte, mehr ESP, PRS, Ibanez, Yamaha, Fender usw..

Natürlich ist da auch die Frage, was man als einwandfrei bezeichnet. Für mich heißt das, alles ist in einem sehr guten optischen Zustand ohne Mängel und die für einen persönlich angenehme Bespielbarkeit und (annährende) Oktavreinheit sind einstellbar. Perfekt waren jedoch bisher nur zwei Gitarren verarbeitet, die ich in der Hand hatte und eine davon ist meine wunderbare Custom 24.

Perfekt muss für mich jedoch kein Instrument verarbeitet sein. Solange man nicht ständig dieses Gefühl hat, es stimmt irgend etwas nicht und man es nicht bereut, den Preis bezahlt zu haben, ist alles wie es sein sollte.

Charakter bekommten aber alle Gebrauchsgegenstände ,auch Instrumente, meiner Meinung nach erst mit der Zeit und eben dem Gebrauch dieser. Macken ab Werk sind ja nicht in der Zeit entstanden, die man selbst mit der Gitarre verbracht hat und eher so etwas wie bei der Herstellung auf alt getrimmtes, einfach nicht echt.
 
In welche Richtung? ^^

Keine der von mir in den letzten Jahren gekaufte Gitarren hatte ähnliche Mängel

egal ob es die 88.-€ Epi SG-junior für meine Tochter war,
oder eine andere Epi aus meinem Harem (300-900.-€)
auch meine Gibson Midtown Custom für unter 1100.-€ war mängelfrei

und schon gar nicht die 3 FGN's die ich seit letztem Jahr gekauft habe
(2 davon waren in der Preislage des TS, eine war teurer)

Perfekt muss für mich jedoch kein Instrument verarbeitet sein.

Für mich schon, ich schiebe auch 'perfekte Kohle' dafür rüber....
 
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Keine der von mir in den letzten Jahren gekaufte Gitarren hatte ähnliche Mängel

egal ob es die 88.-€ Epi SG-junior für meine Tochter war,
oder eine andere Epi aus meinem Harem (300-800.-€)
auch meine Gibson Midtown Custom für unter 1100.-€ war mängelfrei

und schon gar nicht die 3 FGN's die ich seit letztem Jahr gekauft habe
(2 davon waren in der Preislage des TS, eine war teurer)



Für mich schon, ich schiebe auch 'perfekte Kohle' dafür rüber....

Gekauft und getestet/in der Hand gehabt sind aber zwei Paar Schuhe. ^^
Die angesprochenen Mängel sind schon ein wenig spezieller, aber Probleme am Lack, dem Bodyshaping, krumme Hälse, labbrige Mechaniken, schlecht gefräßte Pickup oder Poti Einlässe, nicht richtig gefeilte Bundstäbchen oder Stege, unsaberes Binding u.v.m. sehe ich immer mal wieder.
Ohne ordenlichen Rabatt würde ich aber keine Gitarre mit den genannten Problemen kaufen.

Wenn du eine perfekte Gitarre (optimale Bespielbarkeit, saubere Einstellung, handverlesene Holzstruktur und Maßerung, massives Sustain, ideal gekrümmter Hals, extrem stimmtstabile Mechaniken,
auf den Mikrometer genaue Lackierung, 1a Finish, brummfreie und charakterstarke Wicklung der Pickups ) für unter 1500€ findest, sag mir sofort bescheid. :D Perfekt heißt eben das non plus ultra,
ohne Luft nach oben.

Was du mit perfekt meinst, meine ich wohl eher mit einwandfrei, da liegen für mich nochmal Welten dazwischen. Die werden die Gitarrenhersteller einem ganz sicher nicht kostenlos abliefern, sondern
ihr Angebot schön nach Qualität und dementsprechend Preis staffeln, mit unvermeidbaren Ausreißern nach oben und unten.
Natürlich sollte keine Gitarre exorbitant mehr kosten als sie einem selbst wert ist, aber kaufen
muss man nicht eine einzige Gitarre, dass ist immer die eigene Entscheidung und jeder hat da denke ich andere Anprüche.
 
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Ohne ordenlichen Rabatt würde ich aber keine Gitarre mit den genannten Problemen kaufen.

Nicht mal dann.....:rofl:

was dabei rauskommt, kann man ja hier im thread nachlesen
Aber der richtige Name auf dem Headstock schaltet die Vernunft oftmals aus
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Wenn du eine perfekte Gitarre (optimale Bespielbarkeit, saubere Einstellung, handverlesene Holzstruktur und Maßerung, massives Sustain, ideal gekrümmter Hals, extrem stimmtstabile Mechaniken,
auf den Mikrometer genaue Lackierung, 1a Finish, brummfreie und charakterstarke Wicklung der Pickups ) für unter 1500€ findest, sag mir sofort bescheid. :D

Ich habe mindestens 3 eher 4 davon - meiner Meinung nach.
 
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Nicht mal dann.....:rofl:

was dabei rauskommt, kann man ja hier im thread nachlesen
Aber der richtige Name auf dem Headstock schaltet die Vernunft oftmals aus

Was wäre denn mit Bundstäbchen, die man selbst abschmirgeln kann, oder Pickups die man für einen Bruchteil des Rabatts durch bessere austauscht? Bei einer Gitarre unter 300€ drücke ich auch mal ein Auge bei geringen Lackfehlern zu für entsprechende Minderung des Preises.

Von einer Gitarre über 500€ erwarte ich aber zumindest einen uneingeschränkt guten Klang und eine sehr gute Bespielbarkeit, egal welcher Name drauf steht. Allerdings habe ich auch nichts gegen Markentreue, solange man dadurch nicht blind kauft.

Ich habe mindestens 3 eher 4 davon - meiner Meinung nach.

Dann sind sie wohl für dich persönlich perfekt, ob sie diesen Anspruch auch rein handwerklich
erfüllen sei mal dahin gestellt. Etwas Glück gehört wohl leider auch immer dazu, solche Instrumente
zu erwischen.
 
Ob Gibson oder was anderes.
Ob 1.000,- EUR Gitarre mit 10% Rabatt oder 25%.
Ohne den Käufer über einen Mangel (sei dieser auch nur optischer Natur) zu informieren und dieser selbst entscheiden kann, ob er diesen akzeptiert oder nicht, wäre das für mich ein No-Go.
Egal welchen Preis oder Nachlass man aufgrund welcher Aktion auch immer bekommen hat.
 
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Ich finde die aktuellen Preise schon sehr niedrig. Dazu noch 80,- Rabatt... Du bekommst eine gute Gitarre... Sind deine Mängel wirklich sooo übel? Was passiert, wenn die Gitarre mal ne Katsche bekommt? ;-)
 
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Wär sich eine perfekte detail verarbeitung wünscht der sollte keine gibson kaufen.So meine erfahrung meine standard paul ist auch nicht perfekt in der detail verarbeitung.Ob man damit leben kann oder nicht sollte jeder selber herraus finden
 
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